Neues Sägeblatt - neue Säge

holzchines

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Hallo Zusammen,

heute kam mein neues Sägeblatt: 450 mm passen rein - 450 mm wurden bestellt. Ich möchte damit interessante Hölzer vor dem Verbrennen retten um Penblanks oder Drechselrohlinge draus zu schneiden. Bisher habe ich das mit meinen kleinen Sägeblatt aus meiner alten Baukreissäge gemacht.
Jetzt habe ich erstmals die Säge mit 450mm-Blatt gestartet und war richtig beeindruckt. Als ich den ersten Schnitt durchführte merkte ich erst garnicht, dass ich schon im Holz bin! Kein Schieben und kein Knören.
Der Schnitt war durch und das Reststück lag links neben dem Blatt. Ich wollte es entfernen, da verkantet sich das Stück irgendwo und fliegt mir massiv entgegen. Zum Glück nur gegen die Hand und nicht ins Gesicht. :emoji_thinking:
Nach dem Wundenlecken hab ich nach Sicherheitsrichtlinien gegoogelt und herausgefunden, dass es sich wohl um einen Rückschlag handelte.
Den Spaltkeil hatte ich drin. Der hatte aber ca. 1,5 cm Anstand - scheinbar zu viel (soll: 0,5cm). Auch ist der nur 2mm breit. Mein Blatt aber 2,8mm. Zudem hatte ich vor einiger Zeit die Schutzhaube entfernt (auf dem Bild drauf).
Irgendwie bin ich jetzt verunsichert und zweifle, welches der geschilderten Probleme welche Gewichtung hat - und ob ich alle Informationen richtig interpretiere. Ich bin ITler, kein Tischler.
Ich zeige euch hier noch meine Maschine. Vielleicht habt Ihr ja konstruktive Gedanken zu meinem Thema.
DSC06259.jpg
 

Holzrad09

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Boooaaar eyyyy, da wundert man sich über die immer wieder neuen Sicherheitseinrichtungen, dabei wollen die Hersteller die Verbraucher nur vor sich selbst schützen.
Diesen kurzen und kippeligen Klotz an diesem großen Sägeblatt, dazu noch ohne Erfahrung auftrennen zu wollen, da wird einem ja Himmelangst. :emoji_astonished:
Hast Du keine Bandsäge ?

Trotz allem Willkommen im Forum und übrigens ne coole Säge hast Du da. :emoji_slight_smile:
LG
 

Klem Low Scott

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Hondo6566

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Das mag ne gute Säge gewesen sein irgendwann mal so in den 50er/60er Jahren.
Wenn ich mir die so ansehe sehe ich nur den Notarzt kommen - sorry.
Ich würde damit nicht sägen in dem Zustand.
Das mindeste wäre neben dem passenden Spaltkeil und Sägeblattschutz das den Namen auch verdient ein Schiebetisch der in der Nut im Maschinentisch geführt wird.
Auch sehe ich an der Maschine keinen Schiebestock.
Auch wird beim Sägen von Massivholz der Parallelanschlag bis über die Blattmitte zurückgezogen damit sich das Holz nicht verkanten kann.
Aber es sieht so aus als ob das hier gar nicht möglich wäre.
 

Dietrich

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Hallo,

sieht aus wie eine amerik. Cabinetsaw auf Anabolika, und beim Sägeblattschutz wurde die Tanga Variante gewählt.
Solche Geräte sah ich als Bub noch bei Dorfschreinern, wenn ich Sperrholz Stücke für den Werkunterricht geholt hab.
Fingerkuppen waren bei den freundlichen Handwerkern aber Mangelware.
Allerdings dürfte es kein Problem sein eine schöne Absaugbrücke mit richtigem Schutz an zu bringen und auch ein verschiebbaren Anschlagteil aus Hartholz mit stufiger Nut und Flachstahl zur T-Nut ausgebaut.
Für Drechselholz wäre eine Bandsäge aber geeigneter.

Gruß Dietrich
 

Kunstbohrer

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Also das der Anschlag nicht zurück gezogen werden kann, ist nicht das Problem, das würde mit einem Brett das entsprechend durch die schon vorhandenen Löcher angeschraubt ist reichen.

Dazu einen Spaltkeil mit entsprechend montierter Haube und einen Schiebestock ... dann ist das schon um 200% besser
 

IngoS

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Diesen kurzen und kippeligen Klotz an diesem großen Sägeblatt, dazu noch ohne Erfahrung auftrennen zu wollen,

Hallo,

darin sehe ich auch das größte Problem. Zumindest müsste die Auflageseite abgerichtet sein.
So ist Verkanten und Rückschlag vorprogrammiert.
Die anderen schon genannten Sicherheitshinweise sollten natürlich auch selbstverständlich sein.

Gruß

Ingo
 

Hubraumschrauber

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Also das der Anschlag nicht zurück gezogen werden kann, ist nicht das Problem, das würde mit einem Brett das entsprechend durch die schon vorhandenen Löcher angeschraubt ist reichen.
Verstehe ich das richtig, dass wenn die Anschlagsfläche vergrößert wird, ich den Rückzug nicht brauche, da durch Vergrößereung das Geschwänzel vom Werkstück abnimmt?
 

DZaech

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Verstehe ich das richtig, dass wenn die Anschlagsfläche vergrößert wird, ich den Rückzug nicht brauche, da durch Vergrößereung das Geschwänzel vom Werkstück abnimmt?

Nein, das hast du falsch verstanden. Gemeint ist, mit einem Zurückgezogen montierten Holzbrett kannst du deinen Paralellanschlag so einrichten als ob er sich zurückziehen liesse.

@TO
Lies am besten mal diese Broschüre durch, darin wird das mit dem Anschlag erwähnt, sowie deine anderen Fehler beschrieben:

https://www.schreiner-abz.ch/site/assets/files/1024/kreissaege_44023_d-komprimiert.pdf

Grüsse David
 

Hubraumschrauber

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Nein, das hast du falsch verstanden. Gemeint ist, mit einem Zurückgezogen montierten Holzbrett kannst du deinen Paralellanschlag so einrichten als ob er sich zurückziehen liesse.

danke. Brett entlag des Parallelanschlags schrauben, damit es auf Höhe des Blattes endet. Die Brettstärke und -Position bildet einen zurückgezogenen Anschlag nach.
 

holzchines

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Also vorne weg erstmal danke für die Beiträge.
Ich habe bereits einen passenden Spaltkeil bestellt. bereits vor diesem Beitrag hatte ich schon gelesen, dass das nicht doof wäre, hatte aber Bedenken, das Gelesene richtig interpretiert zu haben. Ihr habt das jedoch bestätigt. Danke auch für die verlinkten Dokumente. Dass der Anschlag einen gedachten 45°-Winkel vom Sägeblatt aus nicht überschreiten sollte, ist auch interessant. Ich habe noch ein paar Eichenbalken, die ich dafür hernehmen kann.
Was ich noch nicht verstehe, ist was mir eine Haube bringt. Ich habe keine Absaugeinrichtung und kann derzeit auch finanziell für meine Werkstatt (noch) keine stemmen. Was bringt mir so eine Haube zum Thema Sicherheit.
Einen Schieber nutze ich auch schon. Der liegt nur auf meiner alten kleinen Kreissäge (nicht im Bild). Auch habe ich aus eigener Erfahrung bereits gelernt, dass Werkstücke auch beschleunigt nach vorne (also mir entgegen) fliegen können.
Den in den Dokumenten beschriebenen Gefahrenbereich habe ich also schon intuitiv gemieden. Mit dem Rückschlag habe ich aber nicht gerechnet. Das hat mich verunsichert.
Manche Erfahrungen kann man machen - andere sollte man lieber meiden. Deswegen habe ich hier geschrieben.
Ganz ohne Erfahrung bin ich nicht. Jedoch habe ich erst eine kleine Säge und dann die große mit einem kleinen Blatt genutzt. Ich versuche mich vorsichtig ranzutasten. Bis jetzt habe ich noch alle Gliedmaßen und will sehen, dass das so bleibt.
Danke also für die Eindrücke...
 

VolkerDK

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Also so eine Kubststoffhaube im Spaltkeil kannst du ja mit einem normalen Werstattsauger absaugen...fliegen dir die Späne nicht entgegen.

An die Allgemeinheit gefragt: zieht man bei Längschnitten im Massivholz generell den Parallelanschlag zurück bis Blattmitte? Immer?
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Ha ube macht, dass man nicht ans Sägeblatt kommt.

Theorie ist, dass die Lücke zwischen Tisch und Haube nur das Werkstück durchlässt nicht die Hand. Geht eher bei Plattenmaterial.
Die Pdf von DZaech auswendig lernen und verinnerlichen.
 

Sire Toby

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und das Reststück lag links neben dem Blatt. Ich wollte es entfernen, da verkantet sich das Stück irgendwo und fliegt mir massiv entgegen.
Kurze oder dünne Teile gelangen gern in den Spalt zwischen Sägeblatt und Tisch- wenn dieser groß genug dafür ist.
Es sieht bei der Säge so aus, als ob es hier keinen Einsatz gibt, der diesen Spalt möglichst eng hält. Wenn Du Dir die Zeit nehmen kannst, lass die Säge ganz auslaufen, bevor Du diese kleinen Stücke entfernst. Das ist deutlich weniger unfallträchtig.
Viele Grüße, Tobi
 

DZaech

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Respekt. Ich hatte bisher den Eindruck gewonnen, dass dies für ältere Sägen schwierig ist. Woher hast Du ihn denn bekommen?

Das gilt aber hauptsächlich für ältere "Semiprofi" bzw. Montagesägen à la Metabo und Konsorten (aber auch Bankmaschinen wie Ulmia)
Schwere Tisch- und Formatsägen haben schon seit fast 100 Jahren halbwegs genormte Spaltkeile. Da passt meist mehr oder weniger alles auf jede Säge. Diese Standard Spaltkeile mit den Grössen 300, 350, 400, etc. können praktisch bei jedem grösseren Maschinenhändler oder Schärfdienst bezogen werden. Meist sind das halt Firmen die nicht ihr ganzes Sortiment im Netz anpreisen oder auf Amazon verhökern. Bei solchen Sachen hilft ein Anruf oder ein kompetenter Aussendienstler besser als das Netz.

Die Spaltkeil-Norm nennt sich : DIN 38820
 

holzchines

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Respekt. Ich hatte bisher den Eindruck gewonnen, dass dies für ältere Sägen schwierig ist. Woher hast Du ihn denn bekommen?
Tatsächlich habe ich von Falke einen Spaltkeil bestellt, der für die entsprechende Größe geeignet war. Die Halterung des Spaltkeils in der Säge sah mir so aus, als wäre da ein Standard definiert. War auch so.

Der Spaltkeil hat jetzt die richtige stärke (3mm), passt also zum Sägeblatt: 2.8mm mit 4mm Sägestärke.
Allerdings ist immer noch ein Problem über:
Die Ebene des Spaltkeils ist gegenüber dem Sägeblatt nicht gleichauf. Das Sägeblatt müsste auf der Welle etwas weiter außen sitzen. Ich kann den Spaltkeil lediglich in seiner Position zum Sägeblatt, was den Abstand zu den Zähnen betrifft verstellen, nicht aber in der Ebene. Allerdings könnte ich mir vorstellen eine Scheibe vor das Sägeblatt einzulegen. Die müsste 1,5mm dick sein. Gibt es sowas? Wie heist das? Oder ist das nicht zu empfehlen?
Vermutlich müsste bei 4k-Umdrehungen und den Kräften eine solche Scheibe schon präzise sein...

Ich weiß nicht ob ich mich klar ausgedrückt habe. Ich packe zu Veranschaulichung eine Skizze mit ran:
 

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Klem Low Scott

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Ich würde davon abraten eine schribe zwische blatt und wellenschulter zu setzen.

besser ist es, das distanzstück (falls vorhanden) zwischen korpus und spaltkeil anzupassen. Das sitzt möglicherweise ein eisenteil, dass auch die 1,5mm schlanker werden könnte.
 
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