Pfette mit Pfosten verbinden

DM5

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich plane den Bau eines Geräteschuppens (ca. 5x5 m). Die Pfosten haben den Querschnitt 12 x 12 cm, die Pfetten haben 10 x 16 cm.

Bei meinem letzten Projekt hatte ich Pfosten 12x12 und Pfetten 12x16, welche ich mit Schlitz und Zapfen + Holznagel verbunden habe, ebenso die
Kopfbänder. Das Stemmen der Schlitze war sehr mühsam, das möchte ich ungern wiederholen. Außerdem möchte ich die Pfetten nicht ohne
Not breiter dimensionieren.

Was wäre in diesem Fall (Pfosten breiter als Pfette) eine sinnvolle und möglichst einfache Methode die Pfetten mit den Pfosten zu verbinden?

Ich denke darüber nach, oben am Pfosten außen einen 16x2 cm großen Zapfen stehen zu lassen, die Pfette dort dran zu legen und mit einer M10er Schraube zu verbinden. Oder vielleicht besser, den Zapfen 3 cm oder 3,5 cm breit zu machen und an der Pfette entsprechend 1 cm oder 1,5cm auszusparen.
Dann ist die Pfette dort aber nur noch 9 cm oder 8,5 cm breit, also auch schwächer:emoji_confused:

Evtl. wäre es dann besser die Pfette schmäler und höher zu machen (8 x XX) ...

Hoffe ich konnte den Sachverhalt verständlich erklären und bin sehr gespannt auf eure Vorschläge.

Die Ästhetik ist hier eher nebensächlich.

Beste Grüße
Dirk
 

Fichtenelch

ww-robinie
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Wenn die Pfosten 12x12 sind und die Rahmenhölzer 12x16 kannst du auch mit Tellerkopfschrauben durchs Rahmenholz in den Pfosten schrauben.
Sicher, ins Strinholz ist immer etwas kritisch, aber wenn links und rechts noch ein Kopfband ran kommt geht das schon klar, und da es kein sehr großes Bauwerk wird wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen.
Ich persönlich sehe da keine Probleme.
 

Mitglied 24010 keks

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Ich denke darüber nach, oben am Pfosten außen einen 16x2 cm großen Zapfen stehen zu lassen
Das würde man Blatt nennen. :emoji_wink:

Oder vielleicht besser, den Zapfen 3 cm oder 3,5 cm breit zu machen und an der Pfette entsprechend 1 cm oder 1,5cm auszusparen.
Besser das Blatt min. 4-5cm.

Dann ist die Pfette dort aber nur noch 9 cm oder 8,5 cm breit, also auch schwächer
Das tut der wahrscheinlich nix. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das ein Einfeldträger ist? Da wird bei normalen Spannweiten immer die Durchbiegung bzw. das Biegemoment relevant. Die Querkraft am Auflager ist meist nur ein Bruchteil von dem was der Träger könnte.

Mehr Infos zur allgemeinen Konstruktion = mehr Infos zur Statik was geht. :emoji_grin:

Gruß Daniel
 

wildsau11

ww-nussbaum
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Was wäre in diesem Fall (Pfosten breiter als Pfette) eine sinnvolle und möglichst einfache Methode die Pfetten mit den Pfosten zu verbinden?
Nimm nen Blechwinkel.
Würde es was besseres und geschickteres geben wie ne Zapfenverbindung geben, würde man dies nicht seit Jahrhunderten machen!
 
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DM5

ww-pappel
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Vielen Dank für die Antworten :emoji_slight_smile:

@Fichtenelch : Über Schrauben habe ich auch schon nachgedacht. Dazu habe ich gesehen, dass von oben mittig senkrecht eine Tellerkopfschraube eingedreht wird und daneben über Kreuz leicht schräg 2 Vollgewindeschrauben. Hab zwei bekannte Schraubenhersteller gesehen, die diese Methode bewerben. Die Pfetten würde ich jedoch gerne nicht breiter als 10 machen ...

@wildsau11 : Die Zapfenverbindungen sind mir eigentlich zu aufwändig, selbst wenn ich die Kopfbänder nicht zapfe sondern schraube, wären es 9 Schlitze und Zapfen, die ich von Hand sägen und stemmen müsste :emoji_cold_sweat: ... Was die Winkel angeht würde ich die der Variante von Fichtenelch evtl. vorziehen, weil ich da bestimmt noch was brauchbares rumliegen habe :emoji_wink:

@keks010982 : Das mit dem Blatt ist für mich deutlich einfacher zu bewerkstelligen als Schlitz+Zapfen, und wenn es kein Problem ist, dass die Pfetten dort wo sie aufliegen nur noch 8 (oder 7) breit sind ...

Ich habe mal noch eine Skizze angefertigt, um was es hier konkret geht. Eventuell soll auf das Dach irgendwann dann noch eine kleine PV Anlage mit ca. 4 kWp ...
 

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Mitglied 24010 keks

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Füg noch ein paar Maße in die Skizze ein und ich sag dir wahrscheinlich, dass deine Querschnitte mehr als ausreichend sind. Viel mehr! :emoji_grin:
 

Mitglied 24010 keks

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Deine Querschnitte sind definitiv ausreichend und du kannst entspannt mit dem Blatt zwischen Pfosten und Pfette arbeiten. Das Blatt würde ich mit 4-5cm ansetzen und den Rest an der Pfette ausklinken.
Ich würde noch überlegen evtl. einen Sparren mehr zu legen aber sonst alles top!


Gruß Daniel
 

DM5

ww-pappel
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Hallo Daniel, vielen Dank für deine Rückmeldung!!

Auf einen Sparren mehr kommt es nicht an, den lege ich noch dazu :emoji_slight_smile: Damit habe schon mal einen guten Plan :emoji_thumbsup:

Ich benutze die Website https://www.eurocode-statik-online.de/berechnungen.php um "passende" Querschnitte zu berechnen und packe bei der Fixlast und der Schneelast immer noch was oben drauf, weil ich halt kein Fachmann bin. Ich neige damit also zum Überdimensionieren ... aber ich baue das ja nur einmal :emoji_wink:

Ich habe mir jetzt noch eine 2. Variante überlegt:
Die Pfosten (12x12) versehe ich mit einem 4 cm breiten Blatt, für die Pfetten nehme ich (statt 10 x 16) den Querschnitt 8 x 18, klinke an den Pfetten aber nichts aus, sondern legen für die Scherkräfte zwischen Blatt und Pfette einen zweiseitig gezahnten Scheibendübel.

(z.B. so einen Art https://eshop.wuerth.de/Scheibenduebel-mit-Zaehnen-zweiseitig-Typ-C1-DBL-EN912-C1-2SEITIG-SZN-D50-17MM/045102150.sku/de/DE/EUR/ )

Vom Gefühl her und allein aus der Tatsache heraus, dass es solche Scheibendübel gibt, denke ich dass diese Variante auch funktionieren könnte. Aber vermutlich ist Variante 1 besser! Oder? Vielleicht ist dass mit den Scheibendübeln auch ziemlicher Murks :emoji_worried:

Was denkt ihr darüber?? Besonders würde mich auch deine Meinung interessieren @keks010982

Beste Grüße und schönes Wochenende :emoji_slight_smile:
Dirk
 

Mitglied 24010 keks

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Den 8er Querschnitt kannst du auch nehmen. Das passt dann immer noch.

Einen Scheibendübel brauchst du überhaupt gar nicht an der Stelle. Der ist da absolut überflüssig. Deine Pfette liegt ja voll auf. Da kommen auf die Verbindung lediglich die Kräfte aus abhebendem Wind.
Dreh in das Blatt 4-6 Stk. 6x100er Spaxschrauben rein und gut ist es. Wenn du ganz unsicher bist, von oben noch eine lange Tellerkopf.

Scheibendübel benutz man wenn man z.B. bei einem Satteldach eine Kehlbalkenlage anbringen möchte. Da müssen dann die Kehlbalken an den Sparren befestigt werden. Da ist es eine Variante mit diesen Dübeln besonderer Bauart zu arbeiten. Da könnte eine Bolzen allein die Scherkräfte nicht aufnehmen. Also kann man da dann diese Scheibendübel unterschiedlicher Bauarten einsetzen. (Wenn ich die Statik mache, versuche ich aber ohne diese auszukommen. Das ist, selbst beim Maschinenabbund, aufwändig und die Jungs auf der Baustelle mögen die Dinger auch nicht gerne. :emoji_wink: )

Gruß Daniel
 

DM5

ww-pappel
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Den 8er Querschnitt kannst du auch nehmen. Das passt dann immer noch.

Einen Scheibendübel brauchst du überhaupt gar nicht an der Stelle. Der ist da absolut überflüssig. Deine Pfette liegt ja voll auf. Da kommen auf die Verbindung lediglich die Kräfte aus abhebendem Wind.
Dreh in das Blatt 4-6 Stk. 6x100er Spaxschrauben rein und gut ist es. Wenn du ganz unsicher bist, von oben noch eine lange Tellerkopf.

Scheibendübel benutz man wenn man z.B. bei einem Satteldach eine Kehlbalkenlage anbringen möchte. Da müssen dann die Kehlbalken an den Sparren befestigt werden. Da ist es eine Variante mit diesen Dübeln besonderer Bauart zu arbeiten. Da könnte eine Bolzen allein die Scherkräfte nicht aufnehmen. Also kann man da dann diese Scheibendübel unterschiedlicher Bauarten einsetzen. (Wenn ich die Statik mache, versuche ich aber ohne diese auszukommen. Das ist, selbst beim Maschinenabbund, aufwändig und die Jungs auf der Baustelle mögen die Dinger auch nicht gerne. :emoji_wink: )

Gruß Daniel
Hallo Daniel, nochmals danke für die Info :emoji_slight_smile:

Das mit dem Scheibendübel lass ich dann sein und ich bleibe auch bei meinem ursprünglichen Plan mit den Pfetten 10x16. Da habe ich eine breitere Auflagefläche für die Sparren und die Kopfbänder. Denke das kann nicht schaden ...

Mich beschäftigt jetzt noch eine Sache: Muss ich in diesem Fall die Dachfläche diagonal aussteifen? Stichwort Windrispen. Ich würde sagen nein, da 4 Pfosten am gemauerten Schuppen fixiert werden und weil zwei Wandflächen komplett und 2 Wandfächen etwa zur Häfte mit Holz verschalt werden. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich da irgendwas verschiebt :emoji_confused:

Ist schon irre, was man bei einem so "primitiven" Bauwerk alles bedenken muss ...
 

Mitglied 24010 keks

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Wenn der Schuppen stabil ist, brauchst du in der Dachebene nichts mehr machen.
In der Regel gilt für so ein kleines Bauwerk
- es müssen 3 Seiten ausgesteift sein. Entweder über Wandscheiben oder Kopfbänder oder Kreuze oder was auch immer oder
- es müssen zwei Seiten und die Dachebene ausgesteift sein.


Gruß Daniel
 
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