Projekt Carport im Eigenbau. Erfahrungswerte gesucht!

Buhr

ww-pappel
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Hallo Zusammen!

Da mein Schwager und ich das erste größere Außenprojekt im Thema Holz planen, sind wir auf der Suche nach Erfahrungswerten und etwas Beratung.

Wir wollen ein Carport bauen. Vorerst haben wir gedacht eines mit den Abmaßen 6x6m zu bauen. Dieses soll an einer Hauswand befestigt werden.

Auf der Arbeit habe ich mal eine Zeichnung gemacht und würde es gerne von euch absegnen lassen. Bzw. fragen ob ihr evtl. Erfahrungswerte in Sachen Carportbau habt. Wir wissen nicht zu 100% ob die Ständerstärke, Sparrenstärke und Balkenstärke passen. Bedacht wird das ganze mit Wellblechen. Aus Kunststoff oder Blech wissen wir noch nicht genau.

Als Holz wurde uns von unserem Nachbarn, der im Sägewerk arbeitet und uns auch das Holz besorgt, zu Lärche geraten.

Im Großen und Ganzen suchen wir noch ein bisschen Beratung und ich hoffe das Ihr uns bei diesem Projelt etwas unterstützen könnt.

Es wäre toll, wenn ein paar Antworten folgen würden.

Vielen Dank und liebe Grüße
Sebastian
 

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tiepel

ww-robinie
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Hallo Sebastian,
Anfragen dieser Art gibt es hier oft. Meist wird geraten, einen Statiker hinzuzuziehen.
Gruß Reimund
 

Khartak

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Hallo, absegnen wird dir das hier definitiv keiner. Bei den Maßen musst du sogar einen Statiker beauftragen. Ohne jetzt irgendwie herablassend zu klingen, aber den Weg musst du wohl gehen.

Aus welchem Bundesland kommst du?

in NRW hat man generell die A-Karte:

Errichtungen/Änderungen von Garagen und Carports sind nach §§ 63 beziehungsweise 68 BauO NRW immer baugenehmigungspflichtig. Hierzu ist ein Bauantrag nach § 69 BauO NRW einzureichen
Quelle: civserv | Stadt Hamm
 

Lallumper

ww-ulme
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In manchen Bundesländern scheint es aber nicht genehmigungspflichtig zu sein. Das Bauamt kann hier weiterhelfen. In diesem Fall kann man dir hier sicher weiterhelfen, wobei es am Ende natürlich trotzdem eigenes Risiko ist.
 

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ww-robinie
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In manchen Bundesländern scheint es aber nicht genehmigungspflichtig zu sein..

richtig, eigentlich sogar in den meisten. es ist trotzdem ratsam, sich mit den amt auseinander zu setzen und die länderspezifischen anforderungen in erfahrung zu bringen. jedes bundesland hat zb unterschiedliche durchschnittliche erlaubte höhen (zb schleswig holstein 2,75m mittlere höhe, hamburg 3.00m).

eins kann ich dir aber schon sagen:
der dicke balken direkt an der hauswand wird NICHT reichen! ne klinkerwand ist keine tragende wand sondern reine optik. wenn überhaupt, müßtet ihr den balken an der hauswand in die stahlbetangeschossdecke fett einbringen. bleibt die frage, ob die statik des hauses das wiederrum erlaubt.
viel einfacher wäre es, wenn ihr den dicken balken an der hauswand mit 3-4 pfosten im boden verbindet. zusätzlich kann man den balken trotzdem ans haus anbringen. dies dient aber nur einer zusätzliche seitlichen stabilität, dass das carport nicht seitlich wegknickt.
 

michaelhild

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Der Weg zum Statiker ist wohl der sicherste Weg, evtl. reicht auch ein Zimmermann. Es ist ja nur ein Carport.
Sollte sich der Wille es doch selbst zu dimensionieren durchsetzen, was ich gar nicht schlecht reden will, sollte aber klar sein, wenn das Ding mal zusammenbricht, kann man keinem anderen die Schuld geben. Da hilft dann auch nicht, wenn man vorher jemand um seine Meinung gefragt hat.
Als grobe Empfehlung kann man sich ja die Dimensionen von Bausätzen ansehen, die dem eigenen Bau entsprechen und sich daran orientieren.
 

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ww-robinie
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man kann sowas auch relativ einfach selber statisch ausrechnen. man muss nur die schneelast für sein gebiet kennen und weis, wieviel gewicht pro m² auf den dach liegen können. was der klimm bimm selber wiegt kann man auch einfach überschlägig ausrechnen.
insgesamt kann man sagen, das viel hier auch viel hilft. starke hohe balken sind stabiler wie breite aber flache balken (weshalb die teile auch immer hochkant stehen ^^ ). 6meter überqueren ist auch schon nicht mehr geschenkt. mit deinen 20x10 könnte das schon knapp werden. wichtig ist hauptsächlich, das die gewichtskraft statisch "sauber" in die erde übertragen wird. durch dein an die wand gepappten querbalken ist das gewicht des daches nicht nach der balkentheorie sauber übertragen, es entstehen scherkräfte, die geschichte ist instabil. mit 3-4 pfosten am haus ist die last des daches aber wieder nach der balkentheorie über festlager direkt ins erdreich übertragen und es besteht eine potentiell gute chance, das der spaß stehen bleibt.

der sicherste weg ist sicherlich der statiker. allerdings kannst du dir den ggf. auch schenken und das geld dafür in dickere hölzer investieren. wie gesagt, ist es am allerwichtigsten, das die gewichtskraft des daches sauber ins erdreich übertragen wird.
 

Friederich

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Hallo Sebastian,
an die Ständer gehören unbedingt noch Kopfbänder, sonst kann das ganze zsammenklappen.

Die Sparren kann man mit "Kerven" auf die Pfetten legen. Umso sinnvoller, je steiler das Dach.

Windrispen unter der Dachfläche machen diese statisch gesehen zu einer Scheibe. Erhöht auch deutlich die Stabilität gegen Zusammenklapen, und ist einfach gemacht: Zwei lange Leisten unter die Diagonalen. Unterseits an die Sparren geschraubt.

Hier eine gute Zimermannsseite:Kopfbandverbindungen
 

andama

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Zuerst einmal ich möchte nichts empfehlen, ich berichte von meinen Erfahrungen, mein Carport ist auch 6m*6m und die Sparren und Pfetten haben eine Dimension von 24cm*12cm, die Stiele sind 14cm*14cm. Die Dachflächen sind vollverschalt. Ein entscheidender Aspekt fehlt - die Kopfbänder. Deine Konstruktion ist nicht stabil. Ich würde einen Fachkundigen befragen, zu beachten gibt es Wind- und Schneelast und die Tragfähigkeit der Wand.
 

IngoS

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Hallo,

zur Unterkonstruktion ist ja schon genug gesagt worden.
Zur Dacheindeckung folgendes.
Beim letzten starken Hagelschlag hier wurden rundum Kunststoffdächer zerstört.
von Veranda, Carport, Vordach, Wintergarten.
Auch bei der flachen Dachneigung ist Blech ideal, am besten in einer Länge, also 6 m lange Profilbleche, von unten beflockt, damit kein Schwitzwasser runtertropft und nicht zu dünn, mindestens 0,5mm, besser 0,6mm.
Ist das Blech mal durchgerostet, ist es noch wiederverwertbarer Schrott,
Kunststoff ist Sondermüll.

Gruß

Ingo
 

ManSch

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Hallo!

Eine Anmerkung möchte ich noch zum Thema "statische Berechnungen" machen:
Das eigentliche Berechnen ist einfach. Das ist nichts, was man nicht mindestens einer Fachhochschulreife machen kann.

Kompliziert und der Grund, warum eine entsprechende Ausbildung (ob es jetzt Ingenieur oder auch Zimmermanns(meister) ist)) länger dauert ist ein anderer:
Was muss man berechnen?
Welche Annahmen muss man machen?
Welche Vorschriften sind zu beachten?
welche Formel ist anzuwenden?

Dann kommt der einfache Teil: Stumpf rechnen.
Früher haben das für die Ingenieure entsprechende technische Assistenten gemacht

Dann wird es wieder komplizierter:
Was bedeutet das Ergebnis, das bei der Berechnung heraus gekommen ist?

Dann hat man es immer noch nicht ordentlich gebaut.

So ein Carport ist nun wirklich keine "Raketentechnik" , sondern Handwerk und eine Klassische Disziplin für den Zimmer mann, der es baut und den Zimmermannsmeister, der es notwendigerweise berechnet.
 

mat.schie

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"Stumpf rechnen" ist aber bei Holz auch wieder so eine Sache.. jede Last hat wieder eigene Beiwerte aufgrund der Lasteinwirkungsdauer. Außerdem gibt es noch Effekte wie "Kippen" (bzw. Biegedrillen) o.ä., die bei 6m Spannweite auch nicht unwichtig sind.

Jeder kennt ja das Beispiel der Regalbretter mit vielen Büchern: Halten tut es, aber nach ein paar Jahren hat man schöne Kurven drin.
Das Carport kann genau wie das Regal auch erstmal stehen und auch den ersten Schnee aushalten, wenn nach ein paar Jahren alles krumm und schief ist ärgert man sich, nicht doch den Statiker oder den Zimmermann dazu geholt zu haben.

Zusätzlicher Hinweis: Wenn du glück hast und es bleibt stehen, alles gut. Wenn es zusammenfällt und dein Auto trifft, Pech (Zahlt ggf. keine Versicherung).
Wenn es zusammenfällt und z.B. den Postboten oder den Nachbarn trifft, will ich mir gar nicht vorstellen was passiert.
 

Zahltag

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naja ihr tut ja gerade so, als ob das voll die magie wäre das auszurechnen. ich habs schon auf der seite vorher gesagt, welche daten man benötigt und das war es dann auch schon fast. statt sich mit irgendwelchen möchtegernkräften hier und da rumzuschlagen dimensioniert man das ganze teil einfach deutlich größer. die ganzen carports mit 12x12 pfosten und 24x12 rähm, sparren und co sind allesammt hoffnungslos überdimensioniert. große geschichten sehen allerdings auch besser aus und man hat natürlich auch mehr reserve.
wenn man halbwegs ahnung hat, was man da rechnet, kann man sich den statiker sparen und das geld in dickere hölzer packen. hat man hintenraus deutlich mehr von.
 

mat.schie

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Magie ist das sicherlich nicht, solang man weiß was man tut.

Trotzdem werde ich einem Laien immer davon abraten, bei Konstruktionen unter denen Menschen herlaufen (können) selber zu rechnen, alleine schon aus Versicherungsgründen.
 

dapfit

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Wenn man sich nicht sicher ist, dann geht man zum nächsten Zimmer- oder Abbundbetrieb und lässt sich einen Plan erstellen. Drückt den Meister 50Euro für die Bierkasse in die Hand und gut ist.
 
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