Malen auf Holz

C h r i s

ww-pappel
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Hallo allerseits, ich suche allgemeine Tipps für das Malen auf Holz.

Ich möchte auf Holzplatten bzw Brettern malen, also für Bilder zum an die Wand hängen.

Die Bilder sollen die natürliche Struktur des Holzes mit einbeziehen,
es soll also nicht grundiert werden, sondern es wird zB 50% (je nach Motiv) der Fläche mit Farben bemalt. Eventuell sollen auch Bereiche reliefartig herausgearbeitet werden, zum Beispiel ein Baum der dann eben am Stamm unbemalt bleibt.

Die Bildgröße soll größenordnungsmäßig im Format A4 sein.

Welches Holz ist zu empfehlen?
Bei den Farben habe ich erstmal an Acryl gedacht, oder gibt es da was klassisches?
Welche Holzdicke ist zu empfehlen bzw was gilt es noch zu bedenken?
 

rockymountaineer

ww-eiche
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wenn du das Holz miteinbeziehen magst, sollte es eins sein, das farblich intensiv ist, eventuell mit starkem Kontrast von Splint zu Kernholz. Bspw.Europ. Nussbaum ider Apfel.

Zumindest zwei der Mona Lisas sind auf Pappelholz gemalt, das sollte also auch problemlos möglich sein, is halt nur nicht besonders aufregendes Holz.
 

dascello

ww-robinie
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Derzeit habe ich ein großes Projekt in Arbeit, bei dem genau das ein Thema ist.

Genau, Pappel ist das Holz, wenn Du darauf aus bist, dass es gut "steht", das heißt nur wenig größer und kleiner wird. Bei der genannten kleinen Größe wäre aber jedes andere schöne Holz ohne viele Äste geeignet.

Ganz unbehandelt, auch als Sperrholz, geht kaum, da dann immer was in die Fasern kriecht, das willst Du nicht.

Ich habe mit verdünntem Hautleim grundiert und gesperrt. Darauf hält alles und ist absolut traditionelle Technik. Eine andere Tradition wäre "Gesso", also Kreisdegrund (z.B. bei Boesner) für einen weißen Hintergrund.

Wenn Authentizität keine Rolle spielt (so verstehe ich Dich), würde ich aber einfach mit Clou Schnellschliffgrund einlassen und fertig.


Es grüßt

Michael
 

WinfriedM

ww-robinie
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Relativ hell und in fast jedem Baumarkt zu bekommen ist Pappel-Sperrholz in z.B. 4-6 mm. Bemalen mit Acryl oder Öl sollte kein Problem sein. Um Verzug etwas entgegenzwirken, könnte man beide Seiten zum Schluss nochmal mit Acryl-Wasserlack beschichten (z.B. Clou L11 oder Gori 33 in transparent). Oder schon, bevor man drauf malt, dann kriecht die Farbe auch nicht mehr in die Fasern.

Ohne Rahmen an die Wand gehängt, kann sich das natürlich immer verziehen.
 

Friederich

ww-robinie
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Bei den Farben habe ich erstmal an Acryl gedacht, oder gibt es da was klassisches?
Ganz klassisch wäre Eitempera.
Auch wenn es sich nach Kindergartenbastelei anhört, hat man sie seit Jahrunderten für z.B. Ikonen verwendet, welche ja auch auf Holz gemalt sind.
Holzart dürfte recht egal sein. Ohne Harzgallen und Äste natürlich.
Wenn auf ein Brett, dann auf möglichst senkrechen Jahrringverlauf achten, damit es wenig schüsselt.
 

derdad

Moderator
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Einen schönen Nachmittag!
Ich male schon seit vielen Jahren Schützenscheiben auf Holz. Dabei verwende ich Acrylfarben. Meine Erfahrung ist, dass das Holz grundiert werden soll, da sonst die Farbkraft "weggesaugt" wird. Womit ist egal. Ich hab schon Gesso, Leim, Mauerdispersion, Acrylfarbe, Schellack, oder Einfachen Klarlack genommen. Weisser Untergrund wird in der Malerei am Häufigsten genommen. Ich finde, dass bei einem dunklen Untergrund die Farben leuchtender kommen. Holz mit Klarlack grundiert ist neutral. Ich hab auch schon dunkel gebeizt, damit die Holzstruktur zur Geltung kommt, und dann mit Klarlack grundiert.
Ich verwende meist Fichte 3-Schicht Platten. Einfach aus dem Grund, da alte Schützenscheiben auch sehr oft auf Fichte gemalt wurden. Bei 3-Schicht bleibt die Platte gerade. Es geht aber auch jedes andere Holz. Geschlossenporiges ist sicher besser als offenporiges wie Eiche oder Esche. Wenn man dünnes Sperrholz verwendet muss man damit rechnen, eine verzogene Platte zu bekommen. Ab 10mm ist die Gefahr nicht mehr all zu gross.
Ich kann nur dazu animieren, verschiedene Holzarten und Werkstoffe (3-Schicht, Sperrholz, etc.) zu probieren. Ich möchte schon lange einmal Bilder auf OSB malen und dabei die Struktur einbeziehen. Oder z.T. spachteln um teilweise eine glatte, und teilweise eine Strukturfläche zu erhalten.
Bei Buche- und Birkesperrholz findet man oft sehr interessante Maserungen, dieman mit einbeziehen kann. Pappel- Okume- und ähnliches ist sehr schlicht und eignet sich eher für einen gleichmässigen Untergrund.



Probier einfach! Es kann nichts schief gehen. Falls sich die Bilder wirklich zu sehr verziehen kann man sie noch immer auf einen Rahmen aufkeimen.
Viel Erfolg

LG Gerhard
 
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