Meckern, meckern, meckern!

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Hallo zusammen ich habe mich grade mal so etwas umgesehen im Forum und festgestellt, daß immer wieder gemeckert wird:

z.B. ich würde mich in Deutschland nicht mehr selbstständig machen
oder den Meistertitel halte ich für überholt u.s.w.

Sagt mal wo lebt Ihr denn?
Kennen die Leute denn den Vergleich in anderen Ländern?
Z.B. GB? Da giebt es keine "Handwerksausbildung".
Der Sohn lernt vom Papa und das macht der bis zum Lebensende.
Ich habe mal jemanden kennen lernen dürfen von dort, er nannte sich "Schreiner", ich war erschüttert! Jemand mit so wenig fachwissen das kann man sich hier nicht vorstellen.
Seid erstmal froh über das was mann hier so lernen kann (um sonst oder auf pump).
Wenn man sich im Ausland weiterbilden will geht das nicht so einfach, da giebt es kein Barfög.
Die Fachschulen sind um ein X faches teurer (im vergleich zum Duchschnittslohn)

Ich bin einfach nur noch Sauer!!!
Wie kann man nur sagen das "wir" es hier schlecht haben!

MfG Restor
 

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Dann mach halt deinen Meister und mach Dich selbständig.
Dein unermeßlicher Reichtum wird dann nicht mehr aufzuhalten sein.
 

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Den Vergleich in andern Ländern giebt fachwissen mann um sonst. pump giebt Barfög zum vergleich duchschnittslohn. Ich: Sauer
 

Jott

ww-esche
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Unregistriert schrieb:
Den Vergleich in andern Ländern giebt fachwissen mann um sonst. pump giebt Barfög zum vergleich duchschnittslohn. Ich: Sauer


Sehr süß. Was heißt das?
 

derdad

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Liebe Freunde!
Ich kann, so glaube ich zumindest, mit einiger Erfahrung zu diesem Thema beitragen. Bin zwar Österreicher, aber die Handwerks-, Ausbildungs,- Sozial-, und Lebensstruktur ist doch sehr ähnlich der in Deutschland.
Zuallererst muss ich einmal Restor recht geben. Wir sollen froh sein in einem Land geboren worden zu sein in dem überspitzt gesagt wirklich noch "Milch und Honig" fließt. Es wird einfach auf sehr hohem Niveau gejammert. Doch das wird sich nie ändern. Je höher das Lebensniveau, umso mehr will man noch und umso weniger zufrieden ist man.
Endlich einmal einer der diese Sache auch so sieht.

Auf der anderen Seite bin ich auch Hr. Unregisterts Meinung.
Aber in dem Sinne, das der Meisterbrief überholt ist. Ich finde nicht als Berufsausbildung, aber als Vorraussetzung für eine selbständige Tätigkeit. Überhaupt ist bei uns für eine selbstándige Tätigkeit noch zu viel Bürokratie notwendig. Und falls man sieht es geht nicht wie man es sich vorgestellt hat (von Insolvenz will ich gar nicht reden) ist es fast noch schwieriger den Betrieb zu schließen als einen neuen zu eröffnen. Darin sehe ich ein großes Problem.
Die Berufsausbildung in Mitteleuropa ist so hoch wie nirgends auf der Welt, und das soll auch so bleiben. Dementsprechend auch die Qualität. Diese Chance muss man nützen, auch wenn es im eigenen Land mit dem verkaufen der Qualität immer schwieriger wird weil diese nun mal schon selbstverstándlich ist.

Alles in allem muss ich aber wiederholen dass wir in einem Land leben in dem es uns so gut geht wie nur ganz selten wo auf der Welt.

gerhard

P.S.: Zur information: Hab vor 20 jahren die Meisterprüfung gemacht. Hab dann 10Jahre "an der Hobelbank" gearbeitet. War anschließend 5 Jahre selbständig. Dann gut 2 Jahre Afrika als Entwicklungshelfer. Und nun in Wien in einer Behindertenwerkstatt als Tischler.
 

Erik

ww-buche
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Auf die Gefahr hin, vom Gerhard für einen Schleimer gehalten zu werden, der ihm immer recht gibt:

Natürlich stimmt das erst mal so, was er sagt bezüglich Ausbildung und Lebensstandard.

Aber:
Auch ich stehe seit 20 Jahren eigenverantwortlich auf meinen eigenen Füssen und muß einfach sagen, das es von Jahr zu Jahr schwieriger wird, sich zu behaupten.
Das fängt mit den Millionen Vorschriften an, die in Deutschland jedes Jahr neu ersonnen werden, um den paar Leuten Knüppel zwischen die Beine zu werfen, die noch was bewegen wollen und auch beim Arbeiten nicht auf Tarifvertrag oder Uhr sehen.
Und hört mit dieser bescheuerten 1%Regelung für Firmenfahrzeuge, die nur ausgedacht worden ist, um kleinen Unternehmern das steuerliche Absetzen ihrer Fahrzeuge zu verhindern, noch lange nicht auf.

Ich glaube darüber hinaus, das es viele noch gar nicht wahrhaben wollen, was in Kürze da aus China und etwas später aus Indien auf uns zurollt.
Ich bin Zulieferer für den hochgelobten deutschen Maschinenbau.
Wenn ihr wüßtet, wie da teilweise die Kalkulationen aussehen müssen, um überhaupt noch ein Bein auf die Erde zu bekommen; unser Eingangsschreiber würde schreiend weglaufen.
Denn da gehts mittlerweile nicht nur um Stückzahlen oder minderwertige Produkte, sondern auch schon um Prototypen und Kleinstserien anspruchsvollster Teile mit hohem handwerklichen Einsatz, die von dort kommen.

Wenn ich dann dagegen so viele junge Leute sehe, die ihren Tischlerberuf aus Überzeugung gewählt haben, und die hier immer häufiger um Arbeit bitten, die sie aber nicht bekommen, weil es den (auch immer weniger werdenden) Betrieben schlecht geht, bricht es mir fast das Herz.

Soll ich da mit meinen Erfahrungen einem jungen , noch erwartungsfrohen Menschen wirklich raten, sich so was anzutun?

Nee...und Punkt!



Übrigens Barfög hat Anspruch darauf, im Jahr 2006 mein Lieblingswort zu werden. Nomen est omen!

Amen
 

raftinthomas

ww-robinie
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hallo restor,

du darfts gern sauer sein, dass kann eund will ich dir nicht verbieten.
genausowenig kannst du mir verbieten, dauer auf die kammerlobby zu sein, bei denen ich für viel geld meinen meisterbrief gekauft habe. die qualität ist dermassen beschissen, da könnte ich dir abende lang von erzählen.
du darfst ausserdem nicht die meisterausbildung mit dem dualen berufsausbildungssystem in einen topf werfen (mach ich auch nicht). diese ist nämlich der hauptgrund für unseren hohen berufsausbildungsstandart.
dass ich als unternehmer mit einem bein im knast stehe, weil ich gar nicht alle auflagen und vorschriften einhalten kann (teils aus reinem unwissen, teils aus schlicht finanziellen gründen), könnte durchaus ein grund sein, kein unternehmen hier (ich würde das sogar auf die EU ausweiten) zu gründen.

nichts desto trotz lebe ich gern in diesem lande, mit allen vorteilen die es bietet, zb gute infrastruktur, medizinische versorgung, geringer kriminalität etc.

ich würd mich freuen, wenn du dich da noch mal äussertest.
 

Glismann

ww-robinie
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Ich will auch mal meckern:

Sich nicht anmelden und dann als Unbekannter die großen Sprüche ablassen?

Das ist doch Mist ( stinkender Schweinemist )
Wenn Ihr Eure Meinung vertretet, meldet Euch doch bitte an.

Gruß aus Hamburg
 

islander

ww-birke
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Das ist immer so eine Sache mit den bürokratischen Hürden und Regularien...
Ich persönlich halte das hier aufgebaute System mit Innungen, Kammern und Verbänden einfach für überzogen. Da wurde einfach über die Jahre der gordische Knoten immer weiter geknüpft , und nun ist wohl so schnell keiner in der Lage diesen zu zerschlagen.
Zumal es ja auch noch genug Anhänger dieses Systems gibt... ...hat wohl auch damit zu tun, daß einige aus ihren Positionen in Organisationen einen nicht unerheblichen wirtschaftlichen Vorteil ziehen.
Aber dieser Zustand ist ja leider nicht alleine aufs (Tischler-)Handwerk bezogen.

Doch da wir z.Z. wirklich noch in einem Land leben wo "Milch und Honig" fließen, wird auch noch eine Menge Zeit vergehen, bis sich was entscheidenes ändert.
Der Honig muß erst verebben und die Milch sauer werden, bevor sich hier in diesem Lande wirkliche Veränderungen durchsetzten lassen.
 
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