Rechnungsstellung

K.-H. Krenn

ww-ulme
Registriert
13. März 2010
Beiträge
191
Ort
NF
Moin liebe Kollegen,
sind bei Euch außer den Fahrtkosten auch die Fahrzeiten extra auf der Rechnung
ausgewiesen oder wird die Fahrtzeit ohne Erwähnung mit auf die Montage- oder
Arbeitsstunden gerechnet?
Vielen Dank im Voraus
K.-H. K.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
14.384
Alter
58
Ort
Wadersloh
Da ich für fast alle Aufträge vorher ein Angebot erstelle, rechne ich die Kosten natürlich mir ein. Dann tauchen sie später natürlich nicht mehr separat auf.

Falls ein Auftrag ohne Angebot weiter entfernt zu erledigen ist, notiere ich nur die Fahrtkosten. Das beinhaltet beides.



Grüße
Uli
 

Konze

ww-eiche
Registriert
5. September 2011
Beiträge
396
Ort
Köln
Wir berechnen Fahrtkosten und Erstellung eines Angebots bei aufwändigen Sichtungen/Angeboten. Was aufwändig bedeutet, entscheiden wir im Einzelfall und machen das dem Kunden vorher natürlich transparent, sodass er entscheiden kann, ob er ein Angebot haben will oder nicht.

Sollten wir den Auftrag erhalten, verrechnen wir Fahrtkosten und Angebotsgebühr mit der eigentlichen Arbeit bzw. es entstehen dafür einfach keine Kosten. In der Rechnung führen wir das dann auch nicht mehr extra auf.

Im Prinzip ist es ja egal, wie man es macht, ist ja einfach eine Rechnung. Die Fahrtkosten kann man sich ja auch über den Stundenlohn wieder rein holen. Als Kunde finde ich es aber persönlich besser, wenn sichtbar nur das tatsächliche Produkt, also Arbeit und Material berechnet wird. Das bin ich so gewohnt: Im Supermarkt werden auch nicht extra die Transportkosten für die Produkte ausgewiesen, und beim Friseur weiß ich nicht, wie viel Geld vom Preis in Wasser, Shampoo und neue Scheren geht.

Ist aber sicher Ansichtssache. Ich finde bei einem Angebot und Rechnung das Prinzip "So einfach wie möglich" gut.
 

tomcam

ww-robinie
Registriert
2. August 2013
Beiträge
1.748
Ort
Lengenfeld
Ich kenne das noch aus meiner Lehre, da wurde die Anfahrt/Fahrtkosten bei Service/Reparaturarbeiten mit berechnet. Bei allen anderen Aufträgen nicht extra aufgeführt.
 

chris_maa

ww-robinie
Registriert
8. August 2010
Beiträge
642
Ort
Mönchengladbach
Zitat aus dem Artikel von Handwerk.com:

"Wer Fahrtzeiten zum gleichen Satz wie Arbeitszeiten abrechnen will, muss das mit dem Kunden vorher vereinbaren."

Ich bin schon öfters über solche Aussagen gestolpert, eher aber in Internetforen, in denen sich Kunden über (angeblich) zu hoch angesetzte Handwerkerrechnungen ereifern. Von einer Seite, die sich als 'Fachblatt' für das Handwerk sieht und auch über betriebswirtschaftliche Themen berichtet, erwarte ich so etwas aber eigentlich nicht.

Ich sehe das wie folgt: Gemessen an den Kosten, welche in meinem Unternehmen entstehen, errechnet sich ein Stundenverrechnungssatz. Liegt der Stundenverrechnungssatz jetzt bei zB 50,- und Mitarbeiter X arbeitet tägl. 8 Stunden, so sollte er im besten Fall 8 x 50 = 400 Euro erwirtschaften. Diese Zahl wurde ja - auch im besten Falle - vorher nicht geraten sondern an den zu deckenden Kosten (plus Gewinn) errechnet.
Jetzt arbeitet Mitarbeiter X an einem Projekt, welches vollständig nach Aufwand / Stundenlohn abgerechnet wird und hat pro Tag eine gesamte Fahrtzeit von 2 x 0,5 Std. Wenn ich mich jetzt entsprechend der Aussage von Handwerk.com abrechne und als Stundenverrechnungssatz für Fahrtzeiten nur 40 Euro ansetze, fehlen mir am Ende 2 x 0,5 x (50 - 40) = 10 Euro.
Wenn Mitarbeiter X jetzt das gesamte Jahr nur an diesem Projekt arbeitet, kommt da eine nicht unwesentliche Summe zusammen, die zur Kostendeckung und Gewinnerzielung fehlt. Deshalb halte ich diese Art abzurechnen schlichtweg für falsch!


Am Beispiel einer Rechnung über eine Reparaturarbeit unsere Art der Abrechnung:

Pos. 1 Arbeitslohn Facharbeiter für Tätigkeit Y (inkl. An- & Abfahrtszeit) 2,000 Std x XX,- Euro

Pos. 2 KFZ- Pauschale (für An- & Abfahrt) 42 km x 0,XX Euro


Das hat bisher immer gut funktioniert, Beschwerden gab es (außer bei den üblichen Verdächtigen, die sich eh immer beschweren) bis dato noch nicht.

Grüße, Christian
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
25.147
Ort
Dortmund
In dem Artikel wird es mit dem fehlenden Wagnisaufschlag begründet, der bei der Fahrt nicht anfällt:

Zitat:
"Verbraucherschützer empfehlen, dass die Fahrtzeit weniger als die Arbeitszeit kosten sollten, weil der „Wagnisaufschlag“ bei der Anfahrt entfallen könne. „Es geht um wenige Prozent, aber es kann zu Diskussionen führen“, berichtet Frerichs. "


Die 8 Stunden x 50 Euro sind auch so nicht korrekt. Es gibt immer unproduktive Zeiten eines Mitarbeiters, die in den 50 Euro schon berücksichtigt sein müssen. Wenn ein Mitarbeiter z.B. die Werkstatt fegt oder die Maschinen wartet.
 

Snekker

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2012
Beiträge
1.754
Wenn ich einen Gesellen zu einem Kunden schicke entstehen mir wärend der Fahrtzeit die gleichen Kosten, die ich hätte wenn der Geselle in der Werkstatt arbeiten würde. Also berechne ich auch die selben Stundensätze. Alles andere ist unlogisch.
 

tomcam

ww-robinie
Registriert
2. August 2013
Beiträge
1.748
Ort
Lengenfeld
Die Kosten während der Fahrtzeit sind höher, da man noch Ca. 40 Cent pro km für das Auto rechnen muss...
 

Snekker

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2012
Beiträge
1.754
Schon richtig tomcam!
Wen der Geselle in der Werkstatt eine Maschine bewegt entstehen aber auch Kosten.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
14.931
Ort
am hessischen Main & Köln
Guuden,

es kommt auf die Kostenverteilung an.
Gehen die KFZ Kosten in die Gemeinkosten ein, kommen sie über die Verteilung der Gemeinkosten im Stundensatz wieder rein.
Sonst die KFZ Kosten/Jahr durch die Jahreskilometer teilen und den entsprechenden Kilometersatz in Rechnung stellen.

Welchen Weg man wählt kommt m.E. ganz auf die Nutzung an.
Hat man vor allem Werkstattarbeit und nur wenige Km/Jahr, würde der Kilometersatz für den Kunden unakzeptabel durch die Decke gehen, also die Gemeinkostenvariante.

Ist viel zu fahren und auch viel Servicearbeit dabei, ist die Km-Pauschale die Richtige, m.M.n..
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
25.147
Ort
Dortmund
Wenn ich einen Gesellen zu einem Kunden schicke entstehen mir wärend der Fahrtzeit die gleichen Kosten, die ich hätte wenn der Geselle in der Werkstatt arbeiten würde. Also berechne ich auch die selben Stundensätze. Alles andere ist unlogisch.

Da gibts auch einen psychologischen Aspekt: Wenn ein Kunde für etwas zahlen muss, wo er Null Nutzen von hat, dann ist das für den schwer einsehbar. Man zahlt schließlich vor allem für einen Gegenwert.

Das ist auch der Grund, warum man bei Amazon z.B. versandkostenfrei einkauft und Shops, die einem 10 Euro pro Paket in Rechnung stellen, nichts verkaufen. Beide werden vielleicht real 10 Euro Kosten für Versand haben, aber bei dem einen ist es für den Kunden offensichtlich, beim anderen im Warenwert versteckt.

Viele Handwerksbetriebe bringen ihre Gemeinkosten (oder die Fahrtkosten?) auch im verkauften Material unter. Ich staune immer, was ich bei Handwerkerrechnungen für Material bezahlen muss.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
14.931
Ort
am hessischen Main & Köln
Guuden,

Andererseits darf ein Kunde in einer Großstadt durchaus wissen, dass ein kleiner Serviceauftrag leicht mehr Fahrkosten verursacht als die eigentliche Arbeit.
Sonst denkt der "für ein bisschen Türe abhobeln in 10 Minuten 65,-€, so geht das aber nicht."
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
25.147
Ort
Dortmund
Genau, auch da gehts wieder um Verkaufspsychologie... Verstehen, wie man die Kosten dem Kunden am besten verkauft.
 
Oben Unten