Leerrohre einputzen - Welcher Putz?

stefan.

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Hallo zusammen,


Ich muss bei meinen Eltern ein paar Leerrohre (vmtl 16mm) einputzen. Mauer ist 36er Poroton, mit vmtl 2cm Putz innen und außen.

Ich brauche Leerrohre
- im Innenbereich: hier soll der Schlitz am Ende so gut wie möglich unsichtbar sein.
- an der Außenfassade: hier kommt später ein WVDS drüber, also ist die Optik nicht so wichtig.

Jetzt meine Fragen:
- wie tief müssen die Schlitze sein? Ich denke, das Leerrohr sollte komplett im Mauerwerk liegen, nicht im Putz? Kann mir dafür eine Mauernutfräse leihen.
- welchen Mörtel bzw. Putz nehme ich dafür am besten? Brauche ich da zwei verschiedene für innen und außen ("unsichtbar" innen, feuchtigkeitsbeständig außen?)

Was empfehlen die Foren-Maurer, @Heener und @andibarth ?


Viele Grüße
Stefan
 

Heener

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das Leerrohr sollte komplett im Mauerwerk liegen, nicht im Putz?
Ja, vielleicht noch paar Millimeter tiefer....
Kann mir dafür eine Mauernutfräse leihen
Das bekommst Du mit dem Hammer auch so hin.
Brauche ich da zwei verschiedene für innen und außen ("unsichtbar" innen, feuchtigkeitsbeständig außen?)
Außen Leerrohr tiefer legen, dass Du den Schlitz mit P II (Kalkzementputz) oder (MG II Kalkzementmörtel) sauber auswerfen kannst.
Innen kannst du Gips nehmen, was Du gerade da hast.

Praktisch ist, das Leerrohr mit 2 kreuzweise eingeschlagenen 100er Nägeln da zu fixieren, wo es rauswill.
 
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brubu

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Hallo
So als Schreiner der ab und zu die Elektroinstallationen ergänzt, es geht gut ohne Mauernutfräse. Einfach mit der Flex 2 parallele Schnitte
ziehen, den Rest sorgfältig ausstemmen. Nicht wie die Elektriker mit dem grossen Spitzhammer gleich durch die ganze Wand stemmen.
Gruss brubu
 

stefan.

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Hey,

Danke schonmal für deine Antwort und die Materialempfehlung!

Die Mauernutfräse liegt bei uns in der Gemeinschaftswerkstatt rum, kostet also nix. Ich werde die einfach Mal einpacken und schauen ob es was bringt
 

Micha83

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Moin. Als jemand der in einem alten Haus wohnt, sage ich mal, Gips hat an der Innenseite der Außenwand nix zu suchen. Der zieht Feuchtigkeit und dort schimmelt es als erstes. Kann natürlich sein, das es in dem Fall nicht von Belang ist, wenn außen ein wdvs dran kommt.
Grüße Micha
 
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McIlroy

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- welchen Mörtel bzw. Putz nehme ich dafür am besten?
Ich habe bei uns innen alles mit Rotband gemacht, außen mit Sockelputz, egal welcher Untergrund/Putz vorhanden war. Keine Ahnung, ob das nun fachgerecht war oder nicht, es hält zumindest seit 9 Jahren.:emoji_slight_smile:
 

andibarth

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Guten Morgen Stefan,

wenn es wirklich nur 16mm Leerrohre sind und ich eine Mauernutfräse zur Hand hätte, dann würde ich es auch fräsen. Beim Ziegelmauerwerk ist doch die Gefahr immer groß das die Schlitze doch viel größer werden als eigentlich benötigt wenn ich das mit Hammer/Meisel oder einem Bohrhammer mache. Ich hab sonst nie gerne Poroton gemauert weil durch den hohen Brenngrad das Material so spröde geworden ist, da sind die Steine schon beim scharf anschauen teilweise zerbrochen.

Wie aber Jan @Heener schon geschrieben hat, würde auch ich einen Kalkzementmörtel zum auswerfen der Schlitze nach dem Einlegen der Leerrohre verwenden. Zu knapp fräsen solltest die Schlitze dennoch nicht, sonst wirst kaum Halt für den Mörtel bekommen. Weiß ja nicht wie sich die Fräse einstellen lässt, aber ich würde dann schon 30/30mm fräsen.

Darf ich fragen warum auf ein 36er Ziegelmauerwerk noch ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht werden muss? Reicht die Wändstärke bei euch für den Dämmwert nicht aus oder musst du hier einen Versatz in der Wand kaschieren?

Gruß,
Andi
 

fahe

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Poroton ist meiner Erinnerung nach etwas kritisch, was das horizontale Schlitzen anbelangt... Lässt sich bestimmr schnell ergoogeln.
 

stefan.

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Hallo,

nochmal danke für die Antworten.
Als jemand der in einem alten Haus wohnt, sage ich mal, Gips hat an der Außenwand nix zu suchen.
Davon war ja nie die Rede, Gips nur im Innenbereich :emoji_wink:

Es muss nur eine kleine Zuleitung rein, ich denke 16mm reicht. Vielleicht nehme ich auch einfach eine Nummer größer.

Darf ich fragen warum auf ein 36er Ziegelmauerwerk noch ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht werden muss? Reicht die Wändstärke bei euch für den Dämmwert nicht aus oder musst du hier einen Versatz in der Wand kaschieren?
Mei, war eine Abwägungssache. Vom Dämmwert her war es nicht unbedingt notwendig. Das Haus meiner Eltern steht am Ortsrand mit freiem Blick nach Westen, d.h. der Hauptwetterseite. Die Westfassade sah nicht mehr gut aus, da musste man eh was machen. Also wird die Dämmung an der Westseite (und ein Stück der Nordseite bis zu einem Versatz in der Wand) halt gleich mitgemacht. Mehrkosten halten sich dadurch in Grenzen.

Poroton ist meiner Erinnerung nach etwas kritisch, was das horizontale Schlitzen anbelangt... Lässt sich bestimmr schnell ergoogeln.
Wie gut sich dann die Wand schlitzen lässt, werden wir sehen :emoji_grin:
 

brubu

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Es muss nur eine kleine Zuleitung rein, ich denke 16mm reicht. Vielleicht nehme ich auch einfach eine Nummer größer.
Hallo
20mm ist schon klein, kleiner kennen wir gar nicht. Es geht nicht nur um das Kabel oder die Drähte sondern um den ganzen Widerstand beim Einziehen, bei späterem Ersatz wird der noch grösser. Und irgendwann will jemand noch einen Draht nachziehen.
Wenn Platz vorhanden ist nehmen wir eher grössere Rohre, darüber flucht hinterher niemand.
 

SchweißerSchnitzer

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Hab bisher auch nur für den Eigenbedarf geschlitzt.
16mm ist echt dünn. Da geht ein normales Stromkabel ja geradeso gerade durch. Hier gibts zB ne Tabelle dazu.

Und auch bedenken: die Kurvenradien großzügig wählen. Die billigen Baumarktleerrohr sind nicht sehr glatt innen. Die oft zu lesenden 10cm Radius ist da schon knapp.
 

Heener

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Moin. Als jemand der in einem alten Haus wohnt, sage ich mal, Gips hat an der Außenwand nix zu suchen. Der zieht Feuchtigkeit und dort schimmelt es als erstes. Kann natürlich sein, das es in dem Fall nicht von Belang ist, wenn außen ein wdvs dran kommt.
Grüße Micha
Weder aus Erfahrung noch fachlich kann ich Deine Aussage bestätigen.
Wenn Deine Außenwand so löchrig ist, dass Du da Bedenken hast, gibt es dort anscheinend größere Probleme als dieses?
-
Natürlich, innen kann man auch anderen Mörtel nehmen, das ist möglich.
 

Time_to_wonder

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Schlitz fräsen und mit irgendwas wieder zuschmieren, Fugenfüller, Rotband, MP 75 oder was grad da ist. Im Putz kann das Rohr auch liegen, wenn ca. 1 cm Überdeckung gegeben ist.

Unter M20 würde ich kein Rohr legen. Der Mehraufwand zu was kleinerem ist überschaubar, def Mehrnutzen ist enorm!
 

Uranus

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Mei, war eine Abwägungssache. Vom Dämmwert her war es nicht unbedingt notwendig. Das Haus meiner Eltern steht am Ortsrand mit freiem Blick nach Westen, d.h. der Hauptwetterseite. Die Westfassade sah nicht mehr gut aus, da musste man eh was machen. Also wird die Dämmung an der Westseite (und ein Stück der Nordseite bis zu einem Versatz in der Wand) halt gleich mitgemacht. Mehrkosten halten sich dadurch in Grenzen.
WDVS und HLZ? Finde ich schräg. Würde ich auch nicht machen. Denk lieber über Silikonharzputz nach, der ist wirklich sehr witterungsfest.
Bin auch klar auf der Empfehlung mindestens ein M20 zu legen, am besten die guten druckfesten, die auch in die Filigrandecke können.

Ich hatte meine Schlitze immer mit Fassadenspachtel (eigentlich unsinnig, da teuer) oder Kalk-Zement-Mörtel eingelegt.
 

stefan.

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...es geht um die Statik der Wand.
Meiner Erinnerung nach macht Wienerberger da sehr genaue Vorgaben.

Und es geht dabei auch nur um horizontale Schlitze. Aber letztlich kann ja jeder machen, wie er denkt.
Achso, das meinst du. Ich habe mal gegoogled und ein PDF von Wienerberger gefunden. Demnach darf ich bei der Wandstärke bis zu 30 mm tief in den Ziegel fräsen. Aber so tief muss ich ja wahrscheinlich gar nicht, wenn ein Teil des Leerrohrs noch im Putz liegt.

WDVS und HLZ? Finde ich schräg. Würde ich auch nicht machen. Denk lieber über Silikonharzputz nach, der ist wirklich sehr witterungsfest.
Bin auch klar auf der Empfehlung mindestens ein M20 zu legen, am besten die guten druckfesten, die auch in die Filigrandecke können.

Ich hatte meine Schlitze immer mit Fassadenspachtel (eigentlich unsinnig, da teuer) oder Kalk-Zement-Mörtel eingelegt.
Da brauchen wir nicht mehr diskutieren, ist so beschlossen und bereits beauftragt.
Danke für die Materialempfehlung.
 

fahe

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stefan.

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Ah, vllt. sitzen wir hier auch einem Missverständnis auf. Mit "Poroton" meinte ich einfach Ziegel in dieser Form: https://stengel-ziegel.de/produkte/blockziegel/hlz-hochlochziegel-mit-rohdichteklasse-1-2_id419

Jetzt habe ich gelesen, dass "Poroton" der Markenname für einen Ziegel mit Styroporkügelchen ist, die beim Brennen dann kleine Luftlöcher erzeugen. Die haben dann natürlich einen geringeren Wärmeleitkoeffizient als "normale" Hochlochziegel.

Aber: Das Haus wurde Ende der 70er von meinem Opa verbaut. Da gab es glaube ich schon Poroton, ich gehe aber davon aus, dass da eher "normale" Ziegel verbaut sind, die laut https://www.net-eb.at/download/Altbaukonstruktionen_und_Rechenwerte.pdf wohl einen U-Wert von ca. 1,1 haben.
 

Heener

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WDVS und HLZ? Finde ich schräg. Würde ich auch nicht machen.
Doch, weil HLZ nicht den Dämmwert von Leicht-HLZ hat. HLZ zu dämmen ist notwendig.
Denk lieber über Silikonharzputz nach, der ist wirklich sehr witterungsfest.
Dies hat nun fast nix mit dem Dämmwert zu tun.
Man muss sich da halt überlegen, ob einem die Festigkeit oder die Diffusionsfähigkeit des Oberputzes wichtiger ist.
 

Uranus

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Ich glaub @stefan. möchte nicht wieder da anfangen, wo er mal aufgehört hat, ich will ja nicht das Reizthema drauß machen. Ich möchte auch nichts weiter dazu dann schreiben.

@Heener Mir gehts nicht um die Dämmwerte, sondern um die Diffusionsfähigkeit. Die verliere ich bei WDVS definitiv für diese Wand. Wenn es nur eine von mehreren ist, ist das vielleicht egal, die Dämmung aber irgendwie auch. Gerade der Tonziegel hat die Eigenschaften gutes Raumklima zu ermöglichen, nimmt viel Feuchte auf, gibt sich kontinuierlich wieder ab. Silikonharzputze sind aber diffusionsoffen und relativ witterungsbeständig für Jahrzehnte.

Gut ist, der Blockziegel hat eine hohe Druckfestigkeit, den kann ich schlitzen in jede Richtung. Bei Leichtbau-HLZ kann ich das nicht.
 
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