Noch einmal Fingerzinken

lunateide

ww-robinie
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Hallo Woodworker,

frustiert muß ich feststellen, der Werkstattofen hat genügend Nahrung für längere Zeit; es kann also wieder kalt werden.

So muß man das sehen, um nicht den Bettel in die Ecke zu schmeißen und die Werkstatt zu schließen.

Aber ich habe 2 Tage mit der Hartnäckigkeit eines Pitbulls versucht, auf dem Oberfräsentisch durch Verschieben des Anschlages Fingerzinken zu fräsen.

Fazit: Es geht nicht, winzige Ungenauigkeiten summieren sich und zum Schluß ist die Verbindung bestenfalls so stramm, daß sie nur mit Hammer zusammengefügt werden kann.

Diese Variante scheidet somit endgültig aus.

Heute abend habe ich mir das Video zum Handbuch Oberfräse und spez. die Vorrichtung von Guido Henn zum Thema Fingerzinken angesehen.
Hat schon jemand dieses Teil nachgebaut?
Funktioniert es wirklich so einfach, wie es im Video dargestellt ist?

Noch eine Frage an die Profis. Ich bin zu alt, um alle Räder neu zu erfinden, sprich: ausprobieren bis zum bitteren Ende geht, oder geht nicht.
Ich brauche Anleitung.

Ich habe einem Schreinergesellen pro Stunde 25.- EUR BaT geboten für Hilfestellung, nicht für Arbeiten.
Ich hatte nicht das Gefühl, er steht in den Startlöchern.

Gruß
Roland
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Abend Roland
wundert mich jetzt nicht so, daß der Kollege nicht so wirklich engagiert war, Fingerzinken sind in
der Schreinerei nicht so beliebt, sind sie doch weder kraftschlüssig noch selbstverriegelnd und bieten
beim Verleimen eigentlich keine Hilfestellung. Wenn werden sie mit Fräsersätzen in einem Arbeits-
gang hergestellt, dann sind sie eine preiswerte Alternative zum Dübeln in der Massenfertigung.

Oberfräsen werden sehr selten als Tischgerät genutzt, die Schärfkosten sind einfach zu hoch. Eine
Alternative sind Nutfräser auf einer möglichst kleinen Tischkreissäge mit nicht allzu hoher Leistungs-
Aufnahme und einem passendem Nutstein zum Abtasten der Fräserweite,Harald.
 

Herbert 10

ww-robinie
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Ich denke schon das Fingerzinken durchaus ihre Berechtigung haben .
Sie können sehr schnell und extrem präzise maschinell hergestellt werden , was für Schubladen wichtig ist .

Auch halten sie erwiesenerweise mehr aus als Schwalbenschwanzzinken .
Aber darauf kommt es wohl eh nirgends mehr so an :emoji_slight_smile:


Wenn ich händisch was zinke mach ich aber auch nur Schwalbenschwanz , da es dekorativer bzw hochwertiger aussieht.

Der Weg zu Ziehl lautet entweder händisch machen , da mußt du üben , üben und üben .

Oder mit der Oberfräse , da kaufst dir zwischen 150 und 900 Euro Schablonen von Bosch , Trend ,Festool oder Leica.

Und Fingerzinken gehen maschinell am schnellsten und saubersten mit einem Verstellnuter an der KS.
Oder du kaufst dir nen Satz Fräser für deinen Tischfräse , da gehts mit begrenzter Höhe nochmal schneller
 

Guido

ww-esche
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Funktioniert prima!

Hallo Roland,

die Vorrichtung funktioniert wirklich hervorragend, vor allem mit einem Spiralnutfräser. Das Grundprinzip ist ja nicht neu und hat sich seit Jahrzehnten bewährt. So gab/gibt es ähnliche Vorrichtungen für die Tischkreissäge z. B. von Aigner. Für die Oberfräse mit Eurohals gibt es z. B. von Hegner ein ähnliches Prinzip.

Der größte Vorteil dieser Vorrichtung ist aber, dass man jeden!!! Nutfräser einsetzen kann egal welches Maß er hat, auch nachgeschärfte funktionieren prima.

Wenn du sorgfältig einstellst, sind auch längere/breitere Bretter mit vielen Fingerzinken kein Problem, jedoch hat das System bei sehr vielen Zinken irgendwann minimale Toleranzen. Ich habe bisher bis ca. 25 cm breite Bretter gezinkt und keinerlei Maßtoleranzen feststellen können.

Vor zwei Jahren auf der HolzHandwerk in Nürnberg habe ich das Teil "live" vorgeführt und die Besucher konnten sich von der hervorragenden Passgenauigkeit vor Ort überzeugen. Dieses Jahr habe ich ein paar andere Demos vorbereitet, mehr für die handgeführte Oberfräse. Man will ja nicht immer dasselbe zeigen :emoji_wink:

Schöne Grüße

Guido
 
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