Pfettendach: Ständerfüße kürzen?

marqus

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Hallo,
Es geht um einen recht einfachen 70er Jahre Pfettendachstuhl. Das DG wurde damals durchaus für einen späteren Ausbau geplant und gebaut.
gebaut wurde es, wie so oft damals, von Familienmitgliedern, die Dachdecker und Maurer waren.
die Pfettenstiele stehen in bekannter Form (Y) auf dem Betonboden. Jedoch stehen sie auf jeweils einem ca 1,5m langem Balken, der waagerecht auf der Decke liegt.
Um nun einen Teilbereich dort auszubauen, stellt sich die Frage, ob man diese liegenden Balken seitlich bündig zum Ständer kürzen kann und ggf mit dicken Winkeln in den Beton sichern kann? Oder sollte man das keinesfalls anfassen?

ich danke euch!!
Markus
 

Johannes

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Hallo Markus,
die Balken, die waagerecht auf der Decke liegen, dienen der Lastverteilung. Die würde ich nicht auf Grund einer Internet-Empfehlung rausschneiden.
Also entweder drinlassen oder einen Fachmann vor Ort dazuholen, der dann auch die Verantwortung übernimmt.

Es grüßt Johannes
 

IngoS

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Hallo,

Da kann ich Johannes nur zustimmen. Die Balken verteilen die nicht unerhebliche Last, die auf den Stiel wirkt.
Ohne statische Prüfung sollte man die keinesfalls anfassen.

Gruß Ingo
 

haass

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Ich hatte in der Statik mal gelernt, das sich vertikale Lasten in einem Winkel von ca 60 grad verteilen. Der Stiel auf einer Schwelle mit 1,5 m Länge wird vermutlich die endbereiche der Schwelle wiederum nach oben drücken. Dennoch ein Fall für einen Statiker!
Was ist denn unterhalb der Schwellen? Betondecke? Und darunter? Stehen da Wände? Man müsste das gesamte statische System kennen.
 

marqus

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Ich danke euch. Macht ein Statiker so etwas mal für nen Händedruck oder ist das ne größere Sache?
Es spricht andererseits dann aber auch nichts dagegen, den Bodenaufbau auf die Höhe des liegenden Balkens zu bringen, oder? Einfach den Ständer „einrahmen“ und gut ist, oder?

Das mit den 60 Grad verstehe ich leider gerade gar nicht…

Grüße
Markus
 

haass

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ist auch keine echte Hilfe für dich. war nur zur Erklärung gedacht. wenn du genug höhe hast um die schwelle in den Bodenaufbau verschwinden zu lassen, wäre das die beste Lösung. dann kannst du auch ordentlich Dämmung in den Boden packen.
 

magmog

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Moin,

ein qualifizierter Zimmermann sollte die Angelegenheit einschätzen
können, auf alle Fälle ein Meister oder Polier des Gewerks.
Ein Maurermeister ebenfalls.
 

haass

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Warum wird bei diesen fragen eigentlich immer der Zimmermann oder Maurer empfohlen.
Machen die das umsonst. Und wie sieht es denn bei denen mit der Haftung aus? Die können sich doch auch verschätzen! Dann treten ggf. Risse, Setzungen oder schlimmeres auf. Kommt dann der Zimmermann oder Maurer und bringt seine Haftpflichtversicherung mit?
Ich glaube nur um ggf. Hundert € zu sparen ist das ein schlechter Tipp.
 

marqus

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Danke dir. Es wären 13cm vom Beton zum fertigen Bodenbelag. Hat jmd nen Tipp für ne natürliche, kostengünstige und sinnvolle Dämmung in dieser Stärke? Verschiedene Schichten? Falls ja, was?
Und wo wir dabei sind: Gibt’s nen Gehrimtipp für einen echt schadstofffreien Endbelag in DIY Manier? Möchte wahrscheinlich ein Schlafzimmer dort errichten u d meine Frau ist allergisch u d leidet unter schlechter Luft…

danke
 

marqus

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Warum wird bei diesen fragen eigentlich immer der Zimmermann oder Maurer empfohlen.
Machen die das umsonst. Und wie sieht es denn bei denen mit der Haftung aus? Die können sich doch auch verschätzen! Dann treten ggf. Risse, Setzungen oder schlimmeres auf. Kommt dann der Zimmermann oder Maurer und bringt seine Haftpflichtversicherung mit?
Ich glaube nur um ggf. Hundert € zu sparen ist das ein schlechter Tipp.
Sorry, das war nur ne Frage. Habt natürlich recht!
 

NOFX

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Denk immer daran, dass es bei einer Nutzungsänderung (teilweise) sinnvolle Auflagen gibt. Z.B. ein ausreichender Fluchtweg...

Ansonsten würde ich auch beim Statiker nachfragen. Gerade wenn darüber keine Wände oder Türen sind.
 

haass

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Nutzungsänderung heißt erstmal Baugenehmigung! Daraus ergeben sich dann fragen wie Brandschutz, Fluchtweg, zulässige GFZ etc. Alles andere wäre ein schwarzbau( den von außen vermutlich niemand mitbekommt???)
Fussbodenaufbau: lagerhölzer auf schalldämmender Unterlage. Dämmung, z.b. Mineralwolle oder etwas noch ökologischeres wie Schafwolle, Holzfasern oder isofloc, Papier. Darauf ein Staubschicht, dann osb Platten und der Belag. Bei Allergikern haben wir gute Erfahrungen mit Linoleum gemacht. Ist ja ein völliges Naturprodukt, das dann aber mit einem naturkleber verlegt werden muss.
 

NOFX

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Genau, wir haben auch das schwiegerelterliche Haus übernommen und da stand in der Baugenehmigung im OG "wird später ausgebaut" aber es wurde immer als Wohngeschoss mit kleinen Gauben vorne und Dachflächenfenstern hinten genutzt.

Wir haben dann das Dach erneuert und große Gauben einbauen lassen und mussten dann entsprechend den heutigen Auflagen Brandschutz (F90 zum Nachbarn), Fluchtweg (90*120 cm^2), Statik (wäre wegen des Aufbaus sowieso notwendig gewesen) und aktuellem Wärmeschutz erfüllen.

Nur weil das mal so geplant war und jeder das so in Kopf hat heißt das nicht, dass es dafür genehmigt ist. Und eine Auflagen sind ja durchaus sinnvoll...
 

marqus

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Ok, ich danke euch. Die Ständer stehen jeweils nicht DIREKT im Blei auf tragenden Mauern des EGs, jedoch max 10-20cm seitlich davon.
 
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