MDF sinnvoll mit Taschenbohrungen verbinden?

xammm

ww-pappel
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Hallo!

Ich möchte ein Sideboard aus MDF bauen. Ich habe (19mm) MDF als Material gewählt, da ich das Sideboard lackieren möchte.

Das Sideboard wird ca. 200cm breit, 50cm tief und 50cm hoch (+ Beine). Das Sideboard soll 4 Fächer haben, die jeweils knapp 50cm breit sind. Vor die Fächer kommen Türen mit Topfscharnieren.

Um die Seitenwände mit dem Deckel des Sideboards zu verbinden möchte ich Taschenbohrungen verwenden. Warum Taschenbohrungen? Zum einen habe ich nicht so lange Schraubzwingen, dass ich leimen könnte. Eine andere Option wäre einfach von außen verschrauben. Da habe ich aber Angst, dass man (trotz Verspachteln) nachher durch den Lack die Schrauben sehen kann. Ist die Sorge unberechtigt, wenn man sauber (mehrfach) verspachtelt?

Nun meine eigentliche Frage: Bei den gängigen Taschenbohrlehren ist es ja nicht möglich/vorgesehen, dass man das hinten liegende Brett vorbohrt. Ist das ein Problem bei MDF? Mir ist klar, dass MDF-Kanten sofort aufreißen, wenn man eine Schraube reindreht. Gilt das auch, wenn man in die Fläche schraubt?

Viele Grüße
Max
 

yoghurt

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Hallo,
in die Fläche geschraubt ist MDF gutmütig.
Die Kanten werden sich abzeichnen, wenn Du stumpf verbindest, ob mit Leim oder ohne (zusätzlich zu den Pocket Holes). Tischler würden die Korpusteile innen fertig lackieren und dann auf Gehrung mit Klebeband verleimen und anschließend von außen fertig lackieren.
Eine Möglichkeit die Gehrungen herzustellen (ohne Tischfräse und Formatkreissäge) könnte eine Oberfräse mit Fasenfräser sein. Den Anlaufring einfach auf einer darunter gespannten Leiste laufen lassen. Natürlich schrittweise in die Tiefe fräsen.
Das ist alles machbar aber ohne Erfahrung und Ausrüstung nicht trivial. Ich kenne Dich und Deinen Hintergrund ja nicht, da ist es schwierig zielführende Tipps zu geben.
 

Lemieux

ww-pappel
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Hallo!

Ich möchte ein Sideboard aus MDF bauen. Ich habe (19mm) MDF als Material gewählt, da ich das Sideboard lackieren möchte.

Das Sideboard wird ca. 200cm breit, 50cm tief und 50cm hoch (+ Beine). Das Sideboard soll 4 Fächer haben, die jeweils knapp 50cm breit sind. Vor die Fächer kommen Türen mit Topfscharnieren.

Um die Seitenwände mit dem Deckel des Sideboards zu verbinden möchte ich Taschenbohrungen verwenden. Warum Taschenbohrungen? Zum einen habe ich nicht so lange Schraubzwingen, dass ich leimen könnte. Eine andere Option wäre einfach von außen verschrauben. Da habe ich aber Angst, dass man (trotz Verspachteln) nachher durch den Lack die Schrauben sehen kann. Ist die Sorge unberechtigt, wenn man sauber (mehrfach) verspachtelt?

Nun meine eigentliche Frage: Bei den gängigen Taschenbohrlehren ist es ja nicht möglich/vorgesehen, dass man das hinten liegende Brett vorbohrt. Ist das ein Problem bei MDF? Mir ist klar, dass MDF-Kanten sofort aufreißen, wenn man eine Schraube reindreht. Gilt das auch, wenn man in die Fläche schraubt?

Viele Grüße
Max
Hallo Max!

Hast du das Sideboard schlussendlich mit Taschenlöchern gebaut, oder eine andere Variante Vorgezogen?

Zum Thema Pocketholes in MDF:
Kreg meint, man könne MDF mit Pocketholes verbinden. Sie raten aber die Kupplung des Akkuschraubers sehr niedrig einzustellen, damit die Schraube auch wirklich rechtzeitig halt macht. Außerdem empfehlen sie die Schrauben mit grobem Gewinde.
 

KalterBach

ww-robinie
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Guuden,

MDF ist zu leicht zu spalten, ich denke,
spätestens der Schraubenkopf wird es Zeigen.
Teststück bauen!
Da hat Justus den Nagel auf den Kopf getroffen.

Ich habe eine Baum-Garderobe gebaut und der zweite Baum ist auf einen runden Fuß geschraubt. Trotz vorbohren ist das MDF unten gespalten.

Am Kinderbett von K1 haben wir auch so einen Fall. Da hat es das Stirnteil unten gespalten.

Also ich würde bei MDF auf jeden Fall sehr vorsichtig sein.
 
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