NDR-Video "Die Jagd nach dem perfekten Stamm"

hemmi1953

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Hallo,

ich habe vor einigen Tagen auf NDR den Film "Auf der Jagd nach dem perfekten Stamm" gesehen. Er zeigt sehr anschaulich, worauf Förster bei der Auswahl im Wald achten, und auch das Umlegen einer Eiche. Ein Holzeinkäufer erklärt sehr anschaulich seine Kriterien, und zum Schluss gibt es einen sehr informativen Einblick in ein Säge- und Furnierwerk. Für mich sehr informativ.

 

Eilon

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Ich habe es mir auch gerade angeschaut und Frage mich ob solch ein unterfangen überhaupt wirtschaftlich ist?

Deutsche Mühlen mahlen langsam...
 

Eilon

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Hast du dir das Video angeschaut? Ich meine natürlich die staatliche Fortwirtschaft. Vielleicht habe ich zu kurz gedacht, schließlich muss der Staat nicht wirtschaftlich denken und es hängt viel mehr an solchen Projekten, als der reine Profit.
 

Herr Dalbergia

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Hast du dir das Video angeschaut? Ich meine natürlich die staatliche Fortwirtschaft. Vielleicht habe ich zu kurz gedacht, schließlich muss der Staat nicht wirtschaftlich denken und es hängt viel mehr an solchen Projekten, als der reine Profit.

Sorry, kapier es nicht....
 

pedder

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Da hühnern 8-12 Leute um einen Stamm herum, der am Ende 1000 € bringt? Das kann nicht wirtschaftlich sein.
 

Hubraumschrauber

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Dass der Stamm mit 3FM a 700€ an 10 Menschen vorbei muss, bis das Geld da ist.
2 die über Jahre entscheiden, ob und wann gefällt wird.
2 weitere die Fällen, und von den Entscheidern wieder begleitet werden
1 der Mit der Winde abstranspotiert
1 der vom Waldrand zum Lagerplatz fährt
2 die den Stamm abfegen.
2 die den Anschnitt säubern und den Waldbart absägen
4 die die Angebote sichten, Angebote vorlesen und Excel Listen schreiben
(Bestimmt nochmal 2 die Rechnungen schreiben, und den Zahlungseingang überwachen)

Ob DAS wirtschafltich ist, denke nicht.
Ob der ganze Apparat wirtschaftlich ist, denk ich kann keiner sagen, weil nur wegen einem Stamm fährt kein Förster raus, kommt kein Rückezug, etc
Stecken ja noch andere Aufaben hinter der Forstwirtschaft, auch zB die ganzen ökologischen Interessen. Erholungsgebiet. Diese bringt wieder die Aufwände zur Verkehrssicherungspflicht mit.
Was ist ein Habitatbaumestand wert, damit ein zB Weißflügelspecht ein zu Hause hat?

Was der ganze Apparat kostet, weiß viell Frau Klöckner, oder auch nicht, weil Sie wiederum auf Landesebene und darunter nicht den Einblick hat. Ich weiß es nicht.
Was ich weiß, dass ich morgen und übermorgen noch 100 Eichen und 200 Douglasien pflanzen werde im Privatwald. Das ist sicher nicht wirtschaftlich, wenn wirtschaftlich heißt, 1. Ende diesen Jahres oder 2. kurz vor dem Tod einen maximalen Betrag auf dem Konto zu haben. Dann würde ich beidesmal nicht pflanzen, keinen Baum mit Spechtloch stehen lassen und egal ob 1. oder 2. wahrscheinlich eine nicht deutsche Firma mit Fällen und Vermarktung beauftragen und den Boden zum entspr. Zeitpunkt verkaufen.
 

Dietrich

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Hallo,

manch junger Handwerker in unserem Land geht für 1600€ netto einen ganzen Monat zur Arbeit.
In unserem Wald (um den uns viele Länder beneiden) wachsen mit Licht, Luft und hoffentlich noch lange ausreichend (Regen)-Wasser ohne weiteres Zutun von uns (i.O. der Förster passt drauf auf bei seinem Rundgang), solche Schätze, vllt. jeder 10. oder auch nur jeder 50. Baum ist gut genug für einen der gezeigten Holzplätze und da liegen 300 Stämme.
Fair bezahlte Leute fällen, rücken, transportieren und bereiten die Versteigerung vor die am Ende über 400000 € abwirft, ich denke das lohnt sich sehr wohl.
Ob es lohnt 90cm starke Buchen noch im Wald zu häckseln gleichzeitig der Bevölkerung Spanplattenmöbel aufs Auge drücken, das geht nach hinten los!

Gruß Dietrich/der auch die Eiche mit der Ringablösung genommen hätte-)
 

Herr Dalbergia

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Ob das unter dem Strich alles wirtschaftlich ist, denke schon, zumindest sinnvoll. Was wäre denn die bessere Lösung?

Ist wahrscheinlich ähnlich wirtschaftlich sinnvoll wie einen HolzHobby Werkstatt, oder Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Altenheime, Politiker, der Flughafen in Berlin, und die ganzen anderen Menschen, außer mir natürlich....
 

pedder

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Der Gegensatz ist für mich nicht die Schwedische Holzplantage, sondern der Urwald. Bei dem geringen Ertrag kann man es auch stehen lassen. Also wirschaftlich gesehen.
 

Eilon

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@Herr Dalbergia
Mir geht es tatsächlich nicht um die Sinnhaftigkeit, sondern eher, ob der aufgestellte Aufwand nicht übertrieben ist. Alleine die Szene mit der Auktion, sichtbar sind vier Personen (Ich vermute es sich noch mehr Verwaltungsmitarbeiter damit beschäftigt), könnte solch eine Arbeit nicht effizienter erledigt werden?
 

kberg10

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Das ist der sichtbare Rest aus der Monarchie. Die haben sich Ihren Hofstaat gehalten und natürlich wird dieser seine Lebensberechtigung immer noch
mit allen Mitteln aufrechterhalten. Man hätte auch sämtliche Staatswälder auch ins Privateigentum überführen können. AUFSCHREI!!!
Und mit privatisieren meine ich anteilsmäßige Umlage, keine Großgrundbesitzer.
 

Dietrich

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Hallo Pedder,

das funktioniert gleichzeitig nebeneinander, lassen wir die letzten 3 Trockenjahre mal ohne Betrachtung, wird im deutschen Wald weit weniger eingeschlagen als nach wächst und es werden auch nicht in schwed./finn. Manier 5-20 ha komplett umgelegt sondern es werden einzelne besonders aussichtsreiche Stämme entnommen und es wird alle paar Jahrzehnte durchforstet, d.h. man schaut sich über einen längeren Zeitraum einen Abschnitt an und entscheidet was raus kann und was Zukunft hat. Junge Bäume können gut eng stehen, später stört eine große Dichte.

Sorgen bereiten die Trockensommer/Trockenjahre, dort wo ich immer mal bischen Robinie vom Förster kaufen konnte, werden zur Zeit nur noch kranke Nadelbäume entnommen und Laubholz bleibt stehen.

Gruß Dietrich
 

Mitglied 30872

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Das ist der sichtbare Rest aus der Monarchie. Die haben sich Ihren Hofstaat gehalten und natürlich wird dieser seine Lebensberechtigung immer noch
mit allen Mitteln aufrechterhalten. Man hätte auch sämtliche Staatswälder auch ins Privateigentum überführen können. AUFSCHREI!!!
Und mit privatisieren meine ich anteilsmäßige Umlage, keine Großgrundbesitzer.
Na, da hast Du wohl um jegliche politische Bildung einen großen Bogen gemacht.
 

kberg10

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Damit stellst du aber den Privatwald (Bauernwald)in Frage. Es geht hier nicht um das Bezirsforstamt das den Waldbesitzer unterstützt
sondern um verkrustete Strukturen aus einer anderen Zeit. Komischer Weise decken sich die Grunstücke vom Staatswald mit den ärarischen
Forsten, hier keinen Schluss zu ziehen wäre Blindheit.
Bin ich hier jemanden auf die Zehen gestiegen?
 
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pedder

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uiuiuiui.

wir kommen davon, ob die Vorgehensweise im Film wirtschaftlich ist. Also ob diese Forstwirtschaft der Einzelentnahme und Versteigerung nicht mehr kostet, als sie einbringt. Wenn @Herr Dalbergia meint, das sei wirtschaftlich, müsste es ja so sein, dass die Staatsforsten und diese Submissionen etwas abwerfen. Hast Du da Zahlen? das würde mich interessieren.

Natürlich gibt es ganz viel, was unser Staat macht, und dwas sich nicht wirtschaftlich aber in anderer Weise lohnt. Das mag auch bei den Submissionen so sein. Anhand des Films ist bei mir ein anderer Eindruck entstanden.

Einige Bäume werden in dünne Scheiben geschnitten, um das gehäckselte Holz anderer Bäume zu bedeckten. Wer Furnier mag, soll sich dran freuen.

Mir ist da Nadelvollholz lieber.
 

Herr Dalbergia

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Nein, ich habe dazu keine Zahlen im Kopf. Wenn dich das interessiert würde ich dir empfehlen das Holz Zentral Blatt zu lesen, da steht dazu immer viel drinnen.

Ich kenne nur die Zahlen von meinem Arbeitgeber, und die sind, abgesehen von Corona, ok. Ich kann meine Familie ernähren und mein Kollegen fahren auch ein Auto mit TÜV.

Nadelvollholz ist sehr schön.
Wenn Du allerdings 100000m2 Möbelfronten pro Jahr liefen sollst, oder ein Hotel mit 500 Zimmern ausstatten sollst, oder mal in industriellen, globalen Dimensionen denkst, merkst Du dass es sehr wohl sinnvoll ist aus 1m3 Holz nicht einen Tisch zu bauen, sondern 800m2 Furnier herzustellen.

Nicht immer, aber manchmal....
 

Mitglied 30872

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Damit stellst du aber den Privatwald (Bauernwald)in Frage. Es geht hier nicht um das Bezirsforstamt das den Waldbesitzer unterstützt
sondern um verkrustete Strukturen aus einer anderen Zeit. Komischer Weise decken sich die Grunstücke vom Staatswald mit den ärarischen
Forsten, hier keinen Schluss zu ziehen wäre Blindheit.
Bin ich hier jemanden auf die Zehen gestiegen?
Nein, ich stelle den "Bauernwald" nicht in Frage. Genau das Gegenteil ist der Fall, denn genauso, wie unsere Gesellschaftsordnung das Bestehen öffentlicher Forstverwaltungen bestätigt, tut sie das auch für andere Waldbesitzarten. Wir leben in einer pluralen Gesellschaft, das bildet sich auch im Waldbesitz ab. Und das ist auch gut so, weil dadurch möglichst viele Ansprüche an den Wald befriedigt werden können.
Und die Eigentumsabgrenzungen, und nicht nur die staatlichen bzw. kommunalen Waldbesitzes, sind natürlich mittlerweile relativ stabil. Wir leben schließlich in ruhigen Zeiten. Dennoch gibt es Flächentausch und Verkauf, d.h. natürlich gibt es Grenzverschiebungen. Dieser von Dir angeführte Punkt zeigt mir aber auch, dass Du die von mir verlinkte Quelle nicht gelesen hast. Du bleibst Deinem Bogen um politische Bildung herum treu.
Und Du bist mir nicht auf die Zehen getreten. Ich sehe es nur als erforderlich an, einer solchen vollkommen weltfremden Weltsicht entsprechend entgegenzutreten. Wir wollen hier ja auch alle ein bisschen was lernen, wenn wir es denn zulassen. An Deiner Abwehr dagegen kann ich dann leider auch nichts ändern.
 

kberg10

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Okay, das sind Birnen und Äpfel. Gemeint war meinerseits die Bundesforste in AT. Gesamtfläche 840.000 ha = 10 % des Staatsgebietes.
Davon sind 340.000 ha Wirtschaftswald, das andere ist oft Hochgebirge. Und der Gemeinwohlfaktor wird von denen selber definiert.
Inzwischen umgewandelt in eine AG, damits hats halt einen anderen Anstrich. Ist schon eine Größe wenn man bedenkt das es auch
einiges an Großgrundbesitz, daneben Gemeindewald und schließlich Bauernwald gibt.
Im Wiki steht zB das die Bundesforste aus den "habsburgischen Besitzungen" aufgegangen sind.
 

pedder

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Nein, ich habe dazu keine Zahlen im Kopf. Wenn dich das interessiert würde ich dir empfehlen das Holz Zentral Blatt zu lesen, da steht dazu immer viel drinnen.

Ich kenne nur die Zahlen von meinem Arbeitgeber, und die sind, abgesehen von Corona, ok. Ich kann meine Familie ernähren und mein Kollegen fahren auch ein Auto mit TÜV.
Ich abnomier doch jetzt keine Zeitung, um in einer Diskussion Deinen Standpunkt nachzuvollziehen. Zumal es ja nicht um die Wirtschaftlichkeit der Betriebe als Ganzes ging, sondern speziell den im Film gezeigten Vorgang.

Ich weiß nicht, wer Dein Arbeitgeber ist. Aber aus der Tatsache, dass die Arbeitnehmer gut bezahlt werden, folgt noch lange nicht die Wirtschaftlichkeit. Weder bei Staatsunternehmen noch bei Privaten.

Ihr tragt doch gar keine Schlipse, warum tut ihr dann so als ob man drauf getreten wär? :emoji_wink:
 
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