Nachttischschränkchen in geriegelter Birne, Ahorn, geriegelter Eiche und irgendwas rotem ;)

[Lorenzo]

Hallo Leute,

Warnung vorweg. Viel Text! Aber auch viele Bilder!

Mein letztes Projekt ist noch nicht ganz fertig, aber schon sehr lange in der Mache. Ich glaub der Korups steht schon seit 2 Jahren in der Werkstatt rum und fristet sein dasein als immer noch einstaubender Aufbewahrungsort für geschmiedete Nägel und meine Schaftfräser.

Ist erstaunlich gerade geblieben das Ganze. Die Gehrung ist ein klein wenig aufgegangen, hat wohl gerade nicht die exakt gleiche Holzfeuchte wie beim Bau....

Holzauswahl ist auch nicht die Allerbeste. Ich hab einen Abschnitt von der Birne verwendet den ich für feine Möbel für ungeeignet gehalten hat, um zum ersten mal eine Gehrungszinkung auszuprobieren. Vor allem weil @ChrisOL bei meiner Vorstellung hier im Forum folgendes gesagt hat:

Zum Design, Zinken als dekoratives Element haben was. Wenn auch nur für den Fachmann der sich damit auskennt. Bei der Truhe wären es mir optisch zu viele Zinken.
Es muss dir aber gefallen. Daher bin ich gespannt auf weitere Projekte.

PS: Willkommen im Forum

Das konnt ich irgendwie nicht auf mir sitzen lassen


Alles an dem Korpus ist reine Handarbeit. Zu dem Zeitpunkt hat ich meine Bandsäge und den ADH, aber sonst noch keine Maschine am Strom.
Ich wollte möglichst viele klassische Verbindungen verwenden.
Also Zwischenboden eingegratet, die Rückwand sitzt in Nuten, ist aber durch eine Leiste mittig unterteilt. Die ist mit Schwalben in den Korpus eingelassen und ebenfalls genutet. So braucht es nciht so viel Luft für die Rückwände.

Schubladen waren auch angedacht, hab ich aber damals nicht hergestellt, weil ich nicht so recht wusste was insgesamt aus dem Korpus werden sollte und andere Sachen dringender waren. Seiten aus Birne, Front, Boden und Rückseiten aus Ahorn.

 

[Lorenzo]

Dann gings ans verputzen der ganzen Innenflächen. Die Birne war nicht einfach mit den Ästen und der Riegelung. Ich hab mich auf den Innenseiten darauf beschränkt es "gut genug" zu verputzen.

Hier sieht man dass ich die Gratnut erst mal grob ausgebohrt hab um nicht so viel mit dem Grundhobel rausholen zu müssen.

Man kann auf diesen Bildern gut erkennen wie unterschiedlich das Holz vorher und nachher aussieht.

Die Birne fängt richtig zu leben an. Und Fotos können das leider auch nur sehr schlecht wiedergeben. Die Riegelung geht einfach richtig ab wenn man das Holz gegen eine Lichtquelle bewegt und aus unterschiedlichen Blickwinkeln sieht. Die Gehrung hab ich nochmal ein bisschen nachgeputzt, war wie gesagt doch ein bisschen krumm geworden.

Sind natürlich keine Idealbedingungen, aber mit bisschen Druck gingen sie dann doch relativ sauber zusammen.

Zum Schluß auch alle Innenflächen schon einmal mit Danish Oil behandelt und jetz ist der Korpus bereit verleimt zu werden.

 

[Lorenzo]

Beim verleimen stand ein Glas mit Birnenschleifstaub parat, für den Fall dass die Gehrungen doch nicht ganz zugehen. Musste sie aber nicht einsetzen.

Nach dem Verleimen war das verputzen der Außenflächen dran. Dafür hab ich ein Brett mit nem Holdfast auf die Werkbank gespannt, darauf liegt der Korpus auf, und die Seitenbankhaken fixieren den.

Das Eisen von meinem Bestosshobel hab ich auf an den Ecken ganz leicht verrundet um beim verputzen keine Stufen in die Oberfläche zu hobeln.

Um zu ner komplett ausrissfreien Oberfläche zu kommen musst ich stellenweise auch die Ziehklinge bemühen. Mit dem Ulmia Putzhobel bin ich diesmal nicht so gut gefahren. Der Bestosshobel hat da deutlich besser funktioniert. Der Ulmia wurde an den Ästen so schnell stumpf dass ich dann komplett auf ihn verzichtet hab. Für die Nerds und Mondscheinfreunde: PM-V11 ist ein wirklich guter Stahl!

Teilweise sind die Gehrungen beim verputzen nicht ganz geschlossen geblieben! Ned ganz so viel Zeit lassen hätte geholfen denk ich. So sehen die 4 Ecken also aus:

 

[Lorenzo]

@Ankece hat darum gebeten viele Bilder zu machen Also bisschen Holzporno. Die Birne außen, nach 2 Runden Danisch Oil.
Außerdem die zukünftige Tischplatte. Das ist übrigens noch nicht das große angekündigte Projekt. Vor den Stühlen muss ich meine Absaugung optimieren. Manchmal hab ich das Gefühl ich bin mehr am rumkriechen und saugen, als am arbeiten, das muss ein Ende haben. Alle Maschinen kommen an die Absauge! Wenn ich nur ansatzweise (10% wären schon geil!) so staubfrei unterwegs wäre wie @FrankRK dann würd ich Freudensprünge machen.

 

[ukunz]

toll ulli

 

[Lorenzo]

Danke dir @ukunz... kommt noch bisschen was
Ich hab geschaut was ich für die Beine verwenden kann. Leider hab ich nicht mehr genug Ahorn. Ich war dann schon kurz bei Esche. Ein Freund von mir hier aus dem Dorf hat mir Eiche von seinem Dachboden gebracht um sich die aushobeln zu lassen. Und ich durft mir dann eine Bohle aussuchen die ich behalten konnte. Er hatte kein Problem damit dass ich die genommen hab die eine schwache Riegelung hat. Ich weiss auch nicht.. irgendwie hab ich ein Riegelhändchen. Ich hab vorher nur einmal Riegelung bei ner Eiche live gesehen. Das war eine Treppenstufe in nem riesigen Treppenhaus in nem Gründerzeithaus in Leipzig. Noch bin ich am überlegen ob ich die Schubladenfronten auch aus der Riegeleiche mach.. ich werd das spontan entscheiden wenn ich soweit bin die Schubladen zu machen.

So hab ich die Eckverbindungen des Gestells angerissen und ausgearbeitet. Mit nem Doppelstreichmaß eine Zapfenbreite eingestellt die der Breite des passendsten Stemmeisens entspricht, möglichst genau vermittelt, und dann alle Verbindungen von der Zeichenseite angerissen.

 

[Lorenzo]

Gleich is Schluß für heute...
Dann wurden einige Zapfen gesägt, mit Schälbeitel und hobel verputzt und angefast.

Die Eckverbindungen des Gestells mach ich wie schon gezeigt mit Gehrungszapfen. Aber wenn man am Korpus schon keine Verbindungen sieht hab ich mir gedacht dass ich auch die verdeckt ausführe. Also die vorgebohrten Zapfenlöcher noch sauber nachgestemmt.

Jetzt sind nur noch ein paar Löcher zu stemmen, die Gehrungen der Ecken an der Ulmia Gehrungslade sauber zu verputzen. Die normalen Zapfen bekommen 2 Löcher und werden dann im Zapfloch mittels Keilen auseinander gedrückt. Hab ich einmal ein Muster gemacht, und jetz wend ichs auch mal an nem Möbel an. Der Korpus und die Tischplatte bekommen Gratnuten und die abgesetzten Gratleisten Zapfen die dann mit dem Gestell verbunden werden. Das wird quasi auch eine unsichtbare Verbindung. Take this @ChrisOL
Außerdem hab ich noch 2 kleine Stückchen Holz gefunden von dem ich keine Ahnung hab was es ist. Kommt aus der Restekiste von nem Schreiner. War ziemlich braun, und nach dem Hobeln knalle orange-rot. Vielleicht werdens die Griffe für die Schubladen, vielleicht auch nicht, dann findet sich in Zukunft bestimmt ein anderes Möbel dafür. Wie bei den Schubladenfronten, das werd ich mir einfach live anschauen, wenns zu bunt ist, lass ichs bleiben, wenn nicht, und wenns meiner Frau gefällt, für die das Nachttischschränkchen ist, dann eben schon
Das ist stand heute Abend, mal schauen ob ich morgen oder übermorgen fertig bin.

 

[ChrisOL]

Hallo Lorenzo,

dein Material Mix gefällt mir gut, da findest du ja deinen eigenen Stil. Und dann sehe ich, dass du dich herausgefordert siehst, das gefällt mir noch viel mehr

Das wilde Material hätte ich nicht mit Handhobeln bearbeiten wollen, da muss man schon sehr scharfe Eisen haben und gut aufpassen. An einem Putzhobel hatte ich auf der Spiegelseite eine kleine Rückenfase angeschliffen. Damit erhöht man noch mal den Winkel. Damit reduziert man die Gefahr von Ausrissen, das erkauft man sich mit einem größeren Kraftaufwand beim hobeln.

Bei kleinen Objekten finde ich geriegeltes Holz echt klasse, das gibt Tiefe, chic chic.

Dein Holz auf dem letzten Bild dürfe Padouk sein. Frisch gesägt, geschliffen oder gehobelt ist das orange, rot, nur leider dunkelt das in einen braun Ton nach, die auffällige Farbe wird mit der Zeit verschwinden.

 

[ChrisOL]

Zum Padouk, ich habe hier eine Holzmusterkiste, oben im Deckel sind zwei Stücke Padouk, da kann man sehr schön den Unterschied erkennen. Die obere Seite ist braun, die untere Lichtgeschütze Seite ist nach wie vor gut orange.

Bild der Oberseite:


Bild der Unterseite:

 

[Maho68]

Hui, alle Achtung ! halbverdeckteZinkung auf Gehrung ist schon ne Hausnummer ! Wissen leider Laien (das normale Volk) kaum zu schätzen .
das gute Stück nehmen deine Kinder sicher gern in Verwahrung,wenn ans Erben geht .

 

[Leibhaftiger]

Wow, "Holzporno" trifft es ganz gut!

 

[miho]

Klasse Gehrungszinken! Hast Du die Gehrung von Hand gehobelt? Verwendest Du irgendwelche Tricks oder Lehren beim anreißen? Ich weiß zwar, dass es so etwas gibt aber da trau ich mich nicht ran. Da müsste ich mal richtig viel Zeit zum Üben haben. So werden es wohl bei meinem nächsten Schrank nur Lamellos werden.

 

[Maho68]

Klasse Gehrungszinken! Hast Du die Gehrung von Hand gehobelt? Verwendest Du irgendwelche Tricks oder Lehren beim anreißen? Ich weiß zwar, dass es so etwas gibt aber da trau ich mich nicht ran. Da müsste ich mal richtig viel Zeit zum Üben haben. So werden es wohl bei meinem nächsten Schrank nur Lamellos werden.

Versuche doch erstmal nur halbverdeckte Zinkung-fleissig üben und dann den nächsten Schritt
Nimm erst kiefer oder Lärche .werkstückbreite 130 x20 mm ,schrittweise erhöhen 260 ,390 mm und zum finale dann Hartholz nach deiner wahl

 

[Lorenzo]

@ChrisOL: Padouk sieht mir zu porig aus, ich hab mal kurz gegoogelt, und ich denke es ist Chakte Kok / Red Heart aus Mexiko.
Und wegen der gehobelten Oberfläche: ich kanns mir nicht ganz erklären, aber der Bestosshobel ist ein Flachwinkler. Und trotzdem ging der am Besten. Ich denk es liegt am Gewicht, dem dicken Eisen, das perfekt Ebene Bett fürs Eisen und dem sehr engen Hobelmaul. Ich nehm den immer lieber zum verputzen und werd mir noch ein zweites Eisen holen dass ich dann in nem stumpferen Winkel schärf. Dann komm ich um die Ziehklinge ganz rum denk ich.

@Maho68: Mal schauen ob den Nachkommen meine Möbel gefallen... Die Zinkung ist verdeckt. Halbverdeckt ist die klassische Wahl bei Schubkastenfronten.

@miho: Ja, die Gehrung ist von Hand gehobelt, wenn ich das das nächste mal mache dann bau ich ne Lade für meinen Einhand Simshobel um das sauberer hinzukriegen. So hab ich die seitliche Gehrung gesägt und mit dem Stemmeisen angepasst, und dann gehobelt bis ich mit diesen Flächen bündig war. Wie man an den Riefen der seitlichen Gehrung sehen kann hab ich auch ein bisschen zu tief gesägt , da wär ich jetzt vorsichtiger und würde mehr hinterher mit Stemmeisen oder Hobel arbeiten. Is zwar ganz gut gelungen, aber da is noch Verbesserungspotenzial vorhanden. Es ist ne schöne Übung, aber wirtschaftlich ist die Verbindung nicht!
Anriss ganz klassisch mit Kombiwinkel, Messer und Streichmaß. Ich glaub ich hab noch alte Händifotos vom Ausarbeiten der Zinkung. Ich schau heut abend mal.

 

[Maho68]

Es ist ne schöne Übung, aber wirtschaftlich ist die Verbindung nicht!

Heute vielleicht nicht , aber früher schon , denn vor 1959 gabs noch keine FKS mit 45° Neigung .
Aber ist doch cool zu wissen,das man es kann wie so vieles andere mehr an echter Handarbeit-nicht umsonst heisst es "Handwerk"

 

[Ankece]

@Ankece hat darum gebeten viele Bilder zu machen

Danke dafür. Nach diesen Bildern weiß ich nun, wo die "Latte" hängt.
Absolut fantastisch.

Is zwar ganz gut gelungen, aber da is noch Verbesserungspotenzial vorhanden

Ganz gut gelungen...... ganz schön untertrieben.

Ich glaub ich hab noch alte Händifotos vom ausarbeiten der Zinkung. Ich schau heut abend mal.

Ja bitte, mach mich nur fertig .

 

[Lorenzo]

Ganz gut gelungen...... ganz schön untertrieben.

Ich will in nicht allzu ferner Zukunft verkaufsfähige Möbel herstellen. Und da muss ne Gehrung einfach dicht sein. Alle Gehrungen müssen dicht sein. Den Anspruch hät ich als Käufer auch irgendwie (natürlich vom Preis abhängig..)
Doucette und Wolfe zeigen wies geht! Das is der Maßstab, und bis dahin hab ich noch paar Meter zu sägen und zu hobeln. Vor allem sieht man bei ihm wie er sich einfach in jedem Moment an die Regeln der Holzverarbeitung hält. Keine Abkürzung, kein: "könnt schon klappen!" Wenn du von den beiden noch nix gesehen hast, dann kuck mal auf Youtube. Die Möbel sind zwar zum großen Teil nicht so mein Ding, aber die Arbeitsweise ist einfach ein Traum!

 

[Ankece]

Wenn du von den beiden noch nix gesehen hast, dann kuck mal auf Youtube.

Doch, kenne ich. Das ist wirklich "Holzwerken" vom anderen Stern.

 

[Mitglied 24010 keks]

Hübsche Kiste!
Saubere Arbeit! Was ich mir aber gar nicht vorstellen kann, dass da jetzt noch Eiche drankommt. Das passt doch nicht... Oder doch?
Ich lass mich überraschen.

Die praktische Gesellenprüfung sollte für dich wohl überhaupt gar kein Problem darstellen... . Also wenn ich das entscheiden dürfte, ich würd dir den Schein schicken - wenn du dir noch ein wenig Mühe gibt's, schick ich den praktischen Meister gleich mit.

Gruß Daniel

 

[Lorenzo]

Ich bin auch gespannt wie die Eiche mit der Birne harmoniert. Sie ist sehr hell, und hat ne zurückhaltende Maserung, ich denk die gibt dem ganzen einen schlichten Rahmen. Auch die Riegelung ist sehr zurückhaltend, war gar nicht so leicht nen Winkel zu finden in dem ich sie auf nem Foto zeigen kann. Und ich musst kein Holz kaufen
Ich fühle mich gebauchpinselt. Zum Gesellen, und zum Meister erst recht gehört schon mehr als Zinken! Wenn de nen Blanko Meisterbrief da hast, kannst mir den ja trotzdem mal zuschicken..

 

[Lorenzo]

Es ist vollbracht! Ein, zwei Tage sollte es dauern, jetz stand das Ding doch wieder Monate rum. Na ja, ich mach wohl besser keine Zeitangaben mehr....
Vom Gestell war ja einiges schon gemacht. Ich hab also noch die Löcher nachgestemmt, die Gehrungen verputzt und das ganze dann verleimt, gefast und mit Danish Oil die Oberfläche gemacht.



Dann gings an die Tischplatte. Mir war die auf den schon gezeigten Bildern zu dünn, das hat einfach nicht gepasst, drum hab ich nochmal eine verleimt. Zwei Gratnuten gefräst, Gratleisten ebenso, beidseitig mit Absatz, und die Gratnut die bis zur Hinterkante des Tisches offen sichtbar war mit Birne verpropft.



Ähnlich hab ich auch den Korpus mit Gratleisten versehen, allerdings nur einseitig mit Absatz, nach hinten geht die Gratleiste einfach bis an den Korpusrand durch. Und dann hab ich das ganze mal zusammengestellt um mir realen Eindruck zu machen. Auf dem ersten Bild von den zweien sind die Gratleisten noch nicht in Tischplatte und Schubladenkorpus eingefräst, drum stehen die weiter vom Gestell ab und die Abstände passen noch nicht ganz.
Ein dickes Ei hab ich mir auch noch gelegt. Die Reihenfolge der Arbeitsschritte hat es mir unnötig schwer gemacht. Ich hätte die Gratleisen in Platte und Korpus einfügen sollen, dann mit den Leisten verleimen die im Korpus eingezapft sind. Und dann die Zapflöcher im Korpus anreissen. So musst ich schauen dass ich die Gratleisten absolut exakt in positioniere damit die dann auf die Streben im Korpus passen. Hat aber soweit ganz gut geklappt, war aber fummelig...



Und ich muss sagen, ich war nicht so zufrieden. Die Abstände vom Gestell zum Korpus sind mir zu groß. Ich hätte es gerne rundum näher an den Korpus herangerückt. So würde das Gestell schlanker wirken. Aber jetz war ich so weit dass ich nicht gleich nochmal vorne anfangen wollte....

 

[Lorenzo]

Dann gings an die Schubladen. Um das Gesamtbild zu bereinigen hab ich mich entschieden die Schubladenfronten auch aus Birne zu machen. Ich musst bisschen Reste zusammenkratzen für den Rest. Die Seiten sind ebenfalls Birne, die Rückwand aus Ahorn, die war noch vorhanden. Und da ich Eiche ja auch schon verwende, hab ich die Böden auch aus Eiche gemacht.
Am Ende ist der Schubkasten nicht verleimt worden, die Zinkung ist extrem straff, und durch den Boden passt auch die Winkligkeit.

 

[Lorenzo]

Dann hab ich verputzt und die Schubladen in den Korpus eingepasst. Das war auch nicht ganz leicht, weil der eingegratete Zwischenboden ein ganz klein wenig außerhalb der Waagrechten ist, ich musst bei der oberen Schublade eine Schubladenseite unten mit nem Stück Furnier aufdoppeln, damit die Schublade sauber in den Korpus läuft.



Und schließlich hab ich noch Griffe gemacht. Die fassen sich sehr angenehm an durch die Hohlkehle auf der Unterseite. Die Breite der Griffe ist begrenzt durch die Diagonalen durch die Korpusecken.

 

[Lorenzo]

Jetz gings an die Oberflächenbehandlung der Schubladen, der Tischplatte, und einen weiteren Auftrag für Gestell und Korpus.

 

[Lorenzo]

Und schließlich: Gesamtansicht vom fertigen Möbel. Also Schubladen und Tischplatte oben bekommen morgen nochmal eine runde Danish Oil.

Mit den Schubladen hat sich der Eindruck nochmal ganz schön verändert. Auch deutlich zum positiven wie ich finde. In der Frontansicht gefällt mir das Möbel jetz ziemlich gut. Aber generell hät ich trotzdem gern das Gestell etwas kompakter. Auf jeden Fall hab ich wieder einiges dabei gelernt. Hier hat sich gerächt dass ich keinen Plan hatte was aus dem Korpus mal werden sollte, und dann hab ich mich treiben lassen. Aber als ich wusste was ich vorhabe hät ich mir besser nen Arbeitsablauf ausgedacht, dann hätte das ganze etwas reibungsloser ablaufen können.
Auch das Verhältnis aus Schubladenbreite zu Tiefe ist nem geschmeidigen Schubladenlauf nicht unbedingt zuträglich Ich musst für bisschen mehr Luft um die Schubladen sorgen als mir lieb ist, das war recht hakelig anfangs. Jetz laufen sie gut, aber das Fugenbild ist nicht perfekt. Schubladen in Führung mit aufgesetztem Doppel haben schon echte Vorteile.

Aber genug gemeckert. Ich bin happy damit. Das Holz gefällt mir sehr gut, auch die Kombi find ich schön. Die Riegelung der Eiche ist sehr dezent, passt aber gut. Die Tischplatte ist super, die Schubladen laufen gut und die Griffe find ich auch gelungen. Alle Verbindungen sind gut bis sehr gut geworden. Hier und da gibts mal ganz kleine Spalten. Die Zinkung der Schubladen ist perfekt geworden.
Und last but not least: Meiner Frau gefällts
Und damit is das Hauptziel erreicht.