Loch mit halbkreisförmigem Boden bohren - wie?

Caveman

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Hallo,

zuerst einmal Stelle ich mich kurz vor. Ich bin schon lange als User hier im Forum, habe aber bisher nur lesend teilgenommen.

Ich bin 38 Jahre alt, komme aus Moers und habe beruflich überhaupt nichts mit Handwerk zu tun. Allerdings habe ich jetzt 6 Jahre lang ein altes Haus in Eigenleistung saniert, sodass ich halbwegs geschickt bin - nur zum Holzwerken finde ich erst jetzt die Zeit und Ruhe. In den letzten Wochen habe ich unsere Garage zur Werkstatt umgebaut, mir steht dort eine einfache Hobelbank, ein selbstgebauter Multifunktionstisch mit original MFT/3-Platte und Festool-Profilen samt TS55REBQ, 2 Oberfräsen (eine ältere Bosch POF1300 sowie seit gestern eine Triton MOF001 für den Tischeinbau), ein T15+3 sowie eine einfache Bohrmaschine (gruene Bosch) im Wabeco-Ständer zur Verfuegung.

Erstes Projekt soll ein Kasten sein, in den ein Reagenzglasständer aus Holz kommt. Meine Frau bastelt mit Perlen, in Reagenzglaesern lassen die sich super aufbewahren und ich kann endlich mal versuchen, Zinken zu fräsen.

Mein Problem: Der Ständer soll so ca. 4-5cm dick werden, die Gläser (übrigens 200 Stück...) haben 16mm Durchmesser. Einen passenden Forstnerbohrer habe ich. Jedoch haben alle mir bekannten Bohrer eine Zentrierspitze. Das sieht optisch wenig schön aus.
Welche Möglichkeit habe ich, den Boden des Bohrlochs als Halbkreis zu gestalten- also in der Form, die auch die Reagenzgläser haben? Mit einem Hohlkehlfräser das Loch zu fräsen, ist vermutlich nicht so sinnvoll bzw. garnicht möglich. Bei denen, die ich gestern im Geschäft gesehen habe, dürfte der Spänetransport aus dem Bohrloch nicht funktionieren und stirnschneidend sahen die auch nicht aus.

Wie kann ich das am besten machen? Plan B wäre ansonsten, die Löcher durchgehend zu bohren und unten eine weitere Holzplatte anzuleimen, dann sieht man zumindest die Löcher der Zentrierspitze nicht mehr. Schöner wäre aber abgerundet...

Grüße,
Tom
 

koala

ww-robinie
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Hallo Höhlenmann,
also mehr oder weniger gibt´s doch die Antwort von dir selbst...
und unten eine weitere Holzplatte anzuleimen
Mit einem Hohlkehlfräser das Loch zu fräsen
Ich würde wahrscheinlich die untere, anzuleimende Platte mit dem Hohlkehlfräser bearbeiten. Das Problem dabei dürfte allerdings sein, das wirklich passgenau hinzubekommen, aber dafür kann man ja in irgendeiner Form kleine Passtifte oder so einbauen.
Also "Klotz" (die oberen Platten) mit der unteren zusammenzwingen, von oben mit dem Forstner durch bis knapp auf die untere, dann hast du die Mittelpunkte für die zu fräsenden Halbrunden Löcher. Löcher mit Schablone oder so fräsen, Platte anleimen, fertig!
 

Grille

ww-ulme
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Hallo,

du könntest mit einem Forstnerbohrer das Loch bohren, und dann mit einem 16mm Metallbohrer den "Boden" fertig schneiden. Metallbohrer haben 120° Schneidwinkel. Wenn es wirklich rund werden soll könntest du dir den Bohrer zurecht schleifen/schleifenlassen.

Ich hoffe das hilft.

Grüße Grille
 

koala

ww-robinie
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Hallo, ich nochmal, eben vergessen:
dann sieht man zumindest die Löcher der Zentrierspitze nicht mehr
Wenn die Reagenzgläser "drin" sind, sieht man´s doch eh nicht mehr, oder? Und bei 5cm dicke, auch wenn kein Glas drin steckt...muss man aber bei 16mm Durchmesser schon sehr genau hinsehen, senkrecht von oben auf´s Loch...
Mich würd´s nicht stören, den Reagenzgläsern ist´s egal...:emoji_grin:
 

glooblooz

ww-robinie
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Hi,

mit dem Forstnerbohrer vorbohren - nicht auf Endtiefe, sondern nur soweit bis die Rundung beginnen soll. Danach mit dem Hohlkehlfräser die Rundung ausnehmen.

Dazu musst Du evtl. seitlich Hilfssützen anbringen, damit die Oberfräse sauber auf dem Werkstück sitzen kann.

Jedenfalls würde ich nicht leimen, sondern versuchen, das ganze aus einem Stück rauszukriegen.

Gruß
Achim
 

koala

ww-robinie
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Hallo,
sondern nur soweit bis die Rundung beginnen soll. Danach mit dem Hohlkehlfräser die Rundung ausnehmen.
...:confused:
und das bei 5cm Tiefe des Loches??? Wer bietet solche langen Hohlkehlfräser an? Man muss sie ja auch in der Oberfräse noch spannen können...
 

kobalt

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Eventuell ginge so ein Kugelfräser für die Bohrmaschine. Sieht aus wie ein kleiner Morgenstern aus dem Mittelalter. Nur wird die Oberfläche sehr rau, das müsste dann entweder von Hand oder mit einem gleich geformten Schleifkopf nachgearbeitet werden.

Gruß Kai
 

Caveman

ww-pappel
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Ich glaube, bei 200 Löchern gefällt mir die Idee mit dem Metallbohrer :emoji_wink: Ich würde wahrscheinlich wahnsinnig, 200x per Hand zu schleifen. Und so könnte ich alles aus einem Stück machen und muss nicht verleimen. Ich danke Euch.
 

glooblooz

ww-robinie
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Sorry, das mit den 5cm Lochtiefe hatte ich so nicht verstanden. Aber dann ist es doch wirklich egal, oder? Ich würde dann mit dem Forsti auf die Tiefe Bohren. Bei 16mm Durchmesser ist es am Grund doch so dunkel, dass da eh keiner was sieht :emoji_slight_smile:

Gruß
Achim
 

blankscheit

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Reagenzglashalter, die ich kenne, bestehen aus einem oberen und einem unteren Brettchen, die von zwei Seitenteilen gehalten werden. Das obere Brettchen erhält Durchgangslöcher. Das Untere erhält Sacklöcher geringer Tiefe mit einem Kugelsegment als Boden. Das geht prima mit einem Wasserrinnen- oder Hohlkehlfräser. Bei massiver Ausführung wird für Fräsarbeiten die Lochtiefe in der Tat zu groß. Machs einfach filigran aus zwei Teilen.
 

WinfriedM

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Wenn es dir nur um die Zentrierspitze geht: Schleif die doch einfach bei einem Bohrer komplett weg. Nun bohrst du zuerst mit einem Bohrer mit Zentrierspitze bis ca. 4mm vor Endtiefe. Die restlichen 4mm machst du dann mit dem Bohrer ohne Zentrierspitze. Zentriert wird der ja schon durch das gebohrte Loch.
 
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