Oberflächenbehandlung von kleinen Kistchen

Frank73

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Hallo.
Die Regierung wünscht sich für den Küchenschrank kleine Kistchen mit Deckel, zur Aufbewahrung von Gefrierbeuteln und ähnlichen Sachen.

Größe 270x70x70. herstellen wollte ich diese aus 6mm Multiplex (oder ist das schon Sperrholz?).

Jetzt stelle ich mir die Frage der Oberflächenbehandlung. Das ganze muß nicht unbedingt edel aussehen, stehen ja im Schrank, man hat ja aber auch so seine Ansprüche. Roh lassen denke ich ist auch nicht so der Hit, bei Benutzung sieht es ja dann recht bald nicht mehr so schön aus, und ich mag den Shabby Chic gar nicht!

Ölen möchte ich da nicht so gerne da diese Teile ja im Schrank stehen. Und in dem ja auch Lebensmittel.

Lackieren habe ich nicht so die Errfahrung, außerdem ist die Werkstatt dafür auch schon zu kalt. Ca. 5-8 Grad.

Wäre da Schellack eine Alternative? Wenn ja habt Ihr vielleicht einen Link?

Oder ganz was anderes?

Vielen Dank.
 

khkb

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Moin Frank,

ich würde mich hier für eine wasserbasierte Lasur entscheiden. Je nachdem, wie intensiv die Farbe sein soll, kannst Du mehrfach streichen. Allerdings schaut bei Lasur die Unterlage immer durch.
 

andama

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Was spricht denn gegen Öl?
Wenn das Öl auf/ in den Kistchen richtig trocken ist, bevor du sie zur Benutzung frei gibst, passiert da gar nichts.
 

WinfriedM

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Ich mache sowas gerne mit Schellack als Grundierung (zieht ein und bildet keine Schicht). Dann feiner Zwischenschliff mit Korn 400 und dann mit einem ölfreien Wachs wachsen, z.B. Biopin Bienenwachs.

Alternativ kannst du auch Acryl-Wasser-Lasuren verwenden. Ich nehme gerne Gori 33. Kannst du auch in der Wohnung trocknen lassen, riecht ja nur wenig. Clou Wachslasur oder Gori 77 wären weitere Alternativen.

@andama: Bei manchen Ölen muss man dafür 2 Jahre warten...
 

Frank73

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@ andama
Habe bis jetzt nur Erfahrung mit Ölen von Natural. Ich finde die super, allerdings riechen die nach einem Monat immer noch etwas. Für mich zwar angenehm, aber im Küchenschrank wollte ich das nicht haben.

@Winfried
Schellack und Bienenwachs klingt gut.
Kann ich die Teile vor dem verleimen behandeln oder muß ich die Leimkante abkleben?
Wollte hier eine Gehrungsverbindung ausprobieren. Der Boden kommt in eine Umlaufende Nut.
 

ranx

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moin,

ich würde farbigen oder transparenten wasserlöslichen Acryllack nehmen.
Pinseln oder/und Rollen, den ersten Auftrag ca. 1/3 tel mit Wasser verdünnen ...
leicht anschleifen und den Endanstrich auftragen.
Bei farbig kann man auch problemlos kleine Fehler im Holz mit 2K Spachtel abdecken.

LG uwe
 

Komihaxu

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Ich würde hier auch Schellack empfehlen.
Kann ich die Teile vor dem verleimen behandeln oder muß ich die Leimkante abkleben?
Wollte hier eine Gehrungsverbindung ausprobieren. Der Boden kommt in eine Umlaufende Nut.
Wenn du bei der Gehrung nur Hirnholz verleimst und auf jegliche weitere Stabilisierung verzichtest, würde ich zusehen, dass das Holz roh bleibt. Die Hirnholzverbindung nicht sehr stabil und eine weitere Schwächung kann dazu führen, dass dir die Kiste auseinanderfällt.
Also: keinen Lack an die Klebestelle kommen lassen, erst recht kein Öl oder Wachs!

Ich würde nur den eingenuteten Boden vorher behandeln, den Rest erst mal roh lassen.
 

ranx

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moin,

ich würde den Boden verleimen.
Entweder in der Nut oder einfach Flächig darunter. 3-4 dünne Stauchköpfe auf die
Länge gesehen fixieren das ganze gut zueinander damit man es mit Schraubzwingen
pressen kann.

LG uwe


PS: Sperrholz oder Multiplex ist das "gleiche" und hat nichts mit der Materialstärke zu tun.
Entscheidender für die Anwendung ist wie der Aufbau des Plattenmaterials ist.
Also die Schichtdicke der Funierlagen und die Verklebung dazwischen, natührlich auch die Holzsorte.
 

Frank73

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@ranx
Danke für die Erklärung zum Multiplex.
Boden von unten ist natürlich einfacher, muß aber noch an meiner Passgenauigkeit arbeiten. Deshalb kommt der Boden in die Nut.

@Komihaxu
In die Gehrung kommen noch Verstärkungen quer zur Fuge. Sollte das ganze noch stabilisieren. Habe ich mal bei Heiko Rech gesehen. Gibt auch optisch noch was her.
 

Friederich

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Ich mache sowas gerne mit Schellack als Grundierung (zieht ein und bildet keine Schicht). Dann feiner Zwischenschliff mit Korn 400 und dann mit einem ölfreien Wachs wachsen, z.B. Biopin Bienenwachs.
Das ist eine sehr praktikable Lösung. Die Schelllackgrundierung verhindert, dass das Wachs ins Holz einzieht und "stumpf" wird. Die recht dünne Grundierung würd ich zweimal auftragen. Mit feinem Zwischenschliff.
Bei hellem Holz aber keinen dunklen Schellack verwenden, sonst wirds eventuell scheckig. Also "Lemmon", oder noch heller.

Leinölfirnis wär aber auch eine lebensmitteltechnisch völlig unbedenkliche Option. Leinöl tut man ja sogar in den Salat.

Man kann auch auf Leinölfirnis wachsen. Es sollte dann aber wirklich gut durchgetrocknet sein.

Oberflächenbehandlung erst nach dem Zusammenbau. Es wird ja dann noch etwas verputzt und evtl. geschliffen.
Innen würd ich das Holz roh lassen.
 
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