Lagerschaden Elektra Beckum PK 250

Bergschrat

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Hallo Zusammen,
meine erst kürzlich erstandene PK250,
hat mit ziemlicher Sicherheit ein Lagerschaden an der Sägeblattwelle.
Wenn ich die Säge einschalte vibriert sie stark. Ich hab sie ne minute ohne Sägeblatt laufen lassen und da war die Welle schon lauwarm, für mich ein Indiz das die Lager ausgeschlagen sind und diese mit großer Reibung laufen und sich dadurch die Welle erhitzt.
Nun möchte ich die Lager tauschen, die Frage ist ob hier im Forum das schon jemand an der Säge gemacht hat und vielleicht hierzu ein paar Tipps hat. Reicht es das ich nur die Lager tausche oder sollte man auch die ganze Aufnahme in dem die Lager drin sitzen auch tauschen?

Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Viele Grüße
Holger
 

zehlaus

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Ich würde mir zunächst mal den Antriebsriemen anschauen, wenn eine ältere Maschine lange nicht gelaufen ist, ist er oft verformt. Das Problem hatte ich schon bei einigen Bohrmaschinen. Warum willst Du den Lagerträger tauschen? Wenn der Lagersitz in Ordnung ist, dann oasst es doch, ansonsten erst mal Schaden begutachten und das neue Lager ggf. einkleben. Zudem würde ich auch die Welle auf Schlag prüfen, eine gewisse Wärmeentwicklung ist normal.
 

Bergschrat

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Meine Befürchtung ist das sich der Schlag im Lager auf den Sitz (Aufnahme) übertragen hat und diesen vielleicht leicht exentrisch gemacht und es dann sinnlos wäre hier ein neues Lager einzupressen. Aber klar kann ich das erst sagen wenn ich alles auseinander genommen habe.
Schlag in der Welle wäre auch wichtig zu prüfen nur muss ich mir überlegen wie ich den Rundlauf prüfe. Normalerweise gibt's hier extra Messwerkzeuge.
 

IngoS

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Hallo,

Ob die Welle einen Schlag hat, kannst du nur richtig prüfen, wenn die Lager in Ordnung sind.
Dass ein Lagersitz ausschlägt, ist zwar nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich. Davon solltest du erstmal nicht ausgehen.
Also, wechsel die Lager und dann schauen wir weiter.
Übrigens ist der Hinweis auf einen schlecht laufenden Riemen, der zu Vibrationen führt, auch nicht von der Hand zu weisen.

Gruß

Ingo
 

zehlaus

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Das Getriebegehäuse (1390200753) kostet, je nach Anbieter 80-110€, wie geschrieben kann man mit Fügekleber arbeiten. Der Lagersitz müsste schon richtig defekt sein, das passiert meist nur wenn die Lager extrem heiss werden und/oder blockieren. Temperaturen bis 60°C sind für Lager kein Problem, da fasst man aber auch schon nicht mehr richtig ein Teil an. Nimm mal die Riemenspannung weg und drehe die Welle, wenn die Lager defekt sind spürt man idR. schon das Knirschen der Kugeln, auch ob da etwas Lose drin ist. Die Lager würde ich als Ausführung 2RS von SKF beispielsweise nehmen, sind für Drehzahlen deutlich über 10.000 Umdrehungen zugelassen. Die Lagertypen sind 6004 und 6005 laut Ersatteilliste.
 

rafikus

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Ein ähnliches Thema hatten wir hier schon mal. Ich kann es jetzt nicht finden.
Kann sich jemand erinnern und vielleicht noch das damalige Thema finden?

rafikus
 

Bergschrat

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@zehlaus
Ich werde jetzt erst einmal den Riemen und die Lager ersetzen,
dann schaue ich wie Ingo schon geschrieben hat, weiter.
Danke für den Hinweis mit dem Getriebegehäuse, dachte das Ding wäre
teurer. Aber den Ersatz werde ich jetzt erst mal nicht berücksichtigen,
es sei denn es stellt sich bei Begutachtung klar anders dar.


@rafikuse
Ich habe auch schon gesucht, aber nix konkretes gefunden.
 

Bergschrat

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Heute hab ich mal alles soweit auseinandergebaut so dass ich jetzt nur noch das Getriebegehäuse
mit der welle und den Lager vor mir habe.
Die Demontage der Lager wird wohl nicht ohne Abzieher funktionieren,
allerdings habe ich vorher ein anders Problem, ich bekomme das Riemenrad
nicht von der Welle geschraubt ich weiß nicht wie ich es ohne es zu beschädigen
demontieren soll. Vielleicht habe ich etwas übersehen.

Die Grünen Bereiche sind demontiert, am roten hängts grad.

 

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rafikus

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Hallo
Auf der Zeichnung sieht es so aus, als ob das Riemenrad etwas kleineren Außendurchmesser hat als das linke Lager. Kannst Du das nachmessen/bestätigen?
Wenn dem so ist, dann brauchst Du das Riemenrad erst zum Schluß abschrauben, weil die Welle samt dem linken Lager und dem Riemenrad entnommen wird.
Die Welle muss ausgepresst werden, wobei das rechte Lager im Sitz verbleibt. Dieses Lager wird mit einem Sicherungsring (41) im Sitz gehalten.
Was mich etwas wundert ist, dass unter der rechten Mutter wohl keine Scheibe montiert ist. War das bei dir tatsächlich so?

rafikus
 

zehlaus

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Sind die Lager denn überhaupt defekt? Es macht ja keinen Sinn Lager auf Verdacht zu tauschen. Wenn ein Lager wirklich defekt ist, dann spürt man das in der Regel.
 

Bergschrat

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@rafikus
Könntest recht haben das Riemenrad scheint einen kleinen Durchmesser zu haben.
kann ich aber erst heut Abend verifizieren.
In der tat war unter der rechten Mutter wirklich keine Unterlegscheibe.
@zehlaus
Ich glaube schon das die Lager hin sind, die Spindel lässt sich schwer drehen
und ein knistern ist zu hören. Selbst wenn die Lager in Ordnung wären und
die Spindel nen Schlag hätte würde ich trotzdem alles tauschen wenn ich
schon alles auseinander habe. Klar ist das die Unwucht aus dem Bereich kommt.
Der Motor läuft nämlich wie geschmiert.
Der Riemen sieht noch wie neu aus, kann es auch nicht gewesen sein.

Gruß
Holger
 

zehlaus

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OK, dann weitermachen. Der Ausbau (und Einbau) der Lager funktioniert übrigens einfacher wenn man das Gehäuse auf ca. 100°C erwärmt, Alu dehnt sich mehr aus als die Lager selbst. Zum Gegenhalten des Rillenscheibe (39) solltest Du Dir einen Bandschlüssel besorgen, unbedingt den Hinweis in der Zeichnung bezüglich der Löserichtung beachten. Etwas Kriechöl schadet manchmal auch nicht, ebenso etwas Wärme.
 

Bergschrat

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So hier nun mal ein Update. Das Auseinanderbauen ging dann doch recht einfach.
Wenn man mal den richtigen Ansatz hat.
Ich habe an den Riemen ne Zwinge gesetzt damit ordentlich Spannung drauf ist,
durch das drehen mit der Stange legte sich der riemen nochmal um womit das ganze
noch mehr verspannte und die Zwinge selbst war dann auch gleich der Anschlag.
Auf jeden Fall löste sich das Riemenrad dann, durch das immer weiter ausdrehen
wurde auch das vordere Lager aus seinem Sitz geschoben schließlich konnte ich dann die Welle
komplett mit dem Lager und dem Rad entnehmen. Das letzte Lager habe ich dann nach
dem ich den Sägering entfernt hatte mit leichtem klöpfeln (mit Verwendung eines Holzes)
gleichmäßig aus dem Sitz geschlagen.

Ich habe mich jetzt dazu entschlossen alles zu tauschen,
beide Lager, Riemen, Riemenrad und Welle. Das ist es mir Wert.
Allerdings kann ich dann eben nicht mehr die alten Sägeblätter mit dem
20er Loch verwenden denn die neue Welle ist auf 30 ausgelegt.

Den Zusammenbau stelle ich mir allerdings nicht so einfach vor, mal schauen.
Sollte ich die neuen Lager einkleben (Loctite)?
 

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rafikus

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Der Sitz des großen Kugellagers sieht auf den Bildern etwas mitgenommen aus. Kannst Du das bestätigen?
Wenn Du die Welle ohne das kleine Kugellager wieder in die Halterung einschiebst, wie geht das große Lager rein? Will das Lager etwa ungewöhnlich leicht in den Sitz gehen?
Wie fühlen sich die Lager jetzt an, wenn Du sie mit der Hand drehst?

rafikus
 

Bergschrat

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@rafikus
Ja der Sitz hat ein paar Kratzer und Schriefen.
Habe gerade es versucht die Welle mit Lager da reinzudrücken
habe es gerade so geschafft das das Lager angesetzt ist und es steckt,
vielleicht nen halben millimeter,
aber selbst mit großer Kraft schaffe ich es nicht es reinzudrückren.
Glaube da ist dann wirklich kein loctite oder sonstige mittel vonnöten.

Die alten Lager lassen sich recht schwer drehen, aber haben auch kein Spiel
zumindest nicht spürbar.
 

rafikus

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aber selbst mit großer Kraft schaffe ich es nicht es reinzudrückren.
Glaube da ist dann wirklich kein loctite oder sonstige mittel vonnöten.
Das ist schon mal gut.
Jegliches Schraubensicherungszeugs, ob nun von Berner, Liqui Moly, Uhu, Patex, Cyberbond, Euro-Lock, E-Coll, Petec, 3M ..., hat dort auch nichts zu suchen.

rafikus
 

zehlaus

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Das ist schon mal gut.
Jegliches Schraubensicherungszeugs, ob nun von Berner, Liqui Moly, Uhu, Patex, Cyberbond, Euro-Lock, E-Coll, Petec, 3M ..., hat dort auch nichts zu suchen.

rafikus

Zumindest ich habe auch nie von Schraubensicherungszeugs etwas geschrieben. Die Verwendung von einem Kleber für Lager und Wellen ist jedoch eine gebräuchliche Methode um aufgeweitete Lagersitze zu reparieren, natürlich nur wenn es angesagt ist. Solange der Lagersitz in Ordnung ist macht man es natürlich nicht.
 

schrauber-at-work

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@zehlaus: Nennt sich dann "Fügen Welle-Nabe" z.B. Loctite 648.

Wird bei einem Rennomierten Hersteller für Stellantriebe seit Jahren so gemacht. Großer Vorteil: Größeres Toleranzfeld (günstiger herzustellen) und einfachere Montage (kein Einpressen nötig).

@Bergschrat: Zur einfacheren Montage das Gehäuse bei ~100°C ~20 min. in den Backofen (alternativ mit Heißfön gleichmäßig erwärmen), die Welle für 1-2 h in das Gefrierfach, dann "flutscht das ganze ohne Kraftaufwand ineinander. Mache ich regelmäßig so.

Gruß SAW
 

Bergschrat

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@schrauber-at-work
Also wenn das Lager sich zu einfach reinsetzen lassen würde
würde ich dann eine Fügemittel verwenden.


Den Tipp mit dem Warm kalt, hatte ich auch vor so umzusetzen.
Hab mir dafür vor längerem schon mal nen Kältespray gekauft, da wollte
ich an meiner Kity 636 nen Lager wechseln, war aber dann doch nicht nötig.

Jetzt müssen erst mal die Ersatzteile kommen. Da wirds bestimmt nächste Woche.

Gruß
Holger
 

schrauber-at-work

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Hallo Holger,
wenn der Lagersitz nur lose ist ja. Wenn der Lagersitz "ausgenudelt" ist bringt es nichts.
Zylindrich sollte er sein und max 0,1-0,2mm Übermass haben, endlos überbrücken geht damit nicht haltbar.

Was bei völlig zerstörten Lagersitzen geht ist ausbuchsen, dafür muss man allerdings auch nötige Maschinen und Werkzeug haben.

Gruß Stephan
 

tiepel

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Hi,
was soll denn an dem Lagersitz groß passiert sein?
Neue Lager rein, und fertich...
Gruß Reimund
 

Bergschrat

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Ich vermute mal mit ausbuchsen meinst du nachfräsen. In dem Falle weil wahrscheinlich zu teuer, würde ich ein
neues Getriebegehäuse besorgen.
Aber ich denke das sollte alles soweit funktionieren.

Gruß
Holger
 

schrauber-at-work

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Moin,
was soll denn an dem Lagersitz groß passiert sein?
Wenn das Lager schwergängig ist/blockiert kann es durchaus den Sitz beschädigen.

@Bergschrat: So in etwa, wobei ich eher ausdrehe mit dem Wohlhaupter (Spindelwerkzeug für die Fräsmaschine).

Fräsen wird i.d.r. nicht zylindrisch auf Grund des Spindelspiels an den Umkehrpunkten. Zudem habe ich nur eine Konventionelle Fräsmaschine.

Gruß Stephan
 
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