Leimholz begradigen

[Delgado]

Hi,

meine stabverleimte Leimholz Bucheplatte, die als Schranktür dienen soll, hat sich längs der Stäbe etwas gewölbt.

Gibt es Möglichkeiten, die Platte wieder in Form zu bringen?

Ich dachte da an zwei Platten auf Vorder- und Rückseite mit Zwingen befestigt, könnte diese evtl. wieder begradigen. Funktioniert sowas?

 

[HolzLackwurm]

Hi,

meine stabverleimte Leimholz Bucheplatte, die als Schranktür dienen soll, hat sich längs der Stäbe etwas gewölbt.

Gibt es Möglichkeiten, die Platte wieder in Form zu bringen?

Ich dachte da an zwei Platten auf Vorder- und Rückseite mit Zwingen befestigt, könnte diese evtl. wieder begradigen. Funktioniert sowas?

Hallo
ja damit könntest du das wieder begradigen, aber ich denke die Buchenleimholzplatte hat wohl zu viel Feuchtigkeit im Holz, darum das verziehen.
Gruss
guido

 

[dascello]

ähemmm------ NEIN!-------- Das wird nicht gehen!


michael

 

[HolzLackwurm]

Hab nen tischler gerade gefragt. Wird wohl nicht all zu viel gehen.
habe das hir noch gefunden:

Kiefer-Schranktüren zurechtbiegen? - de.narkive.com

Gruss

 

[WinfriedM]

Du wirst dir eine dauerhafte Lösung einfallen lassen müssen, denn auch die eingebaute Tür wird sich früher oder später verziehen. Also zumindest Gratleisten oder mit Langlöchern aufgeschraubte Leisten.

 

[dascello]

Lieber Delgado,

jetzt mal im ernst: Leider hat Buche die Eigenschaft, krumm und windisch zu werden. Es gibt nichts, was dieses Material dazu bringt, diese Verformung rückgängig zu machen. Selbst Aushobeln wird nicht viel bringen, es würde immer noch leicht krumm aus der Dickte rauskommen, da die Spannung im Holz drin ist und "raus" will.

gruß

Michael

 

[uli2003]

Du könntest zwei Schiebetürausrichtbeschläge einbauen, und diese - falls es keine Schiebetür ist - mit dünnen Holzleisten abdecken.

Eine Gratleiste wird längs der Faser kaum helfen, und geradebiegen kann man so etwas nicht. Zumindest nicht in vertretbarer Zeit oder mit vertretbarem Aufwand.

Grüße
Uli

 

[Delgado]

...aber ich denke die Buchenleimholzplatte hat wohl zu viel Feuchtigkeit im Holz, darum das verziehen.

Lt. Herstellerangabe beträgt die Holzfeuchte bei Produktionsende unter 10%.

Eine Gratleiste wird längs der Faser kaum helfen, und geradebiegen kann man so etwas nicht.

Und eine Gratleiste quer zur Faser? Sollte doch gehen, oder?

Ich glaube auch, das sich die Platte erst bei mir verzogen hat. Verstehen tue ich das aber nicht.
Ich bewahre mein Holz im PC-Zimmer auf, welches normal geheizt ist.

Schade, daß das mit den Zwingen nicht geht

Grüsse
Dirk

 

[Dingsda42]

Du bekommst die mit Zwingen schon gerade. Nur sieht das einfach scheiße aus, wenn die immer an der Schranktür hängen, oder? Und wirklich toll dichtmachen lässt sich die Tür dann auch nicht mehr.

Ja, Gratleisten werden quer zur Faser verbaut. Die bringen aber nichts, wenn die Platte lägs zur Faser krumm ist.

 

[dascello]

Frage an alle:


Kann Delgado sich damit helfen, dass er in die besagten Türen mit der HKS quer alle 5 cm Schnitte einbringt, vielleicht 3 mm weniger tief, als die Tür dick ist, auch nicht ganz zum Rand, und dann von hinten das Ganze wieder mit Furnier längs absperrt?

Dann ist die Spannung raus und das Teil gerade. Eigentlich.


Gruß


Michael

 

[Dingsda42]

Wenn er Zugang zu einer Furnierpresse hat, dann vielleicht. Allerdings wird das ganze auch recht instabil, 3mm, oder auch 5mm, sind nicht wirklich viel und ein Reißen am Griff könnte da schon zu viel sein.

 

[Delgado]

Du bekommst die mit Zwingen schon gerade. Nur sieht das einfach scheiße aus, wenn die immer an der Schranktür hängen, oder? Und wirklich toll dichtmachen lässt sich die Tür dann auch nicht mehr.

Hi Christian,

so ist es auch nicht gemeint, oder dachtest du, das ich die Tür mit Zwingen einhängen will/werde ? Ich hatte gedacht oder gehofft, das, wenn ich die Leimholzplatte eine gewisse Zeit (evtl. ein paar Tage) unter Zwingen halte, die Platte, die Form annimmt.

Es ist ja auch nicht viel. Es ist eine kleine Wölbung. Habe mal Fotos angehangen.
Es geht um die linke Schranktür. Schaut mal, was ihr dazu meint.

Ja, Gratleisten werden quer zur Faser verbaut. Die bringen aber nichts, wenn die Platte längs zur Faser krumm ist.

Verstehe ich jetzt nicht ? Mit der Gratleiste würde ich doch gegen die Wölbung arbeiten, oder? Erklärt es mir bitte.

...dann von hinten das Ganze wieder mit Furnier längs absperrt? Dann ist die Spannung raus und das Teil gerade. Eigentlich.

Hallo Michael,

nein, nicht doch, ich will es doch gar nicht mit einem Furnier versehen .

Grüsse aus dem verschneiten Berlin
Dirk

 

[Frankenholzwurm]

Hallo Dirk

Mit der Gratleiste würde ich doch gegen die Wölbung arbeiten, oder?

Bei deinem Problem helfen schon Gratleisten quer zur Faser.

Nur hast du weiter oben irgendwo geschrieben, dass bei dir die Wölbung längs zur Faser ist.

Bei dir ist diese aber quer zur Faser. Wahrscheinlich nur Verständnisproblem.

Aber mal ganz ehrlich:

Die Wölbung bei der Tür ist ja sogut wie nix.

Wenn es nicht mehr ist, würde ich da erstmal nix dran machen.

Falls es dir dennoch nicht gefällt, einfach Gratleisten anbringen.

 

[Delgado]

Hallo Dominik,

danke.
Dann habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Korrekt ist natürlich, das die Wölbung quer zur Faser ist.

 

[Dingsda42]

Gut, so verstehen wir uns alle.
Die Gratleiste funktioniert so natürlich, wie Dominik auch schon schrieb.
Und das ist mal wieder das beste Beispiel dafür, das ein Bild mehr als tausend Worte sagt.

Zu den Zwingen: Gerade Buche hat da seinen eigenen Kopf und nimmt so schnell keine Form an, in die man es einfach nur so reinzwingt (In Verbindung mit Wasser ist das was anderes, klar) und würde ziemlich schnell wieder die Ursprungsform annehmen. Damit hättest du also nichts gewonnen.

Und BTW: ein schönes Stück, aber warum hast du die Ecken der Boden- und Deckelplatte ausgenommen? Und vor allem so weit, das man auf die Seiten gucken kann? Sollte das so sein oder ist das ein "Unfall"?

 

[Delgado]

...Und BTW: ein schönes Stück, aber warum hast du die Ecken der Boden- und Deckelplatte ausgenommen? Und vor allem so weit, das man auf die Seiten gucken kann? Sollte das so sein oder ist das ein "Unfall"?

Hallo Christian,

danke und falls du die ausgefrästen Radien an den Ecken meinst, das ist bewusst. Ich habe mir extra eine Schablone dafür gebaut. Wenn der Schrank fertig ist, z.Zt. noch nicht verleimt, geschliffen und geölt, wird er in ein Regalseitenteil eingehangen (s. Foto). Die Kanten will ich auch noch abrunden, wenigstens teilweise.

Den vorderen Überstand (~4-5mm) an Boden und Deckel werde ich noch wegnehmen. Ich denke, das geht gut mit einem Nutfräser und der Oberfräse mit Parallelanschlag, oder?

Was meinst du mit auf die Seite gucken? Falls du die Tür meinst, die auf der linken Seite ein klein wenig übersteht, das will ich noch mit dem Scharnier 'wegjustieren'. Ich hatte den Luftspalt zwischen beiden Türen etwas zu eng bemessen und muss daher auch von der Tür noch ein wenig Material wegnehmen (~0.5-1mm). Werde ich wohl auch mit der Oberfräse machen, wenn nichts dagegen spricht.

Grüsse
Dirk

 

[Dingsda42]

Ah, ok. So machen die ausgenommenen Ecken natürlich Sinn.

Um wenige Millimeter von Boden und Deckel abzunehmen würde ich mir eine Leiste aufspannen als Anschlag für die Fräse. Wenn du den Parallelanschlag an die Fräse baust hast du das Problem, dass du den Anschlag an die Seite drücken musst, die du wegfräst, das wird also schief und du bekommst einen Absatz in dem Moment, wo der vordere Teil des Anschlags über die Platte guckt. (schwierig zu erklären, aber eigentlich recht simpel, wenn man sich mal vor Auge führt, wo der Anschlag gegenliegt)

 

[dascello]

Oder: Im ersten Durchgang eine Falz fräsen. Da läuft der Anschlag dann sauber. Dann mit einem Bündigfräser von der anderen Seite den entstandenen Überstand wegfräsen.

gruß

michael

 

[Delgado]

...Um wenige Millimeter von Boden und Deckel abzunehmen würde ich mir eine Leiste aufspannen als Anschlag für die Fräse. Wenn du den Parallelanschlag an die Fräse baust hast du das Problem, dass du den Anschlag an die Seite drücken musst, die du wegfräst, das wird also schief und du bekommst einen Absatz in dem Moment, wo der vordere Teil des Anschlags über die Platte guckt. (schwierig zu erklären, aber eigentlich recht simpel, wenn man sich mal vor Auge führt, wo der Anschlag gegenliegt)

Hallo Christian,

au mann, na klar, du hast natürlich völlig Recht. Mit dem Parallelanschlag wird das so nichts. Da werde ich wohl eine Holzleiste nehmen müssen, denn eine Führungsschiene habe ich noch nicht. Die Lösung von Dascello müsste eigentlich auch gehen, habe allerdings noch keinen Bündigfräser, muss mich erstmal mit dem Nutfräser behelfen.

Danke euch und Grüsse
Dirk