Profierfahrungen (Krinner) Schraubfundamente

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Hallo zusammen,

wir hatten es ja neulich schon in diversen Themen mit dem Thema Schraubfundamente (oft erwähnt Krinner) als Alternative zu betonieren.

Ich habe inzwischen mehr als 10 der U Serie von Krinner mit der Hand eingedreht und bin derzeit zwiegespalten:

Zum einen ist die Alternative zu Beton natürlich toll, zum andern werden die Dinger mit Hand natürlich immer schief. Wenn wie in meinen Fall liegende Balken montiert werden in den "U"s ist das kein Thema, aber stehende Pfosten wären nicht möglich. Das Problem wurde ja auch an anderer Stelle erwähnt - triffst du beim Eindrehen auf einen Stein "schiebt" es dir das Ding zur Seite....(und nicht durch den Stein)

Die kleinste Eindrehmaschine habe ich mir anbieten lassen, kostet mehr als manche Hobbywerker für ihre FKS ausgeben :emoji_slight_smile:

Das mag aufgrund des Drehmoments den man brauch ja alles seine Berechtigung haben aber daher die Frage: hat die Eindrehmaschine jemals jemand in der Praxis nutzen können und kann Erfahrungen berichten?
 

Micha83

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Ich habe gerade unseren 15qm großen Brennholz Unterstand wegen Baufälligkeit abgerissen.
Als die Holzständer abgeschraubt waren, habe ich an den Metallhaltedingern gezogen, keine Chance, aber etwas Spiel um die Achse war da.
Das hat mich iritiert, weil ich eigentlich mit einem Betonfundament gerechnet hatte.
Habe dann das Gras und etwas Erde rundherum entfernt.
Da war die Einbauaneitung der Krinner teile zu lesen.
Mit drehen, habe ich die Pfostenanker dann entfernt bekommen.
Ich kannte die nicht, wir wohnen auf einem Felsen.
Nach einer Spatentiefe kommt Knack und nur wenig Erde, keine Ahnung, wie die vor ca 15-20 Jahren
die Teile 70 cm in den Boden Gedreht bekommen haben.
Die neuen Fundamente habe ich alle mit einem Betonfundament versehen.
Für untergeordnete Sachen kann ich mir die Eindrehdinger vorstellen, für statisch belastete Teile ist das nix.
Gruß Micha
 

Dietrich

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Hallo,

hab mir einen Eindrehschlüssel aus 80x80mm Robinenkantholz mit Querbohrungen in 2 Höhen 35mm für ein 1m langes Zollrohr, damit gingen 4 Stück ohne Probleme alleine eindrehen, sehr fester Lehmboden durchsetzt mit Schiefer...
Beim 5. traf ich so eine dicke Schieferplatte in 50cm Tiefe...
Mein Freund Dominik ( hier aus dem Forum, GWS-Spezialist/Meister mit einem gewissen Hang zu brachialem Vorgehen), kam mit seinem SDS-Max Bosch-Hammer und 40mm Bohrer, mit dem er die Schieferplatte schaffte, die letzten wenigen cm, als wir auch zu 2. am Zollrohr nichts mehr ausrichten konnten kam Dominiks Vorschlaghammer zum Einsatz, passte!

Aber die Krinner stellen 8m Fahnenmasten, die Schraubfundamente sind mit einem Ausgleichsstück versehen, sollte kein Thema sein senkrechte Balken zu positionieren.

Gruß Dietrich
 

Domi

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Hi,

also wir verbauen die Teile gewerblich. Habe zwei Eindrehmaschinen.
Statisch ist das kein Problem. Haben auch schon Fundamente 3m tief eingeschraubt.
Man muss sich eben auch damit beschäftigen, damit man weiß wie man die richtig verbaut.

Die Fundamente mit dem angeschweißten U sind eigentlich nur für untergeordnete Sachen gedacht.

Grüße
Dominic
 

Domi

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Ja wenn man die Sicherheit braucht, wird vorher ein Bodengutachten gemacht.
 

Domi

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Nein, dann gibt es keine Gewährleistung auf die Tragfähigkeit.
Ist ja beim Beton auch nicht anders soweit ich weiß.
 

tomkaes

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Beim Beton gibt es keine Gewährleistung auf die Tragfähigkeit?
Oder meinst du jetzt bei Fundamenten ohne Bodengutachten?
 

Domi

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Beton ist jetzt nicht mein Fachgebiet. Aber wenn du ein Betonfundament machst oder machen lässt, ohne dass der Boden Untersucht wird, wird man keine Gewähr haben. Wie auch.

Die Tragfähigkeit der Schraubpfähle lässt sich übrigens über das benötigte Einschraubdrehmoment abschätzen. Wenn aber dann einen halben m tiefer irgendeine Erdschicht kommt, die instabil ist, bringt das wenig. Da kann dann nur ein Bodengutachten Abhilfe schaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Domi

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Warum Sollte es ein Provisorium sein? Sie sind eigentlich nur unbekannt. Bei großen Bauvorhaben sind Pfahlgründungen sehr verbreitet und haben sich bewährt.
Es ist nicht in jedem Fall das beste aber nur noch mal kurz die Vorteile: Keine Baggerarbeiten, sofort tragfähig, keine Entsorgung von Erdaushub, wieder ausbaubar, Ausgleich von Hängen, Gründungen bis 10m mit leichtem Gerät bei entsprechenden Böden möglich und geringerer CO2 Fußabdruck wie Beton(gäbe noch mehr)

Was im Einzelfall passt muss man sich dann anschauen.

Wer sich dafür interessiert kann sich gerne bei mir melden.
 

tomkaes

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Bei großen Bauvorhaben sind Pfahlgründungen sehr verbreitet und haben sich bewährt.

Finde ich keinen passenden Vergleich.
Da ich selbst regelmäßig Pfahlgründungen plane und ausführen lasse:
Ich kenne kein Unternehmen, das Bohr- oder Rammpfähle ohne Bodengutachten bemessen oder ausführen würde.
 

Domi

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Finde ich keinen passenden Vergleich.
Da ich selbst regelmäßig Pfahlgründungen plane und ausführen lasse:
Ich kenne kein Unternehmen, das Bohr- oder Rammpfähle ohne Bodengutachten bemessen oder ausführen würde.

Weiß jetzt nicht genau was du meinst mit dem Vergleich. Ich hatte das mit den Pfahlgründungen im Bezug darauf geschrieben, dass sie sich bewährt haben und daher ich jetzt nicht verstehe, warum sie ein Provisorium sein sollten. Die Schraub Pfähle(Schraubfundamente) werden auch nach der Pfahlbaunorm bemessen.
 

U.Tho

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U.Tho

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Ich habe einige Jahre im Frankfurter Raum auch Böschungssicherung / Erosionsschutz in großen Baugruben gemacht. Dort werden als Gründung (Sandboden) unter die Bodenplatte "Pfähle" nur mit Schotter eingebaut, d.h. eine Maschine rammt ein großes Rohr in den Boden, das entstehende Loch wird mit Schotter aufgefüllt.
Unbenannt.png
 

tomkaes

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Weiß jetzt nicht genau was du meinst mit dem Vergleich. Ich hatte das mit den Pfahlgründungen im Bezug darauf geschrieben, dass sie sich bewährt haben und daher ich jetzt nicht verstehe, warum sie ein Provisorium sein sollten. Die Schraub Pfähle(Schraubfundamente) werden auch nach der Pfahlbaunorm bemessen.

@Domi : der Vergleich Schraubpfähle zu bewärten Pfahlgründungen hast du in #12 gezogen.
Das "Provisorium" stammt von @U.Tho aus #11
Und wenn sie, nach deiner Aussage, nach der Pfahlbaunorm DIN EN 12699 zugelassen und bemessen werden,
geht ohne Bodengutachter garnichts.

Ich habe kein Problem mit neuen Gründungsverfahren, die bauaufsichtlich zugelassen sind,
sondern bei Laien (Kunden/Bauherren) ein Problem damit, das irgendwer dem Internet mal wider entnimmt,
das er sich den Bodengutachter für seine Gründung einsparen kann, und ich da was draufbauen soll. :emoji_thinking:
 

Mitglied 24010 keks

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Von Krinner Schraubfundamenten zum Burj Khalifa... :emoji_slight_smile: Schon geil was manchmal im Forum geht... :emoji_grin:
Hab noch nicht viel damit gemacht finde die aber prinzipiell super.
Was das Bodengutachten angeht... Zumeist werden die Schraubfundamente ja eher für untergeordnete Bauwerke verwendet. Wird ja nicht der Flughafenterminal vom BER drauf gebaut... Obwohl vielleicht wärs besser gewesen :emoji_slight_smile:
Wenn sich meine Kunden den Bodengutachter sparen wollen bekommt der Statiker gesagt dass er die schlechtesten Bedingungen annehmen soll. Dann wird die Bodenplatte halt was dicker mit mehr Eisen - mir doch egal. Ebenso kann man das mit den Schraubfundamenten halten.
Besonders für den Modulbau oder temporäre Bauwerke find ich die Technik mega! Schnell rein, schnell wieder raus und schon ist wieder grüne Wiese. Beim Modulbau kannst gleichzeitig mit dem Fundamentbauer auf der Baustelle anfangen, die Maße kontrollieren und musst dich nicht drauf verlassen, dass der Betonbauer das ordentlich macht. Was sind schon 10cm...

Gruß Daniel
 

Dietrich

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Hallo,

als Azubi habe ich gesehen wie die Dalben aus Spundwandmaterial mit einer schwimmenden Ramme in den Rheinsand eingeschlagen wurden, das war 1978. Letzten Herbst sollten 2 der Dalben ausgetauscht werden, man rückte mit schwerem Gerät auf einer Arbeitsplattform an.
Auf dem Dalben wurde ein tonnenschwere Vibratonsmaschine installiert, gleichzeitig zog der vorhandene Kran an dem Konstukt.
Nicht einen einzigen Millimeter konnten die beiden Dalben gezogen werden, mit Gerät das dafür ausgelegt ist.
Taucher mussten die Dalben unter Wasser abbrennen, daneben wurden die neuen Dalben vom gleichen Gerät versenkt, übrigens gingen die rein wie ein heißer Nagel in Butter.
Rund 8m stecken die im Rheinsand, noch kein Schiff hat einen raus gezogen:emoji_slight_smile:

Unterschätz mir also keiner Pfähle!
Nicht immer braucht es Beton, übrigens gilt es diesen ein zu sparen, weil er unter gigantischem CO2 Ausstoß produziert wird.
Seit 2017 lagert meine Holzterrasse auf 5 rund 90cm langen Krinner Schraubfundamenten, prima Sache und überhaupt nicht provisorisch:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 

Mitglied 24010 keks

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Seit 2017 lagert meine Holzterrasse auf 5 rund 90cm langen Krinner Schraubfundamenten, prima Sache und überhaupt nicht provisorisch:emoji_slight_smile:
Und wenn die Terrasse Mal zurückgebaut werden muss, drehst die Dinger halt wieder raus und verwendest die woanders oder verscherbelst die oder wenn krumm dann gibt dir der Schrotti noch paar Pfennig dafür.
Versuch das Mal mit ausgegrabenen Betonfundamenten. Mit bisschen Glück bekommst die kostenlos entsorgt.

Gruß Daniel
 

U.Tho

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