Metallhobel Sohle herrichten

Harrer

ww-esche
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Servus
Auf dem Foto kann man nicht sagen ob das vor dem Maul 0,3 oder 0,03mm abfällt. Aber bzgl Schleifen: Einfach Schleifleinen 20x30 Korn 320 und Kreisend planschleifen-ist in fünf Minuten erledigt.
Ob das die Hobeleigenschaften aber beeinflusst wage ich zu bezweifeln.
Gruass Dammal
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Die Erfahrungen von Andreas kann bestimmt
jeder Verwender von älteren Hobeln aus Guss
bestätigen. Im Highendsegment werden heute
wieder recht starke Hobeleisen eingesetzt, nur
wird das hier bei dem Zustand des 41/2er auch
keine Verbesserung mehr bringen.

Dieser ältere Stanley wurde recht unsanft mit
der Fächerscheibe aufgehübscht und ein Hobel,
mit welchem Eisen nun auch immer, wird mit
dieser Sohlenform/Kante kein ordentliches und
reproduzierbares Ergebnis erreichen können.

Beim Blick auf die Abbildungen kann ich kaum
noch eine plan aufliegende Hobelmaulkante so
erwarten, ohne die Stabilität des Gusskastens
wirklich an die unterste Grenze zu fahren. Von
daher ist auch das Abarbeiten des Hobelmauls
kein Risiko, es ist aber eine Möglichkeit ein so
malträtiertes Werkzeug wieder zum Arbeiten zu
bewegen. Ob das jetzt funktioniert, oder etwas
Lehrgeld bezahlt werden könnte ist zweitrangig.

Bin jetzt zwar wieder zu ordentlichen Hobeln aus
Holzverbundwerkstoffen zurück gekehrt, kann da
aber auch an Gewohnheit/Vorlieben liegen, nur ist
es auch bei Werkzeugen in der "Reformbauweise"
möglich, recht dünne, aber hochwertige Hobeleisen
einzusetzen. Genauso wie bei Stanley&Co. dabei die
stabile Klappenkonstruktion den schwingungsarmen
Gebrauch sicher stellen konnten, funktioniert dieses
Spiel auch bei den Birnbaum/Pockholzkonstruktionen
wirklich einwandfrei. Entscheidend ist dabei einfach
die ordentliche Qualität des Hobeleisens, in meinem
Fall sind das jetzt schon drei Hobeleisen von Paffox,
die Marke kannte ich selber bis vor zwei Jahren nicht.
Bevor jetzt gesucht wird - die gibt es heute nur noch
gebraucht zu erwerben. Auch die genauso tüchtigen
Eisen aus schwedischer Produktion in Eskelslunja sind
wirklich nur noch antiquarisch sinnvoll zu erwerben.

Für die ersten Gehversuche in der Holzbearbeitung
wird das aber alles kaum ins Gewicht fallen, da hilft
nur viel Schweiss, noch mehr fluchen und wenn es
endlich funktioniert ein Gefühl von Zufriedenheit:emoji_slight_smile:

Gruss Harald
 

Keilzink

ww-robinie
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@ Hippocampus:
Harald hat nicht unrecht mit seiner Einschätzung, was die Behandlung des Mauls angeht. Ich habe manchmal ein bisschen zu viel "Erfurcht" vor den alten Hobel-Herrschaften. Wenn man das überlegt und vorsichtig angeht, könnte das den Hobel retten. Aber das ist für später, wenn du gelernt hast, die Messer dahin zu bringen, dass ein eventuelles nicht funktionieren nicht mehr an der Schliff-Qualität der Messer hängt.

Das kidney-shaped-hole wurde 33 eingeführt. Aber das sagt nichts über das Alter deines Hobels, nichts ist schneller ausgetauscht als eine Spannklappe. Wenn du dich näher dafür interessierst: HIER kanns du das Alter genau bestimmen. Schau dich am besten erstmal bei den Typen 15 und 16 um.

Wenn der Hobel aus dieser Zeit ist, und Made in USA ist er ja schon mal, dann war er zumindest mal ein sehr gutes Gerät. Jetzt kommt es darauf an, was ihm in den vergangenen 80 Jahren so alles zugestossen ist, und ob man ihn wieder in seinen Original-Zustand bringen kann.

Wenn du dabei Hilfe brauchst: Gerne.

Andreas
 

rafikus

ww-robinie
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Hallo,
es ist ein
Ersatzeisen 51 mm fuer JUUMA Putzhobel No. 4 und Bankhobel No. 5
Art.Nr. 300035
Leider keines für 5 1/2 verfügbar. Die gibt's von Veritas. Aber da passt der Preis vermutlich nicht :emoji_frowning2:
Gruß
Reinhard
Und warum hast Du das nicht gleich in dem passenden Beitrag geschrieben? Lies ihn dir noch mal an, das klingt fast wie "ich weiß einen besseren Weg, sage es euch aber nicht - äätsch".

Rafikus
 

Hippocampus

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Ich habe mich da an etwas erinnert.
@hippocampus: schau dir mal den Hobel im folgenden Link an, wäre das nicht eine Methode die Hobelmaulkante gerade zu bekommen?
Ausprobiert am Stanley Nr 4

Sehr interessant. So wie ich das verstehe bearbeite ich das Hobelmaul mit einem Dremel so lange, bis es plan ist, und richte dann normal auf einer glatten Referenzfläche ab.
Klingt jetzt spontan ziemlich vielversprechend, das wird denke ich definitiv eine Option die ich in engere Auswahl nehmen werde. Vielen Dank für den Link!


@Keilzink:

Ich habe mal deinen Link angeschaut und überprüft, ich bin mir ziemlich sicher es ist ein Typ 15. Auf der Klappe kann man an den Rändern noch etwas orange sehen und der Frosch hat genau die gleiche Form wie auf dem Bild.
 

Keilzink

ww-robinie
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... die 15er gehören mit zum Besten, was Stanley je produziert hat. Die 16er sind etwas höher zu bewerten, vor allem, wenn sie mit laminierten Eisen kommen. BTW: Welches Logo hast du auf dem Eisen? SW in einem Herzen? Und findet sich auf dem Eisen eine 3-stellige Zahl (nicht im Logo am Kopf, sondern in der Mitte auf der Rückseite)?

Andreas
 

rafikus

ww-robinie
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Sehr interessant. So wie ich das verstehe bearbeite ich das Hobelmaul mit einem Dremel so lange, bis es plan ist, und richte dann normal auf einer glatten Referenzfläche ab.

Nein, falsch verstanden. Mit einem Proxxon wird die Sohle an den gezeigten Flächen grob bearbeitet. Somit bleibt nur noch wenig Material über, welches auf dem Schleifpapier weggeschliffen werden muss. Damit soll die Schleifarbeit erleichtert werden bis die Sohle auf das Nievau der Vertiefung vor dem Hobelmaul kommt.

Rafikus
 

Hippocampus

ww-pappel
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... die 15er gehören mit zum Besten, was Stanley je produziert hat. Die 16er sind etwas höher zu bewerten, vor allem, wenn sie mit laminierten Eisen kommen. BTW: Welches Logo hast du auf dem Eisen? SW in einem Herzen? Und findet sich auf dem Eisen eine 3-stellige Zahl (nicht im Logo am Kopf, sondern in der Mitte auf der Rückseite)?

Andreas

Das Label auf dem Eisen ist schwer zu erkennen, alles schon sehr abgekratzt. Aber bei aller Liebe kann ich da kein Sweet Heart Logo entdecken, es sieht eher so aus wie ein Eisen aus z.B. der T16 von deinem Link weiter oben. Eine Nummer auf der Rückseite konnte ich auch nicht finden. Was würden diese beiden Faktoren für den Hobel bedeuten?

@rafikus

Jetzt hab ich es verstanden. Was ich nicht habe, ist ein passendes Gerät. Würde der günstige Dremel 3000 dafür ausreichen oder muss man da mit etwas "speziellerem" ran?
 

Keilzink

ww-robinie
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... ein sweetheart-Eisen wäre mit einiger Sicherheit ein laminiertes Eisen - also ein aus zwei Stahlsorten zusammengeschmiedetes. Die Schneide wird dabei von einem HSS-Stahl-Vorläufer gebildet, liegt meistens etwas über 60 HRC. Das heisst, das Eisen ist sehr scharf zu bekommen, hält die Schärfe gut, braucht aber viel Aufwand beim Schliff, jedenfalls damals. Heute schleift man das ohne Probleme auf Diamantplatten. Aber schon unglaublich, was die damals drauf hatten: diese alten Eisen schlagen vieles, was heute so auf dem Markt ist. Übrigens ist auch bei einem T16 Logo die Wahrscheinlichkeit für ein laminiertes Eisen groß.
Der 3-stellige Nummercode mittig auf der Rückseite findet man bei etwa der Hälfte der Eisen, vor allem bei denen, die im Stammwerk von Stanley Works hergestellt wurden. Er liest sich ganz einfach: die erste Zahl bezeichnet das Quartal, die beiden folgenden das Jahr der Herstellung.
 
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