Leistungsprobleme Formatkreissäge MAKA KS3000

Pax

ww-ahorn
Registriert
16. Februar 2016
Beiträge
113
Ort
Lienen
Guten Tag,

vor etwa 2 Jahren habe ich mir gebraucht, von einem Straßenbaubetrieb, eine MAKA KS3000 gekauft. Die hatten damit Schalungsplatten u.Ä. gesägt. Ich fand den Zustand damals, nach Probeschnitten super und bin grundsätzlich auch sehr zufrieden seit dem.

Allerdings gibt es eine Sache die mir Kopfzerbrechen bereitet. Die Säge hat einen 7,5 kW Motor. (Die Säge in meinem Lehrbetrieb (Auch MAKA) war genauso motorisiert) Leider fühlt es sich eher nach 2 kW-3 kW an. Bei üblichen Stärken von Plattenmaterial ist nichts zu merken. Allerdings ist es ein Leichtes mit 30-40mm Buche im Längsschnitt das Sägeblatt (Längsschnittblatt natürlich) zum stehen zu bringen. Mit einem ganz frisch geschärften ist es etwas besser, aber dann ist bei 40-50mm Stärke schluss.

Ich hatte schon diverse Elektriker und auch einen Motorenexperten da. Keiner hatte so richtig eine Idee woran es liegt. Der eine meinte, es wäre sicher der Schalter (Stern-Dreieck), der andere hat mit Sicherheit den Schalter ausgeschlossen! Keiner konnte am Motor einen Schaden feststellen.

Was kann ich machen? Was habt ihr für Ideen? Wo würdet ihr anfangen?

Viele Grüße
Pax
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.052
Ort
Ebstorf
Hallo,

welchen Sägeblattdurchmesser benutzt du und welche Drehzahl ist eingestellt?

Gruß Ingo
 

Pax

ww-ahorn
Registriert
16. Februar 2016
Beiträge
113
Ort
Lienen
Hallo

Hallo
Für mich tönt es nach Arbeiten im Stern Anlauf. Wieso "meinte" einer es sei der Schalter, der andere nicht? Fachleute sollten ohne grossen Aufwand zweifelsfrei feststellen können ob der Schalter richtig arbeitet.
Gruss brubu
Hätte ich auch gedacht. Vielleicht ist Experte nicht gleich Experte. Ich bin elektrotechnisch auf jeden Fall keiner.
Gibt es trotzdem eine Möglichkeit, wie ich den Schalter einmal selbst überprüfen kann. Bzw. habt ihr eine Empfehlung, wo ich nachlesen kann wie?



Das Sägeblatt und der Motor?
Keilriemen verhärtet/locker, Riemenscheibe dreht durch?
Motor+Sägeblatt verlieren an Drehzahl. Ich höre natürlich auf zu schieben, bevor es wirklich zum Stillstand kommt.
 

Mitglied 59145

Gäste
Am einfachsten ist genau hinhören. Manhört den Wechsel eigentlich sehr gut.

Edit: Das ist jetzt nicht wirklich prüfen, aber wenn es nicht schaltet, hört man nichts. Ist man schonmal einen kleinen Schritt weiter.
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
also wenn die Elektriker nichts finden...
ist das schon seltsam..

Mein Elektriker hatte wenigstens zugegeben das er sich mit Maschinensteuerung nicht auskennt.

Motorbremse kann es ja auch nicht sein....
dunkle Mächte am Spiel hier sind, sach ich immer wenn es elektrisch wird..

Viel Glück auf der Spurensuche...
 

DZaech

ww-robinie
Registriert
9. November 2014
Beiträge
1.363
Ort
Grabs CH
Sicher das keine Phase fehlt? Das kann auch nur auf Stufe Dreieck der Fall sein, dann ist der Anlauf problemlos. Wenn bei einem bereits laufenden Motor eine Phase fehlt ist das fast nicht zu hören. Auf jeden Fall sollte dein Elektriker mal am laufenden Motor die Phasen messen.

Behelfsmässig überprüfen ob der Motor auf Dreieck korrekt läuft kann man auch in dem man direkt auf Dreieck weiterschaltet, dabei muss der Motor mindestens doppelt so schnell auf Drehzahl kommen wie üblich bzw. in aller Regel rutscht dann auch der Riemen kurz durch. Oder die Sicherung fliegt. Auf jeden Fall darf der Motor nicht ähnlich langsam hochlaufen wie auf Stufe Stern, dann stimmt etwas ganz und gar nicht.
 

Pax

ww-ahorn
Registriert
16. Februar 2016
Beiträge
113
Ort
Lienen
Am einfachsten ist genau hinhören. Manhört den Wechsel eigentlich sehr gut.

Edit: Das ist jetzt nicht wirklich prüfen, aber wenn es nicht schaltet, hört man nichts. Ist man schonmal einen kleinen Schritt weiter.
Also ich höre definitiv etwas schalten. Außerdem kommt beim Dreieck ein brummen dazu, was ich von anderen Maschinen nicht kenne. (Habe aber keine andere Stern-Dreieck-Schaltung zur Hand.)
Da war der Verdacht, dass eben nicht alle Phasen geschaltet werden.

Sicher das keine Phase fehlt? Das kann auch nur auf Stufe Dreieck der Fall sein, dann ist der Anlauf problemlos. Wenn bei einem bereits laufenden Motor eine Phase fehlt ist das fast nicht zu hören. Auf jeden Fall sollte dein Elektriker mal am laufenden Motor die Phasen messen.

Behelfsmässig überprüfen ob der Motor auf Dreieck korrekt läuft kann man auch in dem man direkt auf Dreieck weiterschaltet, dabei muss der Motor mindestens doppelt so schnell auf Drehzahl kommen wie üblich bzw. in aller Regel rutscht dann auch der Riemen kurz durch. Oder die Sicherung fliegt. Auf jeden Fall darf der Motor nicht ähnlich langsam hochlaufen wie auf Stufe Stern, dann stimmt etwas ganz und gar nicht.
So wie du es quasi vermutest. Ich bin mir aber irgendwie sicher, dass die das überprüft haben. Wenn ich direkt auf Dreieck hoch schalte, fliegt die Sicherung. Ich werds gleich nochmal probieren.
 

DZaech

ww-robinie
Registriert
9. November 2014
Beiträge
1.363
Ort
Grabs CH
Außerdem kommt beim Dreieck ein brummen dazu, was ich von anderen Maschinen nicht kenne.

Ein Brummen ist in aller Regel auf eine fehlende Phase zurückzuführen. Da kann an verschiedensten Bauteilen ein Fehler vorliegen.
Nochmals den Elektriker holen und drauf hinweisen dass auf Dreieck eine Phase fehlt. Allerdings haben manche "Bau- und Hauselektriker" eher Mühe wenn es um freie Fehlersuche an Motoren, Stern-Dreieck, Schützkombinationen und solchen Dingen geht, ist bei vielen nicht unbedingt die tägliche Arbeit.

Hast du denn einen Schaltplan zur Maschine. Damit sollte eigentlich jede Elektrofachkraft in der Lage sein das Problem zu lokalisieren. Der Schaltplan in manchmal im E-Kasten an der Maschine versteckt.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.888
Ort
CH
Ich durfte einmal einen Fall abklären der ganz grob war. Nach einiger Zeit funktionierte eine Maschine nicht mehr richtig. Da war nicht auf allen Eingangsklemmen Strom. Da hat tatsächlich einer Phase und Neutralleiter verwechselt. Offenbar funktionierten die Motoren eine gewisse
Zeit nur mit 2 Phasen.
Da bleibt nur alles durchtesten, oft sind die Fehler dort wo sie niemand vermutet.
Gruss brubu
 

Pax

ww-ahorn
Registriert
16. Februar 2016
Beiträge
113
Ort
Lienen
Sodale, habe es nochmal probiert mit dem direkt hochschalten. Tatsächlich ist die Sicherung nicht rausgeflogen, was mich etwas wundert, weil manchmal passiert das. Ich dachte immer es lag am zu schnellen hochschalten, aber jetzt beim provozieren hat es immer geklappt.

Die Drehzahl geht wirklich rasant und deutlich schneller hoch. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass das mit der Phase passen könnte.

Das Brummen ist halt wirklich nur so ganz leicht gegen den Maschinenlärm zu hören. Aber eben da.

Also gut, dann hole ich nochmal jemanden.

Vielen Dank soweit!
 

netsupervisor

Gäste
Aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass das mit der Phase passen könnte.
Das kann man messen, in dem man die Spannung zwischen drei Anschlüssen des Motors (Netzseite) misst. Die muss überall 400V haben. Wär nicht das erste Zuleitungskabel an den Motor, dass einen Bruch hat. Das hatten wir kürzlich erst (brummender Motor, lief nicht an).
 

Kerstenk

ww-robinie
Registriert
27. Februar 2022
Beiträge
1.648
Ort
Greifenstein
Motor+Sägeblatt verlieren an Drehzahl. Ich höre natürlich auf zu schieben, bevor es wirklich zum Stillstand kommt.
Ich habe mir eine gebrauchte Altendorf besorgt, 5,5Kw und die sollte im Zuschnitt Buche eingesetzt werden, bis 100mm. Schnell stellte sich raus das der eine Riemen das nicht schafft, bei 40mm Buche und Vorschub war der Riemen nach einer halben Stunde hin. Dann habe ich hier http://riemen-profi.de/Riemenkalkulator/Technische-Keilriemen-Berechnung.html nachgerechnet was der Riemen übertragen kann, es waren genau 3,7Kw, also viel weniger wie der Motor schafft. Habe die Maschiene umgerüstet auf 3 Riemen und einer festen Drehzahl von knapp über 3000 umdrehungen. Nun halten nicht nur die Riemen, sie hat auch eine ganz andere Leistung, zieht durch. Sägeblatt 350mm 16 Zähne sind bei 52mm bis 26m/min Vorschub drinnen.

Gruss Kersten
 

Pax

ww-ahorn
Registriert
16. Februar 2016
Beiträge
113
Ort
Lienen
Ich habe mir eine gebrauchte Altendorf besorgt, 5,5Kw und die sollte im Zuschnitt Buche eingesetzt werden, bis 100mm. Schnell stellte sich raus das der eine Riemen das nicht schafft, bei 40mm Buche und Vorschub war der Riemen nach einer halben Stunde hin. Dann habe ich hier http://riemen-profi.de/Riemenkalkulator/Technische-Keilriemen-Berechnung.html nachgerechnet was der Riemen übertragen kann, es waren genau 3,7Kw, also viel weniger wie der Motor schafft. Habe die Maschiene umgerüstet auf 3 Riemen und einer festen Drehzahl von knapp über 3000 umdrehungen. Nun halten nicht nur die Riemen, sie hat auch eine ganz andere Leistung, zieht durch. Sägeblatt 350mm 16 Zähne sind bei 52mm bis 26m/min Vorschub drinnen.

Gruss Kersten
Aber wenn es an dem Riemen liegen würde, der es nicht schafft, die Kraft des Motors zu übertragen, dann würde es da doch zu einem Durchrutschen kommen. Das passiert tatsächlich nicht.

Ich werde, wenn ich das nächste mal in der Werkstatt bin mir den Klemmkasten vornehmen und schauen welche Spannung anliegt, wenn der Schalter auch Dreieck steht.

Das führt mich zur folgenden Frage: ich hatte bei der Firma Meus damals schon einen passenden Schalter angefragt. Dieser lag damals bei 160€. Wenn ich nun einfach nach Stern-Dreieck-Schalter suche kommen Angebote ab 20€. Handelt sich bei dem Schalter um einen speziellen? Er hat 24 Klemmen und scheint damit abzuweichen. Die günstigen haben nur 20. Diese Art Schalter ist ja aus so Blöcken gefertigt, die zusammen gesteckt werden. Kann ich dann nicht zwei günstige kaufen und daraus einen mit 24 Klemmen bauen? (Ich alter Geizhals…)

Die zusätzlichen Klemmen sind für Haltung und Bremse?
Vielen Dank soweit!
 
Zuletzt bearbeitet:

Kerstenk

ww-robinie
Registriert
27. Februar 2022
Beiträge
1.648
Ort
Greifenstein
Aber wenn es an dem Riemen liegen würde, der es nicht schafft, die Kraft des Motors zu übertragen, dann würde es da doch zu einem Durchrutschen kommen. Das passiert tatsächlich nicht.
wie viele Riemen hat die Maschine denn, bei mir war das mit dem Rutschen auch nicht wirklich erkennbar, nur dadurch das ich so viel auf einmal geschnitten habe wurde es am Riemen sichtbar, bei wenigen Schnitten meine man erst der Motor ging nur in die Knie. Richtig aufgefallen ist es erst wie ich die dreier Scheibe drauf hatte, das sie deutlich besser durchzieht, nur bei schweren Klemmern und vollem Vorschub, zusammenbrach.
Keilriemen werden oft zu schwach ausgelegt, zugunsten der Drehzahlstufen.

Gruss Kersten
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
....Handelt sich bei dem Schalter um einen speziellen? Er hat 24 Klemmen und scheint damit abzuweichen. Die günstigen haben nur 20. Diese Art Schalter ist ja aus so Blöcken gefertigt, die zusammen gesteckt werden. Kann ich dann nicht zwei günstige kaufen und daraus einen mit 24 Klemmen bauen? (Ich alter Geizhals…)
24 Klemmen :emoji_thinking: auweia, bei 20 Klemmen sieht das auch nicht anders aus....

Elektrotechnik, heißes Thema, antworte ich eigentlich ungern, aber hier liegt offensichtlich fehlender Sachverstand vor. Grundsätzlich: ein ganz normaler Drehstrom-Asynchronmotor mit Kurzschlussläufer hat im Normalfall auch ein 6-poliges Klemmbrett. Ist er dann auf dem Typenschild für eine maximale Spannung von 400 V ausgewiesen, dann wird diese ebenfalls auf dem Typenschild für den Anschluß in Dreieck-Schaltung ausgewiesen sein. Man kann den Motor dann im Stern starten und nach erfolgtem Hochlauf in Dreieck umschalten. Dass diese Art des Startens eigentlich großer Mist ist, steht auf einem anderen Blatt. Man kann jetzt leicht zusammenzählen: 6 Anschlüsse hat der Motor, dann noch die 3 Anschlüsse für den Netzanschluss, das macht zusammen 9 Klemmen, die ein Stern-Dreieck-Anlassschalter grundsätzlich haben muss. ggf. noch 1 Klemme, um den Schutzleiter durchzuschleifen. Die Bremse wird normalerweise mit dem Wicklungsanschluss zusammen geknüppelt, es sei denn, es ist wieder was Außergewöhnliches. Bei der Umschaltung von Stern auf Dreieck, sollte die Bremse nicht einfallen, so dass die Bremse ggf extern versorgt wird, das macht dann noch einmal 2 (ggf. 4) Klemmen am Schalter, so dass der Schalter im allerhöchsten Falle mit 14 Klemmen auskommen sollte - damit sind wir noch weit weg von den genannten Zahlen 24 bzw. 20.

Also: Finger weg von der Anlage, wer die grundsätzlichen Schaltungsprinzipien nicht kennt.
 

Pax

ww-ahorn
Registriert
16. Februar 2016
Beiträge
113
Ort
Lienen
24 Klemmen :emoji_thinking: auweia, bei 20 Klemmen sieht das auch nicht anders aus....

Elektrotechnik, heißes Thema, antworte ich eigentlich ungern, aber hier liegt offensichtlich fehlender Sachverstand vor. Grundsätzlich: ein ganz normaler Drehstrom-Asynchronmotor mit Kurzschlussläufer hat im Normalfall auch ein 6-poliges Klemmbrett. Ist er dann auf dem Typenschild für eine maximale Spannung von 400 V ausgewiesen, dann wird diese ebenfalls auf dem Typenschild für den Anschluß in Dreieck-Schaltung ausgewiesen sein. Man kann den Motor dann im Stern starten und nach erfolgtem Hochlauf in Dreieck umschalten. Dass diese Art des Startens eigentlich großer Mist ist, steht auf einem anderen Blatt. Man kann jetzt leicht zusammenzählen: 6 Anschlüsse hat der Motor, dann noch die 3 Anschlüsse für den Netzanschluss, das macht zusammen 9 Klemmen, die ein Stern-Dreieck-Anlassschalter grundsätzlich haben muss. ggf. noch 1 Klemme, um den Schutzleiter durchzuschleifen. Die Bremse wird normalerweise mit dem Wicklungsanschluss zusammen geknüppelt, es sei denn, es ist wieder was Außergewöhnliches. Bei der Umschaltung von Stern auf Dreieck, sollte die Bremse nicht einfallen, so dass die Bremse ggf extern versorgt wird, das macht dann noch einmal 2 (ggf. 4) Klemmen am Schalter, so dass der Schalter im allerhöchsten Falle mit 14 Klemmen auskommen sollte - damit sind wir noch weit weg von den genannten Zahlen 24 bzw. 20.

Also: Finger weg von der Anlage, wer die grundsätzlichen Schaltungsprinzipien nicht kennt.
Das Grundsätzliche ist schon verstanden. Wie dem auch sei, der Schalter den Herr Meus mir verkaufen wollte hatte 24 Klemmen und in Gespräch versicherte er mir, dass auch 24 (nicht wirklich aber eben doch benötigt werden.)
Es ist so, dass diese Schalter aus Blöcken bestehen, die jeweils vier Klemmen haben. Auch wenn du nur zwei Klemmen benötigt werden, muss solch ein ganzer Block eingesetzt werden. Wie du schon gesagt hast, hat das Klemmbrett des Motors 6 Klemmen. 6x4=24.
Am Ende sind natürlich nicht alle Klemmen belegt. Es bleiben welche frei.


Statt einen baugleichen Schalter zu verbauen (oder verbauen zu lassen, ist doch erstmal egal) könnte ich doch auch einen automatischen Stern-Dreieck-Schalter installieren (lassen).


Bei den Riemen werde ich auch nochmal rüber schauen.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.042
Ort
am hessischen Main, 63500
Guuden,

Wenn schon ein neuer Schalter bei muss, sollte ein Schaltautomat eingebaut werden, mit Tastern, Notaus, Motorschutz und Kontakt für die Absauge. Das könnten eigentlich auch Blinde mit Basiswissen bewerkstelligen.
Solch ein Steuergerät gibt es z.B. von Klibo zu erträglichen Preisen.
 

odul

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2017
Beiträge
8.231
Ort
AZ MZ WO WI F
24 Klemmen :emoji_thinking: auweia, bei 20 Klemmen sieht das auch nicht anders aus....

Elektrotechnik, heißes Thema, antworte ich eigentlich ungern, aber hier liegt offensichtlich fehlender Sachverstand vor. Grundsätzlich: ein ganz normaler Drehstrom-Asynchronmotor mit Kurzschlussläufer hat im Normalfall auch ein 6-poliges Klemmbrett. Ist er dann auf dem Typenschild für eine maximale Spannung von 400 V ausgewiesen, dann wird diese ebenfalls auf dem Typenschild für den Anschluß in Dreieck-Schaltung ausgewiesen sein. Man kann den Motor dann im Stern starten und nach erfolgtem Hochlauf in Dreieck umschalten. Dass diese Art des Startens eigentlich großer Mist ist, steht auf einem anderen Blatt. Man kann jetzt leicht zusammenzählen: 6 Anschlüsse hat der Motor, dann noch die 3 Anschlüsse für den Netzanschluss, das macht zusammen 9 Klemmen, die ein Stern-Dreieck-Anlassschalter grundsätzlich haben muss. ggf. noch 1 Klemme, um den Schutzleiter durchzuschleifen. Die Bremse wird normalerweise mit dem Wicklungsanschluss zusammen geknüppelt, es sei denn, es ist wieder was Außergewöhnliches. Bei der Umschaltung von Stern auf Dreieck, sollte die Bremse nicht einfallen, so dass die Bremse ggf extern versorgt wird, das macht dann noch einmal 2 (ggf. 4) Klemmen am Schalter, so dass der Schalter im allerhöchsten Falle mit 14 Klemmen auskommen sollte - damit sind wir noch weit weg von den genannten Zahlen 24 bzw. 20.

Also: Finger weg von der Anlage, wer die grundsätzlichen Schaltungsprinzipien nicht kennt.
Ich hatte auch schon gerechnet, wie viel Klemmen man braucht und hab mich gefragt wozu diese Sintflut von Klemmen gut sein soll.

Deine Aufzählung ist gut. Jedoch muss ein Motor für 690v ausgelegt sein, damit er im stern anlaufen kann.
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Deine Aufzählung ist gut. Jedoch muss ein Motor für 690v ausgelegt sein, damit er im stern anlaufen kann.

Einspruch Euer Ehren :emoji_thinking: leider nur fast alles richtig.

Ein Motor mit dieser Aufschrift "Δ400/Y690 V" auf dem Typenschild kann an zwei verschiedenen Netzten betrieben werden:
  • an einem Netz mit der Außenleiterspannung von 400 V, und zwar in der der Dreieck-Schaltung (alle Brücken im Klemmbrett senkrecht) oder
  • an einem Netz mit der Außenleiterspannung von 690 V, dann aber in der Sternschaltung ( mit waagerechten Vrücken im Klemmbrett).
In beiden Fällen nimmt der Motor die gleiche Leistung auf, auch beim Anlauf. Aber gerade das möchten die meisten EVUs verhindern. In der Industrie galt die EVU-Regel ohnehin nicht - sofern ich mich noch erinnere, habe ich Maschinen bis 150 kW direkt eingeschaltet. Das Stern-Dreieck-Problem im hiesigen Faden ist aber ein anderes. Es geht darum die Leistungsaufnahme beim Anlauf zu begrenzen. Betreibe ich einen solchen Motor an 690 V, was auch zulässig wäre, sind alle Gedanken, die Leistungsaufnahme und damit den Anlaufstrom zu begrenzen obsolet.

Bleiben wir bei unseren gewöhnlichen Verhältnissen. Die Außenleiter-Spannung in unserem "gewöhnlichen" und üblichen Drehstromnetz beträgt 400 V, bei einem verfügbaren Mittelpunktsleiter misst man 230 V. Wenn man einem solchen Motor (Δ400/Y690 V) beim Anlauf die Sternschaltung aufzwingt, dann stehen jedem Wicklungsstrang statt der 400V nur 230V zur Verfügung. Mann kann dies berechnen, wenn man den Kehrwert aus Wurzel von 3 mit 400 multipliziert. Mit diesem Trick behilft man sich über die Runden, wenn man ein schwaches Netz hat oder das EVU nichts anderes genehmigt.

Der Nachteil ist, dass Maschinen mit einem großen Trägheitsmoment (nannte sich früher Schwungmoment) arg darunter leiden, wenn sie sich auf die Betriebs-Drehzahl quälen müssen - bei Kreissägen mit großen Durchmessern ist man ziemlich nahe dran. Das Problem bei diesem "Anlauf-Verfahren" ist, dass das zur Verfügung stehende Anlaufmoment nicht ausreichend sein kann, um schnell genug in den Bereich der Betriebsdrehzahl zu kommen. Es gibt Hinweise darauf, dass dieses "Anlauf-Verfahren" auf eine maximale Anzahl je Stunde begrenzt sein kann. Ich habe in meiner Praxis einige Fälle erlebt, bei denen Motoren aufgrund dieses "Anlauf-Verfahrens" ihren frühen Tod gestorben sind.

Vor dem Zeitalter der Leistungselektronik, war der Stern-Dreieck-Anlasser eine der wenigen Möglichkeiten. Das sieht heute anders aus.
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Guuden,

Wenn schon ein neuer Schalter bei muss, sollte ein Schaltautomat eingebaut werden, mit Tastern, Notaus, Motorschutz und Kontakt für die Absauge. Das könnten eigentlich auch Blinde mit Basiswissen bewerkstelligen.
Solch ein Steuergerät gibt es z.B. von Klibo zu erträglichen Preisen.
Es gibt aber noch diese Lösung:
https://new.siemens.com/de/de/produ...ik/sirius/sirius-hybrid/sanftstarter-3rw.html
Eine solche Lösung würde ich heute einem automatischen Stern-Dreieck-Starter vorziehen. Solche Sanftanlasser gibt's auch auf dem China-Markt zu erträglichen Preisen.
 

Pax

ww-ahorn
Registriert
16. Februar 2016
Beiträge
113
Ort
Lienen
Hallo an Alle!
Ich wollte gerne noch ein Update geben!

Ich habe nochmal und nochmal alles nachgemessen. Am Motor, am Schalter. Die Spannungen. Die Wicklungen. Alles wie es sein soll. Ich war kurz davor eine Stromzange zu kaufen, um die einzelnen Phasen zu überprüfen.

Dann habe ich doch nochmal die mechanische Seite beleuchten wollen. Dafür die Sicht auf den Riemen freigelegt und ein dickes Stück Esche versucht zu Sägen. Und dann tatsächlich. Der Riemen rutscht einfach doch durch. Ist mir natürlich doch etwas unangenehm, aber die Hinweise der ersten Experten die ich gefragt habe mit dem Brummen haben mich in die falsche Richtung gebracht.

Ich habe nun wie @Kerstenk auf einen Antrieb mit drei Riemen umgebaut. Vielleicht hätte ein neuer gereicht, aber nun ist es vollbracht. Und ich kann nun ohne mit der Wimper zu zucken meine Bohlen auftrennen. 100mm Schnitthöhe sind kein Problem. Ich bin erleichtert und unterm Strich war es günstiger als ein neuer Schalter. Allerdings habe ich nun immer noch keinen automatischen Schalter. Kann ich aber verkraften.

Vielen Dank für die Hilfe !
 
Oben Unten