Fuchsinator15

ww-pappel
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Hallo,
Ich brauche für meine ca 550mm tiefen Schubladen eine nutleistenführung (seitlich mittig laufend)
Nun wundere ich mich wie ich den Schubkasten stoppe. Einfach Stoppklotz hinten geht nicht sagt mein Chef da er sonst durch schwinden am doppel stoppt nach ner gewissen Zeit. Wie dann?
Danke
 

carsten

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Hallo

möglich wäre eine Schubkastenarretierung alá herzig http://www.hm-point.de/artikel,herz...stenarretierung-schwarz-matt?pVariante=102900

oder du nimmst für den Stoppklotz ein Material dass nicht "arbeitet". Könnte mir einen Kunststoff wie PE oder POM vorstellen.
Man könnte natürlich auch einen einstellbaren Stopklotz konstruieren.

Ist aber eherlich gesagt sehr theoretisch kleinlich. Der Stopklotz ist seit Jahrhunderetn "erprobt" und für Gesellenstücke und sogar Meister stücke zugelassen.
 

benseman

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Hallo.

ich versuche dieses Problem auch gerade zu lösen.

Thema ist, dass ein am Korpusboden festgeleimter Stoppklotz beim Quellen des Korpusboden mit diesem nach hinten weg "wandert" und das Schubkastendoppel dann am Korpus ansteht, was ja nicht gewünscht ist.

Idee ist deshalb den Stoppklotz an der Nutleiste anzubringen. Dazu ist mir aber noch nichts besseres eingefallen als einen Rundstab(Dübel) am Ende der Nutleiste senkrecht einzubohren(leimen)!? Hat dazu noch jemand eine andere oder ergänzende Idee?

Danke schonmal
 

IngoS

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und das Schubkastendoppel dann am Korpus ansteht, was ja nicht gewünscht ist.
Danke schonmal

Hallo

Da habe ich eine Bildungslücke. Warum soll das Doppel nicht am Korpus als Anschlag dienen? Ich habe das eigentlich immer so gemacht und keine Nachteile festgestellt.

Gruß Ingo
 

IngoS

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Damit das Doppel sich nicht im Laufe der Zeit lösen kann. Wenn man eine schwere Schublade mit Schwung einschiebt, gibt das einen Schlag auf das Doppel, wofür es nicht ausgelegt ist.

Danke Friedrich.
Meine Doppel sind vollflächig geleimt, oder als gefälztes Vorderstück ausgeführt, mit den Seiten durch Schwalbenschwanzzinken verbunden. Da sehe ich keine Gefahr.
Gibt aber ja deutlich wackligere Lösungen, da ist das sicher berechtigt.

Gruß

Ingo
 

Friederich

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Meine Doppel sind vollflächig geleimt,
Üblicherweise befestigt man es nur mit 4 Schrauben.
Natürlich kann es auch (lange Zeit) gutgehen, wenn man mit dem Doppel stoppt; aber "fachgerecht" ist das nicht.
Auch nicht mit einem "ungedoppelten" einfachen Vorderstück.
 

IngoS

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Natürlich kann es auch (lange Zeit) gutgehen, wenn man mit dem Doppel stoppt; aber "fachgerecht" ist das nicht.

Da habe ich bei meinem Gesellenstück mit vier Schubladen aber Glück gehabt, ist mir nicht angekreidet worden, obwohl bei mir als externem Prüfling doppelt genau hingeschaut wurde. Ja, die sind auch gleich zum Prüfen rausgenommen worden. War immer die erste Maßnahme, um zu prüfen, ob die auch ausgetauscht noch passen. Ich hatte die Schubladen (vier übereinander) aber in weiser Voraussicht unterschiedlich hoch gemacht.:emoji_sunglasses:

Gruß

Ingo
 

PurplePony

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In unserer Region ist das aufleimen von Schubkastenfronten üblich.
Eine sichtbare Verschraubung empfinde ich als einfache & praktisch, jedoch bei einem Prüfungsstück auch als etwas weniger anspruchsvolle Lösung.
Ein geplantes Stoppen über Beispielsweise einen Stoppklotz finde ich persönlich auch durchdachter und auf dauer haltbarer als das Aufschlagen der Front auf den Korpus.

Dem TE empfehle ich als eine gestalterische Lösung dass zurückspringen oder Absetzen der Front gegenüber dem Korpus.
Dein Chef hat da ganz recht.

Die ersten beiden Bilder eine aufschlagende Front mit einem Falz 5x5 abgesetzt.

Ich mache später noch eines mit einschlagender Front.
 

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PurplePony

ww-robinie
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Hier mein Beispiel für eine einschlagende Front.
Ich stoppe mit einem Stoppklotz.
Gut zu sehen, warum dein Chef das nicht empfiehlt:
Aktuell im Raum sehr trocken, die Seiten sind geschwunden, die Schubkästen stehen 2 mm gegenüber den Seiten des Korpus vor. Die Korpusseiten sind nur 300 tief. Bei doppelter Korpustiefe ergibt sich schnell eine doppelte Ungenauigkeit.

Interessant: vermeindliche Schublade oben ist nicht geschwunden, weil es eine Klappe mit gleichem Faserverlauf wie der Korpus ist.
 

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uli2003

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Wieso immer audoppeln? Ich hab gegratet und am Vorderstück gestoppt. Keine Probleme.
 

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NeuWäller

ww-ahorn
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Schubkästen auf Nutleisten kann man elegant stoppen, indem man die Nut im Schubkasten nicht durchfräst, sondern 3-4 cm vor dem vorderen Ende, also Richtung Vorderstück, aussetzt. Dort muss dann die Rundung, die durch den Fräser entsteht, noch rechtwinklig nachgestemmt werden. Mit der dabei entstandenen Brüstung läuft der Schubkasten beim Schließen gegen das Hirnholz der Nutleiste. Ist allerdings etwas fummelig, das bei der Montage der Nutleisten richtig einzustellen.

Gruß, Robert
 

Friederich

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indem man die Nut im Schubkasten nicht durchfräst, sondern 3-4 cm vor dem vorderen Ende, also Richtung Vorderstück, aussetzt.
Hat nur den Nachteil, dass man dann entsprechend 3-4cm weniger Führung hat. Die Schublade also früher/stärker abkippt, wenn man sie weit herauszieht. Da ist ja ein grundsätzlicher Schwachpunkt jeder Schublade, den man so weit als möglich minimieren will.

Zurückgesetzte Schublade hat den gleichen Nachteil. Sie kippt früher ab, wenn man sie weit herauszieht.
 
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benseman

ww-pappel
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Ok, danke, dass sind gute Vorschläge. Gibt es evtl. noch Anregungen wie eine Stoppfunktion hinten an der Nutleiste realisiert werden könnte?
 

uli2003

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Thema ist, dass ein am Korpusboden festgeleimter Stoppklotz beim Quellen des Korpusboden mit diesem nach hinten weg "wandert" und das Schubkastendoppel dann am Korpus ansteht, was ja nicht gewünscht ist.
Dann mach eine Muffe mit Schraube hinein, kannst dann den Anschlag nachstellen. Filz auf den Kopf kleben und fertig.
 

Friederich

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Das Problem mit dem Schwinden dürfte nur ganz zu Beginn von Bedeutung sein. Da ja regelmäßig das Holz etwas zu feucht verarbeitet wird.
Nach 1-2 Jahren dürfte sich das Möbel auf eine Feuchte eingependelt haben, die dann relativ konstant bleibt.
Eine Option wäre also, je nach geschätzter Holzfeuchte, etwas zu viel Luft zu lassen; und dann nach Jahren ggf. den Stopklotz etwas nachzuarbeiten; falls dann immer noch regelmäßig der Spalt zu groß ist.
Bzw. ganz traditionell wie früher: Das Hinterteil etwas zurücksetzen, so dass die Seitenteile etwas überstehen. Dann kann man durch Nachhobeln des Hirnholzes dieser Seitenteile exakt und bequem die Schubladenposition korrigieren.

Noch eine Option: Wenn man doch vorne stoppen will, um jegliche Schwundprobleme zu umgehen: Dann am eigentlichen Schubladenvorderstück, also nicht am Doppel, stoppen. Hierfür vorne unten an der Zarge zwei Stopklötze aufleimen.
Insbesondere wenn die Schublade solide gezinkt ist, kann man das wohl riskieren.
 
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PurplePony

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Das Problem mit dem Schwinden dürfte nur ganz zu Beginn von Bedeutung sein. Da ja regelmäßig das Holz etwas zu feucht verarbeitet wird.
Nach 1-2 Jahren dürfte sich das Möbel auf eine Feuchte eingependelt haben, die dann relativ konstant bleibt.TE]

Relativ ist da aber mehr als relativ.
Je nach Umgebungsklima nimmt Holz Feuchtigkeit auf und verändert dabei seine Dimension. Immer, bis du es in den Kamin steckst. Während es längs zur Faser kaum Massveränderungen aufweist, kann es je nach Holzart und Luftfeuchtigkeit etwa 1% an Breite zulegen.
Mein beispielhaft bebildertes Hängemöbel aus Eiche ist je nach Jahreszeit entweder 300 oder 297 mm Tief.
Ich habe einen 100 Jahre alten Eichentisch, der variiert um 1 cm zwischen Sommer und Winter.
In Zeiten in denen wir im Zehntel Bereich arbeiten relativ viel, oder?
 

Friederich

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Je nach Umgebungsklima nimmt Holz Feuchtigkeit auf und verändert dabei seine Dimension. Immer,
Das ist ja Alles klar. Es ging um das Ausmaß des Schwindens.

Noch eine Option: Den Stopklotz nicht am Korpus befestigen, sondern an der Nutleiste.
 
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benseman

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Danke euch, das sind gute Anregungen gewesen. Hab im Moment die Lösung mit dem Stoppklotz an der Nutleiste gezeichet. Die Option Stoppklotz am Vorderstück gefällt mir aber auch sehr gut.
 
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