Probleme mit der Radialarmsäge

syntetic

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Guten Abend,

in meiner Werkstatt steht für den stationären Einsatz eine Elu Radialarmsäge. Ich benutze sie hauptsächlich zum Ablängen von Bohlen, hin und wieder aber auch für kleinere, genauere Dinge. Hier im Forum wurde schon öfter vom "Festfressen" der RAS berichtet und genau dieses Problem habe ich auch. V.a. bei Hartholz, bei Ästen etc. passiert das. Das ist eigentlich nicht weiter schlimm, es gibt einen kleinen Ruck und die Säge bleibt stehen. Das Problem ist jetzt allerdings, dass dabei teilweise das Werkstück nach oben gezogen wird. Das hat zur Folge, dass es gegen die Sägeblattabdeckung schlägt, wodurch eine Halterung für ebenjene abgebrochen ist. Das ist schon einige Zeit her, ich habe es dann mit Epoxy geklebt und es hat einige Zeit gehalten. Jetzt ist das gleiche Teil allerdings wieder abgebrochen. Ohne dieses Teil ist die Sägeblattabdeckung nicht montierbar, was mir gar nicht gefällt. Bilder davon habe ich euch auch mitgebracht. Einmal das Motorgehäuse, dann das abgebrochene Stück und auf der anderen Seite, wie es eigentlich aussehen sollte.

tempImagee3aqYC.png tempImage3nY36f.png tempImageM3qufP.png

Daher jetzt zwei Fragen:
1. Wie klebe ich das am besten? Gibt es eine bessere Möglichkeit als Epoxy? Wäre schön, wenn es dauerhaft halten würde.
2. Ich verwende ein Sägeblatt 24WZ 10° neg. Gibt es hier eine bessere Variante, welche das Festfressen noch weiter minimiert?

Vielen Dank für euren Input!
Micha
 

rafikus

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Es sieht für mich so aus, als ob es da genügend "Fleisch" gibt um das Teil mit einer Schraube befestigen zu können.
Ich würde in der Schräg verlaufenden Fläche des abgebrochenen Teils eine kleine Stufe feilen um dort senkrecht bohren zu können und wo der Schraubenkopf anliegen würde. Dann das Loch für die Schraube bohren ( Durchmesser passend für den Gewindebohrer) und die Materialdicke an dieser Stelle notieren. Danach kann das Teil wieder angeklebt werden. Nun kann das Loch weiter in das Motorgehäuse gebohrt werden und das Loch im angeklebten Teil wird aufgeweitet. Nun bleibt das Gewinde anzubringen und man kann eine passende Schraube einschrauben.

Vor dem Bohren im Motorgehäuse muss man abschätzen wo die Späne fallen und ob der Motor zerlegt werden muss?
 

hobbybohrer

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Hallo,
die RAS ist ja quasi ein Vorläufer der Kappsäge. Bei beiden gilt, dass man nicht zwei "Freiheitsgrade" haben darf: Weil hier die Säge bewegt wird, muss das Holz fixiert werden, dann kann es nicht hochschlagen. Das geschieht besonders bei kleinen Stücken. Unter einer Größe, die nicht mehr zu fixieren ist, "darf" man damit nicht sägen. Wenn es sich um einen 230-V-Motor handelt, würde ich zusätzlich prüfen, ob der Kondensator noch ok ist.
Das Lagerschild, das nach Rafikus' Vorschlag angebohrt werden soll, ist dann der Stelle sicher dick genug und hat dahinter auch Raum für (kleine) Späne, eher Metallstaub. Bei Aludruckguss sind keine Probleme zu erwarten. Man sollte nur nicht den Wicklungskopf anbohren.
Grüße Richard
 

syntetic

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Erstmal viele Dank für eure Beiträge. Auf die Idee, das Teil zu verschrauben, bin ich gar nicht gekommen… ist eine Überlegung wert.

Weil hier die Säge bewegt wird, muss das Holz fixiert werden, dann kann es nicht hochschlagen. Das geschieht besonders bei kleinen Stücken.
Es geht ja nicht um kleine Dinge, sondern um ganze Bohlen, 300 x 30 x 4cm u.ä. Bei kleinen Teilen gibt es diese Probleme nicht. Und denjenigen, der bei einer Kappsäge/RAS für jeden Schnitt das Werkstück fixiert, kenne ich bisher nicht.
 

Mitglied 59145

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Ich habe diese Probleme mit hochschlagen nicht. Ist aber auch eine Pendelsäge, was aber nun eigentlich keinen Unterschied machen sollte. Fährt die linear oder ist da iwas krumm?

Hatte ich noch nie, der Grund interessiert mich. Vielleicht nicht negativ genug der Winkel? Wie gross ist das Blatt? 24 Zähne ist recht wenig, jedenfalls bei der Größe die ich verwende.
 

syntetic

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Die Säge fährt gerade, die Schnitte werden auch super sauber (wenn sich nichts festfrisst). Dass die Säge hängen bleibt passiert nur bei Hartholz und auch dann nur an manchen Stellen, u.a. bei Ästen. Meist merkt man es früh genug und fährt entsprechend langsamer. Manchmal geht es aber zu schnell, dann ruckt die Säge ein Stück nach vorne und hakt komplett im Werkstück ein. Dann greifen wohl die hinteren, aufsteigenden Zähne und ziehen das Holz nach oben.

Über den Winkel hab ich eben auch schon nachgedacht, aktuell verwende ich 250er Blätter 24 WZ 10° negativ.
 

Mitglied 59145

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OK, ich habe halt deutlich größere Blätter.

Das passiert auch wenn das Werkstück am Anschlag liegt? Das Blatt ist scharf?

Kann ja eigentlich nur durch Bewegung des Werkstück kommen oder durch Spiel in der Führung. Das Blatt läuft durch den Schnitt, da greift ja der aufsteigende Zahn ins Nichts.

Das ist viel spannender als die Reparatur, sowas darf doch nicht sein.

Zieh mal raus und wackel mal.
 

syntetic

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Das passiert auch wenn das Werkstück am Anschlag liegt? Das Blatt ist scharf?
Das Holz liegt am Anschlag an, Blatt ist scharf.

Kann ja eigentlich nur durch Bewegung des Werkstück kommen
Genau das passiert meiner Meinung nach. Durch diesen Ruck, wenn das Sägeaggregat ein Stück nach vorne kommt, verschiebt sich das Werkstück ein bißchen, wodurch dann die aufsteigenden Zähne greifen.
 

Holzfummler

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Mon,
wenn die Rep-Versuche nicht helfen, ggfs. eine gebrauchte ELU oder DeWalt als Ersatzteillager. Motorgehäuse habe ich bisher nicht demontiert.
Ich würde kleben und schrauben, ist ja Alu-Guß. Fürs kleben einen sehr guten Metallkleber nehmen, die Profis hier können dir bestimmt einen empfehlen.
Ich verstehe aber nicht, warum es dir rausschlägt. Die Haube (Metallkörper) wird oben auf dem Motorblock mit einer Schraube fixiert, die Nasen dienen nur der Führung/Positionierung und nehmen keine Kräfte auf.
Ggfs. mit 2 Schnitten dicke Bohlen teilen, etwas hilft auch eine stärker eingestellte Rückholfeder.
Gruß
Thomas
Was für ein Blatt benutzt du?
 

Holzfummler

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24 WZ halte ich für Kappschnitte etwas wenig, ich nutze 48 bzw. 60. Beide 5 Grad negativ. Schneide aber selten Hartholz in deiner Stärke.
Laut DeWalt-Unterlagen gab es als Zubehör eine seitliche "Dämpferstange, hatte die auch nur einmal bei EBAY-UK geshen, er wollte aber nicht versenden.
Was ich mir vorstellen könnte, wäre als Selbstbau eine seitlich angbrachte Spindel, die etwas bremst bzw nur eine max v zulässt. Muss aber nochmal in Ruhe darüber nachdenken.
Gruß
Thomas
 

hobbybohrer

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Hallo,
mal im Ernst: Die Säge setzt an, zieht sich nach vorn und reißt das Holz nach hinten oben. Bist du sicher, dass der Zahnwinkel negativ ist? und spricht wirklich was dagegen, das Holz u befestigen? zumindest gegen einen hinteren Anschlag zu legen?
Die Demontage eines Elektromotors ist unproblematisch.

Grüße Richard
 

syntetic

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mal im Ernst: Die Säge setzt an, zieht sich nach vorn und reißt das Holz nach hinten oben. Bist du sicher, dass der Zahnwinkel negativ ist? und spricht wirklich was dagegen, das Holz u befestigen? zumindest gegen einen hinteren Anschlag zu legen?
Die Demontage eines Elektromotors ist unproblematisch.
Hä?
Ja, ich bin sicher, dass der Zahnwinkel negativ ist. 10°.
Das Holz liegt hinten am Anschlag an.
Befestigst du eine 20kg schwere Bohle noch anderweitig? Ich nicht.
Und eine zweite Säge als Ersatzteillager für ein defektes Motorgehäuse anzuschaffen widerstrebt mir auch, das wird nicht die Lösung sein.

24 WZ halte ich für Kappschnitte etwas wenig, ich nutze 48 bzw. 60
Würde das einen Unterschied machen? Ich hätte noch 40WZ 10° neg. Ich hätte mit meinem laienhaften Verständnis jetzt vermutet, dass weniger Zähne besser sind.
 

Holzfummler

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Wenige Zähne mit großen Zwischenraum werden für Längstschnitte zum besseren Spanabtransport benutzt.
Viele Zähne werden zum Trennen für ein sauberes Schnittbild genommen,
Leider konnte mir niemand, auch Dewalt nicht, die Ursache für's "fressen" nennen, daher ist es irgendwie ein rumprobieren.
Ich nutze ein Blatt mit 5 Grad negativen Winkel.
Gruß
Thomas
 

DZaech

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Ich denke auch dass ein Dämpfer oder eine Feder Abhilfe schafft. Der Sägekopf der RAS ist halt sehr leicht vom Gewicht und auch leichtgängig. Das erhöht die Neigung zum einhaken, da brauchts nicht viel Power um den Kopf nach vorne zu ziehen. Bei grösserem Sägen kommt das viel seltener vor, an der Pendelsäge bspw. fast gar nicht. Da hat aber der Sägekopf auch 100kg, und die müssten erst mal beschleunigt werden. Ich würde da mal mit einer „Brems-Feder“ etwas rumexperimentieren.
 

syntetic

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Wenige Zähne mit großen Zwischenraum werden für Längstschnitte zum besseren Spanabtransport benutzt.
Viele Zähne werden zum Trennen für ein sauberes Schnittbild genommen,
Schon klar. Das Schnittbild ist auch mit 24er sehr sauber. Sauber muss es eigentlich gar nicht sein beim groben Ablängen. Und wie mehr Zähne mein Problem beheben sollen ist mir eben schleierhaft.

Ich denke auch dass ein Dämpfer oder eine Feder Abhilfe schafft.
Das klingt nach einer sehr guten Idee. Über die Umsetzung werde ich mir mal Gedanken machen, v.a. da die Säge ja trotzdem noch leichtgängig sein soll.
 

Holzfummler

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Und wie mehr Zähne mein Problem beheben sollen ist mir eben schleierhaft.
Moin,
Hat dein Blatt Späneabweiser oder nur breite Lücken? Bei letzteren könnte es sein, dass der nächste Zahn einen "zu großen" Griff hat und besonders bei "festeren" Material nicht ausreichend "Spaltkraft" dafür besitzt.
Über die Umsetzung werde ich mir mal Gedanken machen,
Ich kann dir per Mail das Bild von DeWalt schicken. Als Alternative sehe eine Spindel, entsprechende Befestigungen müssen natürlich selbst angefertigt und angebaut werden.
 

hobbybohrer

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Hallo,
das Abwürgen eines Elektromotors sollte niemals in Kauf genommen werden.
  • Den Kondensator prüfen: Ein defekter Kondensator reduziert das verfügbare Drehmoment enorm, bis auf Null.
  • Eine feineres und scharfes Sägeblatt reduziert die Belastung aus bereits genannten Gründen.
  • Unregelmäßiger Faserverlauf kann zum Klemmen führen
  • Angemessener Vorschub: Wer das Blatt durchwürgt provoziert die genannten Probleme
  • Sichere Führung der Maschine: Ein fester Griff reduziert ungewollte Reaktionen der Maschine.
  • Äste gehören nicht unter diese Maschine
  • Holz fest spannen, zumindest, wenn es "problematisch" erscheint, m.E. immer.
Die gezeigten Schäden an der Maschine sind Warnungen. Das kann auch böse enden!
Grüße Richard
 

Holzfummler

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Sichere Führung der Maschine: Ein fester Griff reduziert ungewollte Reaktionen der Maschine.
Hi Richard,
es passiert auch bei stark gepannter Rückholfeder und langsames ranziehen des Motorblocks und komplett überraschend. Da kannst du nicht proaktiv dies verhindern.
Auch bei nicht ungünstig gewölben Bohlen.
Gruß
Thomas
 

Mitglied 59145

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Ich kenne sowas von ähnlichen Maschinen nicht. An einen Rückschlag an der Pendelsäge kann ich mich nicht erinnern und wir haben da große Querschnitte und auch ordentlich Materialdurchsatz.

Es wird hier viel im dunkeln gesucht. Magst du uns deine PLZ verraten? Evtl ist ja jemand in der Nähe, oft ist dann schnell klar woran es liegt. Einfach reparieren und weiter ist ja nicht die Lösung. Da stimmt irgendwas nicht!
 

DZaech

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@benben

Die Radialsägen verhalten sich immer so, ich habe ab und zu auch noch so ein Ding (DW125) im Gebrauch. Das einzige was wirklich hilft ist ein relativ feines Blatt und gefühlvoller Vorschub. Die Maschinen "hacken" sich enorm schnell fest im Holz, und mit nur 1,1kW und der sehr niedrigen Drehzahl von 2800 U/min bei nur 250mm Blattdurchmesser (was nur gut 35 m/s ergibt) tun ihr übriges dazu. Das ist auf jeden Fall mit ein Grund weshalb sich dieses eigentlich sehr universelle Sägenkonzept nie durchsetzen konnte in Europa. Die Sägen sind sehr störrisch in der Bedienung und verzeihen keine Sekunde locker lassen bei Querschnitten (vor allem in Hartholz). Absolut nicht zu Vergleichen mit dem Handling einer Pendelsäge (auch da wird es einfacher je grösser die Maschine ist). Eine 350mm oder 400mm Pendelkreissäge ist auch nicht ganz so einfach zu bedienen wie eine 500er, die Erfahrung habe ich selbst ausgiebig gemacht, das verhält sich wirklich so. Je grösser und schwerer die Säge (und höher die Umfangsgeschwindigkeit), desto geringer die Auswirkungen des Sägens im Gleichlauf.
 

Mitglied 59145

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@DZaech Ok, danke für die Erklärung. Ich kenne halt nur relativ grosse. Das erstaunt mich, aber macht natürlich Sinn. Das war mir nicht klar. Dann ist mein Rat die Maschine zu entsorgen.

Das tut irgendwann weh und Alternativen kosten nicht viel Geld.
 

brubu

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Hallo zusammen
Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern, es gab eine Zeit vor den leichten Elu und Dewalt Kappsägen etc. Da war bei Zimmerleuten eine Dewalt Radialsäge auf der Baustelle für den Innenausbau fast Standard. Die funktionierten schon, waren aber nicht so leicht. Ich kenne eine grössere
Dewalt Radialsäge die wie eine Pendelsäge eingesetzt wird. Da müsste man murksen oder sehr schnell ziehen um die abzuwürgen.
Die hat allerdings 5,5 kW und ein 550mm Blatt.
Gruss brubu
 
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