OSB-Platten als Bodenbelag richtig Ölen

Redcap

ww-pappel
Registriert
15. September 2015
Beiträge
1
Ort
Zossen
Hallo,

ich verlege in meiner Küche gerade OSB-Platten, diese werde ich mit 80er und 120er schleifen. Anschließen möchte ich die Platten mit Tungöl behandeln. Die erste Schicht soll mit Balsamterpentin und die weiteren Schichten mit Orangenöl gemischt werden, insgesamt sollen es 4-5 Schichten werden, wegen der erhöten Belastung in einer Küche.

Ich habe aber gerade da noch einige Fragen zur Handhabung, welche ich bisher noch nicht zufriedenstellend mithilfe von Google klären konnte, auch hier auf woodworker bin ich nicht wirklich fündig geworden. Zur besseren Übersicht kommen meine Fragen einfach als Aufzählung gleich hintereinander:

1. Macht es Sinn, die Reihenfolge der Mischungen so, wie oben beschrieben anzusetzen?
- lt. einiger Ratschläge würde dank Balsamterpentin die erste Schicht daher schön tief ins Holz eindringen und die Mischung mit Orangenöl soll dann dem Geruch zu gute kommen

2. Muss ich beim Ölen des Bodens ebenso zwischen schleifen, wenn ja nach jedem trocken, oder nur nach dem ersten Auftrag?

3. Bevor ich dann das erste mal zwischen schleife (vorausgesetzt ich muss öfter zwischen schleifen) muss das Öl vollständig gehärtet/getrocknet sein?

4. In einem Beitrag wurde auch erklärt dass man den Boden dann auch mit Polierscheibe polieren sollte, erfolgt dies dann ganz als allerletzte Maßnahme, wenn alles vollständig ausgehärtet ist, oder bereits vorher?

5. Es heißt immer, dass die Trocknung u.a. von der Luftfeuchtigkeit abhängig ist, kann demnach die Troknung beschleunigt werden, wenn man einen elektrischen Raumluftentfeuchter (40l/Std) aufstellt, der so die Luftfeuchtigkeit reduziert, oder wäre das mumpiz?

6.Wie lange ist die Trocknungszeit von Tungöl generell1-2 Tage oder weitaus länger/kürzer? (Ja, in abhängikeit von Temp,Luftfeuchte... :emoji_wink: )

7. Zu guter letzte, damit ich beim anrühren/mischen nicht zu viel verschwende, Pi-mal-Daumen, wieviel Quadratmeter schaffe ich ca. mit 1l Tungöl, bei einmaligem Anstrich?

8. Da ich verschwendung hasse, wenn von der ersten Mischung mit dem Balsamterpentin etwsa übrig bleibt, dann ich dass dann zur Mischung mit dem Orangenöl dazugeben und kann ich dann zu guter letzt die übriggebliebene Mischung Tungöl-Orangenöl, kann ich die aufbewahren, bzw. wieder zurück, in das Gebinde mit dem unvermischten Tungöl geben? (Nach klaren Menschenverstand würde ich fast sagen, Nein, aber vllt. leigt ja mein Verstand falsch:emoji_wink: )

Acht Fragen sind wirklich eine Menge und ich hoffe, dass ich hier ein paar hilfreiche Antworten bekomme.

Freundlichen Gruß
Arne
 

frankundfrei

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
2.124
Ort
Lichtenfels
OSB ölen

Ich würde den Schliff bis auf 180er verfeinern und dann nicht soviel aggressive Lösemittel im Raum verwenden.

Das Parkettöl-Fußbodenöl von Natural hat auch Tungöl als Bestandteil und ist so abgemischt, dass es einen sehr guten Schutz für ein OSB erzielt. Zum Porenfüllen und den Vertiefungen zwischen den Strands kann man Finish-Öl verwenden.

Wenn fein geschliffen wurde, dann braucht es auch keinen Zwischenschliff. Die Polierscheibe (hier ein beiges Pad) braucht es nur für das Vertreiben von dem schichtbildenden Finish-Öl - also bei dem letzten Auftrag.

Zu Punkt 5 - Trocknung: Entscheidend ist Sauerstoff, dann Wärme, dann Trockenheit. Insofern würde ich das mit dem Trockner nicht als erste Priorität sehen - der Effekt wird eher gering sein.

Die Trocknungszeit hängt von vielen Faktoren ab - besonders wie fett Du auftragen wirst. Richtig trocken im Holz wird auch Tungöl erst nach vielen Tagen.

Auch der Verbrauch ist hier sehr schwierig zu benennen. Ich gehe mal von ca. 120 - 150ml / m² bei völliger Sättigung aus (inkl. Verdünnung). Das kommt aber eben sehr darauf an, wie stark Du verdünnst und wie konsequent Du die Sättigung anstrebst. Durch die aggressiven Lösemittel wird die offene Zeit recht kurz sein. Bei Deiner Wahl mit Tungöl kann der Verbrauch also geringer ausfallen.

Zu 8. Ich würde Mischung immer in einem gesonderten Gefäß mit entsprechender Notiz aufbewahren.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Standöl

ww-ulme
Registriert
30. August 2014
Beiträge
198
Ort
Konstanz
Hallo Arne,
einige Fragen sind ja schon von Frank beantwortet. Ich würde ein verarbeitungsfertiges Naturöl nehmen. Verdünnen bringt hinsichtlich der Eindringtiefe nichts, allenfalls in der Eindringgeschwindigkeit. Beide Lösemittel riechen sehr stark, unabhängig davon daß es Personen gibt, welche allergisch darauf reagieren. Also am besten darauf verzichten. Es gibt auch lösemittelfreie Produkte. Tungöl hat übrigens auch einen starken Eigengeruch und ist eigentlich etwas für den Aussenbereich, wo gute Wetterfestigkeit gewünscht ist. Das A und O ist die Sättigung des Untergrundes und eine gute Trockung durch ausreichend Sauerstoffzufuhr für eine strapazierfähige Oberfläche. Verbrauch ist bei OSB wegen der Qualitätsunterschiede, welches es am Markt gibt tatsächlich schwer zu sagen. Hängt aber auch vom verwendeten Produkt ab, d.h. Lösemittelgehalt. Die 120 bis 150 ml/m² sind eine Orientierung.
Gruß
Wolfgang
 

MK81

ww-buche
Registriert
19. Januar 2015
Beiträge
288
Ort
Raum Trier
Persönlich würde ich von Tungöl abraten. Hab mal ein paar Bretter damit behandelt. Ganz schlimm, konnte ich nicht im Haus lassen. Ein ganzer Fußboden... Nicht auszudenken.
 
Oben Unten