Padouk extrem spröde

MukerBude

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Hallo,
habe vor zwei Jahren bei einem renommierten spanischen Tonholz-Händler 4 mm dünne Holzplatten aus Padouk für Boden und Zargen einer Konzertgitarre erworben.

Dieses Holz ließ sich weder hobeln noch biegen.
Beim hobeln mit dem Handhobel sind unregelmäßig aus dem Holz kleine linsenförmige Stückchen raus gerissen, dass selbe mit einem elektrischen Handhobel bei 35.000 U/min.

An biegen war nicht zu denken, weil es dermaßen spröde war, dass es entweder gesplittert ist und/oder sich dunkel verfärbt hat. Es war nicht verbrannt.

Dazu meine Frage:
Kann es daran liegen, das der Händler das Holz schnell getrocknet hat?

Er streitet es ab, weil ich es nicht explizit bestellt hatte.

Padouk von einem anderen Händler - allerdings nur in Modellbau-Qualität - lässt sich normal hobeln und biegen.

beste Grüße
von
 

Mathis

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Kann es daran liegen, das der Händler das Holz schnell getrocknet hat?
Nein, das gibts nicht. 4 mm dickes Padouk trocknet in ein paar Tagen, das muss nicht extra getrocknet werden.

Padouk von einem anderen Händler lässt sich normal hobeln und biegen.
So wie es keine Din-Normen für die Elastizität einer Holzart gibt, gibt es verschieden elastisches Holz, das sich von Stamm zu Stamm unterscheidet.
Maserung spielt da wohl eher eine Rolle. Ist halt Natur.
 

magmog

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Moin,

wie besonders bei alle exotischen Hölzern gibt es auch bei Padouk
viele Unterarten und vergleichbare Hölzer aus verschiedesten Provenienzen.
Außerdem sind Bäume auch genetisch unterschiedlich, die Aufarbeitung der
Stämme und die Bereiche, aus denen ein Holzstück stammt,
ergeben unterschiedliche Eigenschaften.
 

Herr Dalbergia

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Hahahaha

Welcome to Padouk

madinter oder barber?

Ist egal….

Padouk ist sehr fein extrem Wechsel drehwüchstig
Hobel ist schwierig

Zum biegen

Padouk muss so heiss sein wie irgend möglich

Vollgas
 

MukerBude

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Nein, das gibts nicht. 4 mm dickes Padouk trocknet in ein paar Tagen, das muss nicht extra getrocknet werden.
Es handelt sich um Tonholz, zum Bau von Instrumenten.
Ich gehe davon aus, das der Holzhändler seine Hölzer in dickeren Brettern als 4 mm lagert.
Nach Angaben verschiedener Ton-Holz-Händler beginnen sich Tonhölzer frühestens nach drei Jahren Trocknung an der Außenluft - je nach Holzart - zu brauchbarem Tonholz zu entwickeln?
 
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MukerBude

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Hahahaha Welcome to Padouk

Hallo Herr Dalbergia,

Maderas Barber

Du gehst davon aus, dass die Lunker (heißen die Absplitterungen so?) die durchs Hobeln entstanden sind durch den Drehwuchs verursacht werden. Das erscheint logisch.

Die beiden Platten für den Boden habe ich in langer schweißtreibender Arbeit mit der Ziehklinge von 4 mm auf 2,4 bis 2,6 mm runter geschrubbt. Tage später...

Ich biege mit der Hitze einer einstellbaren Heißluftpistole von 50-600°C in ein verchromtes Stahlrohr geblasen.

An diesem Padouk bin ich schier verzweifelt, um es zu biegen habe ich Temperaturen von 120 bis 250°C ausprobiert und das in ca. 20° Schritten mit und ohne Oberhitze durch ein ähnlich Temperatur eingestelltes Bügeleisen.

Du hast recht, ab einer Temperatur <220° begann sich das Holz mit viel Geduld zu biegen, nur leider sind dabei die schwarzen stellen entstanden. Die Schwärzung ist keine Verbrennung des Holz‘.

Das besagte Padouk habe ich nicht gebogen bekommen und bin deshalb auf Esche ausgewichen die ich Tannengrün gebeizt habe.

sorry, für mein doppel-posting
 
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Herr Dalbergia

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Besorg dir ein biegeeisen und dann vollgas
Sehr heiss und sehr schnell biegen
Ist normal das es dunkel wird
Schleift sich weg
Oxidiert nur oberflächlich

Biegen mit einem Föhn halte ich für recht pfuschig
 
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MukerBude

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MukerBude

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...Ist normal das es dunkel wird Schleift sich weg, Oxidiert nur oberflächlich.

Habe einen 4 mm dicken Padoukstreifen bei 250°C sehr schnell (mit mehr Kraft) gebogen. Die dunkle Stelle ist 1 mm tief im Holz. Das ist zum biegen von 100 mm breiten Zargen nicht praktikabel. Bei einer Enddicke von 2 mm müsste das Holz vor dem biegen mindestens 3 mm dick sein, um die entstehenden dunklen Stellen rückstandsfrei weg schleifen zu können. Das erschwert das biegen und es muss dann im gebogenen Zustand ein Millimeter vom Holz runter geschliffen werden. Das erscheint mir nicht wirklich praktikabel.

Es grüßt
 

Herr Dalbergia

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Habe einen 4 mm dicken Padoukstreifen bei 250°C sehr schnell (mit mehr Kraft) gebogen. Die dunkle Stelle ist 1 mm tief im Holz. Das ist zum biegen von 100 mm breiten Zargen nicht praktikabel. Bei einer Enddicke von 2 mm müsste das Holz vor dem biegen mindestens 3 mm dick sein, um die entstehenden dunklen Stellen rückstandsfrei weg schleifen zu können. Das erschwert das biegen und es muss dann im gebogenen Zustand ein Millimeter vom Holz runter geschliffen werden. Das erscheint mir nicht wirklich praktikabel.

Es grüßt

Nein, ein 4mm dickes Stück braucht auch viel zu lange bis es komplett erhitzt ist und sich biegt, daher dann die tiefen Verbrennungen.
Zargen mit 2,2mm lassen sich problemlos biegen.
 

Herr Dalbergia

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Ja, aber wenn ich dann die schwarzen Stellen weg schleife ist die Zarger an der Stelle wesentlich dünner als 2,2 mm.

Nein, da sich die 2,2mm viel eher bewegen asl 4,0mm, kann man viel zügiger biegen. Daher bekommt man keine schwarzen Verbrennungen, sondern nur leichtere, oberflächliche dunkle Oxidationen, und die schleifen sich recht leicht raus....
Biegeeisen, Vollgas, 2,2mm funktionioert wunderbar....ich mein....ich hab das ja schon mehr als einmal gemacht.........
 

MukerBude

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Ein Biegeeisen lohnt sich für mich nicht, weil das Gitarren bauen ein Hobby von mir ist und ich maximal noch zwei weitere Gitarren bauen werde. Das wären dann insgesamt vier Stück.

Welche Temperatur hat das Biegeeisen bei Vollgas? Die, die ich recherchiert habe gehen bis max. 240°C.
Sorry, aber den Unterschied zwischen einem Biegeeisen und einem dicken Stahlrohr - elliptisch zusammen gedrückt entspricht in seiner äußeren Form ziemlich genau der Form eines handelsüblichen Biegeeisens - verstehe ich leider immer noch nicht.

Werde mich darum kümmern Dein Rezept an einem Biegeeisen zu probieren.

Besten Dank für Deine Tipps
sagt
 
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Lorenzo

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Das Biegeeisen kann mehr Energie zwischenspeichern, und verliert deswegen oberflächlich nicht so schnell an Hitze wie das Rohr. Die Wärmeübertragung mit nem Fön kann nicht nachliefern. Das heißt das Biegeeisen schickt in kurzer Zeit die Energie ins Holz die gebraucht wird ohne heisser sein zu müssen, das Rohr schmort dir das Holz langsam durch.
 
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