Modeltischkreissäge anschaffen, Umgang und Anwendungsregeln

Annimi

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Moin moin an die Maschinenprofis,
meine Frage ist vielleicht etwas poblig, aber ich überlege seit geraumer Zeit mir eine kleine Kreissäge mit Tischführung anzuschaffen (siehe Foto). Fand ich in der FH-Studi-Werkstatt richtig klasse zum Modellbauen, durft auch nach Einweisung ohne Maschinenschein bedient werden. Wer hat Erfahrungswerte damit, kennt sich im Umgang aus und könnte mir Tipps geben (wo liegt man preislich).
Möchte mir meine "millionen von Modell-, Material- & Präsentationskisten aus MDF gerne selbst bauen und gelegentlich ein/zwei Hölzchen aus Vollholz flach absägen (Hobbyhandwerker-Vadder würde sich sicher auch freuen). Festtool-Staubsauger ist vorhanden.
Danke & Gruß, anni
 

zehlaus

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Die gezeigte Maschine kostet ca. 300.-€ (spuckt google ganz schnell beim Suchbegriff Proxxon FET aus :emoji_wink:). Die Werkzeuge von Proxxon sind von vernünftiger Qualität, aber in meinen Augen ist speziell diese Säge Spielkram, da bekommt man für das Geld eine kleine TKS mit einem sehr viel größeren Anwendungsgebiet. Zudem ist die Gefahr die von der Maschine ausgeht nicht geringer als bei jeder anderen Maschine, man verharmlost sie nur aufgrund der Größe. My2cents.


Gruß
Claus
 

Annimi

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Zudem ist die Gefahr die von der Maschine ausgeht nicht geringer als bei jeder anderen Maschine, man verharmlost sie nur aufgrund der Größe.

Hm, bin was Gefahr anbelangt etwas vorbelastet. Im Praktikum einen Kreissägeunfall unmittelbar zu sehen, brennt sich tief ein. Eine TKS werde ich niemals kaufen (können). Die kleine Modellbausäge ist für mich schon eine gewisse Angst-Überwindung. Hatte aber auch gute Ergebnisse erzielen können in der Modellbauwerkstatt. Wichtig ist mir Präzision wenn ich z. B. Sperrholz oder 6-13mm MDF zusäge. (Ich mach ja keine Städtebaumodelle mehr mit 10x30x20mm Klötzchen).

Könnte man denn die Sicherheit durch eine feste Plexiglasscheibe waagrecht erhöhen?
 

Pannekowski

ww-esche
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Ich glaube kaum, dass es im günstigen Segment eine wirkliche Alternative zur Proxxon gibt.
Natürlich gibt es Leistungsstärkeres für ein paar Taler mehr, aber das ist ja nicht der springende Punkt. Mit ner TKS um 300 € will ich keine kleinen Leistchen und andere präzise Schnitte machen, und das nicht nur wegen mangelnder Schnittgüte.

Ich betreibe auch Modell- und Instrumentenbau und überlege auch schon seit geraumer Zeit, mir dieses Säglein zu kaufen. Selber habe ich nur die wirklich sehr schlichte Light-Version davon.

Lunateide, ein User hier im Forum, hat wohl oben gezeigte Säge in Gebrauch und nutzt sie wohl auch erfolgreich für den Bau von Schatullen und ähnlichem. Vielleicht einfach mal im Forum danach suchen.

Gruß
Leif
 

Annimi

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Eins ist mal klar, vor Weihnachten wird das nix mehr...

...und das ist bloß Hobby weil's mich annervt für ein paar Kästchen sonstwo anzufragen, nur um in unserer Gegend keinem verpflichtet zu sein (gibt nur Ärger).
Außerdem könnte ich dann die Entwürfe mal als Miniatur.... -step by step-

Ja also, Präzision ist mir wichtig. Plexiglas könnte man doch auch damit sägen, vorausgesetzt es gibt dafür auch das passende Sägeblatt dieser Größe, oder?

Grüße anni
 

lunateide

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Guten Abend Woodworker,
eigentlich bin ich immer noch Anfänger und habe in dem Profi-Forum nichts verloren.

Da ich aber explizit angesprochen wurde, will ich meiner Meinung zur Proxxon FET nicht hinter dem Berg halten.

Da Anni die FET kennt und schon mit ihr geabeitet hat, kann nur sie beurteilen, ob die Leistung für ihre Materialien ausreichend ist.

Die FET ist eine sehr kleine, dafür allerdings auch präzise Säge. Der Motorleistung und der Tischgröße wegen ist sie m.M. nur für einen begrenzten Aufgabenbereich einsetzbar.
Ich halte sie deshalb als ALLEINIGE Kreissäge für keine, wie auch immer geartete Holzwerkstatt geeignet.
Als Spezialistin für Kleines und Feines unbedingt.

Ich habe Annis Frage so verstanden, daß sie die kleine FET favorisiert, weil ihr eine größere TKS Unbehagen verursacht, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann.

Ich halte die FET nicht für weniger gefährlich als eine größere TKS, im Gegenteil.
Ich habe beim Kreissägen ein sicheres Gefühl, wenn ich mein Schnittgut fas ohne Druck durch das Sägeblatt schieben kann wie ein heißen Messer durch Butter.
Das passiert bei der FET nur selten.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, daß man als Zeuge eines Unfalls Angst vor Kreissägen haben kann, wobei man aber nicht davon ausgehen sollte, kleiner = ungefährlicher.

Gruß
Roland
 

WinfriedM

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Gerade für Modellbau braucht es so eine kleine Maschine, die kannst du nicht durch eine große Säge ersetzen. Und Alternativen sind kaum auf dem Markt, leider. Natürlich kann auch so eine Säge gefährlich sein, dass sollte man nicht unterschätzen, aber die Gefahr, die von einer ausgewachsenen Säge ausgeht, halte ich für viel größer. Aus dem Grund werde ich mir wohl für Kleinteile auch noch so ein kleines Teil anschaffen oder was selber bauen.

Am besten setzt du dir eine Schutzbrille auf, sägst nach Möglichkeit immer mit dem Schutz, benutzt ein Schiebeholz anstatt deine Finger, achtest immer darauf, die Finger nicht zu dicht ans Blatt zu führen. Auch immer voraus denken, was z.B. passiert, wenn man mal abrutscht. Und immer voll bei der Sache sein, wenn du damit umgehst, nie den Respekt verlieren. Auch nicht mal eben schnell was machen, was man so eigentlich nicht machen sollte. Und ein Spaltkeil sollte natürlich auch immer drin bleiben. Dein Kopf sollte auch nicht in der Fluglinie des Sägeblattes sein.

Zu Proxxon hab ich ein gespaltenes Verhältnis, da gibt es immer wieder Details, die völlig murksig gelöst sind. Aber trotzdem kommt man meist auch irgendwie zurecht. Preis-Leistung ist allerdings oft gut.
 

Sägenbremser

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Hallo Annimi

wenn du mit der Säge Modelle baue möchtest, schau dir einmal die Seite
von Reinhard AG/Huttwill näher an. Die kleine Precisaw ist schon eine
wirklich exakte Maschine. Die 200er ist fürs Büro etwas gross. Die Preise
für Neumaschinen sind leider auch den schweizer Vermögensverhältnissen
angepasst, aber bei etwas Suchen gibt es das auch einmal gebraucht.

Das ein schwerer Unfall an einer Holzbearbeitungmaschine noch lange nach-
halten kann verstehe ich gut, wir hatten leider bei solchen Vorfällen seltenst
die Möglichkeit lange zu grübeln, oder wir wären heute nicht mehr Tischler.

Liebe Grüsse, Harald
 

WinfriedM

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Precisaw - war das nicht die Maschine für >7000 Euro Neupreis? Dafür gibt es 25 FET Proxxon Maschinen :emoji_wink:

Aber was wäre das Leben ohne Träume... :emoji_slight_smile:
 

lunateide

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Hallo Winfried,

ja, Harald hat mal wieder die Königsklasse ins Rennen geworfen.
Ich glaube sogar, 7000,00 EUR reichen nicht.

Trotzdem wollte ich sie nicht haben, weil

das Sägeblätt kann m.W. nicht schräg gestellt werden. Wo kämen wir denn hin ohne vertikale Winkelschnitte, wo es in meiner Werkstatt gerade so schön am "Gären" ist.

Außerdem ist auch bei diesem Teil der Platz vor dem Sägeblatt sehr gering und somit der schöne Winkelanschlag auch nur für sehr schmale Teile zu gebrauchen.

Ich frage mich, warum baut niemand eine kleine Formatkreissäge (nein, noch kleiner...), bei der ein richtiger Schiebeschlitten direkt neben dem Sägeblatt läuft.
Damit ist sicheres Arbeiten auch bei kleinsten Werkstücken möglich.

Gruß
Roland
 

WinfriedM

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So richtig verstehen tue ich das auch nicht, aber vielleicht sind die meisten Hobbybastler nicht bereit, über 350 Euro auszugeben. Und dafür kann man keine vernünftige Modellbausäge mit Schiebeschlitten bauen.
 

Annimi

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Guten Abend Woodworker,
eigentlich bin ich immer noch Anfänger und habe in dem Profi-Forum nichts verloren.
hohoho, stell Dich mal nicht so untern Scheffel...
Handwerklich bastel ich auch eher rum, statt alte Sofas zu restaurieren & Federn zu schnüren. Inzwischen plage ich mich, mit nicht existierenden Beschlägen für Möbel rum, weil das was ich bräuchte nicht bekomme oder sie erst noch in der Entwicklung stecken. Theoretisch ist das alles soo easy, es bräucht nur endlich mal'nen Matrix-Hirn-Stecker zum download.

Da Anni die FET kennt und schon mit ihr geabeitet hat, kann nur sie beurteilen, ob die Leistung für ihre Materialien ausreichend ist.
...im Studium, wenn der Entwurf 3D Miniatur gebaut wurde.... -also so oft hab ich da auch nicht dran gestanden, fand den kleinen Flitzer aber ziehmlich cool und hatte keinen so großen Schiss davor (hab das Sägeblatt auch nur etwas über Materialhöhe herausschauen lassen), schön den Schieber benutz und Anschlagbrettchen mit Führungsschiene, Absaugung war ja immer an. Bei Materialstärken bis max. 15 mm und max. A2 kleinen Formaten hat es kaum Rauchwolken gegeben. Ich würde wohl auch eine Handsäge nehmen, doch das wird garantiert zuschief und zu kurz für meinen Anspruch, dauert auch zu lange.
 

Annimi

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selbstironie

Am besten setzt du dir eine Schutzbrille auf, sägst nach Möglichkeit immer mit dem Schutz, benutzt ein Schiebeholz anstatt deine Finger, achtest immer darauf, die Finger nicht zu dicht ans Blatt zu führen. Auch immer voraus denken, was z.B. passiert, wenn man mal abrutscht. Und immer voll bei der Sache sein, wenn du damit umgehst, nie den Respekt verlieren. Auch nicht mal eben schnell was machen, was man so eigentlich nicht machen sollte. Und ein Spaltkeil sollte natürlich auch immer drin bleiben. Dein Kopf sollte auch nicht in der Fluglinie des Sägeblattes sein.

OK, sehe mich schon in alter Ski-Alpin-Kippstangen-Schutzausrüstung rundumgepanzert im Keller an dem Ding stehen :emoji_grin: -selbstironieende-

Aha, die Detailausführung der Maschine genau studieren und Einzelteile prüfen vor Kauf, guter Tipp. Danke!
 

Annimi

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Zu Proxxon hab ich ein gespaltenes Verhältnis, da gibt es immer wieder Details, die völlig murksig gelöst sind. Aber trotzdem kommt man meist auch irgendwie zurecht. Preis-Leistung ist allerdings oft gut.

Ja, ich glaub zu verstehen was Du meinst. Waren das vielleicht die Führungsstangen für die Schieber? Und die Schieber dann aus schwarzem Plastik mit Winkeleinstellungen?

Das Schrägstellen des Sägeblatts wäre mir auch wichtig, wie lunateide schon schrieb.
Diese Führungsschienen kann ich bei dem Schweizer Modell nicht erkennen. So groß&luxuriös braucht die für meinen Geschmack nicht zu sein. Das schreckt dann wieder etwas ab.
Ein guter Metallbauer könnte die Murksteile von Proxxon doch sicher als Metallversion ersetzen > somit hätte man vielleicht das was man sucht etwas gepimpt daheim stehen....
 

WinfriedM

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OK, sehe mich schon in alter Ski-Alpin-Kippstangen-Schutzausrüstung rundumgepanzert im Keller an dem Ding stehen :emoji_grin:

Aber bitte ohne Handschuhe, die sind in diesem Zusammenhang lebengefährlich.

Manchmal macht man aus Sicherheitsdenken genau das Verkehrte, das weiß ich aus eigener Erfahrung...

Zu Proxxon: Ja, zu viel Plastik, zu schwach dimensionierte Schrauben, vieles gibt zu viel nach, teilweise in meinen Augen stümpferhafte Konstruktionen oder nicht zu Ende durchdacht. Manches aber auch wirklich gut für mittlere Ansprüche, z.B. die Nusskästen.
 

Annimi

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Sagt mal werden die Maschinen und Geräte immer ...

...teurer oder täusch ich mich?
Hab grad meinen Prebena Tacker gefunden, selbes Modell hat vor 17 Jahren um die 500 DM gekostet und nun soll man ca. 360€ dafür zahlen! Wenn ich mir das mal so überlege, dann lohnts sich's in eine Werkstattausrüstung zu investieren als Wertanlage :emoji_grin: :emoji_grin: & letztlich kann man damit auch noch richtig viel Spaß & Erfolg haben :emoji_grin:
 

Northern Guy

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Hallo,

schau Dir mal ein Hegner MK4 Holzbearbeitungscenter an.

Hegner Przisions-Bearbeitungscenter MK4

Allerdings stellt Hegner die meines Wissens nicht mehr her?!? Aber vielleicht findest Du noch einen Händler der eine hat, bzw. eine gebrauchte irgendwo.

Für Modellbau meines Erachtens ideal.

Viele Grüße,
Tapio
 

Georg L.

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Hab grad meinen Prebena Tacker gefunden, selbes Modell hat vor 17 Jahren um die 500 DM gekostet und nun soll man ca. 360€ dafür zahlen!
Schon mal was von Inflation gehört? Auch wenn es den Euro nicht gäbe, würde der Tacker heute sicher um die 750 DM kosten, womit du bei deinen 360€ wärst. Gerechnet auf die 17 Jahre sind das ca. 2% Steigerung pro Jahr, ein durchaus normaler Anstieg.
 

Sägenbremser

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Hallo Winfried

habe auf dem Dampfmaschinentreffen bei einem Modellbauer Bilder von seiner
Werkstatt gesehen, der hatte sich aus einer kleinen, alten Metabosäge und dem
Bett einer alten Tischdrehbank eine Miniformatkreissäge gebaut. Damit hat er
Wagons und lange NE-Teile sehr gekonnt bearbeitet. Mit dem alten Kreuzschlitten
war es ihm möglich im 1/50istel Bereich nachzustellen, geniale Konstruktion.:emoji_slight_smile:
Alle Maschinenteile hat er aus dem Sammelschrott verwendet, die Jungens werfen
ja selten was weg. Bin ja selber kein Modellbauer, aber meine kleine Lurem ist ja
eigentlich auch eher in der Modellbaugrösse angesiedelt:emoji_grin: Blatt schräg stellen geht
bei der Maschine leider auch nicht, das muss die Fräse oder die Graule erledigen.

Liebe Grüsse, Harald
 

Annimi

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Moin zusammen,
schaut Euch mal die Säge vom Achim an.
(Achim ist Schreinermeister)
Kleinstkreissäge brauchbar machen

Gruss Reiner

Supatrupa, vielen Dank für den Link! Hab mal grad etwas überflogen, mit was dieser Achim seine kleine Proxxon gepimpt hat. Meine Güte, der Wahnsinn ist das schon und ziehmlich cool. Noch besser finde ich, so weit entfernt ist der Verein gar nicht entfernt.
 
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