Mathis
ww-robinie
Hallo, ich habe heute ein Angebot für einen eher räudigen Biedermeierstuhl erhalten, der völlig unrestauriert und schäbig sein Dasein als Behelfsstuhl verbracht hat, ohne jeden Anspruch auf historischen Wert oder Bedeutung. Es war ein Ochsenkopfstuhl in Nussbaum, den ich aus einem Erbe bekommen habe und der stabil genug war, um den täglichen Nutzungen als Behelfsstuhl zu widerstehen. Kein Wackeln, keine Schwächen.
Er war butterweich gepolstert und mit einer Scheusslichkeit von Stoff bezogen, und jeder der sich draufsetzte versank im Schaumstoff des späten 20. Jahrhunderts.
Bei Gelegenheit war ein Polsterer beim Nachbarn zugegen, der einen musealen Stuhl polstern sollte, und ich hab die Chance genutzt, diesen zu fragen, ob er den Stuhl von seinem äußerst schwammigen Schaumstoffpolster befreien könne und eine halbwegs besitzbare feste Polsterung hinbekomme.
Er drehte den Stuhl um und stellte fest, dass dieser wohl noch die originalen Gurte drunter habe, die fest, stabil und gesund aussähen, und er nur den Aufbau oberhalb erneuern müsse. Habe ihm dann noch eine kleine Rolle Bezugsstoff mitgegeben und gesagt, dass die Reparatur nicht 100 Euo übersteigen möge, da es ein profaner Alltagsstuhl sei.
Heuze kam dann der KV und ich bin hintenrübergefallen:
Dazu kommt noch die MwSt....
Zuerst fühlte ich mich total verarscht, dann bin ich die Positionen durchgegangen und an unglaublichen 6 1/2 Stunden Arbeit zu einem zwar sehr niedrigen Stundensatz hängegeblieben, aber ich fasse es einfach nicht:
Was kann an der Arbeit an einem einfachen Stuhl so teuer sein, dass ein mehrfaches des Wertes für eine Polsterung dabei rauskommt, trotz meiner Ansage, wohlwollend die 100 Euro in einen Stuhl zu versenken, der wohl vom nächsten Besitzer in den Müll geworfen worden wäre?
Kann ein Polsterer, der sicher einen sehr hohen Anspruch an seine Arbeit hat und sonst fast nur an musealen Möbeln arbeitet, 6,5 Stunden daran arbeiten, einen simplen Biedermeierstuhl mit der Ansage, es handele sich um einen funktionalen Stuhl und das Budget sei auf 100 Euro beschränkt, so aufzupolstern?
Und wohlgemerkt, die Gurte und Unterpolsterung seien gut und müssten nicht erneuert werden? Wo kann an einem Biedermeierstuhl Platz sein für 4,6 laufende Meter Möbelschnur?
Ich möchte mal hören, wie die Experten, die vieileicht mit Polsterungen beruflich zu tun haben, dieses Angebot bewerten? Ich bitte die Laien hier nicht zu antworten, gefühltes Wiseen hilft hier niemandem weiter.
Zur Info: hab direkt geantwortet, dass ich diese Arbeit nicht ausführen lassen möchte, und dann kam heute Abend die Nachricht, dass die Arbeit schon gemacht sei, obwohl das Angebot vom 19 .Februar datiert ist und heute der 20. ist.
Noch was bevor hier Fragen kommen nach einem Bild: vom Stuhl gibts kein Foto, so wie man seinen Küchenhocker wohl auch nicht fotografiert, bevor man ihn dem Tischler mitgibt zum Leimen...
Er war butterweich gepolstert und mit einer Scheusslichkeit von Stoff bezogen, und jeder der sich draufsetzte versank im Schaumstoff des späten 20. Jahrhunderts.
Bei Gelegenheit war ein Polsterer beim Nachbarn zugegen, der einen musealen Stuhl polstern sollte, und ich hab die Chance genutzt, diesen zu fragen, ob er den Stuhl von seinem äußerst schwammigen Schaumstoffpolster befreien könne und eine halbwegs besitzbare feste Polsterung hinbekomme.
Er drehte den Stuhl um und stellte fest, dass dieser wohl noch die originalen Gurte drunter habe, die fest, stabil und gesund aussähen, und er nur den Aufbau oberhalb erneuern müsse. Habe ihm dann noch eine kleine Rolle Bezugsstoff mitgegeben und gesagt, dass die Reparatur nicht 100 Euo übersteigen möge, da es ein profaner Alltagsstuhl sei.
Heuze kam dann der KV und ich bin hintenrübergefallen:
Dazu kommt noch die MwSt....
Zuerst fühlte ich mich total verarscht, dann bin ich die Positionen durchgegangen und an unglaublichen 6 1/2 Stunden Arbeit zu einem zwar sehr niedrigen Stundensatz hängegeblieben, aber ich fasse es einfach nicht:
Was kann an der Arbeit an einem einfachen Stuhl so teuer sein, dass ein mehrfaches des Wertes für eine Polsterung dabei rauskommt, trotz meiner Ansage, wohlwollend die 100 Euro in einen Stuhl zu versenken, der wohl vom nächsten Besitzer in den Müll geworfen worden wäre?
Kann ein Polsterer, der sicher einen sehr hohen Anspruch an seine Arbeit hat und sonst fast nur an musealen Möbeln arbeitet, 6,5 Stunden daran arbeiten, einen simplen Biedermeierstuhl mit der Ansage, es handele sich um einen funktionalen Stuhl und das Budget sei auf 100 Euro beschränkt, so aufzupolstern?
Und wohlgemerkt, die Gurte und Unterpolsterung seien gut und müssten nicht erneuert werden? Wo kann an einem Biedermeierstuhl Platz sein für 4,6 laufende Meter Möbelschnur?
Ich möchte mal hören, wie die Experten, die vieileicht mit Polsterungen beruflich zu tun haben, dieses Angebot bewerten? Ich bitte die Laien hier nicht zu antworten, gefühltes Wiseen hilft hier niemandem weiter.
Zur Info: hab direkt geantwortet, dass ich diese Arbeit nicht ausführen lassen möchte, und dann kam heute Abend die Nachricht, dass die Arbeit schon gemacht sei, obwohl das Angebot vom 19 .Februar datiert ist und heute der 20. ist.
Nötigenfalls kann er den Stuhl behalten, sowas gibts auf jeder Auktion im 4-er Satz für 200 Mäuse. Liege ich mit der Einschätzung völliger Unverhältnismäßigkeit daneben oder ist das noch im Rahmen?nur das neue Polster ist jetzt schon drauf und das Alte entsorgt.
Noch was bevor hier Fragen kommen nach einem Bild: vom Stuhl gibts kein Foto, so wie man seinen Küchenhocker wohl auch nicht fotografiert, bevor man ihn dem Tischler mitgibt zum Leimen...
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