Räucherbeize

carsten

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Hallo

vermutlich meint er eine Beize im herkömmlichen Sinne (als was flüssiges was auf das Holz aufgetragen wird ) um den Effekt des Rächerns mehr oder weniger nachzuahmen ohne die geruchliche Belästigung bzw. den Aufwand eines geeigneten "Räucherraumes" zu haben.
Kann mir zwar vorstellen das es sowas gibt aber kennen tu ich kein Produkt. Ich würde mal bei den üblichen Verdächtigen nachfragen: Arti, Zweihorn, Clou, Hesse Lignal, Votteler
 

Bernd Christen

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Ammoniak oder besser gesagt Salmiakgeist 10 % in der Kammer ist klar.
Geht aber nicht da es sich um einen verlegten Boden handelt.
Hat jemand Erfahrung wenn man die Lösung direkt auf den Boden aufbringt?
Wird das Holz spröde oder sonst irgendwie schadhaft ?
Wäre dankbar für einen Tip.
Salmiaklösung in Schalen und im Raum aufhängen geht nicht da die Dämpfe leichter sind als Luft und somit nach oben steigen.
 

raftinthomas

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du kanst salmiak auch mit dem pinsel auftragen, evtl weiter mit wasser verdünnt. ein freund hat so seinen tisch geräuchert. keine probleme.
allerdings musst du natürlich gleichmässig auftragen.
 

edelres

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Raeucherbeize

Hallo Bernd,

Um welches Parkett handeltes sich? Neues/Altes? Welchen Farbton moechtest du erzielen? Vieleicht kann ich dir weiterhelfen.

Salmiak auf Eichenholz aufgetragen ergibt kaum verwertbare Holzfaerbung. Das Raeuchern von Eichenholz ist eine Reaktionsbeizung, der Gerbstoff im Holz reagiert auf die Salmiak Daempfe und je nach Amoniakgehalt NH3, Gerbstoffgehalt des Holzes und Einwirkungsdauer entsteht der Farbton. Der Luftsauerstoff spielt auch noch eine Rolle dabei. Ich habe zig Versuche mit direktauftragen von Salmiakgeist (NH3 Gehalt 25-34%) durchgefuehrt ohne zufriedenstellendes Resultat. Die entstandenen Farben sind Zufallsprodukte und nicht wiederholbar.

mfg

Ottmar
 

raftinthomas

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Re: Raeucherbeize

Original geschrieben von edelres
Die entstandenen Farben sind Zufallsprodukte und nicht wiederholbar.

klar, denn das resultat ist von der aufgetragnen menge salmiak und dem gerbstoffgehalt des holzes abhängig.
wenn man aber holz aus einem stamm nimmt, gibts schon ein gleichmässiges ergebniss. allerdings ziemlich dunkel, daher evtl voher mit wasser verdünnen. die gleichmässigkeit bei einem rustikalen dielenboden bezieht sich dabei ja wohl eh nur um die einzelne diele....
 

edelres

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Hallo Bernd,

In einem solchen Fall wie du ihn schilderst, verwende ich eine schwache Aetznatronlauge 0,5 – 5% , als Beizloesung. Damit erziele ich dem Raeuchern aehnliche Farbtoene. Die Farbtoene sind ziemlich Lichtecht. Die Staerke der Aetznatronloessung bestimmt den Farbton. Ich mache eine Probebeizung mit 1% und 5 % Lauge lasse die Proben Trocknen und sehe dann an den entwickelten Farbtoenen wie die richtige Mischung sein soll. Je konzentrierter die Loessung um so dunkler die Farbe. Das Vorwaessern des Holzes gleicht unterschiedliche Absorptionfaehigkeit des Holzes aus.

Ich gehe dabei folgendermassen vor.

Mit einem Schwamm feuchte ich das Holz an. Auf keinen Fall sollte Wasser auf der Oberflaeche stehen. Auf das so feuchte Holz trage ich dann die duenne Natronlauge auf.(Kunststoffborstenpinsel) Das Holz faerbt sich sofort und die Endfarbe stellt sich nach dem vollkommenen Trocknen ein.

Sollte das Holz aufgerauht sein schleife ich nicht sofort, sondern schleife nass in nass mit 220/280 Papier den 2. Oelauftrag oder Wachsauftrag. Dies beseitigt alle Rauheit ohne Farbaenderungen die beim Trockenschleifen entstehen koennen. Falls du Holzabfaelle von den Dielen hast vereinfacht dieses den Farbfindungsprozess und du kannst dann auf verschiednen Holzstuecken Farbproben machen und herausfinden welche Mischung erforderlich ist.

Falls dir dies zusagt oder du etwas anderes anwendest, wuensche ich dirgutes Gelingen.

mfg

Ottmar

Wichtig !!!!Bei Verwendung von Natronlauge Schutzbrille, Gummihandschuhe benutzen.
 

pius

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ätz-Natron bringt´s nich

hallo zusammen,
habe das mit der schwachen Natronlauge mal probiert, konnte aber kaum gebrauchbare Ergebnisse erziehlen. Die Färbung drang kaum ein. All in all wie eine billige Beize - also sah "echt geräuchertem" nicht so ähnlich.
Habe ich da was falsch gemacht?
greez pius
 

Rühl

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Also erst mal ist Eiche nicht gleich Eiche.
Unterschiedliche Gerbstoffgehalte erzielen auch unterschiedliche Ergebnisse.

Ich habe festgestellt das heimische Eiche stärker dunkelt als andere Sorten.

Es gibt aber Räucherbeizen die in zwei Gängen aufgetragen wird.
Im ersten Gang fügst du dem Holz Gerbstoff zu, den du dann im zweiten Gang reagieren lässt.
Dadurch erzielt man ein berechenbares und zu reproduzierendes Ergebnis.

Ich glaube die Beize war von Lignal.


Grüsse
 
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