Qualitätsunterschied bei Falzfräsern

yoghurt

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Snekkerjens!

bitte nicht nur schreiben, sondern auch lesen! Klick mal Heiko Rechs Link. Du verrennst Dich gerade.
 

gert på sveden

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Hej!

Um das ganze mal etwas zu vereinfachen schlage ich ein kleines Gedankenexperiment vor. Mein Freund Friedhelm, der ein begnadeter Tischler ist, kommt zu Besuch. Friedhelm kann manchmal schon etwas verrückt sein, und hat dafür seine neue Raubank auf die BMW geschnallt :eek: und den ganzen langen Weg von Deutschland hierher mitgeschleppt!

Hier angekommen soll gleich der neue Hobel getestet werden. Und da ich eh eine 5m lange zweizöllige Bohle habe, deren Schmalseiten behobelt werden sollen, beschließen wir, dass wir das auch gut gemeinsam mit zwei Raubänken machen können. Ich beginne also mit meinem Hobel und, wenn ich ungefähr 1,5 m gehobelt habe, folgt mir Friedhelm mit seinem schicken neuen Veritas No. 6. Wir hobeln beide mit der gleichen Geschwindigkeit von ca. 0,5 m/sec.

Ich glaube es ist einsichtig, dass Die die Schnittgeschwindigkeit (das ist der Weg, den die Schneide während einer bestimmten Zeit durchs Material zurücklegt) 0,5 m/sec ist - völlig unbenommen dessen, dass zwei Hobel mit jeweils einer eigenen Schneide nacheinander am Werke sind.

Wenn wir uns das Ganze nun für ein drehendes Werkzeug mit zwei oder mehr Schneiden vorstellen, so verhält es sich dort analog. Die Schnittgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit mit der eine Schneide das Material schneidet.

Bästa hälsningar
gerT
 

Snekker

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Hey Gert gamle Svenska!
Det er det som jeg snkke hele tid om.
Nein ganz im ernst ich weiß so oder so nicht, was die Diskussion soll. Yoghurt meint, ich würde mich verrennen und ich sollte den link von Heiko doch lesen. Das habe ich auch getan, doch da steht auch nur das was ich hier gesagt habe. Die Burschen haben anscheinend immer noch nicht realisiert das sich am Durchmesser der Hobelwelle nichts ändert, Egal ob ich 2 oder 4 Messer montiert habe. So lange alle anderen Größen gleich bleiben erhöht sich auch die Schnittgeschwindigkeit. Prinzipiell ist doch nur wichtig zu wissen, dass man die Schnittgeschwindigkeit nicht überschreiten sollte, weil sich das Sägeblatt beispielsweise dann nicht mehr freischneidet und es dann Kleinholz gibt. Gott sei Dank haben wir ja Spandickenbegrenzer so das nicht mehr allzu viel passieren kann. Wenn ich da an meine Lehrzeit zurückdenke, da waren Spandickenbegrenzer noch nicht Standard, da ist öfter mal ein Lattenende durch die Werkstatt geflogen.
 

yoghurt

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Hallo,
lies meine Beispielrechnung, lies in der Formelsammlung die Heiko Rech verlinkt hat. Die Anzahl der Zähne/Schneiden kommt in der Formel zur Berechnung der Schnittgeschwindigkeit nicht vor.

(Mein letzter Beitrag zu diesem Thema - wenn Du es jetzt nicht verstehst, muss es jemand anderes erklären!)

(Überleg mal was Dein Konzept bedeutet, wenn ich auf der Kreissäge einen Nuter mit 4 Zähne oder ein Sägeblatt mit 96 Zähnen betreibe!)
 

Snekker

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Hallo Yoghurt!
Gehen wir mal da von aus das beide, der Nuter mit vier Zähnen und das Sägeblatt mit 96 Zähnen den gleichen Durchmesser haben und mit der gleichen Drehzahl betrieben werden und ordentlich mit Spandickenbegrenzer ausgerüstet sind wie es sich gehört. Dann hat der Nuter eine niedrigere Schnittgeschwindigkeit, wenn er sich durchs Holz bewegt. Ich weiß aber trotzdem worauf du hinaus wolltest. Du setzt die Schnittgeschwindigkeit gleich mit der Geschwindigkeit, die auftritt, wenn man die Geschwindigkeit an der äußeren Schneidenkante eines beliebigen Drehobjekts misst. Da ist es vollkommen gleichgültig, wie viele Zähne das Teil hat. Ich habe mir erlaubt eine ganz andere Formel zu entwickeln. Damit ist es möglich die tatsächliche Schnittgeschwindigkeit zu ermitteln, und zwar nicht nur für Fräser und andere scheibenförmige Schneidwerkzeuge, sondern auch für Bandsägen beispielsweise. Damit lässt sich sehr leicht ermitteln, wie schnell der Vorschub beispielsweise sein darf, ohne dass es zu Blockaden kommt. Bedauerlich keiner hat es begriffen. Jeder war bloß auf diese blöde Formel fixiert, die nicht über die tatsächlich mögliche Geschwindigkeit aussagt, mit der sich der Fräser oder das Sägeblatt durchs Holz bewegen kann.
Ende der Geschichte
 

CineRaptor

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Hallo zusammen,
es gibt einen ganz einfachen Ersatzausdruck für die Schnittgeschwindigkeit.
Die Schnittgeschwindigkeit ist nichts anderes als die Umfangsgeschwindigkeit des Werkzeugs bzw. der Schneiden ( D x pi x n ), ganz egal wieviele Schneiden das Werkzeug hat und ganz egal welchen Vorschub man benutzt.

Der Vorschub richtet sich nach, der Schnittgeschwindigkeit (aus dieser resultiert nämlich die einzusetzende Drehzahl), der Anzahl Schneiden, des Materials, Eingriffbreite und Eingrifftiefe des Werkzeugs.


Gruß
Olli
 

CineRaptor

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Ich habe mir erlaubt eine ganz andere Formel zu entwickeln. Damit ist es möglich die tatsächliche Schnittgeschwindigkeit zu ermitteln, und zwar nicht nur für Fräser und andere scheibenförmige Schneidwerkzeuge, sondern auch für Bandsägen beispielsweise. Damit lässt sich sehr leicht ermitteln, wie schnell der Vorschub beispielsweise sein darf, ohne dass es zu Blockaden kommt. Bedauerlich keiner hat es begriffen. Jeder war bloß auf diese blöde Formel fixiert, die nicht über die tatsächlich mögliche Geschwindigkeit aussagt, mit der sich der Fräser oder das Sägeblatt durchs Holz bewegen kann.
Ende der Geschichte

Diese Formel braucht nicht neu entwickelt zu werden, die gibts schon ewig :emoji_wink:

Es geht dabei um den Vorschub pro Zahn fz. Dieser gehört in jede Berechnung zur Bestimmung des Vorschubs.

Die Schnittgeschwindigkeit bleibt trotzdem das was sie ist :emoji_grin:
 

uli2003

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Ich weiß aber trotzdem worauf du hinaus wolltest. Du setzt die Schnittgeschwindigkeit gleich mit der Geschwindigkeit, die auftritt, wenn man die Geschwindigkeit an der äußeren Schneidenkante eines beliebigen Drehobjekts misst.

Und das ist auch richtig. Die Schnittgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit der der Zahn durch das Material fährt, wie schnell 'geschnitten' wird.

Wie viele Zähne am Werkzeug sind, ist dabei völlig egal. Die Anzahl der Zähne verändert nicht die Schnittgeschwindigkeit, sondern die Güte, den Messerschlagbogen, in den meisten Formeln als 'e' bezeichnet.
Es wird mit gleicher Geschwindigkeit geschnitten, lediglich die Späne werden dünner und der Messerschlagbogen kürzer.

Einzig der Vorschub verändert die Schnittgeschwindigkeit zusätzlich. Im Gegenlauf muss die Vorschubgeschwindigkeit der Schnittgeschwindigkeit zuaddiert werden, im Gleichlauf subtrahiert.

Man stelle sich ein Fräsen im Gleichlauf vor, mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit wie die Geschwindigkeit der Schneiden im Schneidenflugkreis. Wäre noch ein Abtrag vorhanden? Nein, da sich das Holz genau so schnell und in die gleiche Richtung bewegt wie das Messer.

Im Gegenlauf würde sie sich - diesen Fall angenommen, nahezu verdoppeln.

Um zum Hartmetall des Fräsers zurück zu kommen:
Mit einem für den Einsatzzweck optimierten Sintermetall lässt sich ein mehrfaches der Standzeit realisieren.
Kauft man eine Standardwechselplatte für einen Falzkopf, wird man zu 99% T04F als Hartmetall bekommen. Standard und günstig, will man einen Falz in melaminbeschichtete Platte fräsen, reißt es nach spätestens 5 m aus.
Nimmt man beispielsweise T02UMG als Hartmetall, sind auch 100m kein Problem - allerdings sind die Wendeplatten deutlich! teurer.

Grüße
Uli
 

CineRaptor

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Einzig der Vorschub verändert die Schnittgeschwindigkeit zusätzlich. Im Gegenlauf muss die Vorschubgeschwindigkeit der Schnittgeschwindigkeit zuaddiert werden, im Gleichlauf subtrahiert.

Man stelle sich ein Fräsen im Gleichlauf vor, mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit wie die Geschwindigkeit der Schneiden im Schneidenflugkreis. Wäre noch ein Abtrag vorhanden? Nein, da sich das Holz genau so schnell und in die gleiche Richtung bewegt wie das Messer.

Im Gegenlauf würde sie sich - diesen Fall angenommen, nahezu verdoppeln.


Grüße
Uli

Sorry Uli, dass ist leider nicht richtig:

1. Der Vorschub ändert nicht die Schnittgeschwindigkeit, nur den Spanquerschnitt und dementsprechend das Spanvolumen. Die Oberflächengüte ist auch noch vom Vorschub abhängig.

2. Gleich- und Gegenlauffräsen hat auch nichts mit der Schnittgeschwindigkeit zu tun, sondern mit den auftretenden Kräften und der Standzeit des Werkzeugs. Beim "drehen (Metall)" oder "drechseln (Holz)" gibts zB gar keinen Gleich- oder Gegenlauf.

Gruß
Olli
 

uli2003

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Eine Art Vorschub gibt es in jeder Zerspanung.
Wenn ich anstelle eines Hobels nur das Brett schiebe, und den Hobel fixiert habe, schneide ich auch einen Span.
Schneide ich dann mit Schnittgeschwindigkeit = Null?
Wo bleibt denn der Span, wenn Vorschub und Messergeschwindigkeit gleich sind?

Natürlich ist das nur der Fall, wenn die Richtung gleich ist. Bei Drehmaschinen sieht das anders aus.

Grüße
Uli
 

CineRaptor

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Hallo Uli,
nein die Schnittgeschwindigkeit ist dann nicht null. Das bewegte Brett hat dann die Schnittgeschwindigkeit und du hast ein stehendes Werkzeug (Hobelklinge), wie bei einer Drehmaschine oder Drechselbank :emoji_wink:

Wo bleibt denn der Span, wenn Vorschub und Messergeschwindigkeit gleich sind?
Beispiel: Du hast einen 20mm Fräser mit 20.000 U/min, das sind 1256 m/min Schnittgeschwindigkeit. Wie willst du 1256 Meter/Minute Vorschub aufbringen?
Das wäre ein Crash, egal ob Gleich-oder Gegenlauf, von der Motorleistung der Spindel mal abgesehen.

Gruß
Olli
 

uli2003

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Das bewegte Brett hat dann die Schnittgeschwindigkeit und du hast ein stehendes Werkzeug (Hobelklinge), wie bei einer Drehmaschine oder Drechselbank

Ah, wir kommen der Sache näher.

Nun bewege ich das Brett, und den Hobel. Beides in entgegengesetzte Richtungen. Nun erzeuge ich mit dem Werkstück eine Schnittgeschwindigkeit, UND mit dem Werkzeug. Diese werden logischerweise addiert.

Beispiel: Du hast einen 20mm Fräser mit 20.000 U/min, das sind 1256 m/min Schnittgeschwindigkeit. Wie willst du 1256 Meter/Minute Vorschub aufbringen?
Das wäre ein Crash, egal ob Gleich-oder Gegenlauf, von der Motorleistung der Spindel mal abgesehen.

Es geht nicht darum, wie ich das aufbringe. Ich kann den Fräser auch 1 Umdrehung pro Minute laufen lassen, und den Vorschub in gleicher Geschwindigkeit wie die Schneide.
Mache ich das im Gleichlauf, ist die Schnittgeschwindigkeit Null!
Mache ich das im Gegenlauf, addieren sich die Geschwindigkeiten.
Ein Crash? Naja, nicht zwingend. Wir sind hier in der Theorie, und ich könnte ja anstelle Holz auch Käse hobeln. Was am Prinzip nichts ändert!

Grüße
Uli
 

CineRaptor

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Ja die Schnittgeschwindigkeit addiert sich, aber auch nur weil durch die Bewegung der Klinge auch eine Schnittgeschwindigkeit entsteht. Der Vorschub addiert sich allerdings auch. Der Spanquerschnitt bzw. Zustellung bleibt aber gleich.
Sobald sich aber eine Klinge bewegt, oder auch Messer, Schneide wie auch immer, hat man kein wirklich stehendes Werkzeug mehr, somit gilt Vorschub/Zahn und dieser darf nicht beliebig groß sein, sondern wird durch den Werkzeughersteller explizit für Material, Eingriffbreite und Eingrifftiefe vorgegeben.

Du kannst ein rotierendes Werkzeug nicht mit einem stehenden Vergleichen. Beim rotierenden Werkzeug ist oder sind die Schneiden nicht permanent im Eingriff. Deswegen gibt es ja bei rotierenden Werzeugen den Parameter Vorschub/Zahn und bei stehenden Werkzeugen Vorschub/Umdrehung (Umdrehung des Werkstücks).

Ich bin seit 26 Jahren CNC-Fräser und habe auch an CNC Drehautomaten und CNC Schleifmaschinen gearbeitet. Jeden Tag muss ich Drehzahlen, Vorschübe etc. ausrechnen und damit arbeiten, will sagen, ich weiß was ich da mache :emoji_wink:

Gruß
Olli
 

Antiskill

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Olli hat recht, hab zwar zwanzig Jahre weniger Erfahrung aber es stimmt was er sagt, kann man auch überall nachlesen.
 

Mitglied 59145

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@ Olli,

Das klingt durchaus so.

Ich dachte auch schon, wer rechnet bitte Vorschubgeschwindigkeiten aus?

Waqrdann aber auch schnell bei Cnc Technik etc..

Ich habe bei mir mal die idealen Drehzahl für Sâgeblâtter und Fräsköpfe ausgerechnet, die sind auch notiert , weiss ausm Stehgreif aber auch nicht genau wie das geht.

Das ganze natürlich nur für Stationärmaschinen, Of und hks fahre ich immer auf max.
Naja und VorschubGeschwindigkeit nach Ergebniss...


Gruss
Ben
 

elchimore

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Hallo Uli,
nein die Schnittgeschwindigkeit ist dann nicht null. Das bewegte Brett hat dann die Schnittgeschwindigkeit und du hast ein stehendes Werkzeug (Hobelklinge), wie bei einer Drehmaschine oder Drechselbank :emoji_wink:

Wo bleibt denn der Span, wenn Vorschub und Messergeschwindigkeit gleich sind?
Beispiel: Du hast einen 20mm Fräser mit 20.000 U/min, das sind 1256 m/min Schnittgeschwindigkeit. Wie willst du 1256 Meter/Minute Vorschub aufbringen?
Das wäre ein Crash, egal ob Gleich-oder Gegenlauf, von der Motorleistung der Spindel mal abgesehen.

Gruß
Olli

Hi,
Natürlich spielt der Vorschub auch in die Schnittgeschwindigkeit herein.... Kann aber wegen der Größenverhältnisse (Fräser liefert über 1000m/min, Vorschub 1stellig/niedrig 2stellig ) einfach vernachlässigt/weggelassen werden......
Grüssle Micha
 

uli2003

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Sobald sich aber eine Klinge bewegt, oder auch Messer, Schneide wie auch immer, hat man kein wirklich stehendes Werkzeug mehr, somit gilt Vorschub/Zahn und dieser darf nicht beliebig groß sein, sondern wird durch den Werkzeughersteller explizit für Material, Eingriffbreite und Eingrifftiefe vorgegeben.

Wo bitte habe ich dies angezweifelt? Natürlich darf man die Zerspanungsparameter nicht beliebig wählen, sondern sollte/muss sich an den Werkzeugen und Materialien orientieren.
Aber darum geht es hier doch in keiner Weise. Wir reden hier ausschließlich von der Schnittgeschwindigkeit des Messers im Material. Und nicht ob Stahl, Holz oder Kunststoff.
Dann geht es um das Gleich-/Gegenlauffräsen, und nicht um Drehmaschinen.

Da ist es nun einmal so, dass sich Werkzeugschneide gegen Werkstück bewegt. Welches von beidem sich bewegt, oder auch alle beide, ist egal. Die Summe der Bewegungen ergibt die Geschwindigkeit der Schneide im Material, und das nennt sich Schnittgeschwindigkeit.

Natürlich lässt sich das nicht direkt addieren oder subtrahieren, da die Schneide nicht immer exakt in Richtung Werkstückvorschub bewegt wird.
Ich wollte nur aufzeigen, das ein bewegtes Werkstück unmittelbaren Einfluss auf die Schnittgeschwindigkeit bei oben genannten Fräsarbeiten hat.

Übrigens sehr schön daran zu erkennen, dass der Messerschlagbogen (bei gleicher Spanabnahme) mit steigendem Vorschub im Gegenlauf größer wird.
Da die Wellendrehzahl gleich bleibt (das heißt dass die Zeit, in der die Schneide ins Material eingreift, ebenfalls gleich ist) und sich der Messerschlagbogen vergrößert, muss die Schneide für den längeren Weg (größeres 'e') eine höhere Schnittgeschwindigkeit besitzen.

Ist das so schwer?

@micha

Das stimmt natürlich.

Grüße
Uli
 

CineRaptor

ww-birnbaum
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@Micha: Bitte zeige mir eine offizielle Formel wo der Vorschub in der Berechnung für die Schnittgeschwindigkeit enthalten ist!

Gruß
Olli
 

uli2003

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Die offiziellen Formeln (wie ich sie kenne) setzen Schnittgeschwindigkeit mit Schneidengeschwindigkeit gleich.

Das Hundertstel ist für die Zerspanung wohl nicht relevant.

Grüße
Uli
 

CineRaptor

ww-birnbaum
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@Uli: Gerade beim Fräsen hat NUR das Wekzeug eine Schnittgeschwindigkeit, das vorbeiführen des Werzeugs am Werkstück oder auch das vorbeiführen des Werkstücks am Werkzeug ist der Vorschub.

Das kannst du Weltweit in jeder Formelsammlung nachlesen.

Und das war es für mich, ich habe alles dazu gesagt und versucht es mit einfachen Worten zu erklären. Jeder wie er möchte.


Gruß
Olli
 

uli2003

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Aus einem CNC-Lehrgang:

Der Begriff Schnittgeschwindigkeit (Formelzeichen vc) wird häufig synonym zu Umfangsgeschwindigkeit verwendet und kann ebenfalls mit den angegebenen Formeln berechnet werden. Allgemein gilt, dass die Schnittgeschwindigkeit die Geschwindigkeit ist, mit der die Werkzeugschneide in Schnittrichtung durch das Material geführt wird und dabei spanend bearbeitet. Die Länge des Spans, der innerhalb einer Zeitspanne abgenommen wird, ist die genauere Definition der Schnittgeschwindigkeit.

Das sollte alles aussagen.

Grüße
Uli
 

rafikus

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Und wenn man es gaaaaaaanz genau nimmt, dann ist, bei Konstanter Drehzahl eines rotierenden Werkzeugs und konstantem Vorschub, die Schnittgeschwindigkeit, während des Eingriffs einer Schneide im Werkstück, nicht konstant.

Das aber nur, wenn man es gaaaaanz genau nimmt.

Man nehme die die Messerwellendrehzahl der gängigen Hobelmaschinen, den Durchmesser auf dem die Schneide läuft und berechne die Bahngeschwindigkeit der Schneide.
Nun nehme man die Geschwindigkeit der Standardvorschübe bei solchen Maschinen und vergleiche die beiden.

Und jetzt noch was ganz fieses. Man nehme mit einem Fräser von 20mm Durchmesser auf einmal 10mm Material weg (ich weiß, ist nicht so schön).
Dort, wo die Schneide ins Material eintaucht (bei Gegenlauffräsen) addiert sich die Vorschubgeschwindigkeit zu der Umlaufgeschwindigkeit des Fräsers und man erält die momentane Schnittgeschwindigkeit. Da, wo der Fräser das Werkstück verlässt, beträgt die Schnittgeschwindigkeit nur noch die Umlaufgeschwindigkeit des Fräsers, dort kann nichts mehr addiert werden.

Rafikus
 

Beppone

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Moin.

Ich denke, der Zusammenhang Schneidenanzahl / Schnittgeschwindigkeit / Vorschub wird verständlich, wenn man sich vor Augen hält:

Es wird Zerspanungsarbeit geleistet, die Späne und Wärme erzeugt.
Die Wärme darf weder dem Werkstück noch dem Werkzeug schaden.

Die Zerspanungsleistung entspricht dem Spanvolumen pro Zeit. Die Wärmeentwicklung steigt dabei mit der Zerspanungsleistung. Die Wärmeabfuhr erfolgt über das Werkzeug und den Span.

Übersteigt die Wärmeentwicklung die Wärmeabfuhr, dann erwärmt sich das Werkzeug stetig, nimmt selbst Schaden und/oder verbrennt das Werkstück.

Deshalb müssen alle Grössen betrachtet werden, die Einfluss auf die Zerspanungsleistung (ergo auf Spanvolumen und/oder dafür benötigte Zeit) und die Wärmeabfuhr haben:

Schnittgeschwindigkeit
Vorschub
Schneidenanzahl
Schneidengeometrie (Spanabfuhr / Wärmeabfuhr)
Zustellung
Werkzeugdurchmesser
Materialeigenschaften Werkstoff/Werkzeug
Kühlung

Letztlich braucht man beim Ändern einer Grösse nur zu überlegen:
Bewirkt die Änderung mehr oder weniger Spanvolumen? Wird die Wärme und der Span schnell genug abtransportert?

LG Bep)
 

Beppone

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Und nochmal ich, da ich ganz vergessen hatte, worum es eingangs überhaupt ging :emoji_wink:

Keiner der beiden verlinkten Falzfräser mit Kugellager erzeugt eine Falzbreite von 12mm mit den Lagern, die im Lieferumfang sind. Du bräuchtest zusätzlch noch ein Kugellager mit 11mm Durchmesser. Im verlinkten Shop fand ich keines, was aber erstmal nichts bedeutet. Gibt ja nichts, was es nicht gibt.

Ich selbst nutze im Holzbereich gerne Fräser mit Wendeplatten, zB sowas:

Falzfräser mit Wechselplatte. - www.sautershop.de

Wenn der Fräser stumpf wird, drehst du die Schneiden. Danach kaufst du neue Plättchen für 1,50 das Stück.

LG Bep)
 
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