Leimholz aus Bohlen - Anfängerfragen

lesepirat

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2008
Beiträge
994
Ort
DT
Hallo ihr,
ich möchte aus (wiederverwendeten) Bohlen, Stärke 30mm, Leimholzplatten machen. Im Groben ist mir der Vorgang bewusst. Worauf sollte ich besonders achten? Weißleim oder PU? Welchen? Fragen über Fragen, hab halt Schiss das Holz zu verhunzen...
Danke

PS: Mit Dübeln verstärken??
 

narrhallamarsch

ww-robinie
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
2.102
Ort
Bad Dürkheim
pur macht nur dann sinn, wenn das holz direkter feuchtigkeit ausgesetzt wird, regen und konsorten wären da zu nennen.

im innenbereich ist normaler pvac-weißleim das mittel der wahl.

letzterer ist auch einfacher zu verarbeiten, da er nicht aufschäumt, wie pur, dessen rückstände nur extrem schwer wieder zu entfernen sind, wenn man zuviel davon verwendet hat.

vom kostenfaktor mal abgesehen.

die festigkeiten nehmen sich da nichts.
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
47
Ort
im sonnigen LDK
PU Leim sollte immer dann verwendet werden, wenn wie narrhallamarsch schon geschrieben hat, Teile direkter Feuchtigkeit ausgesetzt werden sollen oder wenn Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden müssen. Da PU Leim schäumt, füllt er kleine Spalten aus, daraus gibt sich auch noch den Vorteil des einfacheren Auftragens. Leime ich zwei Bretter aneinander, muß der Weißleim eigentlich flächig aufgepinselt werden, da sich der PU Leim ausdehnt, reicht im Prinzip eine "Wurst", den Rest erledigt der Leim beim schäumen.

Preislich ist der Unterschied je nach dem nicht so groß (Soudal z.B. bei gleicher Gebindegröße 750ml 1-2€).

PU Verleimungen können schon ne ziemliche Sauerei sein, wobei ich meine, die Rückstände auf dem Werkstück lassen sich einfacher entfernen als die von normalem Weißleim. Tische sollten aber schon abgedeckt werden und Handschuhe nicht vergessen. PU geht von den Flossen, sehr schlecht wieder ab (was aber für dessen Klebeeigenschaften spricht).

Im Innenbereich mache ich die Wahl des Leimes hauptsächlich davon abhängig, wie genau ich gearbeitet habe oder wie schnell ich weitermachen will. Hat z.B. eine Schlitz und Zapfen Verbindung seitlich etwas Luft, nehm ich PU Leim, der füllt die Stellen aus.
Weiter ist der PU Leim je nach Sorte auch schneller wie normaler Weißleim, mal von den Expressleimen abgesehen.
Meiner braucht ca. ne halbe Stunde und ich kann weiterarbeiten.
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
70
Ort
Köln
Guten Abend Lesepirat
wenn du die Leimflächen des schon gebrauchten Holzes richtig winklig abrichten kannst, spricht
nichts gegen eine Verleihung mit PVaC Leim, vorausgesetzt du hast genügend kräftige Zwingen.
Die Fugenqualität von Weissleim bei richtiger Verleimung ist Standard in der Holzverarbeitung.
Der PVaC Leim macht sich die Kapillarkräfte des Holzwerkstoffs zu Nutze und verbindet Faserstoffe
in sehr inniger Verbindung miteinander. PUR-Kleber haben eine hohe Haftfähigkeit, können aber
nur bis zur Streckung ihrer Eigenbindung belastet werden. Dafür haben sie aber eine gute Fugen-
ausfüllung und bilden in der Leimfuge einen gewissen Eigendruck.Ich verwende im Montagebereich
auch gerne PUR-Kleber, im Aussenbereich auf Grund der guten Feuchtigkeitsbeständigkeit, im Innen-
Bereich wegen der problemlosen Verarbeitung, nur wenn ich wirklich fast" unsichtbare"Fugen haben
möchte, greife ich zu Weissleim oder Kaurit,Harald.
 
Oben Unten