...neulich auf der Baustelle oder der Estrichlegermeter

civil engineer

ww-robinie
Registriert
31. März 2007
Beiträge
1.849
Ort
Nordostbayern
Hier wird ja oft und gerne über Meßmittel, Genauigkeiten derselben, Haarlinieale, Toleranzen im nm- Bereich diskutiert.

Jetzt die Realität, neulich in Deutschland. Der Estrichlegermeter:
Klasse: CT-C25
Genauigkeitsklasse nach DIN 0815: F5
Zulässige Toleranz nach DIN EN 4711: S 65
Allgemeine Gebrauchstauglichkeit nach VDE- Norm: H 45

Wer mir sagen kann, was da genau eingebaut wurde, darf sich selbst eine neue Waschmaschine kaufen.
 

Anhänge

  • 20210421_114510.jpg
    20210421_114510.jpg
    101,2 KB · Aufrufe: 305
  • 20210421_114525.jpg
    20210421_114525.jpg
    123,4 KB · Aufrufe: 301

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.016
Ort
Hopfgarten
Ist der Randdistanzstreifen nicht mehr sichtbar?
Für mich gibts nur Bodenheizung mit Fliesestrich +-3mm.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.568
Alter
62
Ort
Eifel
Der Estrichlegermeter:
Estrich: CT-C25 F5 S 65 H 45

Zementestrich (CT)
Druckfestigkeit 25 N/mm² (C25)
Biegezugfestigkeit 5 N/mm² (F5)
Nenndicke 65 mm (S65)
als Heizestrich (H)
mit einer Überdeckung der Heizelemente von 45 mm (45)

Deinen "Estrichlegermeter" habe ich schon öfters gesehen: Kerbe bei 100 + Belagstärke;
was kommt denn bei dir mit nur 6 mm drauf?

... WM: meine Miele hat erst ~ 6.000 Betriebsstunden, die macht das doppelte.
 
Zuletzt bearbeitet:

civil engineer

ww-robinie
Registriert
31. März 2007
Beiträge
1.849
Ort
Nordostbayern
Übersetzt: und jetzt sind alle Innentürstürze und Fensterbrüstungen 1 cm zu niedrig? :emoji_thinking:
Respekt!
Wer kann das schon so genau sagen, wenn der Bauunternehmer bei der Bodenplatte da hinten a bissl (2,5 cm) höher gekommen ist (Laser beim Schalung einrichten umgefallen), die Zimmerei beim Holzbau sich 2 "Meterrisse" übertragen hat, die 2 cm differieren (von meiner Wenigkeit und Vertreter des AG mit 2 verschiedenen Nivelliergeräten überprüft, aber Aussage Zimmerei: "kann aber nicht sein, weil was genaueres wie Laser gibt es doch gar nicht und unser Laser geht gaaaaanz genau auf die 60 m"), der Gussasphaltbauer statt 5 mm Übermaß zum Abschleifen bis zu 15 mm Übermaß einbaut (kostet anscheinend nichts das Material und schleifen auch nicht), vielleicht liegt es auch am Trockenbauer, der die Unterkante der 2. Lage GK auf +0,075 m über OKFFB für wandbündige Sockelleisten hätte einbauen sollen. Leider sprechen wir kein ... (beliebige osteuropäische Sprache einsetzen und die kein Deutsch (außer "ich Chef sagen") oder Englisch. Chef von Trockenbauer ist aber sauer auf seine Starmonteure, weil mehr Quadratmeter GK als Verschnitt im Container landet als an der Wand. Chef dann schimpfen und Monteure dann zuhause bleiben. Türkisch für die Estrichleger haben wir auch nicht im Portfolio, Verständigung schwierig, bei Problemen verstehen manche dann gar nichts mehr.

Ein Hoch auf das deutsche Vergabesystem der öffentlichen Hand.

Zum Glück gibt es nur bodentiefe Fenster :emoji_joy:.
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.016
Ort
Hopfgarten
Zementestrich (CT)
Druckfestigkeit 25 N/mm² (C25)
Biegezugfestigkeit 5 N/mm² (F5)
Nenndicke 65 mm (S65)
als Heizestrich (H)
mit einer Überdeckung der Heizelemente von 45 mm (45)

Deinen "Estrichlegermeter" habe ich schon öfters gesehen: Kerbe bei 100 + Belagstärke;
was kommt denn bei dir mit nur 6 mm drauf?

... WM: meine Miele hat erst ~ 6.000 Betriebsstunden, die macht das doppelte.
Eine unendliche Buchstabenwurst die sich nur ein ............. der an der Hoch......... studiert hat. Sagt eigentlich überhaupt nichts über ein wesentliches Kriterium aus, nämlich welche Unebenheiten tolerierbar sind. Die Gattung Estrich neigt sehr zum "Schüsseln", das heißt dass jeder Schrank oben
2 cm von der Wand absteht.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.568
Alter
62
Ort
Eifel
Eine unendliche Buchstabenwurst die sich nur ein ............. der an der Hoch......... studiert hat. Sagt eigentlich überhaupt nichts über ein wesentliches Kriterium aus, nämlich welche Unebenheiten tolerierbar sind.

Da bin ich ja froh, das ich Tischler gelernt habe, und später nur an einer FH studiert habe.
Da gabs allerdings auch das wunderbare Fach Baustoffkunde, in dem uns u.a. beigebracht worden ist,
das die Baustoffeigenschaften mit ihrer Beschreibung erstmal garnichts mit unseren geliebten "Toleranzen im Hochbau" zu tun haben :emoji_wink:
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.890
Alter
62
Ort
Thüringen
Auf dieser Baustelle scheint es keinen Dirigenten des Orchesters zu geben, wenn alle durcheinander spielen. Finde ich auch kurios, dass jeder seinen eigenen Meterriss "nach billigem Ermessen" festlegt.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.568
Alter
62
Ort
Eifel
Auf dieser Baustelle scheint es keinen Dirigenten des Orchesters zu geben, wenn alle durcheinander spielen. Finde ich auch kurios, dass jeder seinen eigenen Meterriss "nach billigem Ermessen" festlegt.
Da gibt es Dirigenten, wie bei uns auch.
Und es gibt einen Meterriss; wahrscheinlich mit feuerroter Plakette, mit Signalfarbe im Dunkeln leuchtend.

Nutzt nichts, wenn der Handwerker zum Wachwerden erstmal seinen Nachdurst mit dem Inhalt der Schlauchwaage löscht :emoji_cry:
 

civil engineer

ww-robinie
Registriert
31. März 2007
Beiträge
1.849
Ort
Nordostbayern
Und es gibt einen Meterriss; wahrscheinlich mit feuerroter Plakette, mit Signalfarbe im Dunkeln leuchtend.
Zwei sogar, das Gebäude ist verwinkelt. Doppelt überprüft mit Nivelliergerät auf gleiche Höhe, rote Plaketten, nicht leuchtend, jeweils in Türlaibungen
an eine Stahlbetonwand gedübelt.

Nutzt nichts, wenn der Handwerker zum Wachwerden erstmal seinen Nachdurst mit dem Inhalt der Schlauchwaage löscht :emoji_cry:
:emoji_joy::emoji_joy:. So archaisches Equipment wie eine Schlauchwaage habe ich schon seit 20 Jahren auf keiner Baustelle mehr gesehen. Nivelliergerät ab und an mal. Es wird light amplification by stimulated emission of radiation auf Teufel komm raus betrieben.
 

Gelöschte Mitglieder 2610

Gäste
:emoji_joy::emoji_joy:. So archaisches Equipment wie eine Schlauchwaage habe ich schon seit 20 Jahren auf keiner Baustelle mehr gesehen.

Die sind meines Erachtens zeitlos , funktionieren nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren und werden auch noch in ferner Zukunft funktionieren wenn alle Nivellierlaser dieser Welt das Zeitliche gesegnet haben . Keine Elektronik und keine Notwendigkeit zum Kalibrieren . Ein Laser suggeriert bei vielen Anwendern maximale Genauigkeit . Das ist meist aber nicht so und wenn er mal etwas gröber behandelt wird kann sich dieses Wunderwerk der Feinmechanik leicht verstellen . Eine Schlauchwaage benutze ich ehrlich gesagt auch nicht mehr . In meiner Jugend war das aber der Standard und ich habe intensiv damit gearbeitet . War aber meist mit lautem Fluchen begleitet , wenn wieder irgend jemand auf den Schlauch getreten ist . Welcher Laser kann schon um die Ecke nivellieren :emoji_thinking: :emoji_grin: .
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.568
Alter
62
Ort
Eifel
:emoji_joy::emoji_joy:. So archaisches Equipment wie eine Schlauchwaage habe ich schon seit 20 Jahren auf keiner Baustelle mehr gesehen. Nivelliergerät ab und an mal. Es wird light amplification by stimulated emission of radiation auf Teufel komm raus betrieben.

Einer unserer besten Estrichlegermeister benutzt so ein Teil seit Jahrzenten.
Als unser Vermessungsingenieur mal zufällig parallel auf der Baustelle war, haben wir uns den Spaß erlaubt,
mit einem frisch geeichten Leica Theodolit mit GPS Unterstützung und jedem Schnickschnack, seine Estrichlegerrisse
durch Steinzeittechnik zu überprüfen. Selbst der Vermesser konnte es kaum glauben, was damit heute noch von der Genauigkeit möglich ist.
Wenn mans kann ... :emoji_thinking:
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.016
Ort
Hopfgarten
Schlauchwaage funktioniert doch nur in den Bergen, da im Flachland ordungsgemäßes Entlüften unmöglich ist.....
 

Gelöschte Mitglieder 2610

Gäste
Schlauchwaage funktioniert doch nur in den Bergen, da im Flachland ordungsgemäßes Entlüften unmöglich ist.....

Der ist wirklich gut :emoji_joy: . Als ich so eine Schlauchwaage noch regelmäßig benutzt hatte war dies in Berlin (Kreuzberg) . Dort war die nächste nennenswerte "Erhebung" eben dieser "Kreuzberg" . Dieser ist ganze 66 Meter Hoch :emoji_cry: . Habe mich aber niemals auf die Bergspitze begeben müssen , um meine Schlauchwaage zu Befüllen bzw. zu Entlüften :emoji_sweat:
 

KalterBach

ww-robinie
Registriert
1. Oktober 2017
Beiträge
4.361
Ort
Markgräflerland
Selbst der Vermesser konnte es kaum glauben, was damit heute noch von der Genauigkeit möglich ist.

Wo hat der denn studiert??

Wir haben im Studium mit Schlauchwaagen Teilchenbeschleuniger-Magnete auf den hundertstel Millimeter ausgerichtet. Als mein Vater sein Haus gebaut hat, haben die Estrichleger auch eine Schlauchwasserwaage benutzt. Das war im Zeitalter als Laser noch sehr teuer waren.

Heute verteilen clevere Vermesser ihre Meterrisse je nach Anforderung und Objekt auch mit einem entsprechende präzisen Rotationslaser. Geht halt schneller als mit dem Nivellier. Was Vermesser hassen, sind Handwerker mit Baumarkt-Lasern der unteren Preisklassen. Ein Blick in die Anleitung und dann ist der Schaden vorprogrammiert. Da wird der 10mm auf 20 Meter-Laser dann gerne mal in eine Ecke gestellt und auf 30 bis 40 Meter die Fensterbank gesetzt. Am Ende weint dann der Schreiner, wenn die Heizkörper-Verkleidungen aus der CNC immer größere Lücken zur Fensterbank haben. :emoji_thinking:

Kleine Anekdote aus dem Bereich Flügelglätter. Wir haben für einen der größeren Pharma-Riesen einen Rohboden kontrolliert. Der wurde mit einem Laser-überwachten Flügelglätter „poliert“. Auf 2'400 Quadratmeter haben wir damals ein Meterraster mit dem Präzisionstheodolit gemessen und einen einzigen Punkt gefunden, der einen! Millimeter ausserhalb der geforderten Höhe von ±2mm war. Auch Handwerker können mit einfachen Mitteln super Ergebnisse erzielen. Wenn Sie denn möchten und Ihr Handwerk verstehen.

Als Vermesser kontrolliert man heute fast mehr, als das man absteckt. So verändert sich Die Welt auf der Baustelle aus Sicht des Vermessers.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.568
Alter
62
Ort
Eifel
Wo hat der denn studiert??

Da, wo man damals in der Praxis noch Handwerker antraf, die in der Lage waren, akkufrei eine Schlauchwaage zu bedienen, oder einen rechten Winkel anzulegen. Er hat nicht den Glauben an eine Schlauchwaage, sondern an die aktuellen Bediener fast verloren gehabt.
Er war einfach im 3. Jahrtausend positiv überrascht, das nochmal live erleben zu dürfen. :emoji_wink:
 

Boshu

Gäste
Wenn man bedenkt, wie die Pyramiden gebaut wurden, der Petersdom oder die NazcaLinien, da gabs nicht mal ne schlauchwaage..und im Gegensatz zum BER war das wahrscheinlich nicht mal so ein Drama..
 
Oben Unten