Massivholz Bett aus Douglasie

airleader

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Guten Abend!

Ich plane mein erstes eher einfaches Projekt aus Massivholz und habe ein paar Fragen mangels Übung:

Ausgangsmaterial soll Douglasie sein. Da habe ich meine Gartenhütte draus gemacht, es gefällt mir, es wächst vor der Haustüre und ich bekomme vom örtlichen Händler entsprechende Dielen in 50x280 (was ich gesehen habe ist ziemlich astfrei). Die will ich auf Endmaß 40 in der Dicke bringen und baue mir dafür eine Planfräsvorrichtung. Spricht etwas grundsätzlich gegen das Material?

Am unsichersten bin ich mir bei den Verbindungen am Fußteil:
Das Fussbrett soll mit den beiden Füßen per Nut/Zapfenverbindung (22mm breit und tief) verleimt werden. Wie ist das mit Querholz auf Längsholz - geht das? Wenn ja, muss ich in der Nut Spiel lassen oder ist das bei 150x40 Fußbrettquerschnitt vernachlässigbar? Passt die Dimensionierung des Zapfens?

Die Füsse sollen 80x80 Querschnitt haben, zusammengeleimt aus zwei 40 er Brettern und unten auf 40 x 40 verschlankt. Ist die Dimensionierung ausreichend?

Die Seitenbretter dann mit Berliner Betthaken (120 x 16 vereinfacht dargestellt) an den Füßen und Kopfteil.

Damit man sich das ganze vorstellen kann, ein paar Bilder:

Bett v6-3.png
Bett v6.png


Bett v6-2.png

Würde mich über ein paar Profitricks und Hinweise freuen und wünsche noch einen schönen Abend!
 

Lorenzo

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Ich verlink die mal ein Bett das ich kürzlich gebaut hab.
https://www.woodworker.de/forum/thr...0cm-aus-esche-ahorn-birne-und-kirsche.128334/

Der geteilte Zapfen schwächt das Bein deutlich weniger.

Wenn das Holz gut getrocknet ist, sagt man das 15 bis max. 20cm längs auf quer gehen. Ich habs konstruktiv ein bisschen aufwändiger gemacht und das Arbeiten damit ermöglicht, es wäre aber auch ohne gegangen.

Ich würde die zapfen noch länger machen, dann können sie den Hebelkräften besser widerstehen.

Die Dimensionierung der Beine reicht.
 

airleader

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Ah, super für die schnellen Tips!

Ja - das Holz soll kammergetrocknet sein. Ich würde es noch ein paar Tage in der Wohnung lagern (1-2 Wochen??) bevor ich es verarbeite.

Deinen Beitrag hatte ich seinerzeit schon mit Interesse verfolgt - Top Arbeit (Profigerät halt auch...)!

Das mit dem geteilten Zapfen sehe ich ein was den Fuss betrifft - ist aber die Verbindung insgesammt nicht auch schwächer?
 

Lorenzo

ww-robinie
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Mit dem doppelten Zapfen schaffst du 2 zusätzliche Leimflächen. Die Verbindung wird also nicht schwächer, bei längeren Zapfen hat du evtl sogar mehr Leimfläche.

Hebelkräfte werden besser aufgenommen, und dein Bein wird stabiler.

Wenn du zwischen den langen Zapfen noch einen kurzen Zapfenteil (Nutzapfen) ins Bein einlässt, dann werden die Bretter auch sehr gut gerade gehalten.

Mach den Zapfen noch bisschen schmaler, auf dem Bild sind die Wandungen vom Zapfloch recht dünn.
 

agnoeo

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Ist doch schick geworden und schönes Material dazu. Gefällt mir.

Was mich noch interessieren würde, ob du die Zapfen wirklich bis so weit oben in das Bein eingelassen hast. Auf der Zeichnung sieht mir das nach 1-1,5cm Vorholz aus, was mir etwas wenig vorkommt.

Gruß, David
 

Dale_B_Cooper

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grob geschätzt, wie's mit dem Ausreißen aussieht: 10N/mm² Schubfestigkeit * 4cm² = 4kN - also sowas wie 400kg pro Verbindung.. Naja..

Bei meinem Bett sind nach vielen Jahren die Schrauben, die den Lattenrost"träger" halten abgebrochen, Bilderbuchbeispiel für Ermüdung im Metall und warum man verleimen sollte..
 

Dale_B_Cooper

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Die Fläche, die das Material hält und quasi auf Schub versagt mal die Schubfestigkeit.. Aber das ist jetzt echt nur ne wilde Schätzung.
 

airleader

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Hm, da die Kräfte eher nach unten in den Fuß eingeleitet werden, ist die obere Zapfenloch Materialstärke dahingehend wohl nicht so entscheidend. Wenn allerdings der Zapfen im Loch arbeitet (der Leim möge dies verhindern) könnte es knapp werden - was ware dann aber das richtige Maß?
 

Dale_B_Cooper

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Bei der Zapfenhöhe bist du mit verleimen auf jeden Fall auf der ganz sicheren Seite.. :emoji_slight_smile:
 

airleader

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@Lorenzo: Ich gebe dir in allem recht. Zapfenlänge war von max. Fräsereintauchtiefe abhängig. Das mit dem geteilten und kurzen Mittelzapfen hab ich erst im Nachhinein geblickt, sons hätt ichs gemacht
 
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