Pyramidenmahagonifurnier

Dragon187

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Hallo Leute!

Das Furnier ist nun nach einiger Anstrengung größtenteils zugeschnitten. (Mit Übermaß)
Nun habe ich das Problem, dass die Pyramiden sehr gewellt / verworfen sind. Vor allem bei den großen Flächen (Seiten, Schreibklappe) habe ich noch keine konkrete Vorstellung wie ich das Furnier warm und glatt aufgeleimt bekomme. Wie bekomme ich diese enorme Verwerfung raus"geglättet"?

Danke und Gruesse,
Marian
 

Hunzenstrunz

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in diversen büchern zu intarsien steht man könne furnier (rückseitig) mit einer dünnen lösung aus weißleim und wasser benetzen und dann glattpressen, habe das noch nie ausprobiert vielleicht hat da jemand anders erfahrungen mit.. habe auch schon leute furnier mit einem dampfbügeleisen bügeln sehen...
 

Mathis

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.. habe das noch nie ausprobiert vielleicht hat da jemand anders erfahrungen mit.. habe auch schon leute furnier mit einem dampfbügeleisen bügeln sehen...
Es ist wenig hilfreich, etwas zu empfehlen, das man selbst nicht ausprobiert hat und von dem man offensichtlich keinerlei Ahnung hat.

Ich habe bei solchen Fällen immer das Furnier mit einer Sprühflasche leicht befeuchtet, etwas einziehen lassen, damit sie geschmeidig werden und dann in der einmal kurz aufgeheizten Furnierpresse einer Tischlerei mindestens übers Wochenende trocknen lassen. Am besten legst Du ein paar Zeitungen bei, die helfen, die Feuchtigkeit aufzunehmen. Bloß keinen Weißleim dazugeben, das ist Murks verhindert später eine gute Verleimung mit deinem Glutinleim.
Anschließend sind die Furniere perfekt glatt und bleiben es auch, wenn du sie schön zwischen Zulagen lagerst.

Ich hab auch noch den Link zu den antiken Pyramidenmahagoni-Sägefurnieren gefunden, die gibt es hier:
Furnier, Sägefurniere - Edelholzverkauf - Feinste Edelhölzer
Und noch was: auf die Seiten deines Möbels gehört ganz sicher kein Pyramidenmahagoni, sondern schlichtes gestreiftes Furnier. Du machst dir unnötig viel Arbeit mit den störrischen Pyramiden und das Ergebnis wird nie wie original sein, aber das haben ja schon mehrere hier gesagt.
Ansonsten: Gutes Gelingen! Und Hut ab vor deinem Mut und dem Zeitaufwand. Hab selbst solche Großbaustellen schon zweimal gehabt und denke nicht gern daran zurück, die Bezahlung meiner Kunden war lausig dafür.
 

Fredy65

ww-buche
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Es ist wenig hilfreich, etwas zu empfehlen, das man selbst nicht ausprobiert hat und von dem man offensichtlich keinerlei Ahnung hat.

Empfehlung?
Er hat nur geschrieben das er es in einem Buch gelesen hat,
und das kann einem keiner verbieten und sollte auch keiner unterlassen.

Bei der Empfehlung mit der Presse vermisse ich eine Temperaturangabe (100 Grad)
und das er die Presse immer mal wieder kurz öffnen soll um den Wasserdampf entweichen zu lassen.

Gruß Fredy
 

Dragon187

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Moin!

Ich wollte mal ein Update posten. Der Sekretärkopf ist nun fast vollständig furniert.

Hier und da bilden sich kleine Stellen, an denen das Furnier nicht 100 % haftet. Der Glutinleim bindet leider wirklich sehr schnell ab und geliert.

Mit nassen und heißen Klötzen geht das Niederleimen aber ganz gut.
 

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Dragon187

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Hallo!

nach einiger Zeit ist nun der gesamte Korpus (fast) vollständig furniert. Ein paar Leisten fehlen noch, aber dann kommt das mühsame Schleifen.
Anbei ein Bild des aktuellen Standes!

Viele Grüße!
 

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welaloba

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Respekt!
Weiterhin frohes Schaffen. Musst du da wirklich soo viel schleifen? Denk mal an Porenfüllen, da wird auch noch mal geschliffen. Das kann miteinander gehen.
Gruß Werner
 

Dragon187

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Hallo!

Froh ist das Schaffen langsam nicht mehr. Ich hätte nie gedacht, dass das so eine Schweinearbeit ist.

Und ja, die Sägespuren sind doch relativ gravierend, da muss einiges runter. Bei der Funrierstärke ja zum Glück kein Problem.

Beste Grüße
 

Mathis

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Hut ab vor deiner Fleißarbeit, wirklich ein schönes Ergebnsi!

Scheint ja bisher recht gut gelungen zu sein, wenn man mal nicht die vielen Arbeitsstunden einrechnet.
Für meinen ganz persönlichen Geschmack schade, dass du kein echtes Mahagoni genommen hast, sondern Afrikamahagoni (Khaya).
Du wirst ewig schelifen müssen, hast große Porten zu füllen und der starke Kontrast im Furnier passt nicht so recht zu einem Möbel von 1820; echtes Karibik-Mahagoni ist deutlich feinporiger und hat weniger Lüster.

Trotzdem: Tolle Arbeit bisher!!!
 

Dragon187

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Hallo Mathis,

danke für dein Lob!
Ja, da hast Du recht, ich hätte auch lieber das "echte" Kubamahogoni oder eben etwas anderes karibisches genommen. Das hätte mich dann aber leider gut das Doppelte gekostet. Das war für dieses Stück leider absolut nicht drin. (Der Furnierpreis hat schon so die Anschaffungskosten überstiegen, eingerechnet der Arbeitsstunden schon so oder so ein unglaubliches Minusgeschäft)

Was ich jedoch nicht bestätigen kann ist die Grobporigkeit. Nach ein bisschen Feinschliff ist die Oberfläche extrem glatt und glänzt schon schellackpoliert ohne Porenfüllen fast auf Hochglanz. Auch die Lichtbrechung dieses Furniers (angefeuert) ist umwerfend schön und auch recht dunkel und gleichmäßiger. Das täuscht auf dem Foto etwas.

Ich werde hier laufend ein paar Fotos bishin zum Endergebnis einstellen.
 

Dragon187

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... Ich brauche ja jetzt gar nichts mehr. Ich bin zurzeit am Schleifen! Wäre das kein 1,8 mm starkes Furnier würde da wenig übrigbleiben, hehe.

Ich komme so auf 1,1 mm nach dem Schliff, angefeuert sieht der Sekretär umwerfend aus, das Lichtspiel des Mahagonifurniers ist wirklich beeindruckend. Die Brechung des Lichts erfolgt immer anders und so erscheinen manche Partien mal dunkler, mal heller, je nach Betrachtungswinkel.
 

Dragon187

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Hallo,

nach einiger Zeit drängen sich neue Fragen auf:
Woher und wie die Vollsäulenkapitelle beziehen?
Aus welchem Holz die Vollsäulen selbst, wie ebonisieren?

Hier mal ein Bild des anpolierten Zustandes mittels Schellack.
 

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welaloba

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Vollsäulen aus Hartholz sind Standard. Nuss, Birne, Buche, ist mir alles schon begegnet. Kurzfassung Ebonisieren: Schwarz vorbeizen, schleifen, noch mal beizen, schwarz gefärbten Schellack auftragen Schicht bilden, mit separatem Ballen fertigpolieren.
Kapitelle: Bestimmt hast du eine Vorlage -einen vergleichbaren Sekretär - wie sehen die Teile bei dem aus?
Und bestimmt wird Mathis sich äußern.
Gruß Werner
 

ChrisOL

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Hallo Marian,

das sieht wirklich toll aus, da hast du dem alten Möbel wieder neues Leben eingehaucht! Man kann nur großen Respekt davor haben, dass dich der Mut in der ganzen Zeit nicht verlassen hat.

Magst du verraten wie viele Stunden du da an Zeit reingesteckt hast?

Viele Grüße
Christoph
 

Snekker

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Hallo Dragon187
Ich kaufe mein Furnier meistens bei Schorn&Groh Die verkaufen auch Sägefurniere wenn du sie benötigst. Du musst eben prüfen was vorher drauf war. Übrigens wenn das Stück wirklich alt ist dann ist es Wahrscheinlich mit Knochenleim geleimt. Mit etwas Feuchtigkeit solltest du die eine oder andere Verleimung wieder auflösen können. Dann wird es leichter mit dem Furnieren.
 

Snekker

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Hallo Mattis!
Du machst dich ja ganz schön zum Idioten. Jeder der ein bisschen Ahnung von der Materie hat weiß das die Möbel des Biedermeier zum größten teil aus Tischlerplatte gefertigt wurden. Tischlerplatte hat ihren Nahmen daher weil die Tischler begonnen haben Platten für den Möbelbau selbst herzustellen. Das heißt jetzt nicht das die riesige Platten hergestellt haben, sondern die haben die Platten so wie sie es brauchten aus billigem Holz und billigem Blindfurnier verleimt. Das heißt aber auch im Umkehrschluss die platten sind abgesperrt. Auch im Biedermeier war Furnier teuer. Obwohl es schon Messerfurnier gab. Das heißt das Sichtfurnier hat meisten eine Stärke von 0,8-1mm. Peinlich wenn man den Rand aufreißt und sich selbst als Idiot outet. Ich verdiene mit der Reproduktion von Historischen Möbeln mein Geld. Ich weiß ziemlich genau wie die Tischler damals gearbeitet haben. Ich arbeite heute größtenteils ja noch genau so. Ok ein paar Maschinen benutze ich auch aber nur zur Arbeitsvorbereitung
 
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