Preise für Tischlerarbeiten

flo20xe

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Der Post von tract ist wieder mal ein gutes Beispiel, wie der Bastler dem Schreiner erklären will, wie dieser seiner Meinung nach den Job zu machen hat.
 

Besserwisser

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So,
jetzt mal in Ruhe, die Antwort war ja etwas provokativ.
Im Idealfall stimmt das so in etwa, mal abgesehen vom Runterhobeln von MPX. Die Fingerzinken sind auch nicht in einer Stunde fertig, ich kenne jedenfalls keinen Tischler, bei dem das Standardarbeit ist. Bei mir braucht der alleine für die Fingerzinken 3-4 Stunden, das hat der nämlich noch nie gemacht.
Aber was viel schlimmer ist: Die Maschinenstunde kost ja keine 50 Euro, sonden irgendwo zwischen 80 und 150. Und die reduziert sich für den Azubi nur 20 Euro oder so. Zuätzlich ist der aber viel langsamer als der Geselle, dadurch blockiert der den halben Maschinenpark. Manchmal ist das kein Problem, manchmal kost das mehr Geld als alles andere.
Ausserdem muss das in Gesamtkonzept passen, und auch zum Lehrling.
Und wenn er's vergeigt, dann kost's halt das doppelte.
Im Ernst: Bildest du aus? Im handwerk?
 

tirogast_2018

Gäste
Ich muß ALLEN Aufwand rechnen wie jeder andere Betrieb auch , und das mach ich seit knapp 30 Jahren :emoji_wink:
Ob 50 € überzogen sind mag jeder selbst entscheiden , ein schlechtes geschäft sind sie auf keinen Fall.

Das wusste ich nicht, also wissen wir beide wovon wir reden:emoji_slight_smile:
Also wissen wir beide dass die 50 EUR mal durchaus gut bezahlt sein können,
mal den Aufwand bei Weitem nicht decken.
 

OlliC

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Ganz allgemein, und auch in diesem speziellen Fall, ist es für Kunden am Besten, wenn Sie solche Aufträge im Taschengeldvolumen von Gesellen nach Feierabend und ohne Rechnung machen lassen. Der Unternehmer hat, wie bereits mehrfach erläutert wurde, kein gesteigertes Interesse an Aufträgen dieser Art. Der Geselle hat aber auf diese Weise eine schöne Möglichkeit seinen schmalen Lohn aufzubessern, sind doch 200€ netto für dieses Projekt ein motivierender Lohn.
In dem Fall gibt es keine Verlierer, der Unternehmer muss seine Zeit nicht für Kleinkram opfern, der Geselle kommt peu a peu auf einen fairen Monatslohn und der Kunde kriegt eine saubere Arbeit.
 

joh.t.

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Hallo,

ich baue sowas wenn in Serie zu mind. 10 Stück und dann eine Konstruktion , die ästhetisch ansprechend ist und die ich auch jedem anderen verkaufen könnte. Das bin ich mir vom Anspruch und meinen Kunden von der Qualität her schuldig.

Und ich muß meine Kalkulation nicht vor jedem offenlegen. Wie ich zu dem Preis komme ist meine Sache!!
Der Kunde kann Ihn akzeptieren, da er weiß er will meine Qualität oder sich einen Anderen Hersteller suchen.

Sonst hilft es Herrn Ruskin zu zitieren: Gesetz der Wirtschaft (John Ruskin) - iposs

VG Johannes
 

yoghurt

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Hallo OlliC,
ich weise darauf hin, dass es hier im Forum um Fragen der Holzbearbeitung geht. Wenn Du das nicht beachten möchtest, lösche ich Deine Beiträge.
 

dermike

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Ganz allgemein, und auch in diesem speziellen Fall, ist es für Kunden am Besten, wenn Sie solche Aufträge im Taschengeldvolumen von Gesellen nach Feierabend und ohne Rechnung machen lassen. Der Unternehmer hat, wie bereits mehrfach erläutert wurde, kein gesteigertes Interesse an Aufträgen dieser Art. Der Geselle hat aber auf diese Weise eine schöne Möglichkeit seinen schmalen Lohn aufzubessern, sind doch 200€ netto für dieses Projekt ein motivierender Lohn.
In dem Fall gibt es keine Verlierer, der Unternehmer muss seine Zeit nicht für Kleinkram opfern, der Geselle kommt peu a peu auf einen fairen Monatslohn und der Kunde kriegt eine saubere Arbeit.


So machen das doch alle. Freilich nicht erlaubt, aber wo kein Kläger, da kein Richter.
Da wo Bargeld im Spiel ist, ist das in allen Bereichen üblich.
Die Gastronomie lässt grüßen.

dermike
 

OlliC

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Das ist Zensur, Yoghurt, aber da du es ja für eine gute Sache machst gar nicht schlimm...
 

tract

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Im Idealfall stimmt das so in etwa, mal abgesehen vom Runterhobeln von MPX.

hatte das nur optional erwähnt, da es ja 18mm fertig gibt

Ich hatte eigentlich auch beim Sägen schon ordentlich was draufgeschlagen - geht man zum Baumarkt und läßt dort sägen, ist das, wie erwähnt, in wenigen Minuten erledigt.
Aber möglicherweise dauert das ja auf Formatkreissägen deutlich länger.

Die Fingerzinken sind auch nicht in einer Stunde fertig, ich kenne jedenfalls keinen Tischler, bei dem das Standardarbeit ist. Bei mir braucht der alleine für die Fingerzinken 3-4 Stunden, das hat der nämlich noch nie gemacht.

auch hier brachte ich lediglich ein Beispiel.
Je nach Tischlerei kann das ein 'Klacks' sein oder aufwendig.
Es ging auch nicht um eine feste Vorgabe, hier greift dann eben die kurze Beratung und es wird eine Vebindung gewählt, welche der Betrieb gut und günstig herstellen kann - von mir aus halt mit einem Gehrungsverleimfräser

Aber was viel schlimmer ist: Die Maschinenstunde kost ja keine 50 Euro, sonden irgendwo zwischen 80 und 150.
Und die reduziert sich für den Azubi nur 20 Euro oder so. Zuätzlich ist der aber viel langsamer als der Geselle, dadurch blockiert der den halben Maschinenpark. Manchmal ist das kein Problem, manchmal kost das mehr Geld als alles andere.
Ausserdem muss das in Gesamtkonzept passen, und auch zum Lehrling.
Und wenn er's vergeigt, dann kost's halt das doppelte.

dann frage ich mal anders:
wie und woran bildest Du die Auszubildenden aus, wenn die Auszubildenden ja ständig den Maschinenpark blockieren würden, so elendig langsam sind und alles doppelt gemacht werden muß?

Das alles sind m.M. nach nur Ausreden um seine Unflexibilität verteidigen zu können.
Wie erwähnt: wenn die Aufragsbücher voll sind, kein Thema - dann passt es eben nicht und genau so ehrlich sagt man es dann dem Kunden.

Aber wenn nicht, dann kann man durchaus jonglieren - z.B. das man dem Kunden anbietet es machen zu können, aber er sich auf z.B. zwei Wochen Wartezeit einstellen muß.

Und zur Maschinenzeit: da bin ich ja schon wirklich hoch rangegangen. Tatsächlich ist die reine Maschinenzeit, selbst inkl. o.a. Fräser einrichten, doch deutlich niedriger.
Wie lange braucht man denn als Tischler für die Streifen, in zwei Breiten, von einer Platte abzusägen, sowie abzulängen, damit 16 Stücke daraus werden - dazu die beiden Rückwände? Etwa eine Stunde ? Ich würde mal sagen, sämtliche stationäre Maschinenarbeit zusammengenommen, ergeben eine Stunde.

Natürlich 'werfe' ich diese Werte in den Raum, ohne zu wissen was der Fragesteller erwartet.
Wenn das ein Koffer werden soll, der auch von der Außenseite perfekt aussehen soll, wie auch in leerem Zustand, dann wird es ohne Frage aufwendiger.
Falls Außenseite egal und nur gefüllt mit den Kästen wichtig, dann kann die Rückwand sowie die Innenteile miteinander verschraubt werden.

Und bevor jetzt kommt: 'ja aber als Tischler und handwerklich perfekt ...'
Da muß eben abgesprochen werden was verlangt wird und danach muß der Fachmann nach einer Lösung suchen - unabhängig davon, was perfekt wäre.

Bsp.: vor einiger Zeit wollte eine Bekannte vor einer anstehenden Feier Esszimmerstühle 'kippelfest' machen lassen. D.h. diese Stühle besaßen unten an den Stuhlbeinen keine Verstrebungen und waren durch die langjährige Nutzung 'aus dem Leim gegangen'. Gang mit einem der Stühle zum Tischler, dieser meinte für perfekte Lösung lohnt sich das nicht - und wäre ihr sicher auch zu teuer. Also eine nicht so perfekte, aber akzeptabel stabile Lösung mit Schrauben. Er hat die Stühle abgeholt, auf diese Weise mit zur Holzart passenden Streben umgebaut und wieder zurückgebracht. Ich habe den Preis für die sechs Stühle nicht mehr im Kopf, glaube ein sehr niedriger, dreistelliger Betrag, wenn ich mich recht erinnere.
Trotz 'nicht standesgemäßer' Arbeit dennoch alle zufrieden.
Der selbe Tischler, schon viele Jahre her: hatte MDF-Platten gekauft, aus denen ich sechseckige, 1,3m große Lautsprecherboxen fertigen wollte. Erst vorgehabt auf meiner damaligen Baukreissäge die Schrägen 'dran' zu sägen, das dann aber doch verworfen. Zum Tischler gegangen und dieser hat mir 'flugs' die zwölf Platten beidseitig so gesägt, daß sie passend zu einem Sechseck zu verleimen gingen (sowie die Rückwand zu verschrauben). Ich weiß nicht mehr, was ich damals gezahlt habe - irgendwas sehr niedriges, zweistelliges.
Er gab mir noch den Tipp mit dem Klebeband und das Angebot das er mir auch die sechseckigen Deckel/Innenteile anfertigen könne (die ich aber selber ausgesägt habe)
 

predatorklein

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Das wusste ich nicht, also wissen wir beide wovon wir reden:emoji_slight_smile:

Denke ich schon :emoji_wink:

Also wissen wir beide dass die 50 EUR mal durchaus gut bezahlt sein können

Stime ich auch zu :emoji_grin:

mal den Aufwand bei Weitem nicht decken

Seh ich jetzt bißchen anders , ich hab wie gesagt von einem absoluten 0815 Auftrag gesprochen ( und von 6 Türen ) .
Für mich ist so eine Geschichte erste Sahne , könnte ich das zwei mal am Tag machen würd ich keine EBS mehr bauen :rolleyes:

Ich beneide auch meinen Kollegen der ab und an zu mir kommt weil er " nur " einen halbwegs ordentlich ausgestatteten Bus hat ( was zum Teil auch mein Verdienst ist weil ich ihm gebrauchte SORTIMO Regale von den Amis besorgt hab ).

Der hat vor 10 Jahren als Montageschreiner angefangen , 5 jahre " acho krachoque " über die Runden gekommen .
Dann bei einer ( echt großen ) Hausverwaltung reingekommen .
Auftrag : Glasbruch Küchentür .
Abgewickelt über Versicherung .

Die Zahlen 340 € + Mwst :eek:

Hätte mein Kollege jeden Tag 2 Aufträge würd er alles nur noch vom Schreibtisch aus machen :emoji_wink:
Das Glas müßte ich tauschen , wäre dann sein " Subler " :emoji_open_mouth:

So macht er im Schnitt pro Monat 15 Aufträge , jeder kann sich ausrechnen wie lukrativ das ist , vor allem in Relation zur benötigten Zeit .
Danach macht er nur noch Aufträge die er machen will , da kommt es ihm gar nicht so sehr aufs Geld an.

Der baut vielleicht den Setzkasten für 300 € , aber nur wenn er " will ".
Darum beneide ich ihn echt :emoji_stuck_out_tongue:

Heute geht es bei uns Schreinern weniger drum wie gut ich " schreinere " , heute geht es drum wofür ich ordentliches Geld kriegen kann und wie ich die Kunden dafür organisiere .

2 Jüngere Kollegen kommen auch ab und an zu uns , haben keine Werkstatt , machen viel in Gipskarton .
Was die sich mit Architekten , Bauträgern und " Billigfirmen " aus dem Osten rumschlagen müßen um über die Runden zu kommen , brutal :emoji_frowning2:

Gruß
 

uglyripper

ww-esche
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Moin!

Heute geht es bei uns Schreinern weniger drum wie gut ich " schreinere " , heute geht es drum wofür ich ordentliches Geld kriegen kann und wie ich die Kunden dafür organisiere .

Und woran genau liegt das?

---

Ich kann die Aussagen, welche in ähnlicher Form auch in anderen Threads hier zu finden sind zwar in gewisser Weise nachvollziehen, clever finde ich diese Einstellung nicht.
Es ist doch wie in jedem Dienstleistungsgewerbe - jeder noch so kleine Auftrag zieht potenziell einen großen, lukrativen Auftrag nach sich. Und wenn nicht, Pech, aber trotzdem einen zufriedenen Kunden.
Der Allgemeinarzt behandelt das Omchen auch noch zum fünften Mal im Quartal, obwohl die Kassenpauschale schon beim ersten Besuch aufgebraucht war, der Uhrmacher muss halt auch ab und an eine Batterie wechseln um eine Rolex zu verkaufen und die Näherin bekommt mal einen ganzen Stapel Hosen auf den Tresen und mal sucht sie 'ne Viertelstunde einen passenden Reißverschlusszipper für ganze 1,50€ aus der Kiste.
Darauf könnte sie sicher auch hervorragend verzichten.

Und ehrlich, nur noch Span bekanten oder jeden Tag Glasbruch? Selbst wenn das richtig Schotter gibt, das wäre mir zu langweilig, dafür würde ich nicht Tischler werden.

Das Schöne ist jedoch, jeder kann es angehen wie er will, der Kunde wird's akzeptieren und unter Umständen seine Schlüsse daraus ziehen. Wenn man damit leben kann, umso besser...

Gruß, ugly
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Moin!
... clever finde ich diese Einstellung nicht ...

Sehr gut. Dann rate ich Dir, zieh hinaus in die Welt und lehre allen Schreinern, Tischlern und weiterem holzverarbeitendem Gesinde endlich, wie man einen Betrieb ordentlich zu führen hat. Die werden sicher alle auf Deine bahnbrechenden Tipps und Anregungen warten und Dir den roten Teppich ausrollen und Dich mit Milch und Honig übergießen.

Jetzt mal im Ernst: Ich finde das schon immer ziemlich befremdlich, wenn jemand hier den Profis erzählt, wie Marktwirtschaft geht. Meinst Du, Du weisst es besser?
 

yoghurt

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Hallo,
nur mal so, (ich bin auch selbständig, wenn auch ohne Mitarbeiter), es wird hier niemand Predatorklein oder Besserwisser erklären müssen, wie man eine Tischlerei führt. Das machen sie beide schon seit Jahren. der Erfolg ist dabei recht einfach zu bemessen: entweder führt man weiterhin eine Tischlerei oder man badet seinen wirtschaftlichen Misserfolg zumeist im Rahmen einer Privatinsolvenz aus.

Natürlich kann jeder von uns - eben auch Betriebsinhaber - noch weiter lernen und geht eventuell gelegentlich mit einem Kunden falsch um. Das kommt vor! Kommt es zu oft vor, kann sich auch daher der wirtschaftliche Misserfolg einstellen...

Was sich aber - nach meiner schmalen Erfahrung von 5 Jahren - sicher einstellt, ist ein Gefühl, für welche Kunden man lieber nicht arbeitet. Und wer dieses Gefühl nicht hat, kann noch schneller Bankrott gehen als er gucken kann!

Ich hätte - sofern die Zeit es zulässt - den Auftrag des Themenerstellers angenommen - sofern der Mann mir nicht gleich total suspekt gewesen wäre...
 

Ansgar2

ww-fichte
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Hallo
Ich war jetzt einige Tage nicht hier drin und musste noch einiges lesen.
Aber ist schon Wahnsinn, was hier abgeht. :emoji_grin:
Ich finde diese ganze Diskussion, na wie soll ich mal sagen, über oder sinnlos?
Ich habe selbst eine Werkstatt mit Reparaturen und auch ein Ladengeschäft.
Zwar kein Holz, ist aber auch egal. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob man Kleinigkeiten annimmt oder nicht. Ich nehme auch nicht alles an und ich lasse mir auch von keinem vorschreiben, wie ich was zu machen habe. Und wenn einer mit ner Berechnung ankommt........:confused:, der darf gehen.
Wenn man das alles so gut weiß, warum nicht selber machen.
Als ich beim Schreiner nach dem Preis für meinen Badschrank gefragt hatte, hatte ich lediglich ein handgeschriebenen Zettel mit den Maßen dabei.
Ich würde nie im Traum daran denken, CAD Pläne mitzubringen und ihm noch zu sagen, wie er es zu fertigen hat, oder in welcher Zeit. Er sagt mir einen Preis, wobei ich ihn nicht festnageln will, ob es 50 Euro teurer wird. Dann gibt es für mich nur noch ja oder nein. Und keine Diskussion mit ihm, das er dank seiner Geräte doch alles schneller machen kann.
Eigentlich kann man das hier dicht machen, bringt eh nichts. Da gehen die Meinungen auseinander.

Gruß Ansgar
 

tract

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Als ich beim Schreiner nach dem Preis für meinen Badschrank gefragt hatte, hatte ich lediglich ein handgeschriebenen Zettel mit den Maßen dabei.
Ich würde nie im Traum daran denken, CAD Pläne mitzubringen

im Jahr 2017 angekommen ist es inzwischen, ob man das nun gut findet oder nicht, normal das Leute Computerprogramme zum Zeichnen verwenden.

Je detaillierter diese sind, desto einfacher ist es für denjenigen, der das dann fertigen soll.

und ihm noch zu sagen, wie er es zu fertigen hat, .

das machst Du doch auch bereits mit Deiner Handskizze.

Man kann auch nicht einfach darauf vertrauen, daß er es so fertigt wie man es haben möchte, wenn man ihm nicht mittelt wie.
Du gibst das Design vor und automatisch übst Du damit Einfluß auf die Art der Fertigung, selbst als absoluter Laie.
Der das dann fertigt - oder machbar konstruiert, ändert das Design dann für die reale Umsetzung, aus welchen Gründen auch immer (z.B. Kosten) - nicht eigenmächtig, sondern in Absprache mit dem Designer; weil nur dieser weiß was für ihn relevant ist und was weniger.

.
 

uglyripper

ww-esche
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Jetzt mal im Ernst: Ich finde das schon immer ziemlich befremdlich, wenn jemand hier den Profis erzählt, wie Marktwirtschaft geht. Meinst Du, Du weisst es besser?

Du meinst nicht, dass es "Profis" gibt, die einem Profi im holzverarbeitenden Gewerbe in Bezug auf Marktwirtschaft das Wasser reichen können?
Und ob ich es besser weiß, sei dahingestellt, denn ich habe keinerlei Intention hier Ratschläge zu erteilen. Ich habe, und das ist mit rudimentärem Textverständnis klar ersichtlich, lediglich meine persönliche Sicht der Dinge, auch Meinung genannt (völlig egal ob als Profi oder Kunde) dargelegt.
Befremdlich ist höchstens, wie du darauf reagierst.

amateurhafte Grüße, ugly
 

ölfisch

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Bonn
....

Was sich aber - nach meiner schmalen Erfahrung von 5 Jahren - sicher einstellt, ist ein Gefühl, für welche Kunden man lieber nicht arbeitet. Und wer dieses Gefühl nicht hat, kann noch schneller Bankrott gehen als er gucken kann!....

Das sind wahre Worte.

Ganz Allgemein kommt es natürlich auch auf die Tischlerei an.
Tischler ist ja nicht gleich Tischler.
Ein Betrieb der hauptsächlich für Gewerbetreibende (Wohnbau/Messebau) arbeitet hat wohl wenig Interesse an so etwas.
Ein Kleinstbetrieb hat evt. kein Interesse von den Setzkästen 1000St. zu produzieren.

Leider habe ich auch schon die Erfahrung gemacht, dass man angegangen wird wenn man einen höflich Auftrag ablehnt. Auch so etwas gibt es. (leider)


Gruß M.
 

teluke

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Pécs
Ich möchte nun doch auch noch etwas dazu sagen.
Seit rund 40 Jahren bin ich selbstständig. Also sollte mir niemand die Erfahrung absprechen.

Seit rund 25 Jahren produzieren wir die verwendete Ofenkeramik selbst.
Das bringt es mit sich dass oft Anfragen kommen ob wir Kacheln liefern können. Können wir natürlich und machen wir gerne.
Aber es kommen auch Anfragen ob wir Kacheln liefern können (Ersatz für beschädigte Kacheln, Ofenumbauten, Erweiterungen) wo wir nicht der ursprüngliche Hersteller sind. Die großen Hersteller sind meist nicht mal in der Lage Ersatz für Keramik zu liefern die sie selbst vor Jahren hergestellt hatten. Oft gibt es auch den Hersteller nicht mehr.

Auch das können wir.

Aber.

Das kann oft ein sehr teurer Spaß sein und das muss man dem Interessenten gleich erklären.
Eine einzelne nachzufertigende Kachel kann mit Modellbau, Formenbau und Glasurentwicklung soviel kosten wie komplett neue Keramik für einen Ofen.

Der Anfrager versteht das dann und kann sich entscheiden.
Der eine findet eine andere Lösung.
Der andere lässt das machen und der nächste lässt sich lieber gleich einen neuen Ofen bauen.

In jedem Fall aber wird der Interessent nicht verärgert.

Es kommen aber auch Interessenten die aus irgendwelchen Quellen Material zusammengekauft haben und daraus einen Ofen gebaut bekommen möchten.
Das lehnen wir konsequent ab, da wir nicht für das Ergebnis geradestehen können (aber trotzdem müssten).
Das gleiche gilt wenn der Interessent genau weiß wie sein Ofen technisch gebaut werden muss (und so praktisch nur einen Subunternehmer braucht der das ausführt).

Auch das machen wir in keinem Fall.

Unsere Öfen sind alle von uns konstruiert und werden ausschließlich mit den von uns verwendeten Materialien ausgeführt.
Der Kunde versteht das wenn man das erklärt.

Abschreckungsangebote gibt es da nicht.
Sie würden einen völlig falschen Eindruck vermitteln.

Sind wir nicht in der Lage einen Ofen zu dem, vom Kunden gewünschten Zeitpunkt, zu bauen wird das erklärt.
Und zwar mit dem was Sache ist, nicht mit einem überhöhten Angebot.
Mit überhöhten Angeboten kann man sich ganz schön selbst ein Bein stellen.
 

pedder

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im Jahr 2017 angekommen ist es inzwischen, ob man das nun gut findet oder nicht, normal das Leute Computerprogramme zum Zeichnen verwenden.

Je detaillierter diese sind, desto einfacher ist es für denjenigen, der das dann fertigen soll.



das machst Du doch auch bereits mit Deiner Handskizze.

Du verwechselst Konkretisierung des Wunsches mit Arbeitsanweisung.

Natürlich muss der Kunde bestimmen, wie sein Schrank aussehen soll. Aber wie er es technisch löst, muss der Tichler entscheiden. Eie deatillierte Anweisung kannn es also sehr wohl schwerer und teurer machen.
 

Ansgar2

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im Jahr 2017 angekommen ist es inzwischen, ob man das nun gut findet oder nicht, normal das Leute Computerprogramme zum Zeichnen verwenden.

Je detaillierter diese sind, desto einfacher ist es für denjenigen, der das dann fertigen soll.

das machst Du doch auch bereits mit Deiner Handskizze
.

Hallo
Ja, das ist mir klar. Natürlich sollte man schon genau sagen was man will.
Man kann seine Wünsche äußern und das auch aufschreiben, aber mehr auch nicht.
Ich hatte schon "Kunden" hier, die mir einen Zettel in die Hand gedrückt haben, was ich wo zu bestellen habe.
Aber wie schon geschrieben, kann man das hier dicht machen. Bringt nichts.
Im Prinzip muss das jeder so machen, wie er meint.

Gruß Ansgar
 
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