Wenn du hier in der Fachhochschule mal deinen Schleifstaub abblasen möchtest, steht auch sofort ein rotes Auto vor der Tür. Auch in diesem Detail haben die Fachplaner aus Dresden ihre Aufgabe nicht wirklich sachgerecht erfüllen können.
Hallo Harald,
als Vertreter der Zunft und somit als betroffener Hund belle ich jetzt mal:
Dem Fachplaner stehen im Wesentlichen vier Melderarten zur Verfügung:
1. Optische Rauchmelder: Diese Melder arbeiten nach dem Streulichtprinzip. In einer kleinen Probekammer im Melder sitzt eine Lichtquelle. Weiterhin sitzt da drin eine Fotodiode, die aber im Normalfall kein Licht der Lichtquelle sieht. Gelangt nun Rauch in die Probekammer, reflektieren die Partikel das Licht und die Fotodiode wird angeregt. Dann gibt’s Alarm.
2. Wärmemelder: Diese Melder arbeiten mit einem temperaturabhängigen Widerstand und können so starke Erwärmung feststellen. Alarm wird ausgelöst, wenn ein definierter Tempertaturanstieg in einer definierten Zeit erfolgt oder wenn der obere Grenzwert erreicht ist.
3. Kohlenmonoxidmelder, diese können das Gas detektieren.
4. Druckknopfmelder, da gehe ich nicht näher drauf ein.
Optische Melder erkennen Brände sehr früh, da bereits bei Schwelbränden in der Entstehungsphase Partikel freigesetzt werden, die von einem Melder erkannt werden. Thermische Melder hingegen erkennen Brände erst sehr viel später und zwar dann, wenn aus dem Schwelbrand ein offener Vollbrand entstanden ist. Der Düsseldorfer Flughafen hat uns eindrucksvoll gezeigt, dass das schon viel zu spät sein kann. Auch Kohlenmonoxidmelder sind nicht die Schnellsten, da das Gas erst durch eine unvollständige Verbrennung bei Sauerstoffmangel entsteht. Normalerweise verbrennt das Meiste zu Kohlendioxid, nur wenn Sauerstoff knapp wird, eben nicht. Kohlenmonoxid ist ein fieses Zeug, unsichtbar und geruchlos, wer jedoch drei Atemzüge davon genossen hat, wird zu Grabe getragen.
Also sind Brandschutzsachverständige und Feuerwehren und auch wir dran interessiert, Melder einzusetzen, die möglichst frühzeitig detektieren.
Natürlich haben optische Melder das höchste Fehlalarmrisiko, da sie nunmal Rauch nicht von anderen Verunreinigungen, wie Staub, Dampf usw. unterscheiden können. Verschiedene Technologien führen zwar mittlerweile dazu, dass man dunklen von hellen Partikeln unterscheiden kann, doch was bringt das? Und Zigarettenrauch ist nunmal genauso ein stoffliches Verbrennungsprodukt wie anderer Rauch, also technisch nicht unterscheidbar.
Und damit kommen wir zum wichtigsten Punkt: Eine Brandmeldeanlage muss nicht nur normgerecht projektiert werden, sie ist auch normgerecht zu betreiben. Denn so ein Konstrukt wird nicht nur aufgebaut und eingeschaltet, man muss sich auch darum kümmern. Es obliegt dem Betreiber, Fehlalarmrisiken zu erkennen und darauf zu reagieren. Denn Meldergruppen kann man auch mal für ein paar Stunden abschalten und kompensatorische Maßnahmen ergreifen. Zudem besteht in Deinem Fall die Gefahr des dauerhaften Verunreinigens der Melder, daher gehören da Staubschutzkappen drauf.
Ich hoffe, ich konnte Dir einen kleinen Einblick geben.