Massivholzdielen

Celsius

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Guten Morgen liebe 'Holzgemeinde',

ich habe ein Anliegen bzgl. unserer neu verlegten Massivholzdielen.
Es handelt sich dabei um 20mm dicke Eichendielen mit einer Breite von 16,7 cm.

Als die Dielen vom Fachmann verlegt wurden, ist es hin und wieder mal vorgekommen, dass der Kleber auch auf die obere Seite der Dielen gelangt ist. Auf Nachfrage, ob man das später nicht sehen würde habe ich als Antwort erhalten, dass der Boden zum Schluss nochmal geschliffen wird und man davon nichts mehr sehen würde.
Dem ist jetzt aber nicht so. Der Boden ist 2x geölt worden. Nach dem ölen 'heizt' die Oberfläche entsprechend an, so dass jetzt alle Flecken zu sehen sind - und das verteilt auf ca. 120qm. Das sind nicht nur kleine Flecken, sondern z.T. Flächen von 10x15cm. Bei dem Preis des Bodens extrem ärgerlich.

Was kann ich jetzt tun? Den 'Fachmann' möchte ich da lieber nicht nach fragen, sondern mir hier konstruktive Vorschläge holen. Diese würde ich dem Fachmann dann gern vortragen.

Der Hersteller des Bodens hat mir den Hinweis gegeben, dass man die Dielen einzeln nach einer bestimmten Reihenfolge abschleifen muss (Körnung P40, P60, P80, ...).
Aber passiert nicht folgendes, wenn der Boden dielenweise abgeschliffen wird: Die Dielen werden ungleichmäßig dick und die Fasen zwischen den Dielen damit auch?

Macht es nicht mehr Sinn, den Boden komplett abzuschleifen und dann wieder neu zu ölen?
Kann man die Fasen, welche dadurch ja fast verschwinden werden, eigentlich neu 'ziehen'?

Ich danke im Voraus für eure Vorschläge
 

SteffenH

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ist es hin und wieder mal vorgekommen, dass der Kleber auch auf die obere Seite der Dielen gelangt ist.

Was für Kleber? Sind die Dielen vollflächig auf den Estrich geklebt?
Wenn die Dielen eine kleine Fase an den Kanten haben, sind sie normalerweise schon oberflächenfertig geschliffen. Das wiederum bedeutet, dass möglichst kein Leim/Kleber auf die Oberfläche kommen sollte. Leichtere Verschmutzungen werden vor dem Ölen oder Lackieren höchstens mit einem Tellerschleifer und Pad beseitigt. Eigentlich reicht aber nach dem Verlegen ein Staubsauger.
Auf jeden Fall sind Flecke durch Kleberreste vollkommen inakzeptabel.
 

Celsius

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Hallo Steffen,

das ging aber schnell. Vielen Dank für deine Antwort.

- Der Kleber ist Bostik PK Elastik
- Die Dielen sind vollflächig verklebt
- Die Dielen sind von OSMO (Eiche rustikal, unbehandelt) Katalog Seite 15 (MegaZine)
 

hinnakk

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Ich sehe das auch so, Kleberflecken sind inakzeptabel. Diese hätte man vor dem Ölen leicht entfernen können. Ich würde es mit einem Schleifpad probieren, das ist nicht so aggressiv, und von Hand in Faserrichtung Schrubben. Wenn nur wenig Material abgetragen wird, müsste man das ohne Verletzung der Fase beheben können. Wenn die gesamte Fläche geschliffen wird, wird die Fase verschwinden, bzw ungleichmäßig sein. Nachziehen lässt sich die Fase nicht soweit ich weiß.

Schade um den Ärger am schönen neuen Boden.

Schöne Grüße

Hinnakk
 

Celsius

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... Ich würde es mit einem Schleifpad probieren, das ist nicht so aggressiv, und von Hand in Faserrichtung Schrubben. Wenn nur wenig Material abgetragen wird, müsste man das ohne Verletzung der Fase beheben können.

Wie sieht es denn dann aus, wenn man die abgeschliffene Stelle neu ölt? Sieht man an den Stellen die Übergänge oder wird das wieder zu einer Fläche?
 

SteffenH

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habe ich als Antwort erhalten, dass der Boden zum Schluss nochmal geschliffen wird

Das ist Unsinn, die Dielen sind fertig geschliffen. Es kann natürlich passieren, dass mal ein bisschen Kleber auf das Holz kommt. Der muss dann sofort und sorgfältig entfernt werden. Die großen Flatschen sind durch das überflüssige Schleifen entstanden, der Kleber wurde weich und schön verteilt :emoji_frowning2:
Wie gesagt, inakzeptabel.
Das Problem mit dem Abschleifen und den verschwindenden Fasen siehst du ganz richtig. Da soll sich dein Fachmann mal was zu einfallen lassen.:confused:
 

TBO

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Klebstoff auf MS-Polymer-Basis...

Der "Fachmann" hätte die Klebstoffreste schon in nicht abgebundenen Zustand mit Aceton, Spiritus oder Ähnlichem entfernen sollen, im abgebundenen Zustand kann er nur noch mechanisch entfernt werden. Schleifen, schleifen, schleifen....

Ich würde den gesamten Boden vollflächig schleifen um keine Unebenheiten zu riskieren. Die Fase wird man vielleicht nachfräsen können, würde mir da aber nicht allzu viel Hoffnung machen.

Allerdings klingt das Ganze eher nach Reklamation. Lass doch erst mal den "Fachmann" nachbessern.
 

TBO

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Naja, Du musst ihm ja nicht glauben, aber ihm zwei Gelegenheiten geben, die Fehler zu beseitigen, danach kannst Du vom Vertrag zurücktreten.
 

Celsius

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OK, angenommen er schlägt vor, den gesamten Boden abzuschleifen, weil er keine andere Möglichkeit sieht. Dann sind die Fasen weg, welche aber nicht nachgefräst werden können. Kann ich dann vom Vertrag zurücktreten?
Oder kann mir evtl. jemand eine Auskunft geben, ob die Fasen nicht doch nachgefräst werden können?
 

SteffenH

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Oder kann mir evtl. jemand eine Auskunft geben, ob die Fasen nicht doch nachgefräst werden können?

Gehen tut das schon, ist natürlich eine Sisyphus Arbeit.
Vorher würde ich an seiner Stelle aber versuchen, ob man die Flecke nicht mit einem Excenterschleifer und Nachölen wegkriegt. Dabei besteht natürlich die Möglichkeit, dass man das dann auch wieder sieht. Eventuell hilft, von einem Fleck ausgehend die ganze jeweilige Dielenlänge abzuschleifen.
 

Celsius

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Gehen tut das schon, ist natürlich eine Sisyphus Arbeit.

Das wäre mir an dieser Stelle ziemlich egal wie lange er dafür braucht.
Gibt es dafür ein bestimmtes Gerät, welches auf eine bestimmte Tiefe eingestellt wird und womit die Fase dann nachgezogen werden kann?

Euch allen bis hierhin erst einmal vielen Dank für die vielen schnellen Antworten.
Wenn noch jemand etwas zum Thema weiß, dann bitte weiter hier rein schreiben.

Bis dahin
 

WinfriedM

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Mir ist keine Maschine bekannt, die so eine Fase im eingebauten Zustand nachfräst. Würde mich sehr überraschen, wenn es sowas gibt. Ich meine eine Maschine, mit der das zu einem bezahlbaren Aufwand/Nutzen machbar ist.

Oberfräse würde genau aus diesem Grund ausscheiden.
 

elgarlopin

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@ Winfried: Sehe ich nicht so wie du. Siehe auch den vorigen post von Steffen!
Aber nochmal, wie schon anderswo gesagt:
Soll sich doch der fachmännische Verleger seinen Kopf dazu machen!
:emoji_slight_smile: Franz
 

TBO

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Nachbessern lassen, im schlimmsten Fall komplett neu. Das Recht steht auf deiner Seite.
 

WinfriedM

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@Franz: Privat, wer Zeit hat, schon. Aber ich kann mir einfach keinen Parkettleger vorstellen, der mit einer Oberfräse Fasen einfräst. Wenn das doch Gang und Gäbe ist, lerne ich gerne dazu.
 

elgarlopin

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Nochmal @ Winfried:
Wenn das ein "Fachmann" verlegt und OF-behandelt hat, soll er doch das Problem lösen!

@ Celsius: Um was für einen "Fachmann" handelt es sich da eigentlich? Ein fachkundiger Bekannter? Ein Parkettleger-Unternehmen? Wieso machst du dir eigentlich den Kopf und nicht derjenige, der das verbockt hat?
:emoji_slight_smile: Franz
 

Sägenbremser

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Guten Tag Celsius
kann auch nur sagen das die Kleberflecken nun wirklich nicht dein Problem ist.
Weise den " Fachmann" darauf hin, daß du auf die gefasten Längskanten bestehst.
Die Aussage des Dielenherstellers hast du ja, er empfiehlt einen Grundschliff mit
K40 bis K180, danach gibt es keine Fasen mehr, also muss der Bodenverleger die
V-Fugen vor dem Schleifen vergrössern. Wie er das bewerkstelligt ist seine Sache,
wenn das nicht klappt muss er den Boden entfernen, den Estrich schleifen, ihr im
Hotel übernachten/ Urlaub machen. Warum er den Kleber nicht vorher aus den
Fugen entfernt hat kann ich nicht nachvollziehen, kurzes Überschleifen von Kleber-
resten ist auf jeden Fall ganz übel. Das ist jetzt richtig schön tief in den Eichenporen
eingearbeitet. Wenn der mit einer Oberfräse anrückt, solltest du schon bei der ersten
Fuge mal nachsehen ob dir das Ergebnis gefällt. Wenn er pro Mann zwei Simshobel
dabei hätte, könnte ich mir vorstellen das es klappen könnte. Vorm Schleifen!

Tut mir leid für euch, liebe Grüsse, Harald
 

elgarlopin

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"Wenn er pro Mann zwei Simshobel dabei hätte, könnte ich mir vorstellen das es klappen könnte".
Na, der ist wirklich gut! Links und rechts? Beidhändig? :emoji_grin: Stell ich mir grade mal so vor!:emoji_grin:
:emoji_slight_smile: Franz
 

Sägenbremser

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Guten Abend Franz
habe ich extra so hingestellt, der Celsius hat ja wirklich nichts zum Lachen
finde ich, eher ein Trauerspiel des Fachmanns der im seinen Boden versaut.

Schon klar, das ich einen Ralli Simshobel und einen Ralli Eckensimshobel
mir vorstelle für jeden Mann. Alleine möchte ich keine 120 qm fasen müssen.
Im kleinen Rahmen hat das bei mir schon funktioniert, obwohl ich bestimmt
mit zweihändiger Werkzeugbestückung schneller gewesen wäre. :emoji_grin:

Eigentlich müsste der Mann das nach Feierabend selber machen müssen.
Auf den Knien, ohne Brot und Wasser. :emoji_grin:

Liebe Grüsse, Harald
 

wandergeselle

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hamborch/HH
moin -
seh ich genauso-
keberreste simd sofort aufzunehmen-
steht bei dem kleber auch im datenblatt.
auf die knie !
 

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Celsius

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Hier hat sich ja noch einiges getan. Vielen Dank für die Antworten.

@ Celsius: Um was für einen "Fachmann" handelt es sich da eigentlich? Ein fachkundiger Bekannter? Ein Parkettleger-Unternehmen? Wieso machst du dir eigentlich den Kopf und nicht derjenige, der das verbockt hat?
:emoji_slight_smile: Franz

Ja, genau hier entsteht das Problem. Es ist ein Bekannter von mir, welcher in seiner Fa. tagtäglich Fußböden verlegt und seit vielen Jahren in der Parkett-Firma tätig ist. Von daher wundere ich mich, dass er die Vorgaben des Herstellers nicht beachtet, und den Kleber sofort entfernt hat. Er hat auch darauf bestanden genau den Kleber zu verwenden.

Ihm ist die Sache natürlich äußerst unangenehm und er ist natürlich bereit den Schaden zu beheben.

Ich habe ihm jetzt gesagt, er soll erstmal ein paar Dielenreste nehmen und diese zu einer kleinen Fläche zusammenbauen. Dann die Testfläche mit dem Kleber genauso behandeln wie meinen Fußboden. Abschleifen und 2x ölen. Dann soll er mir zeigen, wie er die Flecken behoben bekommt und was mit den Fasen passiert.

Lasse jetzt ungern weitere Experimente mit dem fertigen Boden zu.
 
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