Meisterkurs und seine Kosten..

Flx069

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Hallo,
Meine Frage in die Runde..
Ich habe vor nächstes Jahr die Meisterschule zu besuchen. Nach ausgiebigen Recherchen im Internet fiel mir auf, dass die Meisterschulen (Deutschlandweit) teilweise sehr stark mit den Preisen der Teile I bis IV auseinander liegen/variieren. So kann eine Meisterschule in einem anderen Bundesland gleich mal 2000€ mehr kosten.
Kann mir jemand sagen, wie sich die Preise (so in etwa) zusammensetzen und wie es zu solch einem Preisunterschied kommen kann?

über Antworten würde ich mich sehr freuen!

Grüße
Felix
 

Besserwisser

ww-robinie
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Moin,

es gibt ja, soweit ich weiss, keine wirklichen Meisterschulen, Bayern mal aussen vor. das sind nämlich keine Schulen nach üblicher Definition.
Das ganze nennt sich tatsächlich "Vorbereitungskurse für die Meisterprüfung" oder so ähnlich und wird autonom von den jeweiligen Kammern organisiert. Daraus resultieren auch die großen Preisunterschiede, das hat nicht mit dem Bundesland zu tun, sondern mit dem Kammerbezirk!
Mein Tip für Teil4: Mach die Ausbildereignungsprüfung, üblicherweise bei einer Handelskammer. Deutlich kürzer, vieeel billiger und wird ebenso anerkannt.
Damals waren übrigens die bayrischen Schulen weil staatlich, kostenlos! Keine Ahnung, wie das heute ist.
 

uli2003

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und wird autonom von den jeweiligen Kammern organisiert.
Nö, die 'Schule' auf der ich war, hatte mit der Kammer preislich nix zu tun.
Wir haben Teil I regulär gebucht (Abendschule), dann war uns das aber zu langwierig und wir haben die Dozenten der Schule gefragt, ob sie Interesse an einem kurzen Vollzeitvorbereitungskurs haben. Ganz komprimiert, nix wiederholen, friss oder stirb.
Ebenso die Räume der Schule entsprechend für die Zeit gemietet.
10 Leute sind den Weg mitgegangen, alle 10 haben bestanden.
Das Ganze war natürlich erheblich günstiger.
 

carsten

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Hallo

nun es gibt Schulen die Verlangen eine Schulgebühr. und andere die nur eine Semestergebühr verlangen. Die Vorbereitungskurse der Handwerkskammer sind immer kostenpflichtig. Welche nun besser sind kann man nicht sagen. Das hängt leider viel mehr am persönlichen Engagement der Lehrer als an den "Kosten". Auch die tatsächlichen Prüfungsgebühren der einzelnen HWK's unterscheiden sich erheblich.
 

Besserwisser

ww-robinie
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Nö, die 'Schule' auf der ich war, hatte mit der Kammer preislich nix zu tun.
Wir haben Teil I regulär gebucht (Abendschule), dann war uns das aber zu langwierig und wir haben die Dozenten der Schule gefragt, ob sie Interesse an einem kurzen Vollzeitvorbereitungskurs haben. Ganz komprimiert, nix wiederholen, friss oder stirb.
Ebenso die Räume der Schule entsprechend für die Zeit gemietet.
10 Leute sind den Weg mitgegangen, alle 10 haben bestanden.
Das Ganze war natürlich erheblich günstiger.

Dann hast du im Grunde "gar nix" gemacht, ausser dich privat coachen zu lassen. Aber der normale Träger der Meisterkurse bei euch ist schon die HWK Münster?
 

Flx069

ww-pappel
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Danke schon mal für eure Antworten!

Aber ich verstehe nicht wie so ein enormer Preisunterschied entstehen kann.
Zum Beispiel: die Meisterschule Cottbus verlangt für Teil I und II 6.725€. Die Meisterschule in Karlsruhe will für Teil I bis IV 570€ pro Semester. Natürlich kommen hier noch die Prüfungsgebühren usw. dazu aber die Summe insgesamt kommt nie an die 6.725€..
 

Besserwisser

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Aber ich verstehe nicht wie so ein enormer Preisunterschied entstehen kann.

Meine etwas überspitze Meinung: Weil die Kammern verdreckte Kackläden sind, die sich nach Gutsherrenart selbst finanzieren dürfen und sehr frei schalten und walten können. Manche machen ihren Job gut, andere schlecht. Manche bringen mehr Leistung, andere weniger. Beid er "Meisterschule" kannst du dir deinen Anbieter immerhin noch aussuchen, als Selbstständiger bist du deiner Kammer mehr oder minder ausgeliefert.
Du merkst schon (was andere hier schon wissen), meine Meinung von den Kammern ist nicht die allerbeste.
Aber letztlich läufts genau darauf hinaus- der eine macht seinen Job besser als der andere.
(*Mein Kammerbeitrag betrug mehr als fünfmal so viel wie im Nachbarbezirk ...)
 

Flx069

ww-pappel
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Also wenn das so ist, dass die hohen Preise so entstehen, weil die Kammer den Preis hochschrauben kann wie sie will, finde ich das echt erschreckend.
 

Besserwisser

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Die müssen/sollen kostendeckend arbeiten.
Wie die einzelne Kostenstruktur hinsichtlich Verwaltung/Gebäude/Personal/Ausstattung etc aussieht, kann jede Kammer selbst entscheiden.
 

Flx069

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Dann bin ich mit der Hwk. Karlsruhe ja gar nicht so schlecht bedient was den Preis angeht. Über die Qualität der zu vermittelnden Unterrichtsinhalte kann ich leider nichts sagen.
 

uli2003

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Dann hast du im Grunde "gar nix" gemacht, ausser dich privat coachen zu lassen. Aber der normale Träger der Meisterkurse bei euch ist schon die HWK Münster?
So gesehen ist die Meisterschule nichts anderes, da nicht Pflicht. Im Grunde genommen hast du aber Recht.
Ich habe die 'Schule' im TBZ Paderborn gemacht, und die Prüfung bei der Kammer in Bielefeld abgelegt.
Ich gehöre betrieblich zur Kammer in Münster, das ist richtig.
Dass die Kammer jedoch in irgendeiner Form finanziell mit dem TBZ zu tun hat, glaube ich nicht. Bei den Prüfungsgebühren natürlich schon.
 

ksc4ever

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Zum Beispiel: die Meisterschule Cottbus verlangt für Teil I und II 6.725€. Die Meisterschule in Karlsruhe will für Teil I bis IV 570€ pro Semester.

Schwetzingen will für 1 bis 4 109€ fürs ganze Jahr in Vollzeit (staatliche Schule deswegen so günstig) dazu kommen 340€ für Materialien, Prüfungsgebühren (hwk Mannheim) 1135€, ca. 500€ für Zeichenmaterialien und Bücher (die größtenteils unnötig sind) ca. 200€ für Ausdrucke und Kopien (Großformat) dazu kommt noch Handwerkzeug für die Handprobe, Material fürs Meisterstück kosten für eine Werkstatt in der das Meisterstück gefertigt wird und zu empfehlen ist ein ordentliches Laptop für Cad und Kalkulation. Grob überschlagen komme ich in meinem Fall (bin da gerade mitten drin morgen Bap Prüfung) auf 5000€ + Fahrtkosten und Verdienstausfall ohne Laptop
 

Besserwisser

ww-robinie
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Dass die Kammer jedoch in irgendeiner Form finanziell mit dem TBZ zu tun hat, glaube ich nicht. ...

Da würde ich aber stark dagegen wetten. Eigentümer der gGmbH ist nach Eigenauskunft die Stiftung Bildung und Handwerk(sic). Und wer sich da hinter versteckt, konnte ich auf die Schnelle nicht heraus finden. Aber schon der Name lässt was erahnen.
Eigentlich ist es bei allen Kammerbezirken, die ich kenne, so, dass die die sog. Meisterschulen und ähnliches organisieren- Köln, Aachen, Trier, Düsseldorf (ich hab die alle im Kundenkreis) ....
 

RUMBA

ww-birnbaum
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Meisterkurse sind denke ich meistens von den Kammern organisiert.
Wer sollte es sonst machen, die Kammern organisieren den Prüfungsausschuss....

Mein Kurs (Fachteil) war eher so lala. Vollzeit.
Ein Dozent wollte sich selbstdarstellen (Schreinermeister, der alles mit 1 hatte... dann Dozent ist und dann noch irgendwo halbtags arbeitet und alles super macht... man von den Fehlern lernt man... auch von den Fehlern von anderen )
Eine Dozentin naja... Fach Gestaltung und Zeichnen.... (Architektin... war ihr erster Einsatz als Dozent.... da muss man lernen....Zeichnen haben wir nicht gelernt )
Dann hatten wir auch noch den Schreinermeister, durch Krankheit jetzt Steuerfachangestellte, der Mann war knochen trocken, er hatte aber seinen Plan, was sein unterrichtet werden muss. Hat das auch stur durchgezogen, nach dem Motto, ich lese euch jetzt die 2 Stunden die VOB vor, weil ich das muss. Er hat jedoch auch wichtige Tips und Ratschläge gegeben.
Dann Stilkunde, wieder ein anderer Dozent, der hat in den paar Stunden, die dafür drinne sind, alles behandelt, wäre vielleicht besser sowas mit Gestaltung und Zeichnen zu verbinden.

Man könnte sagen, man kann sich die Kurse sparen... Aber es ist wahrscheinlicher.... leider... das man als Kursteilnehmer besteht...

Ob man jetzt den kaufmännischen Teil oder die Ausbildereignung, wo auch immer macht, das muss man schauen. Diese Teile fand ich gut bei der HWK in der Nachbarschaft, wo ich dann alles gemacht habe.

Aber das die Preise auseinandergehen... Freie Marktwirtschaft und unterschiedliche Bildungssysteme.....
Ich bin übrigens Pro Meister,
da der Geselle,
der was kann,
sich meistens nicht selbststängig macht,
sondern gut verdient und nen sicheren Job hat.


Gruß,
Rumba
 

werists

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Yggdrasil

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Zu Beginn solltest Du Dich Fragen, ob Du möglichst schnell den Meister machen willst. Vielleicht stehst Du ja schon in den Startlöchern zur Selbständigkeit. Im Grunde sind die Vorbereitungskurse ja keine Pflicht. Du kannst Dich einfach so zu den Prüfungen anmelden. Ob das dann Gut geht, ist eine andere Frage.
Andererseits kann man aber auch noch mal richtig was lernen. Ich hab seinerzeit eine Meisterschule in Bayern besucht. Das hat sich echt gelohnt und es war eine tolle Zeit. Hat aber dann mit Prüfung und Meisterstück 1 3/4 Jahr in Vollzeit gedauert. Dort wurde zwar keine Kursgebühr verlangt, gekostet hat es aber dennoch einiges (Verdienstausfall, Unterkunft, Lehrmaterial, Übungsmaterial, Exkursionen, ...).
Ich denke, der Preis ist, wie immer nicht Alles.
Es zeichnet sich hier ja schon ab, dass man dafür mitunter sehr Verschiedenes geboten bekommt.
Und im Grunde ist es doch toll, dass man die Wahl hat, wo und in welchem Rahmen man sich auf die Prüfungen vorbereiten möchte.

Gruß,

Sebastian
 

Besserwisser

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Namen sind Schall und Rauch und manchmal einfach historisch begründet.
Zur SBH Gruppe gehören auch Angebote die nichts mit Handwerkskammern zu tun haben:
Chip-Akademie https://www.dresden-chip-academy.de/
Fachhochschule https://www.fh-mittelstand.de/


Doch -zumindest insofern man einen Zusammenhang zwischen Kammer und Kreishandwerkerschaft herstellen will: "Die Stiftung Bildung & Handwerk mit Sitz in Paderborn ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich für die Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung sowie internationaler Verständigung und Zusammenarbeit in Bildung und Beschäftigung engagiert. Sie wurde im Jahr 2001 durch die heutige Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe – einem Wirtschaftsverband für das regionale Handwerk – gegründet."
 

Lico

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Mich interessiert das Thema ganz allgemein und als jemand, der in der beruflichen Bildung arbeitet, hab ich natürlich erstmal nach dem gültigen Rahmenlehrplan für Tischler/Schreiner Meisterprüfungen gesucht. Ich finde diese Pläne für alle möglichen Berufe im Netz als PDF, aber nicht für Tischler. Hat da mal einer einen Link für mich oder wird der nur unterm Ladentisch gehandelt?

Lico
 

carsten

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Hallo

das es einen verbindlichen Rahmenlehrplan für Meisterprüfungen gibt wäre mir neu.
Da bei den Prüfungen die Hoheiit bei der jeweiligen HWK liegt sind deren Anforderungen auch mitunter ähnlich unterschiedlich wie die Kosten. Wobei da keine Relationnen dazwischen bestehen. Der Bundesverband hkh nennet seinen "Rahmenleehrplan" ( das dopplete "e" ist kein Schreib oder Tippfehler) eine Hilfestellung, die Inhalte des Unterrichts, die Lehr- und Lernmaterialien sowie die Zeitpläne auf die geänderte Prüfungsverordnung auszurichten. Stand 2008.
Das reicht von bloser Auffrischung der Lehrinhalte der Gesellenprüfung ( insbesondere bei der Fachtheorie) bis hin zu fachlich fundierter und an der Realität orintierten "Infos" zu VOB und anderen rechtlichen Themen.
Vielfach leider nur auf Bestehn der Prüfung ausgelegt statt auf Lernen fürs Leben in dem Fall Berufsalltag. Ein Zustand der mich als Schüler zu allen Zeiten verfolgt hat. Heute kommt teils noch hinzu dass Aufgabenstellungen zwar fachspezifisch korrekt sind aber an der Realität vorbei.
 

Lico

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Für andere Berufe gibt es das. Beruhen auf Verordnungen der BWMI. Federführend für die Ausarbeitung dürfte das Bundesinstitut für Berufliche Bildung sein, die auch die Rahmenlehrpläne für die Gesellenausbildung machen. Ich wüsste sonst nicht wie das mit der staatlichen Anerkennung gehen sollte. Aber was weiß ich schon.

Lico

Ich hab was gefunden, bei dds online. Bezieht sich auf eine Neue Meisterprüfungsverordnung von 2008. Demnach hat der Bundesverband Holz und Kunststoff einen neuen Rahmenlehrplan veröffentlicht. Zu bestellen bei HKH Service+Produkte in Berlin

Das sollte man sich vielleicht erstmal besorgen. Damit verfügen dann nämlich die Meisterschulen nicht mehr über irgend ein obskure Geheimnissen.
 
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Roterbischof

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Hallo, wenn du in der Nähe von Karlsruhe wohnst wäre Kaiserslautern auch nicht writ, hier ist es eine Schule und die ist umsonst, nur die Prüfungsgebühren sind zu zahlen und die legt hier die Innung fest, glaube das waren bei mir so 3500 DM, das wird es jetzt in euro kosten natürlich plus Lohnausfall für 13 Monate. Mfg
 

carsten

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Hallo

ein obskures Geheimwissen ist das sicher eh nicht. Die Stundentafel kann man ja bei den meisten Schulen online einsehen.
Entscheidend ist eigentlich was geprüft wird. Ok ich hab das vor 2008 gemacht und das fand ich wenig an der Realität ausgerichtet. Das hat sich ja ein wenig geändert.
 
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