Offene Zeit von Weißleimen

Batucada

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Sehe ich auch so. Weggeschobener Leim ist schon eine kritische Situation, dann zumindest beide Seite vorher benetzt haben.
Was denn nun? Kritisch oder nicht?
Ich hab' demnächst dichtschließende Zapfenverbindungen. Da kommt es reihenweise zum weggeschobenem Leim. Gilt die Regel dann noch, wenn beidseitig benetzt wird?

Batucada
 

Friederich

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Genau, ist dann eine Wackel-Verbindung. Fällt nicht auseinander, hat aber Spiel. Was einmal Spiel hat, hat bald viel mehr Spiel.
Fachwerkhäuser werden ausschließlich durch mit Holznägeln geicherte Zapfenverbindungen zusammengehalten. Sicher haben sie etwas Spiel, aber sie wurden nicht im Lauf der Jahrhunderte immer "wackeliger".
 

Mitglied 59145

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Bei einem Fachwerkhaus sind aber fast überall "Scheiben" gebildet, durch das "ausmauern". Also wackelt da auch nichts. Ist das Gebäude entkernt und nur noch das Fachwerk steht, dann wackelt das auch. Wenn man in diesem Zustand einfach mal mit dem Bagger dagegegen drückt merkt man das deutlich, einfach mal ausprobieren:emoji_grin::emoji_sunglasses:.
Natürlich kann man durch aussteifen diesen Effekt, der sich lösenden Verbindung, unterbinden.

Gruss
Ben
 

enovs

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Also wenn man das ganze mal rein analytisch betrachtet kann ein technisch korrekt eingeleimter und stramm sitzender Hartholzdübel eigentlich nur die Stabilität erhöhen.

Was passiert denn dabei? Man ersetzt im Falle von Weichholz weiches Material vollständig durch eine Leimfuge und Hartholz. Beides ist bekanntlich stabiler als Weichholz. Ergo, man ersetzt Material ausschließlich durch stabileres Material und erhöht die Gesamtstabilität.

Sicher, wenn die Leimfuge der Zapfenverbindung selbst nachgibt und das ganze nur noch am eingeleimten Dübel hängt, könnte es aufgrund von Spiel anfangen zu wackeln. Aber bei wirklich stramm eingeleimten Dübeln fällt das Wackeln garantiert geringer aus als ohne Holzdübel.

Wenn man nun mal den subjektiven Faktor Optik außen vor lässt, wo bestehen - mal abgesehen vom überschaubaren Zusatzaufwand - die Nachteile eines eingeleimten Holzdübels? Ich sehe da keine.

Gruß,
Sven
 

Mitglied 59145

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Du hast Recht.
Mein Vergleixh hinkt, bzw ist völlig unbrauchbar.
Die Verbindungen beim Fachwerk kann man ja getrost als Drehlager betrachten, und die Winkelstbilität wird durch schräge Balken erreicht.

Viel ist halt auch das ausgemauerte oder anders ausgefüllte Gefache. Entkernt ist das schon noch was anderes, da wackelt so ein Fachwerk schon ordentlich. Ich habe das Gefühl die Streben(diagonalen) dienen nur zur Montage. Ist das ganze ausgemauert, braucht man die ja eigentlich nicht.

Aber ich mache auch keinen Holzbau.......

Gruss
Ben
 

Friederich

ww-robinie
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Was passiert denn dabei? Man ersetzt im Falle von Weichholz weiches Material vollständig durch eine Leimfuge und Hartholz....
Das trifft es aber nicht. Der Leim ersetzt garnichts, da hier sonst nur eine trockene Fuge wäre.
Und auch der Holznagel soll kein weiches Holz durch hartes ersetzen.
Er bewirkt "Formschlüssigkeit" . Im Gegensatz zum Leim mit seiner Kraftschlüssigkeit.
 

Friederich

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Ich habe das Gefühl die Streben(diagonalen) dienen nur zur Montage. Ist das ganze ausgemauert, braucht man die ja eigentlich nicht.
In manchen Gegenden ist das Fachwerk ausschließlich mit Lehm und dünnen Weidenzweigen ausgefacht. Da würd ich schon sagen, es ist ausschließlich das Fachwerk selber, inklusive Diagonalen, was die Stabilität bewirkt.
 

enovs

ww-birnbaum
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Das trifft es aber nicht. Der Leim ersetzt garnichts, da hier sonst nur eine trockene Fuge wäre.
Und auch der Holznagel soll kein weiches Holz durch hartes ersetzen.
Er bewirkt "Formschlüssigkeit" . Im Gegensatz zum Leim mit seiner Kraftschlüssigkeit.

Hmm, der Leim sitzt da wo vorher Weichholz war, also ersetzt er auch das Weichholz an der Stelle. Und auch wenn der Holznagel kein weiches Holz durch hartes ersetzen soll, er tut es in meinem Fall, was sicherlich zu einer Erhöhung der Stabilität beiträgt.

Das dessen Hauptaufgabe die Formschlüssigkeit ist und der Leim Kraftschlüssigkeit bewirkt ist sicher korrekt, ändert aber nichts an der Konklusion.
 

Mitglied 59145

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In manchen Gegenden ist das Fachwerk ausschließlich mit Lehm und dünnen Weidenzweigen ausgefacht. Da würd ich schon sagen, es ist ausschließlich das Fachwerk selber, inklusive Diagonalen, was die Stabilität bewirkt.

Ich habe ja schon so einige zerlegt, auch mit Lehmwickeln. Dieses Material ist erstaunlich stabil, steht in Sachen Aussteifung einem Mauerwerk in nichts nach. Lässt sich aber deutlich einfacher rausdrücken, aber solange die Scheibe intakt ist passiert da nichts.

Ist aber sicherlich sicherer mit Streben zu bauen, zumal man die ja zum Aufstellen eh braucht. Aber es ist scho echt Eindrucksvoll wieviel man von einem Fachwerk entfernen kann bis es instabil wird.

Gruss
Ben
 

Friederich

ww-robinie
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steht in Sachen Aussteifung einem Mauerwerk in nichts nach
Lehm, Stroh und Weidenzweige? Ist etwas was ich statisch überhaupt nicht brücksichtigen würde.
Das nimmt doch weder Zug- noch Druckkräfte auf.
Ohne diagonale Balken würde ein Lehmfachwerkhaus beim ersten mittelstarken Wind zusammenklappen wie ein Kartenhaus.
Ansonsten hätte man sich diese Elemente aus teurer Eiche gespart. Abgesehen von den zeitaufwendigen Stemmarbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:

uli2003

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Christopher Schwarz macht das auch so mit o.g. Begründung.
Wer ist Christopher Schwarz? Und aus welchem Anlass ist seine Aussage bedeutender als meine? (Gilt übrigens auch für Guido..)
Nur weil ich kein Youtuber bin und keine Bücher schreibe, sind dennoch 40 Tischlerjahre mit allen Erfolgen und Misserfolgen und den daraus resultierenden Erfahrungen nicht spurlos an mir vorbei gegangen :emoji_slight_smile:

Ich hab schon genug mit Holznägeln zusammengehaltene Verbindungen gesehen. Schranktüren, die so weit absackten, dass die Füllungen irgendwann den Anschlag boten.

was haben die Leute früher ohne Leim gemacht. GENAUE Holzverbindungen und mit Holznagel zusammengezogen
Richtig, weil sie keinen Leim hatten, haben sie das Beste und für ihre Mittel Langlebigste gewählt. So lange wie es hielt halt.
 

Mitglied 59145

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Lehm, Stroh und Weidenzweige? Ist etwas was ich statisch überhaupt nicht brücksichtigen würde.
Das nimmt doch weder Zug- noch Druckkräfte auf.
Ohne diagonale Balken würde ein Lehmfachwerkhaus beim ersten mittelstarken Wind zusammenklappen wie ein Kartenhaus.
Ansonsten hätte man sich diese Elemente aus teurer Eiche gespart. Abgesehen von den zeitaufwendigen Stemmarbeiten.

Wie gesagt, von Statik habe ich auch keine Ahnung. Was ich aber weiss habe ich beim Rückbau erfahren. Wenn du eine Wand mit Lehmgefachen hast und die äusseren Streben rausschneidest, ist die Aussteifung immer noch so enorm das diese mit einem Bagger nciht über die Diagonale gedrückt werden kann. Die Streben sind aber, alleine wegen dem Aufbau, nicht verzichtbar. Du hebst oder verschiebst die eher als ein deformieren zu erreichen. Wind und Wetter reciht da ganz sicher nciht.

So ein Lehmwickel wird ja auch noch verputzt, innen wie aussen. Damit hat die Wand dann eine Stärke zwischen 12 und 20cm. Beweisen kann ich das nicht, aber gesehen/erlebt schon oft. Was Fachwerk Häuser stabil msind ist schon Wahnsinn.

Eine Strebe gehört dahin, wenn es ausgemauert ist könnte man die aber entfernen ohne Stabilität in relevantem Umfang einzubüßen.

Gruss
Ben
 

Friederich

ww-robinie
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Die Streben sind aber, alleine wegen dem Aufbau, nicht verzichtbar.
Wenns nur vorrübergehend um den Aufbau ginge, hätte man da einfach provisorisch ein paar Bretter hingenagelt. Und nicht teure Eichenbalken mit aufwendigen Zimmermannsverbindungen verbaut.
Ich denke, du unterschätzt vollkommen die Wind(bzw Sturm)kräfte auf eine Hauswand. Und dann hat ein fertiges Haus incl Ziegeldach, Schneelast und oft mehreren Stockwerken ein enormes Gewicht, welches einem nur leicht schiefen Fachwerk den Rest geben würde.
 

Mitglied 59145

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Es ist halt ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor. stehen würden die auch so. Statisch ist in jedem alten Fachwerk locker die doppelte Menge Holz wie benötigt. Halten würde das so, die Frage ist wie lange.......
Früher wurde halt für Generationen gebaut, heute würde das anders aussehen.

Gruss
Ben
 

Macchia

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Wer ist Christopher Schwarz?
den braucht man wirklich nicht zu kennen.
Der kann im Großen und Ganzen nur Texte anderer Holzwerker kopieren
und es so aussehen lassen als ob das Wissen von ihm käme.
Ist der, DER! selbsternannte Hobelbankguru.
für mich ein rotes Tuch!

Ich gebe es zu, dass ich die Holzdübel- Nagelverbindung größtenteils zur Zierde verwende.
Um aber halbwegs authentisch zu bleiben sind die auch mit der Faser gespalten und gehobelt, leicht rechteckig,
nur 2-seitig gefast und werden mit dem gleichen Faserverlauf eingeschlagen. (Spannagel S. 228 )
Weide, Linde habe ich nicht, deswegen kommt die relativ elastische Kastanie zum Einsatz. (Möbel)

Schraube, Nagel (Eisen) und die heutigen Leime haben dem Holzdübel- Nagel den Rang abgelaufen.
Wer aber z.B noch mit Glutenleimen arbeitet der tut schon gut daran noch mit Dübeln nachzusichern,
da Wärme und Feuchtigkeit wechselnde Klebekräfte verursachen.

Mit dem geringen Abstand zur Brüstung mag das bei zylindrischen Dübeln noch gut ausgehen.
Bei leicht konischen und/oder handbearbeiteten Dübel halte ich größeren Abstand.
Da ist es mir schon passiert, dass sich das Holz gespalten hat.
Meist setze ich 2 Stück diagonal und gehe mit dem 2. sowieso weiter weg von der Brüstung/Kante.
 

uli2003

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Schraube, Nagel (Eisen) und die heutigen Leime haben dem Holzdübel- Nagel den Rang abgelaufen.
Das Problem ist nicht die Dübelverbindung, sondern die fehlende Druckfestigkeit des Holzes. Holz lässt sich 'relativ' leicht zusammendrücken.
Durch die kurzen Wege innerhalb der Verbindung mit dem langen Hebelarm der Friese wirken hohe Kräfte seitlich auf den Holzdübel.
Dieser (das Holz um die Bohrung natürlich auch) wird komprimiert, und dann wackelt es. Ab dem Moment, und ebenfalls abgesehen vom Nachteil des Wackelns ist die ganze Sache dann recht stabil. Ob dann der Dübel abschert oder der Zapfen spaltet, ist unterschiedlich und sicher von der Position des Dübels und Holzart/Wuchs abhängig.
 

Mitglied 30872

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Wer ist Christopher Schwarz? Und aus welchem Anlass ist seine Aussage bedeutender als meine? (Gilt übrigens auch für Guido..)
Nur weil ich kein Youtuber bin und keine Bücher schreibe, sind dennoch 40 Tischlerjahre mit allen Erfolgen und Misserfolgen und den daraus resultierenden Erfahrungen nicht spurlos an mir vorbei gegangen…

Ich weiß jetzt nicht, warum Du so dicke Backen machst. Mit
…Bringt übrigens technisch gar nix, außer dass du einen Wackeldackel hast, wenn sich der Leim löst.
widersprichst Du doch selbst Guido, denn
Hmm, in der Bauanleitung seiner Roubo Hobelbank erklärt @Guido auf Seite 15 unten rechts:
Anschließend geben Sie etwas Leim in jedes Loch und schlagen den Dübel ein. Auch wenn das Ganze sehr dekorativ aussieht, so liegt der Sinn dieser Aktion doch ausschließlich in der Stabilisierung der Zapfenverbindung. Die ist mit Dübeln deutlich höher als ohne und das ist nun mal das Wichtigste bei einem Hobelbankgestell...
Also, welche Aussage ist bedeutender, Deine oder Guidos? Insofern sehe ich es schließlich wie Du, dass ich den nachträglich gesetzten Dübeln weniger zutraue, als den vorher versetzt gebohrten und nach dem Zusammenbau gedübelten Löchern. Für die zweite Variante liefert Schwarz eine schlüssige Begründung, die ich hier angeführt hatte.
Warum beteilige ich mich an diesem Forum? Natürlich und zuvorderst, um Wissen und Erfahrung von Profis, also auch von Dir, und erfahrenen Hobbyisten zu erlangen. Im Gegenzug kann ich auch das eine oder andere beisteuern, natürlich auch von meiner beruflichen Seite als Förster, die Deinem Beruf vorgeschaltet ist. Tatsächlich aber ist auch kein Profi in diesem Forum wirklich ausgelernt. Wer ist das schon? Das erinnert mich an Michas Beitrag
Zeigt mal wieder die speziell in diesem Forum präpotente Art der "Professionellen".
Was wir nicht nutzen/kennen, taugt nichts.
Warum denn immer dieses hochnäsige schwarz/weiß denken. Sind alle anderen dumm?

Und ein direktes verteufeln von irgendeiner Technik, die man nicht richtig kennt zeugt jetzt unbedingt von ..... Kann jeder einfügen was er will.
Dieser Beitrag lässt sich einfach auf Fähigkeiten und Wissen anderer Profis ausweiten, bspw. Christopher Schwarz. Da Du ja ein aufmerksamer Leser dieses Forums bist, sollte der Namen nicht ganz unbekannt sein, er fällt nicht zum ersten Mal.

den braucht man wirklich nicht zu kennen.
Der kann im Großen und Ganzen nur Texte anderer Holzwerker kopieren
und es so aussehen lassen als ob das Wissen von ihm käme.
Ist der, DER! selbsternannte Hobelbankguru.
für mich ein rotes Tuch!...

Ich habe tatsächlich nur sein Hobelbankbuch gelesen und einige Anregungen für den Bau meiner Hobelbank übernommen. Nebenbei bemerkt hat bei der Übersetzung des Buchs Heiko Rech die fachliche Beratung beigesteuert. Es kann also sein, dass Heiko die Holzverbindung mindestens ähnlich sieht. Hinsichtlich der Holzbearbeitung hat Schwarz sicher noch einiges mehr zu bieten. Aber sicher kannst Du die Person besser beurteilen als ich.
 

uli2003

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Ich weiß jetzt nicht, warum Du so dicke Backen machst.
Ich mache keine dicken Backen, das ist nicht meine Art.
Ich stelle auch niemands Kompetenz in Frage. Aber die Frage mit den Dübeln habe ich oben schon beschrieben.
Wenn du ein Loch durch eine Zapfenverbindung bohrst, und dann einen Dübel einleimst, machst du nichts anderes, als die Löcher wieder auszuleimen und zusätzlich zwei auf Scherung belastete Stifte einzubauen.
Aufgrund der schon besagten Kompressionsfähigkeit des Materials kann das statisch höher wirksam erst zum tragen kommen, wenn der Leim bereits versagt hat. Dann hält das sogar recht gut zusammen, wackelt aber. Ist die Verbindung diagonal ausgesteift (Diagonale/Platte) sind die Wirkkräfte auf die Dübel andere und kleiner (Fachwerkhaus).
Jetzt sollte man sich vorher überlegen, ob man zusätzlich dübelt, denn wenn man die Dübel von der Rückseite nicht mehr austreiben kann (Stuhlbein z.B.) wird fummelig und nach dem Aufbohren garantiert nicht mehr stabiler. :emoji_slight_smile:
 

Macchia

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OT:

Nebenbei bemerkt hat bei der Übersetzung des Buchs Heiko Rech die fachliche Beratung beigesteuert. Es kann also sein, dass Heiko die Holzverbindung mindestens ähnlich sieht. Hinsichtlich der Holzbearbeitung hat Schwarz sicher noch einiges mehr zu bieten. Aber sicher kannst Du die Person besser beurteilen als ich.
was C. S. über Holzdübel schreibt weiss ich nicht und ich kann diese Person
nur darüber beurteilen was sie publiziert und das ist ja in Masse vorhanden. :emoji_wink:
An anderer Stelle habe ich über mein Faible für Hobelbänke schon geschrieben und in dem
Zusammenhang einige Jahre alle (es dürften nahezu alle sein) auffindbaren Artikel "studiert".
Wenn man somit zwangsläufig immer und immer wieder über genannte Person stolpert
und abgesehen von seinem, in meinen Ohren arroganten "Humor", feststellt, dass man das
ja alles schon mal gelesen hat, nur eben vom Original, dann frag ich mich wo denn dabei seine eigenen Erfahrungen sind
und was ihn dann auszeichnet.
Er hat viel an Wissen zusammengetragen, darin besteht womöglich sein Verdienst.
Leider ist mir aber seine Art von Beurteilung literarisch und technisch nicht angemessen.

Seine Marketing geht auf, alleine deswegen schon weil es alles sehr schwammig aufgebaut ist, man
kann nicht einfach sagen er hätte kopiert, denn er läßt quasi zufällig, nebenbei, die Quelle seines Wissens
verlauten zumindest geht der Ursprung verloren in seinen wortreichen Formulierungen.

Bei feine Werkzeuge ist zum Beispiel mindestens eine Hobelbank tituliert mit
"nach einem Beispiel von C. S" in Wahrheit ist es ein Entwurf nach Moravian Workbenches
(Moravia (engl.) = Mähren ist ein Teil der Tschechischen Republik.)
So zieht sich das wie ein roter Faden durch seine Publikationen.

Das hier H. Rech übersetzt hat wußte ich nicht, macht die Sache aber nicht besser.
Ich schätze H. Rech sehr, ebenso wie G. Henn.

Da die Meinungen über C. S. bekannter Maßen schon mehrmals aufeinander gestoßen sind muss das
hier nicht weiter vertieft werden.

Thema:
dass ich den nachträglich gesetzten Dübeln weniger zutraue, als den vorher versetzt gebohrten und nach dem Zusammenbau gedübelten Löchern.
das versetzte bohren habe ich mir gespart.
Nach einigen Bildern die ich gesehen habe, kann es bei einem zu großen Versatz oder ungünstiger
Positionierung vorkommen, dass der Dübel schon nahe an seine Bruchlast kommt oder bereits angebrochen ist.
Ein solcher Dübel hält gar nichts mehr.
Das Risiko ist mir zu groß, kann es auch nicht prüfen.
Das ist bei zähelastischen Eigenschaften vom Holz weniger risikoreich.
Meist wird hier aber auf Farbkontrast geachtet und weniger geeignetes Holz verwendet.

Da ich in einem Rutsch verleimen möchte (Dübel und Zapfen)
spanne ich im Trockentest die Verbindungen an die Spannkraftgrenze der Zwingen.
(sowas gab´s ja früher nicht)
Dann setze ich die Dübellöcher, nun wird alles verleimt und mit normalen Pressdruck gespannt,
gleichzeitig werden die Dübel eingeschlagen.
Die Winkeltreue ist bei akkurat gesetzten Dübellöcher (u.a. im Lot) meist schon gewährleistet.

Mit den in Beitrag #41 erwähnten Dübel, mit den Erklärungen/Argumenten aus Spannagel und meinen Beobachtungen
meine ich das beste gemacht zu haben...

:emoji_ghost:
Eine Leimfuge ist halt unsichtbar und was ich nicht seh, glaub ich nicht, und deswegen müssen da
schicke Dübel rein.
:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:







 

WinfriedM

ww-robinie
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Was passiert denn dabei? Man ersetzt im Falle von Weichholz weiches Material vollständig durch eine Leimfuge und Hartholz. Beides ist bekanntlich stabiler als Weichholz. Ergo, man ersetzt Material ausschließlich durch stabileres Material und erhöht die Gesamtstabilität.

Die Bewertung/Beurteilung, wie sich das verhält, erscheint mir recht komplex. Könnte man mit FEM-Analyse berechnen oder praktisch erproben. Ich kann mir die Argumentation von Uli auch gut vorstellen, dass sich da gar nichts verbessert. Härteres Material irgendwo bedeutet noch lange nicht, dass alles stabiler wird. Schaden werden die Dübel nicht, was Stabilität angeht, aber ob die bei Last wirklich deutlich zusätzliche Kräfte aufnehmen, erscheint mir zweifelhaft.

Wenn die restliche Verleimung gebrochen ist, nehmen sie definitiv hohe Kräfte auf, aber dann ist man schon beim Wackeldackel.

Aber bei wirklich stramm eingeleimten Dübeln fällt das Wackeln garantiert geringer aus als ohne Holzdübel.

Das eben nur dann, wenn die Dübel zusätzlich große Kräfte aufnehmen. Um es mal bildlich zu machen: Kleb einen Dübel in ein Gummibein, davon wird nichts stabiler, weil so ein Dübel kaum zusätzliche Kräfte aufnimmt bzw. an der Stelle gar nicht die Kräfte hingeleitet werden, die er auffangen könnte.

Also, welche Aussage ist bedeutender, Deine oder Guidos?

Man muss sich bei solchen Dingen fragen, wo denn diese weitergebenen Erkenntnisse herkommen. Kein Experte hat sich hingestellt und jede seiner Aussagen in aufwändigen Versuchen überprüft. Oft wird Wissen einfach weitergegeben, ohne jemals reflektiert zu werden. Da schleichen sich immer und überall jede Menge Fehler ein. Auch aus der Praxis kenne ich es oft, Dinge falsch bewertet zu haben, weil ich die falschen Schlüsse gezogen habe. Es gibt auch viele Sachen, die lassen sich nur sehr schwer klar bewerten oder nachweisen. So bildet man sich dann einfach eine Meinung, ohne klar zu erkennen, dass sie falsch ist. Je öfter man seine Meinung in Gesprächen wiederholt, um so mehr glaubt man daran. :emoji_wink:

Insofern ist es für mich nicht die Frage, welchen Experten man mehr schätzt, sondern wer da wirklich die fundiertere Untersuchung bei einer Sache gemacht hat, bei der sich auch keine Fehler in der Bewertung eingeschlichen haben.
 

uli2003

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Wenn ich mal Zeit habe schlitze ich zwei Ecken, eine mit Dübel, eine ohne, und dann wird der Bruchversuch mit Hydraulikwagenheber und Personenwaage darunter gemacht. Darf dazu nicht die größte Dimension sein, aber man kann auf jeden Fall die Auswirkung und ungefähren Bruchlasten erkennen.
 

Mitglied 30872

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... Insofern ist es für mich nicht die Frage, welchen Experten man mehr schätzt, sondern wer da wirklich die fundiertere Untersuchung bei einer Sache gemacht hat, bei der sich auch keine Fehler in der Bewertung eingeschlichen haben.

Du beschreibst das jetzt sehr wortintensiv, aber genau so wollte ich es ja verstanden wissen. Wenn mir zu einem Sachverhalt gleich mehrere "Expertenmeinungen" vorliegen, dann werde ich mich, sofern keine wissenschaftlichen Erkenntnisse dagegen vorliegen, der Meinung anschließen, die mir schlüssig erscheint. Dabei kann es passieren, dass sich einer der Gelehrten überfahren fühlt. Das kann ich dann aber auch nicht ändern.
Um beim Beispiel zu bleiben: Ich ziehe eine versetzte Bohrung vor, weil die Bauteile dadurch zusammengezogen werden. Dies wird von einem "Experten" mit dieser Begründung empfohlen und ich kann es nachvollziehen.
 
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