Regal mit Stegverbindung und Keil

cuervo

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Hallo zusammen,

meine Projekte sind vielseitig. Mal arbeite ich mit Leder, mal mit Holz. Nun ist es ein Regal mit Stegverbindung und Keil um das Arbeiten mit dem Stecheisen zu üben. Da hab ich mir was vorgenommen... :emoji_sweat_smile:

Ich hätte mir bei der Planung über das Schwinden des Holzes (mehr) Gedanken machen sollen, aber nun bin ich schon halb fertig und jetzt ist es so. Im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer.
Ich habe mit den Regalbrettern aus Birke Leimholz
(ja, aus dem Baumarkt) angefangen und diese sind auch schon fertig. Die Seiten sollen aus Teak Leimholz gemacht werden.

Nach etwas Recherche und rechnen, sofern ich es richtig gemacht habe, müsste ich beim Birkenbrett mit ca. 3 mm und beim Teak-Brett mit < 2mm Quell/Schwindmaß rechnen. Ich habe theoretische Holzfeuchtewerte bei rel. Luftfeuchte und Temperatur benutzt um eine grobe Vorstellung zu bekommen.
Wenn ich das Regal im trockenen Winter baue könnte man davon ausgehen, dass es im feuchteren Sommer quillt?
Das bringt mich zu meiner schnell erstellten Zeichnung:
Unbenannt.png

Das ist meine bisherige Lösung - hässliche Dehnungsfugen hinten positioniert, sodass das Holz über die Breite gesehen nur in eine Richtung quellen kann.

Reicht die Dehnungsfuge (b) allein aus oder doch (a) und (b)? Wie groß sollten die Dehnungsfugen Eurer Meinung sein?
Habe ich eine Alternative?


Liebe Grüße
cuervo
 

IngoS

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Hallo,

da brauchst du gar nichts zu berücksichtigen. 300mm Gesamtbreite, da tut sich kaum was im Jahresverlauf, wobei ja die Gesamtbreite nicht wirksam wird. Bau das locker zusammen und fertig.

Gruß

Ingo
 

cuervo

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Hallo

nein die Gesamtbreite ist nicht relevant, aber immerhin 200mm. Immerhin 2/3. Hört sich viel an :emoji_thinking:
 

Bauwas

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Hallo Cuervo,
dass Thema mit den tatsächlichen Quell- und Schwundmaßen unter Realbedingungen gab es neulich hier mit einem Tisch. Aber ich weiß nicht mehr, wie das Thema genau hieß. Da wurde auch fürchterlich mit Formeln und Zahlen Akrobatik betrieben, und es stellte sich dann heraus, dass die Maßveränderungen durch die Änderung der Leuftfeuchte in Innenräumen deutlich geringer ausfällt,
als man zunächst glaubt. Ich hab jetzt die Formeln nicht parat, und auch keine Lust zu rechnen, aber 3mm auf 200 scheint mir doch ein bisschen arg viel. Das kann eigentlich nicht hinkommen.
Vielleicht gibt es ja jemanden hier, der mal schnell den tatsächlichen max-Wert ausrechnen mag.
LG
 

cuervo

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hallo
ich bin von folgenden Werten ausgegangen:
22°C, 52 % rel. Luftfeuchte (realer aktueller Wert),
25°C, 65 % rel. Luftfeuchte im Sommer
daraus ergibt sich grob 3% Holzfeuchteunterschied siehe hier

und folgenden Rechner benutzt:
Teak = max. 1,26mm hier
Birke = max. 2,76mm hier

natürlich ist Holz ein natürlicher Stoff und variiert sicherlich stark.
 

Bauwas

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Also, da komm ich bei deinen Werten auf 2,1% Änderung Holzausgleichsfeuchte.
Und nebenbei wären mir 22° absolut keine Wohlfühltemperatur. Aber gut.
Eine kleine Fuge wird bei dem dunklen Teakholz nicht so sehr ins Auge fallen, wie Du befürchtest. Ein bisschen Fuge ist doch normal. Ist Holz. Wie Ingo schon sagte: die Verbindung nicht zu stramm in der Passung halten, also so max 0,5 mm vorne und hinten Luft - das ist soviel wie der Strich eines Kugelschreibers, dann funktioniert das schon, denke ich.
LG
 

IngoS

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Hallo,

ich noch mal. Habe hier eine Füllungstür, einen Meter vom Kaminofen, der im Winter ständig betrieben wird. Da beträgt der Breitenunterschied der 53cm breiten Füllung max. 2mm zwischen Sommer und Winter. Bei deinem Regal sind 20cm wirksam, wobei die unterschiedlichen Holzarten ja auch noch gleichsinnig arbeiten.
Da kann man rechnen, was man will, da kommt praktisch kein nennenswerter Unterschied zu Stande.

Gruß Ingo
 

cuervo

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Vielen Dank für eure Hilfe.
….und wenn es dann fertig ist freuen wir uns über Deinen Bericht :emoji_wink:.

gerne, aber das dauert noch ein paar Wochen. Das Projekt hat jetzt schon unendlich viele Stunden benötigt.

Hier ein Vorgeschmack:
20211219_115824.jpg
(Erkenntnis: helle, keilgezinktes Leimholz sieht definitiv schlechter aus wenn es geölt ist. Unbehandelt sah es ganz annehmbar aus)
 

Mitglied 24010 keks

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Ich hab jetzt nicht die Werte für Birke nachgeschaut aber das differentielle Schwundmaß dürfte um 0.4% pro Prozent Holzfeuchteänderung liegen (eher weniger).
Also wäre das bei 300mm breite und 2% HF Änderung: 0,004*2*300 = 2,4mm liegen, das wäre aber auch der schlimmste Fall. Die Holzfeuchte schwankt i.d.R. nicht so stark.

Holz arbeitet stetig, nicht schnell - bevor es am Ziel angekommen ist (Ausgleichsfeuchte) geht's meist schon wieder in die andere Richtung. Das muss eigentlich ziemlich frustrierend sein... :emoji_grin:

Gruß Daniel
 

cuervo

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Das passt ja auch zu meinem Post weiter oben. Und wie Ingo auch schon erwähnt hat arbeitet das Teak auch in die gleiche Richtung. Nur nicht ganz so viel.
Dann müsste ich nur noch die Differenz der beiden Hölzer für eine Dehnungsfuge berücksichtigen. 2,76-1,26=1,5. Mach das Sinn?
Dann nocheinmal abrunden. Mit 1 mm hinten könnte ich mich vielleicht "anfreunden".

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag
 

hobel911

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Oft frag ich mich in welchem Forum wir da sind…
Mathematik, Wissenschaft …korinthenk…
oder doch Handwerk mit Hausverstand.
 
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Bauwas

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Dann gib Du doch jetzt mal Deinen Tipp ab. Einfach stramm passend, weil ja fast gleich arbeitend, oder n Tucken Luft?
Vom Gefühl her würde ich sagen, dass die Birke trotz anderem Quell-u. Schwindverhalten nicht das Teak sprengen wird. Auch ohne Luft nicht.
Und Lico. Es sind 200mm von Zapfenaußenkante zu Z.-Außenkante :emoji_sunglasses:.
Ok- bin ja auch kein Mathegenie (wieviel O im CO2….? Haha)…..
LG
 

Lico

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Und Lico. Es sind 200mm von Zapfenaußenkante zu Z.-Außenkante :emoji_sunglasses:.
Danke! Jetzt hab ich das Problem erst richtig kapiert. Ich hätte zwar Trotzdem keine Bedenken, das stramm einzubauen, aber wenn ich da auf der sicheren Seite bleiben wollte, würde ich die Zapfen im Zapfenloch einen mm ausklinken. Das ist nicht zu sehen und der Zapfen kann trotzdem quellen.

Lico
 
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