Mephisto Tool&Co.

Sägenbremser

ww-robinie
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Da ich der einzige Bieter war, habe ich gerade einen
unbenützten Satz recht wuchtiger Stemmeisen aus
den U.S.A. für recht wenig Geld ersteigert.

Auch die Kollegen hinter dem Teich konnten zuvor
kaum Informationen über die Mephisto Tool Company
in Hudson NY beschaffen. Die Firma gibt/gab es seit
bald 100 Jahren, aber wirklich viel mehr ist über ihr
Angebot für den Holzbearbeiter kaum zu erfahren.
Es gibt zwar zwei Produktprospekte, die liegen aber
in Ami-Bibliotheken und sind jetzt für mich nicht so
ganz einfach einlesbar.

Wenn jemand etwas mehr info hätte wäre ich schon
etwas glücklicher. Was ich bisher weiss - es wurde in
der Schmiede ein sehr altertümliches Verfahren beim
Anlassen verwendet. Die Werkzeuge wurden dabei in
Sisalfasern gesteckt und sanft erhitzt. Diese Methode
wurde schon zur Zeit der Wikinger angewendet, ist so
aber danach kaum noch in Europa nachgewissen.

Nun müssen diese Eisen ja nicht zwingend in der Form
behandelt worden sein, werde aus Neugierde einfach
die Anlasshärte 2cm über den noch nicht geschärften
Schneiden in der FH prüfen lassen, aber das es heute
noch Werkzeugfirmen gibt/gab über die wir so wenige
Informationen haben, verwundert mich da schon.

Gruss Harald
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Danke Sven, das hilft mir schon weiter:emoji_slight_smile:

Was es nicht alles im Netz gibt, bin da ja nur
in rudimentärer Form informiert und daher
für solche Tips schon besonders dankbar.

Von der Firma IVES hatte ich schon einmal
ein Hobeleisen in einem Stanleyhobel. Das
sollte auch noch vorhanden sein.

Danke Harald
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Habe jetzt das 1 1/2 inch Eisen prüfen lassen.

2/3 der 19 cm langen Klinge haben 57-59 HRC.
Danach ist es bis in die durchgeschmiedete Angel
bedeutend weicher. Mit einem Eisenhammer gibt
es beim Schlag auf das Angelende keine Funken.

Für Tischlerarbeit wäre es mir zu dick und wuchtig,
das 38mm Eisen wiegt schon recht stattliche 780g.
Die schwarzen Griffe aus Zelluloseazetat sind nach
dem Aufpressen auf einer Drehbank bearbeitet und
im Verhältnis zu hiesigen Zimmermannseisen sehr
kurz gehalten.

Heute Abend werden die jungfräuliche Eisen ihren
ersten Schlief erhalten.

Gruss Harald
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Das erste Schleifen hat doch etwas Zeit
gebraucht. Mußte recht viel Material an
den dicken Eisen entfernen um auf den
bei mir üblichen Keilwinkel von 27 Grad
zu gelangen. Arbeite mit einer CBN Topf-
scheibe ohne Kühlmittelzufuhr und habe
es recht bedächtig angehen lassen.

Arbeite beim Schleifen nach Gehör und da
hörte es sich schön satt an. Ein paar harte
Stemmversuche, mit dem Fäustel, in altem
Makassaholz, haben keine sichbarenSpuren
an den Schneiden hinterlassen, taugt also.

Mal eine Frage an die Zimmerer - die Eisen
bis zu 3/4 inch sind an der Spiegelseite so
plan wie unsere Tischlereisen, die grossen
Eisen sind da aber deutlich verrundet. Ist
das bei euch so üblich, oder haben die nur
schlecht vorgeschliffen?

Gruss Harald
 
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