Lautsprecher-Gehäuse aus MDF in Hochglanz lackieren Abzeichnen der Stösse...

Mik_Don

ww-kastanie
Registriert
24. November 2005
Beiträge
40
Ort
Bayern
Hallo,
ich habe vor 2 Lautsprecher- Gehäuse zu fertigen.
Die Eckverbindungen sind stumpf miteinander verleimt.
Vermutlich werde ich sicherheitshalber noch lamellos einfräsen- oder würdet ihr das überhaupt?- die Verleimung alleine ist ja schon sehr fest.
Ich hab schon in der Vergangenheit solche Gehäuse gefertigt, und an manchen Stellen zeichnet sich manchmal erst nach Jahren der Verleimstoß ab.
Die Gehäuse wurden vor dem Lackieren gespachtelt, geschliffen, gefüllert und nochmals geschliffen... und die erste Zeit nach dem Lackieren war auch nichts zu sehen....

was würdet Ihr anderst/besser machen?
wer hat da schon erfahrungen gesammelt?
gruss
Mik
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Kanten und Stoesse Lackieren

Hallo Mik,

Dein Problem wurde schon vor hunderten von Jahren geloest. Klebe ueber alle Stoesse duennen Stoff (Seide) ca 5cm auf jeder Seite der Holzverbindung, bringe Grundierung auf und verschleife die Stoffuebergaenge, so dass sich die Kanten des Stoffes nicht abzeichnen.

Die Bildhauer setzen groessere Holzstatuen aus vielen Stuecken zusammen. Die Fassmaler und Vergolder, verkleben bei diesen Statuen jeden Stoss mit duennem Stoff, die Stoesse werden wie das uebrige Holz vorbereitet und mit Grundierung versehen, darauf kommt nun eine farbige Fassung oder Vergoldung. Ich habe soche Statuen und auch Altaere gesehen, die zwei/drei Jahrhunderte ueberdauerden ohne dass sich ein Stoss abzeichnete.

Bei Holz, welches klar lackiert wird verwende ich das duennste Fiberglasgewebe, welches im Modellfliegersport verwendet wird. Bei der Verwendung von klar aushaertendem Epoxidharz, und sauberstem Verarbeiten ist das Gewebe nicht sichtbar, aus einer Entfernung von ca 50 cm und mehr ist nichts wahrzunehmen.

mfg

Ottmar

PS: Das Gewebe kannst du auch heute noch verwenden, die Flaechen gut Anschleifen, Gewebe darueber kleben und neu Lackieren. Je duenner das verwendete Gewebe um so weniger Grundierung ist erforderlich.
 

holzyarry

ww-ahorn
Registriert
16. November 2005
Beiträge
121
Ort
Unterfranken/Raum Aschaffenburg
Hallo

ich "kämpfe" seit nunmehr fast 7 Jahren mit diesem Problem. An meinem Arbeitsplatz sind sämtliche Bauteile zu 90% aus MDF gefertigt. Allerdings ist es bei uns nicht ganz so schlimm, da wir alles mit Feinstruktur lackieren, die natürlich um einiges unempfindlicher ist wie Hochglanz.
Die Korpen leime ich stumpf mit Lamellos zusammen. Die Lamellos steche ich so ein, dass die Stirnkanten einen halben Millimeter über die Fläche stehen. So ist es später besser zu verschleifen, da man nichts aufspachteln oder an der Deckschicht der Fläche schleifen muss. Wichtig ist auch mit genügend Leim (ich nehme PVAC) zu arbeiten, damit die Fugen auch ohne zu spachteln richtig dicht sind.
Wir planen immer so, dass verleimte Teile mind. 2 Wochen vor der Weiterverarbeitung austrocknen können.
Bei Glattlackierungen pinsel ich die Stöße zusätzlich vor dem Füllern mit einem PUR Klarlack satt ein.
Mit dieser Verfahrensweise arbeiten wir schon seit vielen Jahren fast ohne Reklamationen.
Bei deinem Vorhaben würde ich dir noch empfehlen, soweit es zeitlich möglich ist, den Füller ebenfalls einige Tage ruhen zu lassen. Oftmals fallen Vertiefungen etc. nach einigen Tagen im Füller nochmals ein.
Wünsche gutes Gelingen

Gruß Mario
 

holzz

ww-eiche
Registriert
10. Februar 2005
Beiträge
351
Ort
Ruhrpott
Habe dieses Problem auch schon gehabt und nach Rücksprache mit dem Autolackierer (wg. Hochglanz) haben wir im Bereich der Verleimfugen eine V-Fuge gefräst, die dann mit 2-K Spachtel gefüllt wurde. Seitdem keine Probleme mehr.
 
Oben Unten