Parallelanschlag Erika 85 (vs CS 70)

Ikarusflug

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Ich bin gerade am überlegen mir eine Erika 85 in meine Werkstatt zu stellen, um endlich mal was ordentliches zu haben. Nach dem Studieren der entsprechenden Videos und Threads frage ich mich, ob der Parallelanschlag gerade im Vergleich zur CS70 überhaupt was taugt. Dass man ihn manuell an beiden Seiten klemmen muss, ist ja eher nicht sehr praktikabel und ist auch der Punkt, der mich (neben dem höheren) Preis derzeit eher in die Arme der CS70 greift. An dieser gefällt mir halt nicht so gut, dass sie deutlich weniger fertig und massiv, als die Erika anmutet. Gut sägen können sie wohl beide. Hat hier vielleicht jemand Praxiserfahrung zu beiden Sägen und kann mir insbesondere was zu den Parallelanschlägen sagen?
 

vangogh

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Ich habe die 85er Erika mit zwei Multifunktionsanschlägen und dazu das 1m lange Anschlaglineal. Dazu kommen bei Bedarf zwei Aigner Tischverlängerungen zum Einsatz. Mit zwei MFAs kommst man prima klar.

Ist das alles teuer? Ja. Ist der Parallelanschlag bei der CS70 bequemer? Definitiv. Aber trotzdem würde ich jederzeit wieder die Erika kaufen. Denn bis auf den Preis und den Parallelanschlag kann sie ausnahmslos alles besser als die CS70.
 

Hoosier

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Ich kenne nur die CS70 von unserem früheren Betrieb. Für seinen Zweck gut und ausreichend.

Die Aussage oben finde ich sehr plakativ und fragwürdig.
 

Gonzaga

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Vor dieser Wahl stand ich auch.

Seit einigenMonaten habe ich nun die Erika 85 in der komplett Ausstattung.

Was für mich für die Erika gesprochen hat war die stabilere Bauweise, Quickstand, der größere Maschinentisch, längerer Zugweg, Multifunktionsanschlag, präziserer Schiebetisch (laut Meinungen in diversen Foren und social Media) und natürlich Schnitthöhe von 85mm.

Ich hatte Glück und fand bei ebay noch einen alten Parallelanschlag und habe diesen mit dem 1m Anschlaglineal ergänzt. Dennoch muss vorne und hinten manuell geklemmt werden. Ja es ist manchmal umständlich, einfach der Bequemlichkeit halber. Großartig Zeit kostet das aber nicht. Dafür hält der Anschlag aber bombenfest egal wieviel "Kilometer" Holz ich über die Säge schiebe.

Als Fazit kann ich für mich sagen, dass ich immer wieder zur Erika greifen würde. Die Vorteile überwiegen den Parallelanschlag.

Eine Tischverlängerung die in dem Schwalbenschwanzprofil läuft habe ich mir selber gebaut. Die Schrauben zum klemmen des Parallelanschlag und am Multifunktionsanschlag habe ich durch Klemmhebel ersetzt. Das macht das anziehen einfacher und komfortabler. Screenshot_20211117-204337_Amazon Shopping.jpg

Ein besseres Bild von dem Parallelanschlag habe ich grade keins zur Hand.
20211001_165254.jpg

20210920_173237.jpg
 

Komihaxu

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. Dass man ihn manuell an beiden Seiten klemmen muss, ist ja eher nicht sehr praktikabel
Wenn du da eine lange, schwere Hartholzbohle sägen willst, solltest du beidseitig klemmen. Bei normalen Aufgaben reicht es, den Anschlag einseitig zu klemmen.

Weder die Erika, noch die CS70 ersetzt eine schwere, stabile Formatkreissäge.

Da ich angefangen habe, lange und schwere Eichenbohlen im Rohzuschnitt zu bearbeiten und mir der Wechsel zwischen Handkreissäge mit Führungsschiene und Erika lästig war, war bei mir irgendwann ein Austausch der Erika gegen eine Formatkreissäge nötig, so gern ich die Erika hatte. Mit Geduld und Gefühl geht es aber zweifellos. Am Ende nur eine Frage von Platz und Mobilität.
Wenn man die Festool oder die Mafell komplett ausrüstet, ist man preislich von einer semiprofessionellen Formatkreissäge nicht mehr so extrem weit weg.

Das schön ist: man bekommt auf dem Gebrauchtmarkt für solche Maschinen immer einen hervorragenden Restwert, ein kompletter "Fehlkauf" ist es also niemals.
 
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vangogh

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Alrighty, das hatte ich überlesen. Wenn es um die Werkstatt geht und du nicht mobil sein musst, dann weder Erika noch CS70. Da geht nichts über eine Formatkreissäge.
 

Ikarusflug

ww-ahorn
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Dass sie keine FKS ersetzen ist mir klar und ich bitte auch nicht den Thread in diese Richtung zu treiben. Dafür habe ich nicht den Platz und ich möchte die Säge auch mal wegräumen oder im Sommer nach draußen mitnehmen können. Danke für die bisherigen Einblicke, vielleicht finden sich ja noch Leute, die was über die Festool erzählen können. Selbst wenn man dem Parallelanschlag keine große Beachtung schenkt reden wir hier immerhin noch von einem Preisunterschied von fast 1200 Euro im Set, weshalb sich fast eher die Frage stellt, ob solo Erika oder Fullest bei der Festool. (Mafell scheint es nur zum UVP zu geben) Außerdem bin ich beim restlichen Werkzeug eher mit Festool unterwegs, was natürlich einen gewissen Systemgedanken mit sich bringt, der aber nicht zwingend ist.
 
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elchimore

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Was willst du hören, die Säge sägt :emoji_wink:
Es sind beides Montagesägen, die durch ihre "leichte" Bauweise nicht an die Stabilität einer "richtigen" Formatkreissäge heranreichen. Mit genügend Kraft (oder auch Gewalt) bekommst du mit beiden Sägen einen krummen Schnitt hin. Wenn man sich aber der "Schwächen" der Maschinen bewusst ist, man weiss was man tut und mit Gefühl an die Sache herangeht, dann lässt es sich mit beiden Maschinen gut arbeiten (ich habe schon an beiden gearbeitet, bei mir selber steht aus "Preisgründen die Festool im Keller). Ich bewege mich aber auch was den Genauigkeitsanspruch angeht im Bereich des Holz angemessenen und bin weder der Säge noch irgendeinem Werkstück bislang mit Haarlineal und Fühlerlehre zu Leibe gerückt. Für solche Diskussionen bin ich also der falsche Ansprechpartner.
Wenn es um Vergleiche zwischen Erika und Precisio geht, dann sollte man auch die 70er miteinander vergleichen. die 85er ist halt nochmals eine Nummer sperriger und schwerer (nur ein Gedanke, wenn man sie kauft um mobil zu sein).
Grüssle Micha
 

vangogh

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Alleine schon die Standfestigkeit der Erika ist den Aufpreis wert, wenn du sie stationär nutzt. Und ja, Mafell hat ein sehr spezielles Vertriebssystem, das Rabattschlachten vorbeugt und trotzdem legal ist. Es gibt für alle festgelegte Aktionen und sonst den UVP. Schau sie dir live an und wackel mal an beiden.
 

Hurricane2706

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Hallo Ikarus,

ich stand letztes Jahr genau vor derselben Frage. Man muss für sich selbst bewerten was einem wichtig ist, wie oft braucht man 85mm Schnitthöhe ? Wo liegt die Hauptaufgabe / Material. Wie sieht es mit Zubehör und Erfahrungen aus? Bei mir ist es am Ende eine Cs70 geworden, auch wegen den 1200€ mehr und des Abwägen , was mache ich damit. Ich habe es nicht bereut, die Präzision ist sehr gut, man kann wiederholgenau sägen, sowohl am Parallelanschlag als am schiebetisch. Und die Anbauteile lassen sich schnell demontieren wenn man mal mehr Platz braucht.
Viele Grüße
Martin
 

Gonzaga

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Grundsätzlich falsch wirst du mit keiner der beiden Sägen liegen.

Du musst für dich entscheiden ob die Vorteile der Erika für dich Sinn machen und ob sie dir den Mehrpreisreis wert sind.

Hab oben vergessen zu erwähnen das bei der Erika das 1m Anschlaglinal noch mit einer Auszugstange versehen werden kann. So sind wiederholgenaue Querschnitte mit dem Schiebetisch bis zu einer länge von knapp 2 Metern möglich.
Was für mich mit ausschlaggebend war für den Kauf der Erika.
 

Ikarusflug

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Hallo Ikarus,

ich stand letztes Jahr genau vor derselben Frage. Man muss für sich selbst bewerten was einem wichtig ist, wie oft braucht man 85mm Schnitthöhe ? Wo liegt die Hauptaufgabe / Material. Wie sieht es mit Zubehör und Erfahrungen aus? Bei mir ist es am Ende eine Cs70 geworden, auch wegen den 1200€ mehr und des Abwägen , was mache ich damit. Ich habe es nicht bereut, die Präzision ist sehr gut, man kann wiederholgenau sägen, sowohl am Parallelanschlag als am schiebetisch. Und die Anbauteile lassen sich schnell demontieren wenn man mal mehr Platz braucht.
Viele Grüße
Martin
Sind die Anbauteile eigentlich inzwischen klappbar und sind die ganzen Regler (Winkel des Blattes, Drehzahl etc.) immer noch am Schiebeschlitten? (Du scheinst ja ein recht aktuelles Modell zu haben)
 

Ikarusflug

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Grundsätzlich falsch wirst du mit keiner der beiden Sägen liegen.

Du musst für dich entscheiden ob die Vorteile der Erika für dich Sinn machen und ob sie dir den Mehrpreisreis wert sind.

Hab oben vergessen zu erwähnen das bei der Erika das 1m Anschlaglinal noch mit einer Auszugstange versehen werden kann. So sind wiederholgenaue Querschnitte mit dem Schiebetisch bis zu einer länge von knapp 2 Metern möglich.
Was für mich mit ausschlaggebend war für den Kauf der Erika.
Bei Festool kann man den Parallelanschlag ja ausfahren, sodass bei Querschnitten mit dem Schlitten, wenn man die schmale Seite am Parallelanschlag langführt sich nix verkanten kann. Ist das bei dem Anschlaglineal auch möglich?
 

Hurricane2706

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Ich habe das aktuelle Modell, die Verlängerung hinten ist klappbar, die Seite und der Schiebetisch nicht. Die Regler sind unter der säge und für mich gut zu erreichen. Ich habe mir ein eigenes Untergestell gebaut was die Säge absolut stabil macht und in dem ich mein Restholz verwahre
 

Ikarusflug

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Dann noch eine Frage, die für mich relevant ist. Das Zubehör (Verbreiterung, Schiebeschlitten, Verlängerung) werde ich wohl regelmäßig abbauen müssen. Wie wiederholgenau ist das bei den beiden Sägen. Ich habe definitiv kein Nerv nach jedem zweiten (De)Montieren justieren zu müssen.
 

Hurricane2706

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Bei der Festool ist die Verlängerung und der Schiebetisch immer wieder genau dran zu machen, bei der Verbreiterung messe ich immer ein, geht aber fix.
 

stedaniel

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Ich hab in diesem Jahr ne relativ alte (grünes Modell) 85er Erika, Drehstrom, mit viel Zubehör gekauft und bin damit top zufrieden. Ist halt relative schwer und nix zum dauern rumtragen.
 

Gonzaga

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Da seh ich bei der Erika keine Probleme.
Die Tischverbreiterung wird aufgeschoben und die Skala der Verbreiterung in einer Flucht mit der Skala auf dem Maschinentisch gebracht.
Der Schiebtisch muss auch nur ins Schwalbenschwanz Profil geschoben und festgeklemmt werden. Sollte man dochmal nachjustieren müssen ist das schnell gemacht. Das funktioniert wircklich kinderleicht und schnell.
 

Ikarusflug

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Also beide recht genau. Mal sehen, ob ich am Black Friday ein Angebot für die Festool gibt, zu dem ich nicht "nein" sagen kann. Hätte zwar lieber die Erika, aber da wird's wohl keine Vergünstigung geben und die 1200 Euro+ sind schon ein sehr gewichtiges Argument.
 

Alceste

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ob solo Erika oder Fullest bei der Festool.

Also ich würde keine der beiden Sägen mehr kaufen - IMO gibt es da einfach wertigere Alternativen, bei denen man das Zubehör auch abbauen kann und dann einen genauso großen Fußabdruck hat. Wiegen tun die beide auch noch genug, sodass man die wohl nicht jedes mal wieder unter die Werkbank packt. Aber das soll heir ja nicht Thema sein (ich empfehle da auch diesen Thread hier https://www.woodworker.de/forum/threads/verbesserungen-festool-precisio-cs-70.102829/).
Ich wollte vielmehr auf das obige Zitat eingehen - IMO bringt einem eine solche Säge in nackt recht wenig, (es sei denn man fängt das Basteln an), die Grundfläche zum Sägen ist recht klein. Ich habe eine CS 70 und will auf die Tischverbreiterungen (ich habe zwei abgewetzte mal günstig in einem Konvolut mitnehmen können; habe aber keinen Schiebetisch) nicht mehr verzichten. Wenn du nämlich am Ende dann doch wieder anfängst alles größere mit der HK zu schneiden, bist du in einer kleinen Werkstatt nur am rumräumen. Nur weil das eben hier Thema war: Ich lasse sonst kein gutes Haar an der Säge aber der Anschlag ist schon echt sehr gut. Weitere Infos findet man auch auf Michael Hildts Blog.
 

Elender Kruzefix

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IMO gibt es da einfach wertigere Alternativen, bei denen man das Zubehör auch abbauen kann und dann einen genauso großen Fußabdruck hat
Die da wären? Es gibt keine wertigeren mobilen Sägen als die Festool und die Mafell.
Bei entsprechender Nutzung und Planung ist mit der CS70 alles zu bewerkstelligen.
Wer den Platz für das aufgebaute Komplettset hat, kriegt auch ne kleine FKS unter.

Gruß Benni
 

Ikarusflug

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Die da wären? Es gibt keine wertigeren mobilen Sägen als die Festool und die Mafell.
Bei entsprechender Nutzung und Planung ist mit der CS70 alles zu bewerkstelligen.
Wer den Platz für das aufgebaute Komplettset hat, kriegt auch ne kleine FKS unter.

Gruß Benni
Ich denke er meint z.b. eine Hammer FKS, aber die würde ich nicht einmal in den Keller bekommen, weshalb sich das erledigt hat. :emoji_grin:
 

michaelhild

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Ich lasse sonst kein gutes Haar an der Säge

Und das ist der Knackpunkt. Ob das jetzt an Deiner alten gebrauchten CS70 liegt oder an sonst was auch immer, die Maschine ist bei Dir durch und Du wirst damit wahrscheinlich nie glücklich.

Ansosten gibt es in der Summe (!) keine besseren mobilen Tischkreissägen, wie die Erikas und Precisios. Das manche Details bei anderen Herstellern besser gelöst sein können, sicherlich, aber die komplette Maschine betrachtet, geht halt nun mal nichts über die beiden.
Wer mit Ihnen keine pasablen Ergebnisse erzielt, muss seine Arbeitsweise ändern. Klingt hart ist aber so. Dazu gibt es ja schon etliche Themen.
 
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