relief

ww-pappel
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Hallo!
Erstmal ein herzliches Dankeschön an alle Forumsteilnehmer! Passiv hab ich mir schon viele Beiträge "reingezogen", speziell zum Thema Bankraumsäge. Nun bin ich seit gut 1 Woche selber stolzer Besitzer einer Rapid PK 100.
Baujahr nicht genau bekannt, aber es ist eine mit abgerundeten Ecken und Trapeznuten im Tisch, also schon etwas älteren Datums. Der Zustand der Maschine war grottig, nun ist sie auf dem Weg der Besserung. Es ist alles Zerlegt was zu zerlegen geht, außer dem Wellenlager, da trau ich mich nicht ran.
Beim Ausbau des Lagers für die Querneigung hab ich dann leider einen Schaden an den Lagerschalen entdeckt. Eine Lagerschale (Schwenkbügel PK 3) hat deutliche Schäden: die eine Seite ca. 2 x1 cm, die andere Seite etwa Stecknadelkopf groß. Die Gegenschale (Schwenklager PK 4) hat nach meinen Gärtnerverstand einen großen Gussfehler (Lunke?) Vgl Bilder.
Nun zur Frage: würdet Ihr das Lager/die Läger in dem Zustand wieder einbauen, oder auf jeden Fall Tauschen? :confused:
Ich tendiere zum Wiedereinbau mit ordentlich Fett zwischen den Schalen. Die Rapid ist sehr zerlegefreundlich und im Falle des Totalschadens könnte ich dann immernoch das Teil tauschen, zumal ich einen stolzen Preis für das Ersatzteil erwarten würde.
Schonmal tausend Dank für jeder Beitrag retour!
Bis die Tage!
Armin
 

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magmog

ww-robinie
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Guuden,

solange nichts in die Gleitflächen übersteht, kein Prob, sonst zart beiarbeiten.
Kein Fett, bei Holzbearbeitungsmaschinen nur Öl! solange nichts anderes vorgeschrieben ist.
 

Rani

ww-esche
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Genauso würde ich das auch machen, statt Öl kann man einem Trockenschmierstoff z.B. Graphit an der Stelle verwenden, wenn werkseitig keine Möglichkeit zur Nachschmierung (Fettnippel oder ähnliches) vorhanden ist. Der ganze Sägestaub wird sich sonst in kurzer Zeit mit dem Schmierstoff verbinden.
 

FredT

ww-robinie
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Wenn es wichtig werden sollte, einen Fachbetrieb für Schweißtechnik suchen, der Guß schweißen kann... danach sauber nacharbeiten.

Im gezeigten Fall wird es nur nötig sein, die Teile auf Grate an den Fehlstellen zu untersuchen und diese minimal zu beseitigen. Ansonsten sehen die Lager doch fotomäßig gut aus.
 

tract

ww-robinie
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Baujahr nicht genau bekannt, aber es ist eine mit abgerundeten Ecken und Trapeznuten im Tisch, also schon etwas älteren Datums.

gleiche Maschine, aber sogar noch rechteckige Nuten

Es ist alles Zerlegt was zu zerlegen geht, außer dem Wellenlager, da trau ich mich nicht ran.
Beim Ausbau des Lagers für die Querneigung hab ich dann leider einen Schaden an den Lagerschalen entdeckt. Eine Lagerschale (Schwenkbügel PK 3) hat deutliche Schäden: die eine Seite ca. 2 x1 cm, die andere Seite etwa Stecknadelkopf groß. Die Gegenschale (Schwenklager PK 4) hat nach meinen Gärtnerverstand einen großen Gussfehler (Lunke?) Vgl Bilder.
Nun zur Frage: würdet Ihr das Lager/die Läger in dem Zustand wieder einbauen, oder auf jeden Fall Tauschen? :confused:
Ich tendiere zum Wiedereinbau mit ordentlich Fett zwischen den Schalen.

einfach wieder zusammenbauen

Das größere Loch dürfte durch die Bearbeitung entstanden sein: das Werkzeug ist beim Bearbeiten durch die Oberfläche gestoßen und da Guß halt spröde ist, bricht dann gleich ein Stück heraus.
Wie Du auf dem Bild siehst: bei meiner genau so

Zur Schmierung kann man auch Teflonspray verwenden. Aber da in Grauguß ja Graphit enthalten ist, muß man da ohnehin nicht besonders achtsam sein, das rutscht so auch schon brauchbar und die Verstellung wird ja auch nur langsam hin- und herbewegt.

Die Rapid ist sehr zerlegefreundlich

und ab Werk, zumindest diesen alten Modelle, ziemlich zusammengeschludert
Klingt böse - aber würde heute jemand aus chin. Fertigung sowas neu kaufen, würde umgehend das als 'typisch China' deklariert werden.
Anbei dazu Bilder: z.B. Einschlüsse im Guß des Tisches oder der sehr winklig (leider jedoch nicht rechtwinklig) angeschweißte Bolzen oder das durch das Schweißen 'organisch' geformte Gehäuse - mit den guten Schweißnähten.
Bei meiner waren die letzten Gewindegänge des Verstellbolzens ruiniert (keine Ahnung warum), so daß sich nicht mehr die max. Schnitthöhe einstellen ließ. Habe einen neuen anfertigen müssen und gleich länger, damit das Gewinde garantiert voll trägt.

... möglicherweise besitzen die Schrauben Deiner Maschine auch noch alte Bezeichungen (z.B. 8G statt 8.8), die aktuellen wurden wohl Anfang der 70er eingeführt.

P.S. ich habe das Bauteil, welches Du demontiert hast, bewußt zusammengelassen.
Durch die Spannhülsen ist das zwar schon fixiert, aber wenn da irgendwas nicht 100%ig wieder an richtiger Position sitzt, dann steht das Blatt schief zu den Nuten.
Und das dann wieder exakt hinzubekommen, ist bei dieser ja recht 'wilden' Konstruktion mit erheblichen Aufwand verbunden.


.
 

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relief

ww-pappel
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Re Lagerschaden

Danke Euch allen erstmal!
Mit eurer mentalen Unterstützung werd ich das Lager mit etwas zusätzlichen Graphit dazwischen hoffentlich schön winkelgetreu wieder zusammenbauen. Weshalb ich mich für so ein altes Schätzchen entschieden habe, war vor allem ein solider Maschinentisch und ein ruhiger Motorlauf. Vor meiner Kaufentscheidung hab ich von einer befreundeten Tischlerin eine Makita Tischkreissäge zum testen in meine Werkstatt gestellt bekommen. Der Kaufpreis dieser Maschine lag über dem was ich für die Rapid berappen musste, aber die Makita hat mich ganz und gar nicht überzeugt. Eher eine Baukreissäge, gut transportabel, sonst nix.
So schraub ich gern meine kleinen, neu lackierten Gussteilchen wieder zusammen und denke bei den ganzen kleinen "Irritationen" daran, dass ich das zu meinem Vergnügen als Hobbist mache; meine Familie wird mit andrer Tätigkeit ernährt.
Was mich allerdings etwas eifersüchtig macht, ist das Foto mit dem Maschinentischausschnitt von tract. Meiner hat die Zeit in der anscheinend luftfeuchte geschwängerten Scheune nicht so gut überstanden. Welche Behandlung verträgt so ein Tisch im Rahmen von mechanischen Wiederherstellungsversuchen? Mit der Messigbürste war ich schon dran und Backpulver mit Zitronensäule löst über Nacht herrlich jeglichen Rost. Aber es sind noch viele dunkle, schwärzliche Flecken auf dem Tisch. Ist das strukturell in den Tisch durch den Zahn der Zeit tief eingearbeitet oder kennt ihr ein Wundermittel, wie ich meinen Tisch wieder blitzeblank bekomme?
Gruß
Armin:emoji_open_mouth:
 

tract

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kennt ihr ein Wundermittel, wie ich meinen Tisch wieder blitzeblank bekomme?

ich habe Reinigungsvlies (Putzvlies) verwendet und dazu noch Elsterglanz Universal-Polierpaste (ist sowas wie 'Stahlfix', etwas gröber - gibt es hin- und wieder auch z.B. beim Aldi im Angebot).
Vermutlich geht es aber auch mit Putzschwamm und irgend' einem Reinigungs/Poliermittel.
Dann damit immer schön in Längsrichtung 'geschrubbt' - macht Arbeit, dauert eine ganze Weile.
Hier im Forum wurden auch sog. 'Grobreinigungsscheiben' ('Negerkekse') erwähnt - sollte damit ebenso gehen, lediglich schneller. Das Modell für die Bohrmaschine ist wegen der Längsrichtung (=gehobelter Tisch) besser geeignet als für den Winkelschleifer. Per Hand ist mühsamer, aber besser kontrollierbar.

.... wirf auch mal einen Blick auf den Motor, bzw. puste ihn mit Druckluft aus. Ich war auch erstaunt, was sich darin so alles finden lässt :emoji_wink:
 

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relief

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Überbleibsel

ich habe Reinigungsvlies (Putzvlies) verwendet und dazu noch Elsterglanz Universal-Polierpaste (ist sowas wie 'Stahlfix', etwas gröber - gibt es hin- und wieder auch z.B. beim Aldi im Angebot).
Vermutlich geht es aber auch mit Putzschwamm und irgend' einem Reinigungs/Poliermittel.
Dann damit immer schön in Längsrichtung 'geschrubbt' - macht Arbeit, dauert eine ganze Weile.
Hier im Forum wurden auch sog. 'Grobreinigungsscheiben' ('Negerkekse') erwähnt - sollte damit ebenso gehen, lediglich schneller. Das Modell für die Bohrmaschine ist wegen der Längsrichtung (=gehobelter Tisch) besser geeignet als für den Winkelschleifer. Per Hand ist mühsamer, aber besser kontrollierbar.

.... wirf auch mal einen Blick auf den Motor, bzw. puste ihn mit Druckluft aus. Ich war auch erstaunt, was sich darin so alles finden lässt :emoji_wink:

Es ist wirklich erstaunlich was man für eine Menge Holzstaub in einer alten Maschine finden kann. Mein Schaltergehäuse sah dem Inneren des Anschlussgehäuses für den Motor deiner Maschine täuschend ähnlich: gepresst randvoll mit Holzstaub. Ich werde die rückwärtigen Kabeldurchführungen jedenfalls mit Silikon abdichten und auch noch ein Blick in das Innere des Motors werfen.

Den Maschinentisch hab ich auch schon mit Accupads abgeschrubbt, das hat aber bislang am wenigsten gebracht. Das zumindest vorläufige Ergebnis ist noch weit von dem entfernt, wie dein Maschinentisch aussieht. Ich schätze mindestens 3 "be"scheuerte Stunden hab ich bislang investiert, aber sieht so aus, dass noch viele folgen werden.
 

TomfromMuc

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@ relief: genieße die Zeit, die Du mit der Maschine verbringst. Du baust mit der Zeit eine unglaubliche Beziehung zu ihr auf. Wer das nie gemacht hat, kann es wohl nicht verstehen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen.

Viele Spaß dabei und LG, Tom
 

Mathis

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kennt ihr ein Wundermittel, wie ich meinen Tisch wieder blitzeblank bekomme?
Hallo Armin,
ja, ich habe reichlich Erfahrung mit der Reinigung von solch verosteten Maschinentischen machen können.

Ich würde die ganzen nassen Sachen lassen, alles Chemierumgepansche ist nicht annähernd so effektiv wie der Einsatz von sogenannten Grobreinigungsscheiben mit Schleifvlies! Vulgär auch Negerkeks genannt, aber da kommt einfach auf das verwendete Proukt an.

Die werden auch Vlies-Fächerscheiben genannt, sind das mit Abstand effektivste und schonendste Werkzeug für solche Fälle, du erzielst problemlos Flächen wie die von Tract gezeigte, die er ja auch mit Vlies erzielt hat.

Nach vielen Quadratmetern gehobelter Gusstische entrosten haben sich die Vlies-Fächerscheiben das Mittel der Wahl bewiesen.

Hier sind ein paar Fotos aus einem alten Beitrag zum Thema entrosten.

Die Gussteile von deiner Führung würd ich auch einfach wieder weiterverwenden, die waren vermutlich ab Werk schon so und halten die nächsten hundert Jahre ohne Problem weiter durch.
 

relief

ww-pappel
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49565
Hallo Armin,
ja, ich habe reichlich Erfahrung mit der Reinigung von solch verosteten Maschinentischen machen können.

Ich würde die ganzen nassen Sachen lassen, alles Chemierumgepansche ist nicht annähernd so effektiv wie der Einsatz von sogenannten Grobreinigungsscheiben mit Schleifvlies! Vulgär auch Negerkeks genannt, aber da kommt einfach auf das verwendete Proukt an.

Die werden auch Vlies-Fächerscheiben genannt, sind das mit Abstand effektivste und schonendste Werkzeug für solche Fälle, du erzielst problemlos Flächen wie die von Tract gezeigte, die er ja auch mit Vlies erzielt hat.

Nach vielen Quadratmetern gehobelter Gusstische entrosten haben sich die Vlies-Fächerscheiben das Mittel der Wahl bewiesen.

Hier sind ein paar Fotos aus einem alten Beitrag zum Thema entrosten.

Die Gussteile von deiner Führung würd ich auch einfach wieder weiterverwenden, die waren vermutlich ab Werk schon so und halten die nächsten hundert Jahre ohne Problem weiter durch.

Hallo Mathis, Hallo alle Zusammen,

ob ich bei meinen Tisch gegen Rost angehen muss bin ich mir gar nicht sicher. Für mich sieht das wie "eingefressenes Metall nach Rostbefall und Entfernung dessen" aus. Am besten zeigt das ein paar der angehängten Fotos, die zugegebner Maßen unter ungünstigen Lichtverhältnissen zu Stande gekomnmen sind.
Morgen gehe ich auf jeden Fall erst einmal Vlies-Fächerscheiben besorgen und teste mal. Ich werde berichten und wenn es wirklich den Durchschlag bringt, trink ich ein Bier auf Euch und für Mathis eins extra!
 

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blueball

ww-robinie
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Das sieht aus, als wenn sie schon mal lange Zeit in einer Tropfsteinhöhle vor sich hin rosten durfte und danach geputzt wurde. Auf alle Fälle viel Erfolg wünsche bei deinem Vorhaben. Grüsse
 

relief

ww-pappel
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Grobreinigungsscheiben sind das Rezept gegen alten Rost! Etwas Oberfläche geht anscheinend mit runter, aber nicht in den Maßen, dass ich es mit meinem Stahlmesslineal und Fühlerlehre habe messen können, ergo für den Normaltischler unerheblich.
Grüße
Armin
 
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