Meine erste Gratleiste

Dusi

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Ich habe in den letzten Tagen das erste mal eine Gratleiste hergestellt. Mehr als Designelement bei einem Schneidebrett als konstruktives Element.

Das Ergebnis ist so mittelmäßig, vielleicht hat jemand ja einen Tip, was ich besser machen könnte. Mein Vorgehen war folgendermaßen.

Zuerst habe ich mit einem Nutfräser eine Nut in die Platte gefräst, dann einen Gratleistenfräser eingespannt in den Frästisch und die Gratnut (heißt das so) auf einen Rutsch gefräst.

Dann habe ich die Leisten genommen und mit der genau gleichen Einstellung des Fräsers die Leisten von beiden Seiten gefräst. Dabei habe ich die Einstellung des Anschlags immer wieder korrigiert, bis ich die Leiste gerade so in die Nut schieben konnte.

Etwas komisch war dann aber, dass die eine Leiste einigermaßen leicht (mit der Hand) einzuschieben war, während die andere Leiste nur mit Hilfe eines Hammers überredet werden konnte. Am Ende war dann die eine Leiste auch ein wenig zu tief gefräst, d.h. die Leiste sitzt nicht so tief in der Nut, dass die Schulter direkt auf der Platte aufliegt.

Das ist aber bei beiden Leisten unterschiedlich, eine ist OK, die andere nicht so sehr. Auch merke ich einen Unterschied zwischen vorne und hinten wo die Passung ingesamt mal besser, mal schlechter ist.

Habt ihr irgendwelche Tricks?
 

heiko-rech

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Hallo,

dass eine Leiste gut passt, die andere nicht hat seine Ursache sehr oft darin, das das Holz, in das du die Gratnut gefräst hast, nicht ganz gerade war. Dann lag es auf dem Frästisch nicht ganz auf und die Nut ist nicht überall gleichmäßig tief.

Holz ist ja oft nicht ganz genau gerade. Das kannst du beim Fräsen aber kompensieren, indem du eine gerade Leiste auf das Brett aufspannst. Die Leiste zieht dein Brett gerade und du kannst dann mit aufgespannter Leiste fräsen. Auch beim Einschieben der Gratleiste wird dann die gerade Leiste wieder aufgespannt.

Ich hoffe meine Erklärung war veständlich.

Gruß

Heiko
 

Komihaxu

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dass eine Leiste gut passt, die andere nicht hat seine Ursache sehr oft darin, das das Holz, in das du die Gratnut gefräst hast, nicht ganz gerade war.
Kann auch sein, dass es nicht gleichmäßig dick war.
Ich hatte neulich mal Gratleisten aus Holz gemacht, dass ich zuvor per Handhobel grob auf Dicke gebracht habe. Sonderlich genau war ich dabei nicht. Die Leisten hatten alles zwischen 14 und 18 mm.

Der Trick, um dennoch gleichmäßig dicke Gratleisten zu bekommen, ist folgender:
- Erste Seite klassisch am Frästisch vorbeischieben.
- Zweite Seite so fräsen, dass das Holz zwischen Anschlag und Fräser durchläuft. So erhält man immer gleich hohe Schwalben, egal wie dick das Holz vorher war.

EDIT, dank Heiko:
Achtung, beim zweiten Durchgang wird die Leiste von der anderen Seite herangeführt, sonst fräst man im Gleichlauf! Das wäre gefährlich!
 

beppob

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grüß dich dusi,

normalerweise macht man die gratnut und die gratleiste auch leicht konisch, daß man sie zu 2/3 leicht von hand einschieben kann und erst dann mit leichten hammerschlägen, oder einer zwinge der rest eingetrieben wird. die flächen und kanten leicht mit kernseife einreiben, damit es besser flutscht :emoji_wink: wenn's beim fräsen nicht auf anhieb passt, kann man auch den rest mit einem "grathobel" einpassen.

plane flächen, winklig gehobelte, gleichmässige leisten erleichtern natürlich die arbeit und verbessern das ergebnis. zwischen dem aushobeln und dem graten nicht lange warten, wenn das holz tagelang in der werkstatt rumliegt, bevor es weiterverarbeitet wird, kann es sich verziehen.
 

heiko-rech

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Hallo,
Der Trick, um dennoch gleichmäßig dicke Gratleisten zu bekommen, ist folgender:
- Erste Seite klassisch am Frästisch vorbeischieben.
- Zweite Seite so fräsen, dass das Holz zwischen Anschlag und Fräser durchläuft. So erhält man immer gleich hohe Schwalben, egal wie dick das Holz vorher war.
Das ist auch eine Möglichkeit, stimmt.
Zwei kleine Ergänzungen habe ich dazu aber noch:
- Beim zweiten Fräsgang ist die Vorschubrichtung zu ändern, da sonst im Gleichlauf gefräst wird. Die Leiste könnte das Fliegen lernen.
- Den freilaufenden Fräser würde ich ein wenig abdecken.

Gruß

Heiko
 
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