Motorbremse an ADH nachstellen- wie geht das bei euch?

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Guten Tag,

ich habe ein kleines Problem an meiner Hobelmaschine: die Motorbremse ist eine mechanische Federkraftbremse, die mit Gleichstrom beim Motorlauf gelüftet wird.

Bei meiner relativ neuen Houfek SC430 gibts ein Problem mit der Bremse, unmerklich hat sich der Luftspalt der Bremse anscheinend so vergrößert, dass beim Betrieb die Bremse nich ganz freigegeben wurde, und irgendwann hats dann ziemlich nach verbrannter Elektrik gerochen beim Hobeln.
Ist mir erstmal nicht aufgefallen, da die Absaugung woanders steht und zufällig dort jemand das dort gerochen hat und mich drauf aufmerksam gemacht hat. Der Motor wird nach ca. 10 Min. Betrieb ca. 65 Grad heiß, ohne dass viel Leistung beim Abrichten verlangt wird.

Die Motorbremse ist elektrisch einwandfrei, Spulenwiederstand stimmt, Gleichspannung ist in richtiger Höhe da, die Bremswirkung lässt aber immer mehr beim Ausschalten nach und die Freigabe der Welle im Servicemodus ist auch nicht mehr ganz da, die Welle lässt sich nur noch schwer drehen. Bremse hängt also wohl.

Die Reparatur ist eine größere Sache, da der Dickentisch rausmuss, und dann immer noch wenig Platz ist, um den Motor und die angeflanschte Bremse im Unterkasten der Maschine eingebaut ist. Man kommt nur von oben ran, gar nicht von der Seite.

Mir ist aber erst jetzt aufgefallen, dass es anders als an anderen Motoren keine Möglichkeit gibt, den Luftspalt einzustellen. Ich hab beim Hersteller der Bremse, der Fa. Temporiti eine Anleitung gefunden, nach der der Luftspalt 0,2 - 0,5 mm sein soll, und regelmäßig zu kontrollieren sei. Über eine Schraube auf der Motorachse ist das Spiel nachzustellen.

Zitat: Wartung: "Eine häufige Inspektion der Bremse in allen ihren Teilen ist notwendig, da der Verschleiß von einer Reihe von Faktoren und hauptsächlich von der Trägheit der Last, der Drehzahl der Welle und der Häufigkeit der Betätigung abhängt. Überprüfen Sie die Hauptkomponenten der Bremseinheit und tauschen Sie diese, falls erforderlich, durch Original-Ersatzteile von Temporiti srl aus. Die ungefähre Häufigkeit der Wartungsarbeiten kann wie auf der Website www.temporiti.it angegeben ermittelt werden. "

Leider kommt man bei dieser Maschine nicht ohne Ausbau des Dickentisches an den Motor und seine Bremse, so dass ein Justieren der Bremsenlüftung nur mit sehr großem Aufwand möglich ist. Auch gibt es nicht das größere Loch für eine Stecknuss im Lüfterdeckel des Motors, wie ich es von anderen Bremsen kenne.

Ich erinnere mich an einen Thread, in dem es um die wirkungslose Bremse an eine älteren SCM ADH ging, und die ließ sich erfolgreich nachstellen, muss also zumindest bei der Maschine eine Möglichkeit zur Justage geben.

Meine Frage: hat jemand von euch schon mal an seiner Hobelmaschine eine solche Federkraftbremse nachgestellt? War das so kompliziert wie hier beschrieben (Ausbau des Dickentischs)?
Ist solch eine Federkraftbremse bei modernen Maschinen noch üblich? Wenn die Bremse an anderen Maschinen lautlos arbeitet, scheint es eine mecanische Federkraftbremse zu sein, denn elektrische Bremsen hört man deutlich während des Bremsvorgangs knurren, richtig?
 

wasmachen

ww-robinie
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Ganz doof: wenn die Maschine auf der Seite liegen würde, kämst dann besser an den Motor?
 

Micha83

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Hallo
Das mit der SCM war ich vor ner Weile.
Unter dem Aufgabetisch ist im Maschinengehäuse ein großer Metalldeckel, dahinter sitzt bei der SCM halbwegs zugänglich der Motor.
In der Betriebsanleitung stand es so.
Lüfterdeckel vom Motor abnehmen, In der Wellenmitte schaut eine Inbusmadenschraube raus, die ist gekontert.
Das lösen und dann den Luftspalt auf ich glaube 0,5 mm verringern.
Bei dir klingt es aber von der Beschreibung nicht danach.
Meine Bremse funktionierte gar nicht, weil der Luftspalt zu groß war und der Magnet nicht anziehen konnte.
Vielleicht ist bei dir der Luftspalt weg und es schleift dauerhaft.
Dadurch wird der Motor heiß.

Gruß Micha
 

brubu

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Hallo
Dies sollte die Vertretung in Deutschland sein oder der Hersteller gewisser Komponenten https://www.kmmp.de/ ,
die sollten zum Motor Auskunft geben können. So gesehen auf der temporiti Homepage.
Gruss brubu
 
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Hallo Das mit der SCM war ich vor ner Weile.
Ja, danke, habs nicht so schnell gefunden, und wie das bei deiner SCM gelöst ist, hört sich sehr vernünftig an. Diese Verstellung mit einer Schraube auf der Motorwelle kenne ich auch so von anderen Maschinen mit einer solchen Federkraftbremse. Bei manchem Motor war sogar ein größeres Loch im Lüfterdeckel, da brauchte man den nicht mal abzuschrauben.

Bei der Houfek ist das aber gar nicht vorgesehen, da gibts wohl nur die Möglichkeit, den Lüfterdeckel abzuschrauben und dann das Spiel einzustellen.

Zum Abnehmen des Lüfterdeckels muss der Dickentisch raus, da gibts absolut keine Öffnungen im Maschinenkörper, und wenn so wie bei mir die Bremse wegen des aufgetretenen Verschleisses innerhalb der Garantie komplett getauscht werden muss, muss auch der komplette Motor ausgebaut werden, was in meinen Augen ein ziemlicher Akt ist.
Schon zum Abziehen des schweren Lüfterflügels aus Guss muss ein Abzieher ran, und dafür wäre im Gehäuse des Hobels absolut kein Platz.
Scheint ne echte Fehlkonstruktion zu sein...schöner Mist.
 

PrimaNoctis

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Ich habe hier interessiert mitgelesen. Wenn das wirklich so gebaut wurde, ist das ja ein schlechter Scherz. Vermutlich wäre die Demontage des Motors noch einfacher als wenn du den Dickentisch ausbaust, oder?
Verstehe ich richtig, dass du ohne Klimmzüge nur das Spiel der Bremse einstellen kannst, nicht aber den Lüfter / Lüfterdeckel demontieren?

Was sagt eigentlich der Hersteller bzw. Händler dazu? Kommt da kein Techniker und bringt das i. O., wenn eine größere OP tatsächlich nötig ist? Du hast die Maschine ja zum Geld verdienen gekauft und wenn ich mir den Netto-Preis von 7500€ mit Streifenmessern anschaue, dann möchte das ja kein Einsteigermodell sein. Da würde ich drauf bestehen, dass die jemanden schicken, die Rechnung vom Mechaniker übernehmen oder mit das Ersatzteil liefern + Teil vom Kaufpreis zurück.

Weißt du zufällig, ob die das Teil selber bauen bzw. aus welchem Land die kommt? Ich kannte deren Hobelmaschinen bisher nicht.
 
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Nein, da hast du mich falsch verstanden: um den Motor auszubauen, muss unbedingt der Dickentisch raus, anders gehts gar nicht.
Selbst ein Nachstellen der Bremse ist nur dann möglich. wenn man Zwerg ist.
Zwischen Unterseite Dickentisch in Höchststellung und der Abdeckung über dem Motorkasten im Boden der Maschine sind vielleicht maximal 30 cm Höhe, und da muss man sich reinbugsieren, um an den Motor zu kommen.
Um aber die Bremse nachzustellen, muss man mit ner Fühlerlehre an den Luftspalt, und das geht nur nach Ausbau der Lüfterhaube, was wiederum nur nach Ausbau des Motors geht. Und um den Lüfter abzubauen ist schon ein Abzieher nötig, und für den ist absolut kein Platz im engen Kasten unten. Ziemlich kacke konstruiert, absolut unüberlegt.

Zum Glück ist noch Gewährleistung auf der Maschine, aber Houfek tut sich schwer, einen Techniker zu schicken. Der Motorkasten ist schon ziemlich voll mit dem schwarzen Abrieb des Bremsbelags, weil die Maschine schon seit längerem mit nur teilweise gelüfteter Bremse gelaufen ist und ich erst bemerkt habe, dass da was faul ist, als der heiße Motor stark gerochen hat. Inzwischen bremst die Welle nur noch sehr schwach, und die Bremse ist sicher schon im Dutt.
Die haben mir also schon eine neue Bremse geschickt, aber der EInbau ist ein ziemlicher Akt und den könnte ich selbst beim besten Willen nicht leisten.
Ich schreibe seit Anfang Juli mit dem Hersteller, und es ist ziemlich unerfreulich, wie die reagieren. Die letzte Aussage war, wenn ich die elektrische Seite der Bremse prüfen konnte, und dort alles OK ist, lösen Sie einen Serviceauftrag aus.
Die Elektrik ist .O., die Gleichspannung für die Feldspule ist in richtiger Höhe da, der Wiederstand der Wicklung stimmt mit dem des Ersatzteils überein, da ist alles ok.

Leider ist dort jetzt Ferienzeit, die antworten oft tagelang nicht auf Mails, und ab 27.7 sind Werksferien bis 8.8. Was dann passiert weiß ich nicht. Jedenfalls ist die zögerliche Behandlung solch einer Reklamation unerfreulich, und hätte ich nicht einen guten Bekannten in Tschechien, der schon öfter deswegen im Werk angerufen hat, würde es sicher noch schlechter aussehen.

Zu letzen Frage: die Maschine wird komplett in Tschechien gebaut, das war für mich der Grund, diese zu kaufen, und mit gut 10.000 Euro sicher kein Spielzeug. Jedenfalls kommt die sehr viel massiver und wertiger rüber als eine Felder, die ich mir damals auch in Natura angesehen habe und die in der gleichen Preisklasse lag.
 
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Micha83

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Hallo

Ich hatte mich Anfang des Jahres mit der 50 er Variante des Houfek AD Hobels beschäftigt.
Das Angebot und ein Telefonat kam von Jan Turek, sehr netter freundlicher Kontakt.
Schilder dem doch mal dein Problem.
Oder hast du das schon?

Jan Turek
Houfek Woodworking Machines GmbH
Leopoldstr. 11A
95615 Marktredwitz
Tel: +49 (0)9231/507 94 45

Wenn ich das hier so lese, bin ich ja froh, das ich meine SCM wieder hin bekommen habe.
Die Houfek hat einen sehr guten Eindruck gemacht.
Solche Details wie mit der Erreichbarkeit der Bremse kriegt man erst mit, wenns zu spät ist.
Werde ich aber bei der nächsten Maschinensuche mit auf dem Schirm haben.

Gruß Micha
 
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Hallo Micha, danke für den Tipp, aber ich habe die Maschine direkt vom Werk in Tschechien gekauft, weswegen ich auch nichts mit dem Vertreter in DE zu tun habe.

Und ja, das mit der Erreichbarkeit der Bremse wäre ein Grund gewesen, eine andere Maschhine zu kaufen.
 
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Guten Morgen, es gibt Neuigkeiten zur Frage der Motorbremse:

Ich habe gestern zufällig einen Kollegen, der eine SCM 2041 FS von Baujahr 1988 besitzt, einmal gefragt, ob er denn schon jemals die Bremse an seiner Hobelmaschine nachgestellt hat. Er hat das in 33 Jahren noch nie tun müssen, die Maschine bremst immer noch gut, davon konnte ich mich selbst überzeugen. Der Kollege hatte glücklicherweise noch die originale Bedienungsanleitung zu der Maschine. Und darin habe ich mal gesucht und bin fündig geworden, hier der Text zur Motorbremse:

Bremsmotor: Die Maschine ist zur Reduzierung der Auslaufzeit der Messerwelle auf unter 10 s mit einer automatisch wirkenden Bremse ausgerüstet, die im Elektromotor angeordnet ist.
Bei zu häufigem Aus- und Einschalten des Motors kann die Bremse zu heiß werden und Schaden nehmen. Es soll deshalb vermieden werden, dass mehr als ca. 40 mal pro Stunde ausgeschaltet und damit gebremst wird.

Bremseneinstellung: Wegen des Verschleißes der Bremsbeläge erhöht sich mit der Zeit die Bremsdauer. Es ist deshalb erforderlich, die elektromagnetische Bremseinrichtung regelmäßig zu überprüfen und ggfs. nachzustellen, damit immer der für die einwandfreie Funktion erforderliche Luftspalt von 0,8 bis 1mm vorhanden ist. Als Luftspalt wird der Abstand A (Abb. 14) zwischen dem Gehäuse des Elektromagneten und der beweglichen Platte C bezeichnet. Dieser Luftspalt wird im Werk richtig eingestellt.

Zum Nachstellen der Bremse wird wie folgt vorgegangen:
1. Hauptschalter A (Abb. 4) ausschalten und gegen Wiedereinschalten sichern, z.B. durch Einhängen eines Vorhängeschlosses.
2. Maschinenverkleidung auf der Vorderseite entfernen und Deckel P (Abb. 14) des Motors abschrauben.
3. Imbusschlüssel am Wellenende in den vorgesehenen Sitz G einstecken und damit Welle gegen Verdrehen sichern.
4. Mutter D allmählich zuschrauben, bis der Luftspalt A zwischen Gehäuse B und Trägerplatte C verschwunden ist.
5. Mutter D um eine halbe Umdrehung wieder aufdrehen. Damit ist der richtige Luftspalt eingestellt.
6. Motordeckel und Maschinenverkleidung wieder anbringen.
7. Den Motor einige Male ein- und ausschalten und kontrollieren, ob die Auslaufzeit weniger als 10 s beträgt.

Die gesamte Nachstellung darf auf keinen Fall mehr als 3mm betragen, da dann die Bremsbeläge F abgenutzt sind und ausgetauscht werden müssen. Die Auswechslung darf nur vom technischen Personal des Maschinenhändlers vorgenommen werden.

Soweit das, was SCM zu seiner Motorbremse 1988 geschrieben hat. Bei der Houfek SC 430 von 2019 gibt es in der deutschen Anleitung nicht ein Wort zum Thema Motorbremse überhaupt, geschweige denn eine Anleitung zur Einstellung des Spiels. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich die Deckel so weit von außen zugänglich an der Maschine abgeschraubt habe, und ein Zugang zum Motor und dessen Wellenende, an dem dieses Spiel laut Anleitung des Bremsenherstellers vorgenommen werden könnte, überhaupt nicht möglich ist.

Damit ist diese Maschine bei der Nachstellung der Bremswirkung eine glatte Fehlkonstruktion: es wurde keine Möglichkeit geschaffen, Zugang zur Bremse oder zum Motor und dessen Welle zu bekommen. Zum Nachstellen hätte bereits ein circa 20 mm großes Loch im Hauptständer der Maschine genügt, um so mit einem Inbusschlüssel an das Wellenende des Motors zu kommen. Leider hat man dies offensichtlich vergessen.

Dadurch ist jetzt nach noch nicht einmal zwei Jahren die Bremse komplett im Eimer. Durch den Verschleiß des Bremsbelags ist der Luftspalt so groß geworden, dass die Magnetkraft nicht mehr ausreicht, die Bremse zu lüften, und dadurch reibt die Bremse dauernd während der Motor läuft. Starke Hitze entsteht am gesamten Motor, und natürlich vergrößert sich dadurch das Bremsspiel immer weiter und die Bremse wird komplett unwirksam.

Mir ist jetzt auch aufgefallen, dass das typisch sehr laute Klacken, wenn man die Maschine in den Service-Modus schaltet, um die Messer zu wechseln, nicht mehr da ist. Das ist das Geräusch, das bei einer intakten Bremse erzeugt wird, wenn der Magnet die Bremse anzieht
und damit den Motor und die Welle freigibt. Jetzt mit der defekten Bremse ist es so, dass man zwar ein Brummen hört, das ist der Magnet, der es eben nicht mehr schafft die Bremse zu lösen, die Welle lässt sich gegen einen Widerstand mit der Hand drehen, was wiederum ein Zeichen dafür ist, dass die Bremse eben nicht gelöst ist und weiter reibt.

Was sehr ärgerlich dabei ist: die Firma Houfek tut sich mehr als schwer, die Reparatur der Bremse auf eigene Kosten vorzunehmen, obwohl ich noch deutlich innerhalb der zweijährigen Garantie bin.

Ich habe ja bereits das Ersatzteil für die Bremse geschickt bekommen, das ging problemlos, aber nach meiner Einschätzung wird der Aus- und Einbau des kompletten Motor und dem Tausch der Bremse sicherlich sechs Arbeitsstunden eines qualifizierten Technikers in Anspruch nehmen und ist eine fiese Fummelei auf engstem Raum. Der Platz für den Ausbau des Motors aus dem Unterbau beträgt keine 30 cm in der Höhe, die Breite ist mit ca. 50 cm auch nicht prickelnd, und selbst wenn der Dickentisch ausgebaut wird, ist nicht viel mehr Platz da.
Da hat jemand in der Konstruktionsabteilung wohl nicht auf dem Schirm gehabt, dass solch eine Bremse gewartet werden muss, eine echte Fehlkonstruktion. Umso bedauerlicher, als ich eigentlich ansonsten mehr als glücklich mit der Maschine bin, oder mindestens war.

Zur Zeit macht Houfek leider Sommerferien, aber sie haben es geschafft, die ganze Sache schon über einen Monat in die Länge zu ziehen. Tagelang antwortete niemand auf Mails, und wenn der Freund aus Tschechien im Werk anrief, nahm schon vor den Ferien niemand mehr ab, weil seine Telefonnummer vermutlich dort registriert wurde. Ein echt unwürdiges Verhalten im Garantiefall.

Letztlich könnte man mit juristischer Hilfe sicherlich eine Reparatur oder vielleicht sogar eine Rücknahme der Maschine herbeiführen, denn bei der nächsten Reparatur steht ja das gleiche Problem wieder an. Ich scheue vor diesem Schritt noch zurück, und hoffe auf eine vernünftige einvernehmliche Regelung.

Es wäre toll, wenn es noch andere Nutzer einer solchen Hobelmaschine dieser Firma Houfek hier im Forum gibt, die sich vielleicht einmal melden, ob bei Ihnen solche Probleme auch schon mal aufgetreten sind.
 
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Micha83

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Was mich immer noch wundert, wenn der Bremsbelag verschlissen ist, bremst es nicht mehr. Dann kann sich doch der Motor eigentlich nicht durch Reibung erhitzen. Meine SCM lief jahrelang mit zu großem Luftspalt und somit nicht funktionierender Bremse, da wurde der Motor nicht heiß.
Mal blöd gedacht, hast du die Möglichkeit, die Maschine mit Staplergabeln oder mit Kettenzügen anzuheben?
Vielleicht ist es möglich von unten an den Motor ran zu kommen, denn unten sollte der Maschinenständer offen sein.
Gruß Micha
 

predatorklein

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Moin

Letztlich könnte man mit juristischer Hilfe sicherlich eine Reparatur oder vielleicht sogar eine Rücknahme der Maschine herbeiführen, denn bei der nächsten Reparatur steht ja das gleiche Problem wieder an. Ich scheue vor diesem Schritt noch zurück, und hoffe auf eine vernünftige einvernehmliche Regelung.

Da würde ich mich vorher aber mal schlau machen , da du die Maschine direkt in Tschechien gekauft hast .
Frag mal bei der HWK nach , wie das rechtlich aussieht .
Und wenn du kein Mitglied bist , soll ein Kollege fragen , der bei der HWK Mitglied ist .

Und mal ehrlich , was soll dir der Vergleich mit der 2041 bringen ?

Wir hatten selbst schon die ein oder andere SCM Hobelmaschine ( 2041 , 2252 , jetzt eine FS 410 ) .
Unserem Zimmerer hab ich eine FS 520 besorgt für 5000 € + Mwst .
Die Maschinen sind ausgereift , so gut wie jeder Mechaniker kennt sich damit aus .

Hat große Vorteile , wenn man mal Probleme hat .

Hallo Micha, danke für den Tipp, aber ich habe die Maschine direkt vom Werk in Tschechien gekauft, weswegen ich auch nichts mit dem Vertreter in DE zu tun habe.

Spielt doch absolut keine Rolle , der kann dir aber vielleicht sagen , wie man das Problem lösen kann ?
Selbst wenn du ihn dafür bezahlen musst , dürfte das immer noch die mit Abstand einfachste Lösung sein .

Gruß
 
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Was mich immer noch wundert, wenn der Bremsbelag verschlissen ist, bremst es nicht mehr.
Hallo Micha, diesem Gedankenfehler bin ich auch lange aufgesessen. Aber es ist genau andersherum: bei einer Federkraftbremse wird dauerhaft durch die Kraft von Federn die Bremse aktiviert. Erst bei Betrieb, wenn Spannung auf den Magneten gegeben wird, wird die Bremse gelöst und der Motor kann frei drehen. So soll durch diese Konstruktion verhindert werden, dass die Bremse irgendwann bei Verschleiß nicht mehr greift, ebenso wird so erreicht, dass bei Stromausfall der Motor zuverlässig abgebremst wird.

Durch Verschleiß des Belags kann die Bremswirkung also nicht aufgehoben werden, sondern die Bremse wird nicht mehr freigegeben und bremst damit dauerhaft. Genau das ist bei meiner Maschine passiert, und erst durch den starken Verschleiß und den daraus entstehenden Gestank bin ich auf das Problem aufmerksam geworden. Aber da war die Bremse schon komplett im Dutt.

Eine Abnutzung des Bremsbelages bedeutet, dass der Luftspalt so groß wird, dass der Magnet die Bremse nicht mehr lüften kann. Dadurch bleibt die Bremse dauerhaft angezogen und der Motor wird überhitzt.

Vielleicht ist es möglich von unten an den Motor ran zu kommen, denn unten sollte der Maschinenständer offen sein.

Das ist leider nicht der Fall, der Maschinenständer ist schlossen, und nur durch eine Abdeckung unter dem Dickentisch zugänglich.
 
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Und mal ehrlich , was soll dir der Vergleich mit der 2041 bringen ?
Mir hat es die Erkenntnis gebracht, dass zum Beispiel bei SCM eine Prozedur in der Bedienungsanleitung zur Maschine beschrieben wird, dass man solch eine Bremse warten muss und wie man diese Bremse warten kann. Also gehört es ganz offensichtlich zum normalen Umgang, solch eine Bremse zu Justieren und dafür auch eine Möglichkeit vorzusehen, durch eine Wartungsklappe oder Ähnliches an den Motor heran zu kommen.
Das hat Houfek bei der Konstruktion dieser Maschine schlicht vergessen.

Die Maschinen sind ausgereift, so gut wie jeder Mechaniker kennt sich damit aus .
Hat große Vorteile , wenn man mal Probleme hat.
Genau das habe ich auch von SCM-Maschinen erwartet, ich weiß dass sie sehr vernünftig und langlebig konstruiert sind und ich hätte vor zwei Jahren auch fast eine SCM gekauft, leider waren diese Maschinen nicht mit gehobelten, sondern nur mit geschliffenen Tischen zu bekommen. Und die große SCM FS 7 hätte es -glaube ich- mit gehobelten Tischen gegeben, aber an der Maschine war mir einfach viel zu viel Schnickschnack, den ich nicht brauche und nicht zu zahlen bereit war, und die Tische hochzuklappen schaffe ich auch gerade noch so von Hand.
Selbst wenn du ihn dafür bezahlen musst , dürfte das immer noch die mit Abstand einfachste Lösung sein.
Sehe ich anders, da ich eine gültige Garantieurkunde habe, muss sich der Hersteller um den Garantiefall kümmern. Wenn Houfek einen deutschen Service bemüht, gern. Zahlen muss ich da sicher nichts.
 

Christian81

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Ich habe diese Marke bis vor kurzem nie auf dem Schirm gehabt und musste erst mal schauen was die anbieten. Sind diese Maschinen denn preislich so interessant?
Ich hatte das gleiche Problem an meiner SCM T110, bei mir war der Belag spröde und zerbröselte. Der Vorteil ist oder war bei der Maschine das der Motor relativ gut auszubauen ging, fummelig war es auf jeden Fall auch. Bin zu einem Motorspezialisten im Nachbarort hin, der hat mir einen neuen Belag draufgemacht und die Bremse neu justiert. Wird auch hier mit einer Mutter oben und einer kräftigen Feder eingestellt.
Ich habe jetzt eine größere und neuere Fräse, da wurde vor kurzem erst die komplette Bremse erneuert. Schätze mal es war bis da die erste seit 1992.
Könntest du nicht wenn alle Stricke reißen, eine Revision in den Maschinenkörper machen? Ich weiß ist nicht die beste Lösung, aber wenn das nach drei Jahren Nutzung schon nötig ist, dann wird dich das eine ganze Weile begleiten. Ich glaube ehrlich gesagt nicht das du dir da Hoffnung machen solltest das da einer kommt und dir das repariert. Die finden immer einen Grund das abzuwehren. Erste Instanz ist nicht ans Telefon zu gehen.
Hast du nicht einen Maschinenschlosser an der Hand der sich das mal anschauen kann und sein Input mit dir teilt. Der hat ne andere Sicht auf die Dinge und du brauchst eine akzeptable Lösung.
Hoffe für dich das wird was.
 

Micha83

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Was war der Grund für den Kauf direkt im Werk? Wahrscheinlich ein geringerer Verkaufspreis.
Das rächt sich jetzt leider.
Die Maschinen aus dem ehemaligen Ostblock sind eigentlich ein Musterbeispiel für Langlebigkeit.
In einem Maschinenbau im Nachbarort steht eine über 60 Jahre alte riesen Fräsmaschine aus Bulgarien. Mit Heidenhain Steuerung nachgerüstet, verrichtet die immer noch aufs Hundertstel ihren Dienst.
Wenn du den gerichtlichen Weg ansteuert, ist der Gerichtsstand erstmal in Tschechien. Möglicherweise brauchst du einen Dolmetscher, der die die Verhandlungen übersetzt.
Wie das ausgeht steht auf einem anderen Blatt. 6 Monate Beweislast Umkehr sind verstrichen. Eine neue Bremse haben sie dir geschickt. Das ist eventuell schon das Maximum an Entgegenkommen.
Das zieht sich ewig hin, in der Zeit kannst du die Maschine nicht benutzen.
Würde auch sagen, lass dir was einfallen, das man da vernünftig ran kommt.
Wenn du ansonsten mit der Maschine zufrieden bist, ist das sicherlich der beste Weg. mach doch Mal Bilder von der jetztigen Situation.
Mir kommt folgendes in den Sinn.
An der Stelle wo der Motor ist, im Maschinenständer was raustrennen, dort dahinter stahlstreifen anschweissen, das man die Klappe wieder vernünftig verschrauben kann, damit sollte es auch keine Probleme mit der Stabilität geben.
Gruß Micha
 
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Was war der Grund für den Kauf direkt im Werk? Wahrscheinlich ein geringerer Verkaufspreis. Das rächt sich jetzt leider.
Nein, das war nicht der Grund- die Maschine war nicht lieferbar, obwohl sie immer in den Katalogen und auf diversen Webseiten als lieferbar stand.
Ein bekannter aus Prag hat dann mal einen der Verkäufer vom Werk in Tschechien auf diese Maschine angesetzt, ob die nicht irgendwo bei einem Händler noch rumsteht, und als das ergebnislos bleib, hat man ihm gesagt, dass sie noch Teile für zwei dieser SC430 am Lager haben, und genau zwei der Maschinen bauen würden. Dadurch konnte ich sogar meine Wunschkonfiguration bestellen, und die wurde dann nach DE geliefert. Da war nichts billiger, und rächen tut sich dadurch auch nichts.

Nun, die Maschine hat gute 10.000 Euro gekostet, und es war eine bewusste Entscheidung für diese Firma. Hatte mir auf der Ligna 2019 deren Maschinen angesehen, und diese für gut befunden. Die sind bei Breitbandschleifmaschinen mit einer der führenden Hersteller. Sehr solider komplett in Tschechien stattfindender Maschinenbau.

Ein Austausch der Bremse in der Maschine ist einfach unmöglich, so beengt ist es dort:
Zgg-02.jpg Zgg-04.jpg

Auf dem 2. Bild sieht man den Dickentisch in oberster Position, und unten unter dem gewinkelten Blech steckt der Motor. Platz dort ist ca. 25 cm, Breite ca. 50 cm, und man muss das Lüfterrad mit nem Abzieher von der Motorwelle lösen. Eingebaut unmöglich, selbst für Zwerge.
Der Motor ist ein dickes Teil, und sowas nicht ohne Ausbau nachstellen zu können, nenne ich einfach groben Konstruktionsfehler.
 
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predatorklein

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Hallo

Ich schreibe seit Anfang Juli mit dem Hersteller, und es ist ziemlich unerfreulich, wie die reagieren. Die letzte Aussage war, wenn ich die elektrische Seite der Bremse prüfen konnte, und dort alles OK ist, lösen Sie einen Serviceauftrag aus.

Ich drück dir die Daumen , dass das klappt :emoji_thumbsup:

Sehe ich anders, da ich eine gültige Garantieurkunde habe, muss sich der Hersteller um den Garantiefall kümmern. Wenn Houfek einen deutschen Service bemüht, gern. Zahlen muss ich da sicher nichts.

Und wie kommst du zu deinem Recht , wenn Houffek sich ziert ?
Zumal die Maschine direkt in Tschechien gekauft wurde ?

Gruß
 

magmog

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Moin,

evtl. hilft es, denen auch einen Link zu diesem Faden zu schicken,
mit der Anmerkung, dass er immer mehr Leser findet.
Dem Vertrieb in D auch gleich noch als cc zukommen lassen.
 
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Das mit dem Verweis auf diesen Thread werde ich erst machen, wenn ich ohne Anwalt gar nicht mehr weiterkomme.

Ich hab schon durch Vermittlung des Freundes eine Anwältin in Tschechien, die als bissig gilt und sowas sicher gern auskämpft. Die Rechtslage ist da ziemlich eindeutig, innerhalb der EU gelten einheitliche Grundsätze und eine erteilte gültige Gewährleistung kann der Hersteller nicht einfach umgehen.
Nächste Woche sind die Ferien dort vorbei, dann sehen wir weiter.
Ich kanns immer noch nicht fassen, dass ein Hersteller einfach vergisst, solch ein wichtiges Verschleißteil wie eine Bremse so einzubauen, dass man wirklich nicht rankommt....und in der Bedienungsanleitung diese Bremse einfach gar nicht zu erwähnen.

Zu dem Ersatzteil habe ich die Anleitung des Herstellers mitgeschickt bekommen, die sagt zum Thema:

6.4 Instandhaltung
Eine häufige Inspektionskontrolle der Bremse in allen ihren Teilen ist notwendig, da die Abnutzung von einer Reihe von Faktoren abhängt, vor allem von der Trägheit der Last, der Geschwindigkeit der Welle und der Häufigkeit der Eingriffe. Überprüfen Sie die wichtigsten Teile der Bremsgruppe und ersetzen Sie sie gegebenenfalls durch Original-Ersatzteile von Temporiti srl. Die Wartungsarbeiten können grob nach den Angaben auf der Website www.temporiti.it festgelegt werden.

Das ist den Konstrukteuren bei Houfek wohl nicht aufgefallen bislang. Traurig.
 

brubu

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Hallo zusammen

Temporiti habe ich schon erwähnt. Zu Bremsen allgemein, bei mechanischen gibt es immer Verschleiss, da sind mir elektrische lieber.
Bei uns haben solche jedenfalls bisher nie Störungen verursacht und sind damit wartungsfrei.
Gruss brubu
 

magmog

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Moin,

stelle doch mal Fotos vom Maschinenbett mit abgenommenem Blech rein,
so dass man den Motor sehen kann.
Dass ein Maschinenbauer so konstruiert, dass man riesige Demontagen vornehmen
muss um an den Motor zu gelangen, wäre ja unterirdisch und ein Grund von dem Hersteller
Abstand zu nehmen.
Zumal es sich um einen wesentlichen Wartungsbereich handelt.
In der aktuelle Situation ist die Maschine nicht zu benutzen, also nur noch als Bootsanker
zu verwenden.
Das sollte dem Lieferanten bewusst sein.
 
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Hier ein Bild mit abgenommener Abdeckung. Es waren nur 16 Schrauben, und die in der Mitte waren echt schlecht zu erreichen, da immer der Dickentisch oben im Weg ist, und nur ca. 25 cm in der Höhe Platz ist. Das allein ist schon ein Indiz, dass da niemand an ein nachstellen der Bremse gedacht hat. Sonst wäre da nämlich eine Klappe nach oben öffnend und seitlich eine Öffnung, um einen Inbus in die Motorwelle zu bekommen. Mot-1.jpg Mot-2.jpg Mot-3.jpg Mot-4.jpg
Das erste Bild zeigt die andere Seite des Motors mit der Riemenscheibe, dann die abgenommene Abdeckung, oben das Weiße ist der Dickentisch, und auf Bild drei sieht man den Motor mit der dicken Bremse am rechten Ende. da sieht man auch ganz schön den schwarzen Abrieb des Belages, besonders um den Anschlusskasten herum.
Bild 4 zeigt die andere Seite der Maschine, dahinter sitzt ungefähr der Motor mit seiner Bremse- null Inspektionsöffnung, noch sonst irgendwas.

Und um die Bremse zu wechseln, muss erstmal die silberne Blechkappe runter, von deren vier Schrauben sind zwei absolut nicht zu erreichen, und dann muss der Gusseiserne Ventilatorflügel mit einem Abzieher gelöst werde, nicht möglich unter diesen Bedingungen.
 
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Christian81

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Entweder verstehe ich es gerade nicht, auf dem dritten Bild ist doch der Motor und auch die Abdeckung an die du musst? Sieht doch jetzt nicht so verbaut und unmöglich aus? Normalerweise muss man die Bremse nur abschrauben, ohne Abzieher usw.
 

tomkaes

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Und um die Bremse zu wechseln, muss erstmal die silberne Blechkappe runter, von deren vier Schrauben sind zwei absolut nicht zu erreichen, und dann muss der Gusseiserne Ventilatorflügel mit einem Abzieher gelöst werde, nicht möglich unter diesen Bedingungen.

Hast du´s schon probiert?
Sehe ich durch die Schlitze im Bodenblech auf den Betonboden?
Dann kommt man auch von unten an die Schauben.
 
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