Linoleum Beschichtung für Küchenplatte

Ignaz Hobel

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Moin ihr Holzwürmer,

folgende Problematik. Wie ich dummerweise erst zu spät heraus gefunden habe versiegelt mein Linoleumplattenhändler lediglich mit Weißleim seine Linoplatten (gepresst). Nun wird das Linoleum im besonders feuchten Bereich um die Spülarmatur etwas angegriffen (siehe Fotos). Hat da jmd gute Erfahrungen und/oder Empfehlungen für eine Matte nachträgliche Versiegelung für diesen Fall? PU, Acrylharz, ganz was anderes?

Vielen Dank schonmal im voraus.
 

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holzz

ww-eiche
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Abgesehen von der für mich fragwürdigen Verwendung von Linoleum im Küchenbereich habe ich gute Erfahrungen zum ausbessern schadhafter Stellen mit Leinöl oder Hartwachsöl gemacht. Das entspricht den Bestandteilen von Linoleum.
 

PATPAT

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Hi Ignaz. Wir überlegen ebenfalls unsere Küchenfronten mit Linoleum zu belegen. Wie sind denn deine Erfahrungen mit dem Material in der Küche ( abgesehen von der Arbeitsplatte). Würdest du das Material wieder einsetzen oder in der Küche eher davon abraten. Wir haben etwas bedenken dass das Material in der Küche nach ein paar Jahren fleckig oder zerkratzt aussieht. Die Schubladen und Schränke werden im laufenden Kochbetrieb ja oft angefasst, und das nicht immer mit den saubersten Fingern... Gruß aus Köln
 

Manohara

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Ähnlich wie Holz gehört Linoleum zu den biologisch unbedenklichen Materialien. (anders als sehr viele andere, moderne Beschichtungen)
Das ist für mich immer das erste Kriterium bei der Entscheidung: "welches Material?"
Linoleum hat sich seit dem Jahr seiner Erfindung, 1860, vielfach bewährt.
Natürlich hat auch das seine Schwachstellen wie jedes Material, aber seit es in den 1980er Jahren (die Zahlen stammen alle aus dem Wikipedia-Artikel) wieder modern geworden ist, gibt es enorm viele Farben und Designs.
Es lässt sich gut reinigen.
Für mich wäre die Frage, wie die Kanten aussehen können, weil: die müssen abgedeckt bzw. geschützt sein.
 

Neige

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Für mich wäre die Frage, wie die Kanten aussehen können, weil: die müssen abgedeckt bzw. geschützt sein.
Vollholzkanten 2mm, dann mit 2mm Möbellinoleum belegen. Je nach Farbton des Belag das Holz wählen, gibt eine tolle Optik.


Ich würde es nie direkt im Küchenbereich verwenden. Zu heikel.s.o.
So pauschalieren würde ich es nicht. Jedes Material hat seine Vor und Nachteile. Als Fronten durchaus machbar und zudem gut zu pflegen, allerdings würde ich bei Fronten keine Griffe wählen, eher aufgesetzte Griffleisten. Sehr gut kann es aussehen wie ich finde, wenn man Fronten mit Linoleum und furnierten Fronten mixt.

Auch als Arbeitsplatte lässt es sich aufgrund der Eigenschaften gut verwenden, beachtet man die Hinweise. Hier wäre zu beachten Ausschnittkanten gut zu versiegeln, da bekanntlich Linoleum auf Feuchtigkeit reagiert.

Wenn man das Lenoleum pfleglich behandelt, ein durchaus nachhaltiges Produkt.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Vollholzkanten 2mm, dann mit 2mm Möbellinoleum belegen. Je nach Farbton des Belag das Holz wählen, gibt eine tolle Optik.



So pauschalieren würde ich es nicht. Jedes Material hat seine Vor und Nachteile. Als Fronten durchaus machbar und zudem gut zu pflegen, allerdings würde ich bei Fronten keine Griffe wählen, eher aufgesetzte Griffleisten. Sehr gut kann es aussehen wie ich finde, wenn man Fronten mit Linoleum und furnierten Fronten mixt.

Auch als Arbeitsplatte lässt es sich aufgrund der Eigenschaften gut verwenden, beachtet man die Hinweise. Hier wäre zu beachten Ausschnittkanten gut zu versiegeln, da bekanntlich Linoleum auf Feuchtigkeit reagiert.

Wenn man das Lenoleum pfleglich behandelt, ein durchaus nachhaltiges Produkt.
Ich meinte im direkten AP Bereich.
Esstisch, Küchenbuffet etc. Ok, aber man sollte keine Angst vor Kratzern, Gebrauchsspuren haben.
 

Woodmaster117

ww-ulme
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Interessantes Thema....

Kennt jemand von Euch eine nachträgliche Beschichtung für Lino, welche der werksseitigen matten Beschichtung entspricht?
Wir haben über die letzten 30 Jahre nix passendes gefunden. Ich achte immer peinlichst genau darauf dass es zu keinen Macken während der Fertigung kommt.
Reparieren kann man eine Lino-Oberfläche schon recht gut - kleine Macken/ Kratzer kann man fein ausschleifen, man bekommt auch - ich nenne es mal "das Schliffbild" wieder hin wie im Original, aber den "Glanzgrad" der Werks-Beschichtung - keine Chance....
Wenn man mit den Mittelchen aus dem Fachhandel, auch dem von Forbo empfohlenen arbeitet wird es immer eher speckig oder wenigstens glänzend....

Was ich tatsächlich gerade feststelle, dass ich noch nie mit so einem Nano- Zeug drauf gesprüht habe - das müsste ich mal versuchen....
 

Dietrich

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Hallo,
vorweg es gibt kein Material dem man Gebrauch nie ansieht, mein alter Herr lies sich bei Franke in den 90igern ein passgenaues Edelstahlblech fertigen aus dem alle Becken herausgepresst wurden (nahtlos) und selbst diese unverwüstliche sauteure Arbeitsplatte ist vom Gebrauch und Reinigung nach 30 Jahren vorne glänzend während hinten noch der Bürststrich vorhanden ist.
Wir haben Linoleum auf allen Küchenplatten und auf dem Esstisch und nach 26 Jahren sieht man natürlich das es nicht neu ist und meiner Meinung muß das auch so, wir leben zuhause und nicht im Museum.

Gruß Dietrich
 

weissbuche

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Küchentisch mit dem Rest von Fußbodenblino welches in den Klassenräumen gelegt wurde belegt. Hält seit über 20 Jahren. Kindergeschmadder, Kuchenbacken usw. . 1 mal zwischendurch mit Refrescher behandelt.
 

WinfriedM

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versiegelt mein Linoleumplattenhändler lediglich mit Weißleim seine Linoplatten (gepresst)
Wie meinst du das. Schmiert der Weißleim wie eine Art Lack auf die Oberfläche? Davon habe ich noch nie gehört und das fände ich auch ziemlich unpassend.

Fußbodelinoleum wird heutzutage immer beschichtet verkauft, entweder eine Acryl-Beschichtung oder PU-Beschichtung. Falls dei Lineoleum völlig unbeschichtet war und jetzt Weißleim drauf ist, müsste der eigentlich erstmal durch einen Schliff wieder runter. Und dann sehe ich 2 Möglichkeiten: Entweder ölen, dann hat man ein ganz klassisches Material ohne moderne Stoffe. Ich hab das schon einige Male gemacht, aber nicht auf feuchtebelasteten Oberflächen. Könnte mir aber vorstellen, dass das hinreichend gut funktioniert.

Die andere Möglichkeit sind Fußbodenbeschichtungen. Leider sind die recht teuer bzw. es gibt sie nur in größeren Gebinden. Im relativ kleinen Gebinde gibt es Dr. Schnell Ontop, was auch recht alkoholbeständig ist:

https://media.hygi.eu/353994/description/59131_origin_1.pdf?cache=9d4df50380a02deea25273ef99e257dd

Ich hab damit testweise eine Lackfläche am Auto mal beschichtet. Das ist 8 Jahre her, das Zeug ist immer noch drauf. Obwohl das Auto immer draußen steht. In einer Zahnarztpraxis habe ich damit mal die Linoleum Fußböden behandelt, das funktionierte auch recht gut.
 

flüsterholz

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Schmiert der Weißleim wie eine Art Lack auf die Oberfläche?
Das hab ich mich auch gefragt. Vielleicht Leimwasser? Ob das aber schützt? Keine Ahnung.
Nur mal interessehalber, habe mich mit dem Thema noch nicht so intensiv beschäftigt, was ist denn mit dem guten alten Bohnerwachs? Das wurde doch früher immer wöchentlich im Treppenhaus aufgetragen. Oder ist das für Möbel ungeeignet?

Für meine Schreibtischplatte nehme ich alle paar Jahre mal ein Hartwachs mit etwas Leinölanteil. Dafür reicht es.
 

WinfriedM

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Nur mal interessehalber, habe mich mit dem Thema noch nicht so intensiv beschäftigt, was ist denn mit dem guten alten Bohnerwachs? Das wurde doch früher immer wöchentlich im Treppenhaus aufgetragen. Oder ist das für Möbel ungeeignet?
Geht auch, ist vom Resultat dann keine langzeitstabile Beschichtung, sondern etwas, was man regelmäßig auffrischt. Bei wasserbelasteten Flächen hab ich es noch nicht probiert, ob das auch schnell matte Flecken wie auf Holz bekommt. Kommt dann auch wieder darauf an, welche Erwartungen/Vorstellungen man an eine Oberfläche hat, ob eher Used-Look oder "Wie neu und unbenutzt".

Vor dem Wachsen würde ich aber neues Linoleum erstmal ölen. Das zieht tiefer ein und schließt noch einige Poren.
 

flüsterholz

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Vor dem Wachsen würde ich aber neues Linoleum erstmal ölen. Das zieht tiefer ein und schließt noch einige Poren.
Das war ein älterer Schreibtisch, so 50er, 60er Jahre. Das vorhandene Lino etwas abgeschliffen, danach geölt und später gewachst. Funktioniert, ist aber natürlich keiner großen Feuchtigkeit ausgesetzt.
 
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