Neues vom besonderen Tischler

Holzpassion

ww-ahorn
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Es ist richtig, die Werkzeuge müssen präpariert werden. Es gibt ja tolle Eisen die kryrogen gehärtet und dann besonders angelassen werden, aus deutscher Herstellung. Diese müssen mit längerer Bearbeitung dann geschärft werden und halten dafür aber auch länger. Meine Hobel haben diese Eisen und mit einem steileren Frosch und zugestellten Hobelmaul und letztlich höhrerem Kraftaufwand lassen sich solche Hölzer ganz gut bearbeiten. Das Holz zeigt einem die Schwachstellen. Die kann man erst mit einem 80iger Hobel egalisieren und anschließend mit dem Hobel und dünnstem Span abnehmen. Eine richtige Herausforderung.
Das war meine Lernstufe: das Holz zeigt mir, wie es bearbeitet werden will.
Natürlich sind Maschinen mit ihren hohen Drehzahlen und kleinen Spanabnahmen eher dazu in der Lage, Ausrisse sind aber nicht ganz vermeidbar. Nur macht mir das weniger Spass und Freude und ich muss damit kein Geld mehr verdienen.
Das mit der Schneidenpräperation ist aber nicht so wild, wenn man die nachlassene Schärfe frühgenug erkennt.

Herzlichen Gruß

Uwe
 

Holzpassion

ww-ahorn
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Seine Technik des Schärfens hat er mir auch gezeigt. Er ist da extrem penibel!
Ja Lorenz, das ist auch notwendig. Aber die Krenovschule vermittelt das, nicht nur im Hobelbau sondern auch in der Vorbereitung der Eisen. Metall und Holz schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich.

Gruß

Uwe
 

anobium60

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...ich gebe zu Werkzeug schleifen ist nicht meine Lieblingsarbeit.
Aber wie ich schon geschrieben habe- eine händisch gehobelte Holzoberfläche hat was.
Da muss man aber auch die Kundschaft dafür haben- in der heutigen schnelllebigen Zeit.......nicht so einfach.
Rainer
 

Holzpassion

ww-ahorn
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Ich hab' ehrfürchtig deinen Beitrag gelesen. Ich schätze, ich kann deinen Nick richtig deuten. Wie lange liegt deine erste Lehrstufe zurück?

Batucada


Bitte keine Ehrfurcht, denn fürchten sollst Du Dich nicht.:emoji_innocent: Maximal mache ich vielleicht neugierig und wenn ja reicht das. Seit 11 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Holzbearbeitung. Zuerst Möbelbau, dann dazu der Werkzeugbau. Weil mein Hobby zwischenzeitlich abhandgekommen war (konnte ja nun vollzeit Holz bearbeiten) habe ich den klassischen Gitarrenbau mit dazugenommen. Auch Holz, aber ganz anders. Da musste ich dann nochmals bei null anfangen.
Ja, die Holzpassion ist Programm. Die Lernkurve ist stetig und immer wieder herausfordernd. Und Spass und Freude macht sie.

Herzliche Grüße

Uwe
 

Lorenzo

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Für mich ist es auch schlichtweg notwendig. Spaß machts mir nicht. Aber ich verwende die Zeit darauf die notwendig ist. Charles legt zum Beispiel die Fase sauber auf den Stein, und macht dann einen Zug setzt ab und wieder komplett neu an. Er verwendet auch keinen Hohlschliff. Das ist sicher die puristischste Variante. Ich verwende bei meinen westlichen Eisen nen Hohlschliff, und durch die Auflageflächen die sich dadurch ergeben kann ich dann ohne die Gefahr des ballig schärfens mit dem Eisen auf dem Stein vor und zurück. Für mich geht das deutlich schneller! Solang es reicht um schwierigste Hölzer zu hobeln reicht mir das. Wobei ich schon extra sauber und bedacht schärfe wanns ans Verputzen einer geriegelten Tischplatte geht. Ein Fehler und man hat nen Haufen zusätzlicher Arbeit...
 

Holzpassion

ww-ahorn
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und dann die Mikrofase freihand oder mit Schärfhilfe? Spiegelseite auch mit Mikrofase? Ich denke mal das Charles aus dem Körper heraus schärft. Da verändert man die Haltung nicht so stark.
 

Batucada

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Bitte keine Ehrfurcht, denn fürchten sollst Du Dich nicht.
Nöö, fürchten nicht, das ist klar, aber die Ehrfurcht bleibt trotzdem. Denn da kommt vieles zusammen, nicht nur dein Beitrag. Ich seh' noch vor meinem geistigen Auge meinen alten Herrn, der vor mehr als 60 Jahren in seinem Keller stand und am belgischen Brocken seine Eisen schärfte. Ich hab's damals nicht verstanden, dass es eine Kunst ist, vielleicht geahnt, mehr aber auch nicht. Wenn ich könnte, ich würde heute noch einmal zurück gehen, nur um mehr über diese Kunst zu erfahren. Die Bilder hab' ich zwar in meinem Kopf, aber das alleine reicht nicht.

Batucada
 

Lorenzo

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Ich schärf aus der Hüfte, während Charles eher aus den Armen heraus schärft. Da er die Fase auflegt und nur einen Zug macht geht das gut, erst beim Richtungswechsel steigt die Gefahr dass man mit der Schneide im Stein hängen bleibt, oder verrundet.

Da hilft mir der leichte Hohlschliff, aus der Hüfte raus schärfen und eine minimale Änderung des Winkels der Hand, so dass ich auf Zug die Schneide fester gegen den Stein drücke,auf Stoß dann eher die Oberkante der Fase.

Meine japanischen Eisen, die keinen Hohlschliff bekommen wegen erhöhter Gefahr von Ausbrüchen, schärfe ich dann genauso wie Charles.

Schleifführung verwende ich keine, aber ab und an leg ich nen frischen Grundschliff an, das dann an der Nasschleifmaschine. Ich kann am Diamanten auch eine gerade Fase an der Seite des Steins abschleifen.
 

Lorenzo

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Nix, aber vielleicht is das ja das Problem..

Eines wundert mich doch sehr an dem Möbel das Doucette und Wolfe in dem Video (1.Beitrag) vorstellen...
Die Schiebetüren. Bestimmt ne gute Holzauswahl getroffen, find ichs dennoch ganz schön gewagt bei dem zu vermutenden Verkaufspreis und dem teueren Holz, keine Rahmenkonstruktion mit Füllung zu machen. Und dann auch noch die Türen aufs Langholz zu legen. Die Türen werden also in der Höhe arbeiten, es muss also beim Einsetzen viel Platz vorhanden sein, damit trotz Schwund die Türen nicht einfach nach vorne rausfallen. Und hoffentlich bleiben sie schön gerade, damit die Türen nicht klemmen...
Ansonsten wie immer von ihnen sehr saubere Arbeit, mir persönlich wärs zuviel des guten Holzes. Einfachere Rahmen, mit wilden Füllungen, oder auch andersrum find ich meistens schöner.
Es gibt auch ein Video von D+W in dem er ein Entertainment-Center, also nen Fernsehschrank baut. Da wirds einem doch schwindlig bei so viel Riegelung.
Technisch und fachlich sind die Sachen super, aber nur wenige Sachen von D+W treffen auch meinen Geschmack. Oft sieht man den Möbeln an dass sie teuer aussehen sollen...
 

Flyer01

ww-esche
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Es gibt auch ein Video von D+W in dem er ein Entertainment-Center, also nen Fernsehschrank baut. Da wirds einem doch schwindlig bei so viel Riegelung.
Technisch und fachlich sind die Sachen super, aber nur wenige Sachen von D+W treffen auch meinen Geschmack.
Ich finde, das trifft schon auf dieses Video zu. Aber das ist scheinbar wirklich Geschmackssache. Ich würde geriegeltes Holz oder Möbel daraus nicht geschenkt nehmen.
 

WoodyAlan

ww-robinie
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Riegelahorn Decke auf Mahagoni Body, dazu ein paar dreckige Alniko II Humbucker oder P90s, nen schönen vollverleimten Hals mit C-Profil.....aaaaaaahhhhhhhh Geriegeltes Holz kann soll und muss für ein Instrument verwendet werden!
 

Holzpassion

ww-ahorn
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Holz kann soll und muss für ein Instrument verwendet werden!

Wenn man keinen anderen Schmuck hat - ja. Das macht nochmal etwas mehr her. Ich denke aber nur bei einem besonderen Instrument.

Aus Deiner Ausführung entnehme ich, dass Dein Schwerpunkt auf der E-Gitarre liegt. Wie ist es da mit dem Schwingungsverhalten und dem Resonanzkörper?
 

WoodyAlan

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Da kommt man schnell an Glaubensfragen. Ein solider Body reicht im Grunde. Die Deckschicht wird ja meist nur Furniert (Ausnahme ggf HollowBody Gitarren). Da is Die Wahl des Deckels nur zwecks der Optik ( für normale Ohren zumindest) ich hab mal testweise ein paar e-Gitarren mit verschiedenen hölzern fürn Body gebaut mit ansonsten identischer Hardware. Praktisch kaum bis kein klanglicher Unterschied. Beim Sustain Verhalten in leicht angezerrtem Sound dann teils aber gewaltiger Unterschied zwischen leichten hölzern und zb Mahagoni oder Macore.

Wenn man nach Paul Reed Smith geht hätte allerdings sogar der Lack spürbare Auswirkungen auf den Sound....das is für mich persönlich dann aber eher Voodoo.
 
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