Regal : warum leicht, wenn's auch schwer geht

cuervo

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Hallo

auf Wunsch möchte ich Euch mein Regal vorstellen. Ich wollte das Arbeiten mit dem Stecheisen (und andere Techniken) üben. Da dachte ich mir: "Warum nicht ein Regal mit insgesamt 48 Schlitzen und 24 Zapfen bauen?" :emoji_sweat_smile:
In nächster Zeit wird es wohl keine Schlitzen und Zapfen mehr geben. Davon habe ich vorerst genug.


Die Seiten sind aus Teak Leimholz, die Bretter aus Birke Leimholz und die Keile aus gebeizter Buche.

Das Regal ist nicht zu 100% durch Handarbeit enstanden. Ich habe viele Techniken ausprobiert. So sind zum Beispiel manche Schlitze komplett mit dem Stecheisen bearbeitet worden, manche Schlitze wurden erst mit der Stichsäge vorbehandelt und dann ausgestochen. Und wiederum andere wurden mit einer Kombination aus Stichsäge/Oberfräse+Schablone/Stecheisen bearbeitet (der Kopierfräser war nicht genau genug und der Schlitz musste mit dem Stecheisen nachgearbeitet werden.).


Frontalansicht a.jpg
An der rechten Seite war ein Riss. Die Intarsie ist etwas groß ausgefallen. Als Finish wurde eine Mixtur aus Leinölfirnis, Urethanlack und Terpentinersatz verwendet.
Intarsie a.jpg Detail Seite a.jpg Leinölfirnis-Urethan Oberfläche a.jpg
Und natürlich lief auch nicht alles rund: So eine Sch**** aber auch. Ich hatte mich noch gewundert, ob das Kurven-Stichsägeblatt nicht etwas dünn ist und dachte dann: wird schon passen...
So eine Sch.... 2a.jpg So eine Sch.... 1a.jpg So eine Sch.... 3a.jpg

Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Wie man sieht hätten manche Sachen besser laufen können. Aber ich habe viel durch dieses Projekt lernen können.
 

PrimaNoctis

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Mit blutet immer ein bisschen das Herz wenn jemand so einen Aufwand treibt und dann keilgezinkte Platten verbaut, noch dazu optisch so wilde. Das Regal hat irgendwie seinen Charme und auch die Seiten gefallen mir, aber diese Böden sind mir zu viel. Gleiche Holzart hätte da bestimmt auch weniger überladen gewirkt. (Viele Designideen auf einmal)

An sich aber schöne Arbeit und tolles Erfolgserlebnis.

Frage: Ist das echtes Teak?
 

cuervo

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Mit blutet immer ein bisschen das Herz wenn jemand so einen Aufwand treibt und dann keilgezinkte Platten verbaut, noch dazu optisch so wilde. Das Regal hat irgendwie seinen Charme und auch die Seiten gefallen mir, aber diese Böden sind mir zu viel. Gleiche Holzart hätte da bestimmt auch weniger überladen gewirkt. (Viele Designideen auf einmal)

An sich aber schöne Arbeit und tolles Erfolgserlebnis.

Frage: Ist das echtes Teak?
Bevor das Birken-Leimholz geölt war sah es nicht so wild aus, da heller. Ich hätte eine andere Oberflächenbehandlung verwenden müssen, die das Holz nicht so abdunkelt und anfeuert.
Hast du da eine Idee (fürs nächste mal)?

Frage: Ist das echtes Teak?
Ich hoffe doch.
 

Leibhaftiger

ww-robinie
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Hallo,
ich muß das leider auch anzweifeln.
Die Zellstruktur ist, meiner Meinung nach; viel zu grob für echtes Teak.

Es grüßt Johannes

Ich halte mich sonst bei Holzbestimmungen mangels Fachwissen und Erfahrung auch immer zurück, hier jedoch: Ich glaube auch nicht, dass das echtes Teak ist. Ich hab vor kurzem einiges verarbeitet, das sah deutlich anders aus. Auch die sonstigen Möbel, die man sieht, haben eine andere Struktur und Färbung. Das Holz hier erinnert mich eher an "dauerhaftes Akazienholz", wie man es oft in Baumärkten und Gartencentern findet.

Aber vielleicht können die Profis noch was dazu sagen.
 

PrimaNoctis

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Bevor das Birken-Leimholz geölt war sah es nicht so wild aus, da heller. Ich hätte eine andere Oberflächenbehandlung verwenden müssen, die das Holz nicht so abdunkelt und anfeuert.
Hast du da eine Idee (fürs nächste mal)?


Ich hoffe doch.
Hallo spanischer Rabe (wie darf man dich eigentlich ansprechen?),

klar, das Öl bringt die Kontraste immer hervor. Das kannst du auch nur bedingt vermeiden, wenn du auch ein Anfeuern der Maserung haben magst bzw. nicht zu Anfang noch mit verschiedenen Produkten Tests anfertigen.
Meine Idee für's nächste Mal: Keilgezinkte Ware nur für untergeordnete Bereiche wie Schrankseiten oder Einlegeböden, wo es einen nicht stört und in annehmbarer Qualität. Guck dir hier das Beispiel von Elmars @elmgi Schrank an: https://www.woodworker.de/forum/thr...in-schiebetürschrank-sein.121603/#post-903984

Ich hätte, wie bereits erwähnt, bei einer so markanten Konstruktion nicht noch mehr "Unruhe" durch einen Holzmix reingebracht, sondern einfach das Material der Seiten für die Böden genommen. Da guckt man sich dann nicht so schnell dran satt.
Wenn du Leimholz / gehobeltes Holz nicht selber herstellen kannst, dann kann man im Fachhandel auch meist durchgängige Lamellen kaufen.

Zum Teak:
Ich bin bei den vielen Varianten der Tropenhölzer kein Experte, da kennen sich andere besser aus. Echts Teak ist brutal teuer (hoch vierstellig / m³). Du bekommst dafür also die 7-10-fache Menge an Buche. Daher meine Frage. Ikea verkauft auch für 30€ Terassentische aus "Teak". Dass das wie die "Akazie" ausm Baumarkt damit nichts zu tun hat, ist vielen nicht klar.
 

hlzbt

ww-eiche
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Echts Teak ist brutal teuer (hoch vierstellig / m³). Du bekommst dafür also die 7-10-fache Menge an Buche. Daher meine Frage. Ikea verkauft auch für 30€ Terassentische aus "Teak". Dass das wie die "Akazie" ausm Baumarkt damit nichts zu tun hat, ist vielen nicht klar.
Vorsicht, auch Plantagenteak ist botanisch echtes Teak, jedenfalls wenn es kein Fake ist. Dass ein 20 Jahre junges fragiles Plantagenbäumchen mit wenigen cm nutzbarer Stammdicke von der technischen Qualität nicht mit den alten Bäumen vergleichbar ist, ist klar.
 
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