Leimungen verrutschen

GertG

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Hi,
ich muß gerade mehrere Kanthölzer 50x50 ziemlich bündig verleimen.
Leider wandern die Teile auf dem gepressten Leimfilm immer wieder aus, wenn ich die Zwingen anziehe.
Manchmal erst nach Minuten, wenn man nicht mehr hinguckt.

Sonst helfe ich mir in solchen Fällen immer mit einigen eingeschlagenen Stiften, die ich drei Millimeter über dem Holz abknipse.
Legt man das Gegenstück auf, sind beide Teile fixiert.

Hier ist das aber schlecht, weil aus diesen Hölzern eine Schweifung an der Bandsäge ausgesägt wird.
Da will man weder einen Nagel im Blatt noch in der Oberfläche der Schweifung.


Wie macht man das richtig?
 

Benston

ww-ahorn
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Entweder legst du es auf eine glatte Oberfläche (am besten beschichtet, damit es nicht festklebt) und machst dann auch von oben Zwingen drauf, die es bündig halten oder du versuchst mal ein paar Salzkörnchen auf die Leimfläche zu streuen. Das soll wohl ein "Geheimtipp" sein um sowas am Rutschen zu hindern. :emoji_slight_smile:

Grüße
Ben
 

Diesel1982

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Wenn es das Material hergibt die Leisten erst nach dem Leimen auf Endmaß schneiden. Das mit dem Salz soll nicht so der Burner sein. Probiert hab ich es nie
 

Lorenzo

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Für den oben nachgefragten Fall: weil man die Dübel genauso in der geschweiften Kante treffen kann wie den Nagel. Nicht schlimm fürs Sägeblatt, aber sehr schlecht für die Optik.
Und generell: Weil man so eine Maschine vielleicht gar nicht hat, und sie ja auch nicht nötig ist für die korrekte Verleimung. Ich hab zum Beispiel keine, und sie bisher auch nicht vermisst.

Ich hab mir das Video auch angesehen, ich bin noch nie auf die Idee gekommen nach dem Hobeln nochmal extra zu schleifen. Und ich denk da sollte man auch ein bisschen vorsichtig sein, wenn noch Schleifstaub zurück bleibt schadet man dem Verleimergebnis vielleicht mehr als man es verbessert.
Aber das antrocknen lassen ist, wenn es die Verleimsituation zulässt, ne super Sache. Sollte ich mir für die Zukunft merken.

In der Schreinerei wos schnell gehen muss sind die unterschiedlichen Dübelfräsmaschinen nicht wegzudenken, Korpusmöbel aus Plattenmaterial kann man wohl nicht effizienter zusammenbauen als mit Lamellos, und die Dominos oder Dübler ersetzen vollwertig den Zapfen und sind viel schneller gesetzt als man Zapfen und -löcher fräst oder sägt.
 

Bastelheiko

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Mal wieder was gelernt.

Sehr schönes Video!
Vielleicht ist ein Kurzzeitwecker gar kein so schlechtes Werkstattzubehör:emoji_thinking:?

VG
 

uwe_

ww-ulme
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ehrlich war ich überrascht, das der Trick mit dem "Leim anziehen lassen" unbekannt ist. Das hat mir mein Vati schon als kleiner Junge beigebracht.
 

kberg10

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Entweder legst du es auf eine glatte Oberfläche (am besten beschichtet, damit es nicht festklebt) und machst dann auch von oben Zwingen drauf, die es bündig halten oder du versuchst mal ein paar Salzkörnchen auf die Leimfläche zu streuen. Das soll wohl ein "Geheimtipp" sein um sowas am Rutschen zu hindern. :emoji_slight_smile:

Grüße
Ben
Salz in der Werkstatt? Ooooooh graus
 

WinfriedM

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Ist aber auch ein kritischer Prozess mit dem anziehen lassen: Wartet man zu kurz, verrutscht es weiterhin. Wartet man zu lange, funktioniert die Verleimung stellenweise nicht mehr optimal. Auch von der Leimdicke hängt viel ab, ob das überhaupt so funktioniert.
 

GertG

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Ich hab das gestern Nacht mal probiert, was der Mann da im Video zeigt.
In der Tat kann das funktionieren.

Aber:
Ich habe eine ungeheizte Werkstatt mit derzeit etwa 12°C.
Da stimmen die 5...10 Minuten Anziehzeit schon überhaupt nicht mehr.
Man braucht da mindestens 30...45 Minuten.
Bei ein paar Grad mehr wäre da natürlich schon längst der Zug wieder abgefahren.
Um so was zu praktizieren, brauchts also reichlich Erfahrung und kein Tabellenbuch mit festen Werten.

Was aber gut geht, ist, dem aufgetragenen Leim etwas Ablüftzeit zu geben (in meinem Fall ca. 20 Minuten) und dann das aufzuleimende Gegenstück einfach aufzulegen und, wenn überhaupt, nur unter sehr leichtem Druck zu fixieren.
Wenn man das dann wieder 10 Minuten hat liegen lassen, haben sich zwischen den Kontaktpunkten in der Leimnaht Brücken gebildet, die schon ordentlich Haftung bringen.
Dann kann man die Zwingen brachial anknallen, ohne das die Teile verrutschen. Auch so, daß dann wieder rundherum Leim aus der Fuge tritt.
Voraussetzung ist dann aber wohl, daß der Leim nicht zu dünn und vor allem deckend aufgetragen wurde.

Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht.
Danke für das Video.
 

WinfriedM

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So ähnlich mach ich das auch: Wenn man nur an 2 Stellen ganz leicht mit Zwinge fixiert, zieht an diesen Kontaktstellen der Leim nach 2-3 Minuten soweit an, dass dort nichts mehr verrutschen kann. Dann kann man weitere Zwingen ansetzen und erstmal vorsichtig anziehen. Zum Schluss alles ordentlich anknallen.
 

pixelflicker

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Ja, das mit dem Leim anziehen lassen hab ich mir auch schon überlegt, ob ich das Video mal poste. Ich finde das schon interessant und nachvollziehbar. Aber getraut hab ich mich auch noch nicht so recht es so zu machen. Erinnert ein bisschen an Pattex, den soll man ja auch erst trocknen lassen, bevor man verklebt.
 

Mitglied 30872

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Ich hatte mal interessehalber Silicagel genutzt, damals bei meinem Stuhlbauprojekt. Ich hatte da so ein kleines Beutelchen liegen und habe eine Prise auf die Leimflächen gegeben. Nur wenige Krümel. Das funktioniert gut. Was das Silicagel allerdings bei der weiteren Bearbeitung mit Hartmetallschneiden anstellt, kann ich nicht sagen.
 

Friederich

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Wie macht man das richtig?
Zusätzliche Zwingen (können auch recht kleine sein) genau auf die Fugen setzen. Mit Zulage darunter. (aus beschichtetem Plattenmaterial etc)
Auf Länge zuschneiden erst nach dem Verleimen.
Nägel sind halt immer etwas tückisch: Falls man irgendwann das Holz nochmal durch eine Maschine schickt.
 

uli2003

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Erfahrungsgemäß ist es sehr kritisch, den Leim anziehen zu lassen bis er transparent wird. Das hat mir nicht nur eine Fehlverleimung bisher beschert - nicht weil ich's absichtlich gemacht habe, sondern bei komplexeren Verleimungen.
Zudem wird die Leimfuge sichtbar dicker. Bei hellen Hölzern unschön.
 

kberg10

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Ran an den Feind heisst die Devise, Anleimer usw bündig anleimen ist echt mit Hilfe paar kleiner Zwingen kein Problem.
Halbtrockener Leim gibt unschöne Fugen.
Und für die Fläche gibts provisorische Leisten oder Lamello, Feder, usw.
 
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