Zitat aus dem Artikel von Handwerk.com:
"Wer Fahrtzeiten zum gleichen Satz wie Arbeitszeiten abrechnen will, muss das mit dem Kunden vorher vereinbaren."
Ich bin schon öfters über solche Aussagen gestolpert, eher aber in Internetforen, in denen sich Kunden über (angeblich) zu hoch angesetzte Handwerkerrechnungen ereifern. Von einer Seite, die sich als 'Fachblatt' für das Handwerk sieht und auch über betriebswirtschaftliche Themen berichtet, erwarte ich so etwas aber eigentlich nicht.
Ich sehe das wie folgt: Gemessen an den Kosten, welche in meinem Unternehmen entstehen, errechnet sich ein Stundenverrechnungssatz. Liegt der Stundenverrechnungssatz jetzt bei zB 50,- und Mitarbeiter X arbeitet tägl. 8 Stunden, so sollte er im besten Fall 8 x 50 = 400 Euro erwirtschaften. Diese Zahl wurde ja - auch im besten Falle - vorher nicht geraten sondern an den zu deckenden Kosten (plus Gewinn) errechnet.
Jetzt arbeitet Mitarbeiter X an einem Projekt, welches vollständig nach Aufwand / Stundenlohn abgerechnet wird und hat pro Tag eine gesamte Fahrtzeit von 2 x 0,5 Std. Wenn ich mich jetzt entsprechend der Aussage von Handwerk.com abrechne und als Stundenverrechnungssatz für Fahrtzeiten nur 40 Euro ansetze, fehlen mir am Ende 2 x 0,5 x (50 - 40) = 10 Euro.
Wenn Mitarbeiter X jetzt das gesamte Jahr nur an diesem Projekt arbeitet, kommt da eine nicht unwesentliche Summe zusammen, die zur Kostendeckung und Gewinnerzielung fehlt. Deshalb halte ich diese Art abzurechnen schlichtweg für falsch!
Am Beispiel einer Rechnung über eine Reparaturarbeit unsere Art der Abrechnung:
Pos. 1 Arbeitslohn Facharbeiter für Tätigkeit Y (inkl. An- & Abfahrtszeit) 2,000 Std x XX,- Euro
Pos. 2 KFZ- Pauschale (für An- & Abfahrt) 42 km x 0,XX Euro
Das hat bisher immer gut funktioniert, Beschwerden gab es (außer bei den üblichen Verdächtigen, die sich eh immer beschweren) bis dato noch nicht.
Grüße, Christian