Oberfräse oder Tischfräse?

Federschwung

ww-pappel
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Liebe Woodworker,
Weihnachten ist nicht mehr weit und ich möchte einen Babygreifling herstellen. Mit der Dekupiersäge habe ich nun mein Probewerkstück ausgesägt und die Kante des Innenkreises mit der Oberfräse abgerundet. Da ich ganz neu in der weiten Welt der Fräsen bin, stellt sich mir nun die Frage, wie es weitergeht: Würdet ihr den Außenkreis und die Kontur auch mit der Oberfräse bearbeiten? Da müsste ich ja etwas basteln, dass die Gleitplatte der Fräse genug Auflagefläche hat, oder? Ansonsten habe ich in meiner bescheidenen Werkstatt folgenden Werktisch (mit Parallelanschlag), an dem ich meine Oberfräse befestigen kann:
https://www.wolfcraft.com/products/...--und-Maschinentisch-MASTER-cut-1500/p/P_6906Das ist die Oberfräse, mit der ich arbeite:
https://www.bosch-diy.com/de/de/p/pof-1400-ace-060326c800-v14148Ich ahne, dass die Fräsung des recht kleinen Werkstücks auf die stationäre Variante herauslaufen wird. Was muss ich beachten, damit ich meine Werkbank auch wieder mit 10 Fingern verlasse? :emoji_wink:

Und dann habe ich noch eine Frage, auf die ich einfach keine Antwort finde. Ich habe mir mit Ausprobieren und Nachstellen der Frästiefe geholfen, aber das muss doch einfacher gehen! - Wie stellt man bei einem Abrundfräser die Tiefe ein? Der Anlaufring muss ja auf der Kante des Werkstücks laufen, aber da hat man ja - je nach Werkstückdicke - auch ordentlich Spiel. Mein Probewerkstück ist 18mm stark, das endgültige Holz soll Linde in 10mm sein. Ich habe einen Abrundfräser mit r 3...

Vielen Dank für eure Tipps, ich freue mich, Mitglied im Woodworker-Forum zu sein! :emoji_slight_smile:
 

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magmog

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Moin,

die horizontale Ecke des Auslaufs der Rundung am Fräser auf
Tisch- bzw. Fußplattenhöhe der Fräse einstellen.

Das Werksrück größer lassen und zuerst nach dem Bohren die
Innenkontur abrunden. Vor dem Fräsen der zweiten Rundung das
Anlaufkugellager mittels Klebebands so weit vergrößern,
dass der Durchmesser an die Anlaufkante der ersten Rundung angepasst ist.
Wenn kein Frästisch vorhanden, mit einer vergrößernden Filmplatte auf Fußplatte
arbeiten. Die Maschine mit Fräser nach oben einspannen.

Erst dann die äußere Kontur schneiden und bearbeiten.
 

seschmi

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Kleine Teile kann man auch mittels Papierverleimung auf eine Platte leimen, die lässt sich dann mit Zwingen auf die Werkbank fixieren.

Papierverleimung geht so: Weißleim auftragen, Zeitungspapier drauflegen, wieder Weißleim und das ganze zusammendrücken (braucht nicht viel Druck). Wenn man fertig ist, schiebt man den Beitel in die Leimfuge und haut kräftig drauf - dann löst sich die Verleimung. Übriges Papier kann man schnell wegschleifen.

Das benutzt man beim Drechseln oft, um zB Hilfszapfen anzubringen.

Eine andere Alternative wäre zB am Schwanz der Ente ein längeres Stück stehen zu lassen, an dem die Zwinge ansetzt, bis der Rest fertig ist. Das dann zum Schluss absägen und händisch nacharbeiten.

Ich würde auf jeden Fall das Werkstück fixieren und die Fräse mit der Hand führen, wenn es s
 

Komihaxu

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Ich ahne, dass die Fräsung des recht kleinen Werkstücks auf die stationäre Variante herauslaufen wird. Was muss ich beachten, damit ich meine Werkbank auch wieder mit 10 Fingern verlasse? :emoji_wink:

So kleine Teile sicher zu bearbeiten ist echt schwierig. Ich hätte Schiss um meine Hände und weiß wie viel Kraft so eine Fräse hat. Ich würde die Form einfach mit Raspel, Feile und Schleifpapier herausarbeiten. Das Gesicht des Piepmatz mit einem Schnitzmesser herausarbeiten. Ist für ein Einzelstück sicher schneller gemacht als gefräst.
 

Federschwung

ww-pappel
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Hey Leute,
vielen Dank für eure Tipps und Hinweise!
Habe mich weitestgehend an seschmis Idee mit dem Weißleim gehalten und das ein bisschen abgewandelt:
Zuerst habe ich den Innenkreis mit der Lochsäge ausgesägt und von beiden mit dem Abrundfräser bearbeitet. Das ging ganz einfach, weil das Werkstück ja noch groß genug war. Im nächsten Schritt habe ich die Außenkontur mit der Dekupiersäge ausgesägt. Würde ich das Projekt nochmal machen, würde ich an dieser Stelle nach wirklich_rainer_zufall's Lösung vorgehen und die Außenante mit Raspel usw. abrunden. In meinem Fall habe ich den Ausschnitt des Innenkreises aber auf einem Stück Restholz festgeschraubt, das grob der Kontur des Greiflings entsprach aber im Umriss immer ein paar mm kleiner war, sodass der Fräser nicht in die Werkbank geschnitten hat. Dann habe ich den ausgeschnittenen Greifling auf diese Vorrichtung gesteckt - sodass der Innenkreis wieder im Inneren des Greiflings lag. Den Spalt habe ich mit Heißkleber gefüllt und später einfach abgepult, weil ich keinen Weißleim da hatte. So hatte ich mein Werkstück ganz gut festgespannt und konnte die Außenkoturen rund fräsen. Ein bisschen kippelig war es trotzdem - beim nächsten Mal dann wahrscheinlich händisch.
Trotzdem, hat Spaß gemacht und hier ist das Ergebnis!
 

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FredT

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Eine weitere Variante des Spannens wäre auch ein leicht kegliger "Einleger" in das Innenloch (zentrisch gebohrt) und Spannen auf einer Opferplatte. Diese kann außerhalb einer "Bearbeitungsfläche" beliebig in Form und Größe sein, weil man ja das Werkstück immer weiter drehen kann.
 

Federschwung

ww-pappel
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Das nächste mal vielleicht in Esche oder Ahorn, das bricht nicht so schnell aus wie Fichte im Hirnholzbereich...

Danke für den Tipp, ich werde wirklich noch einen weiteren in Ahorn machen. Den ersten habe ich aus Lindenholz gefertigt. (Nur das Probewerkstück war aus Fichten(leim)holz.)
 
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