Rapid PK100 als Schreinermaschine brauchbar?

martin.lindenlauf

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Hallo in die Runde,
ich bin ausgebildeter Schreiner, arbeite allerdings schon lange in einem anderen Beruf. Da ich aufgrund Umzug keinen Zugriff mehr auf eine befreundete Werkstatt habe will ich mich selbst ausstatten, um meine privaten Projekte umsetzen zu können. Aufgrund des Ausbildungshintergrunds ist der Anspruch an Präzision eher hoch, das Budget ist jedoch eingeschränkt bzw. ich brauche halt "alles" und da kommt was zusammen.
Meine Überlegungen in Sachen Säge gehen eigentlich erst mal in Richtung Festool TS 75 mit Schiene und CMS, aber die Möglichkeiten einer Standmaschine werden mir fehlen - das ist schon absehbar.
Jetzt steht diese PK100 hier in geringer Entfernung. Ich habe die älteren Beiträge zu PK100 hier im Forum gelesen, insbesondere auch den Hinweis auf die Winkelverstellung ohne Handrad (könnte ich mit leben bzw. es gibt ja auch schon ein Vorbild, wie man das ändern kann) und den Verweis auf die Ulmia 1710. Die oben verlinkte Maschine scheint mir aber von den Anschlägen her deutlich größer zu sein (längere Anschläge).
Ich war noch nicht vor Ort; von den Bildern her würde ich sagen: stark gebraucht, aber die Anschläge und Führungen sehen doch alle ziemlich massiv aus - vom ersten Eindruck her würde ich sagen, die müsste man doch präzise bekommen?
Der Spaltkeil fehlt, die Aufnahme dafür ist aber vorhanden; der Verkäufer hat wohl Zugriff auf einen Original-Spaltkeil, den ich beim Metaller meines Vertrauens als Muster vorlegen könnte.
Was meint ihr: Schnäppchen, falls die Anschläge noch sauber laufen und nicht verbogen sind, um gelegentlich größere Teile mit dem Anspruch eines Schreiners zu bearbeiten - angenehmer als mit TS + FS, wenngleich natürlich kein Vergleich mit einer neueren Maschine?
Wie gesagt, das Budget ist begrenzt: die Festool TS muss da auf jeden Fall rein (dann vielleicht nur die 55), eine gute Oberfräse, eine Abrichte + Dickte, und diverses Andere...
Grüße von der Mittelmosel
Martin Lindenlauf
 

brubu

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Vorsicht vor der Rundstahlführung am Ablängtisch, wenn die nicht mehr gerade ist und der Tisch nicht sauber läuft,
wird der Schnitt nicht gerade. Das kenne ich an einer alten Kölle. Brauchst Du als Fachmann nicht eher eine Formatkreissäge?

Gruss und schönes Wochenende
 

brubu

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Der Schiebetisch erinnert mich an den unserer alten Kreissäge in meiner Schulzeit. Der wurde, glaube ich,
damals von Panhans gebaut für verschiedene Kreissägen. Sehr leicht gebaut, für heutige Ansprüche eines
Profis auch im Hobbybereich eher an der unteren Grenze.
Gruss
 

predatorklein

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Moin

Die Rapid war eine " Bankraumsäge " .

Stand früher auch bei vielen Restauratoren .
Oder bei Jungs , die Bilderrrahmen geschnitten haben .

Für den Heimwerker eine tolle Maschine , vor allem im Vergleich mit den üblichen semiprof. Heimwerkermaschinen ( EB , Metabo , Scheppach , Kity ) .

Als Schreiner würd ich mir was anderes kaufen , wenn Platz und Geldbeutel mitmachen .

Für 1500 € kriegt man hie und da mal eine Kity 819 .
Für 2000 € eine Felder K 7 .
Oder sogar eine KFS 37 .
Und eine kleine FKS der bekannten Italiener kriegt man auch hie und da ( MAKA 1400 , Lazzari ) .

Und das sind schon andere Kaliber :emoji_wink:

Gruß
 

schorsch

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Hallo,
als einzige Kreissäge würde ich mir keine Kreissäge dieser Bauart kaufen; - als Zweitsäge für den Bankraum durchaus. Gefühlt machen die Amerikaner alles mit solchen Sägen und ich fände es manchmal nützlich, wenn man auch breitere Fräswerkzeuge zum Nutfräsen, Fingerzinken oder Kehlen in eine Kreissäge einspannen könnte. Ich weiß jetzt allerdings nicht, inwieweit die Rapid dazu geeignet ist.
Bei den neueren Formatkreissägen ist die maximale Werkzeugbreite auf 15mm beschränkt (zumindet bei meiner Altendorf) und erfordert zudem einen grö.ßern Umbau und Kalibrierung der Anschläge.
Gruß
Georg
 

martin.lindenlauf

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Hallo zusammen,
Danke für die Kommentare und Anregungen!
Ich war ein verlängertes Wochenende unterwegs, darum klinke ich mich heute erst wieder ein.
...und stelle fest, dass ich noch ziemlich unklar bin, was ich eigentlich will und brauche. Eine ältere, stabile TKS für kleines Geld, in der Nähe stehend, wäre eine Option, um erst mal was zu haben. Andererseits - angesichts des zu erwartenden Aufwands mit Transport, Aufstellung, Justage, evtl. auch teilw. Instandsetzung - wahrscheinlich doch einfach falsch investiert. Ich werde mir das Teil wohl mal anschauen gehen, auch damit ich mal eine gesehen habe, neige aber eher dazu, mich erst mal noch weiter mit den verschiedenen Optionen zu befassen und nicht gleich bei "der ersten besten" Gebrauchten mit Torschlusspanik zuzuschlagen - die nächste wird schon kommen.
Zur Grundsatzfrage FKS/TKS: ehrlich gesagt ist mir der Unterschied nur theoretisch klar. Ich habe immer nur mit FKS gearbeitet - wahrscheinlich weiß man erst, was man daran hat, wenn man mal keine hat? Sehe ich das richtig: Das Konzept der FKS hat sich eigentlich durchgesetzt, weil es der TKS überlegen ist; FKS werden eigentlich nur noch für den mobilen Einsatz und - ja für was eigentlich noch gebaut? Weil sie billiger sind?
Anders herum frage ich mich, ob es wirklich so viel schwieriger ist, alles was der Schreiner braucht an einer TKS mit Schiebeschlitten genausogut hin zu bekommen, evtl. abgesehen vom Besäumen dicker Bohlen im Massivholzbau, spätestens unter Hinzuziehung einer Hilfskonstruktion (was im professionellen Bereich dann zu viel Zeit kosten würde, für den gelegentlichen privaten Einsatz aber durchaus ok wäre)? Und wenn man seine Bohle auf ein grades Brett schraubt / zwingt und das dann am Parallelanschlag vorbeischiebt, dann müsste doch (hinreichende Schnitthöhe vorausgesetzt) auch Besäumen eigentlich kein Problem sein?
Das geht jetzt Richtung off-topic, aber fällt Euch was ein, was eine TKS wie die PK100 im Gegensatz zur FKS einfach nicht kann?
Wie gesagt, die Frage mag naiv sein, aber Theorie und Praxis sind ja verschiedene Dinge, und ich hatte wirklich noch nie mit einer TKS zu tun, die über die Größe der kleinen Erika auf dem Bau hinaus ging...
 

brubu

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Am meisten stört mich an einer normalen TKS ( nicht Altendorf TKS), dass kein Rolltisch vorhanden ist der links direkt am Sägeblatt liegt.
Kleinteile müssen auf dem festen Tisch gleiten beim Ablängen und gut an den Ablänganschlag gepresst werden.
Gruss
 

IngoS

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Anders herum frage ich mich, ob es wirklich so viel schwieriger ist, alles was der Schreiner braucht an einer TKS mit Schiebeschlitten genausogut hin zu bekommen, evtl. abgesehen vom Besäumen dicker Bohlen im Massivholzbau,

Hallo,

ich komme mit meiner Tischkreissäge gut zu recht und habe damit von der Fußbank über großen Wohnzimmerschrank bis zu dreiflügligem Fenster-Türelement schon alles Mögliche gebaut. Besäumen tue ich mit einem 2,5m langen Besäumschlitten, der in einer T Nut geführt wird. Also, grundsätzlich kann man mit so einer Säge alle anfallenden Arbeiten erledigen.
Ich schaue mir immer wieder mal Formatsägen an. Ein Umstieg lohnt sich für mich aber nicht. Bei einer Neuanschaffung würde ich sicher eine Formatkreissäge nehmen, wenn man aber eine gute gebrauchte Tischkreissäge mit Schiebetisch für einen günstigen Preis bekommen kann, spricht m.E. nichts dagegen.

Hier

Gruß

Ingo
 

martin.lindenlauf

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Hallo,
sorry dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. Ich hab die PK100 angeschaut - war besser in Schuss als man auf den Bildern vermuten konnte, auf Herz und Nieren geprüft: Winkligkeit vorhanden - außer bei der Winkeleinstellung des Sägeblatts (hatte am Endanschlag noch keine 90°). Da hätte man die Endanschlags-Schraube nachbearbeiten müssen - eine richtige Justierung gibt's für die Endposition ...nicht. Inzwischen ist sie offenbar verkauft; ich kann also nur noch generell festhalten: Die Winkelverstellung der PK100 ist - wie anderswo schon bemerkt wurde - unbefriedigend (persönlich würde ich sagen: die ist das Grab); ohne eine aufwändige Bastellösung zwecks Umrüstung auf Kurbelantrieb wird damit kaum glücklich werden, wer Winkel zwischen den beiden Endpositionen 45° und 90° braucht und halbwegs Wert auf Präzision legt. Die Entanschläge bekommt man sicher noch hin, aber alles was dazwischen liegt erscheint mir bei dem Gewicht des Aggregats, das einem beim Verstellen am Hebel hängt, doch eher Glücksache.
Ansonsten kann ich mir schon vorstellen, mit einer solchen Säge auch gute und präzise Arbeit abliefern zu können. Die Konstruktion des Schiebetischs von Panhans fand ich interssant - da kann man sich für DIY-Projekte was abschauen: simpel und funktional.
Im Ergebnis werde ich mich erst mal auf hochwertige Handmaschinen und evtl. Festool CMS konzentrieren, dann vielleicht einen DIY-Tisch für Säge und Fräse, mit entsprechend stabilen und großen Anschlägen. Das Projekt "Standmaschine" ist vertagt: ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit wohl doch einen Anspruch habe, der eher in der 4-5 TEUR Klasse herauskommt für eine gebrauchte Kombinierte (oder entsprechende Einzelmaschinen), mit ein bisschen Glück und Geduld vielleicht etwas günstiger.
Danke noch mal für Eure Hinweise und Kommentare - hat mir sehr geholfen!
Grüße, Martin
 

DerBlaumann

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Hallo Martin,

das mit dem CMS würde ich mit gut überlegen - ich hatte es, und war nicht besonders zufrieden.
Da gibts aber auch schon einige Beiträge im Forum von mir dazu.

Meine CMS Säge hatte damals 1200 Euro gekostet, meine Scheppach TS4000 habe ich für 900 bekommen(mit Komplettausstattung).
Die hat 4KW und ist eine ganz andere Liga - hat aber auch ein paar nervige Kinderkrankheiten die ich oder der Vorbesitzer geändert haben.

Gruß,

Martin
 

malebo

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Hallo Zusammen,

ich benötige Eure Einschätzung. Ich habe mir heute eine Rapid PK 100 aus einem Schreinerei Nachlass angesehen. Leider konnte ich die Säge nicht laufen lassen, da in der Schreinerei der Strom abgestellt wurde! Einige Anbauteile fehlen, bzw. sind nicht original....aber seht selbst.

Könnte man diese Säge für 150.-€ kaufen, was meint Ihr?

Danke für Eure Antworten
 

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carsten

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Hallo

ach du Sch... war meine erste Reaktion.
Schon lange keine so versiffte Maschine gesehen. 150 € wäre das höchste der Gefühle eher 100 €. Und dir muss klar sein dass du vermutlich etliche Euro investieren musst um die wieder in einen Zustand zu versetzen dass man damit arbeiten kann.
 

IngoS

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Hallo,

ganz schön vermurkst, das Teil.

An meiner Maschine habe ich den gleichen Schiebetisch mit Anschlagschiene, ich glaube Panhans. Ist nicht übermäßig robust, aber tut bei mir schon seit über 30 Jahren seinen Dienst. Hat bei der Nachrüstung damals deutlich über 1000,--DM gekostet.
Ansonsten kann ich zu der Säge weiter nichts beitragen. Man wird da schon einige Arbeit reinstecken müssen.
Schiebetisch

Gruß

Ingo
 

tomkaes

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Hallo Zusammen,

ich benötige Eure Einschätzung. Ich habe mir heute eine Rapid PK 100 aus einem Schreinerei Nachlass angesehen. Leider konnte ich die Säge nicht laufen lassen, da in der Schreinerei der Strom abgestellt wurde! Einige Anbauteile fehlen, bzw. sind nicht original....aber seht selbst.

Könnte man diese Säge für 150.-€ kaufen, was meint Ihr?

Danke für Eure Antworten

Wenn du die Nerven besitzt, den ganzen Dreck abzumachen, auf jeden Fall für das Geld.
Das ist schon die "neue Version" mit der Hohlprofil Unterstützung des Schiebetisches,
und so wie es aussieht mit dem winkelverstellbaren Anschlag auf dem Schiebetisch.
Selbst als Ersatzteillager zum Ausschlachten nach Reinigung deutlich mehr wert.
Sonst schick sie mir via Spedition für das Geld :emoji_wink:
 

predatorklein

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Moin

Könnte man diese Säge für 150.-€ kaufen, was meint Ihr?

Kaufen .

2 Stunden Arbeit und die sieht optisch schon mal um Galaxien besser aus :emoji_slight_smile:

Sollte sie nicht laufen oder die Instandsetzung zu aufwändig sein , schlachte die Maschine aus .
Alleine der Schiebeschlitten bringt die 150 € locker wieder rein .

Gruß
 

malebo

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Danke für Eure Einschätzungen. Wie würdet Ihr die Säge reinigen? Bremsenreiniger / Verdünnung / feine Stahlwolle ???? Habt ihr mir hierfür Tips?
Jetzt schon vielen Dank
 

tomkaes

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Danke für Eure Einschätzungen. Wie würdet Ihr die Säge reinigen? Bremsenreiniger / Verdünnung / feine Stahlwolle ???? Habt ihr mir hierfür Tips?
Jetzt schon vielen Dank

Probier es einfach aus, mit was sich deine Farbreste am besten anlösen lassen, lass das Mittel länger einwirken, hol dir eine paar einfache Spülschwämme dabei, und mach den groben Dreck runter. Den Gusstisch kannst du danach mit feiner Stahlwolle in Hobelrichtung nochmal feinreinigen und dann z.B. dünn mit Silbergleit einreiben.
 

malebo

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Hallo Zusammen,

das Aufarbeiten meiner Rapid PK 100 geht voran und erste Erfolge sind zu verbuchen habt ihr mir noch Tipps, wie ich den Maschinentisch am besten aufarbeite? Im Internet gehen manche mit einem Bürstenaufsatz auf der Flex ans reinigen....ist dies nicht zu krass? Danke für Eure Antworten

Grüße
Manuel
 

malebo

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Hallo Zusammen,

ich darf Euch meine überarbeitet Rapid PK100 präsentieren
Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen!? Nur noch den Felder Spaltkeil montieren und alles einstellen und dann kann damit gearbeitet werden.

Wünsche eine gute Zeit und bleibt gesund
Grüße Manuel
 

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